Weite Wege wandern - Christine Thürmer

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Pilger Franz
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Pilger Franz »

https://www.badische-zeitung.de/plattfu ... 14772.html

Hier kommen noch andere Themen zur Sprache, zum Beispiel die Dankbarkeit ihrem Körper gegenüber, der sie über viele Wochen und Kilometer zu den Anstrengungen befähigt hat (ihre mentale Fitness kommt an anderer Stelle zur Sprache).

Ich finde solche Dinge wichtiger als kleine persönliche Eigenheiten. Hat doch jede/r...
BC
Franz
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chrisbee
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von chrisbee »

Offenbar stimmt es, was Christine Thürmer im SZ Interview von sich sagt: „Ich bin ein Mensch, der sehr stark polarisiert.“

@ Matt Marchant: Seit wann ist sie von Beruf „Influencerin“?
Meines Wissens ist sie eine klassische Reisebuchautorin, die über ihre eigenen Erlebnisse schreibt. Das verhält sich im Verhältnis zum Influencer wie das Original zum Wander-Darsteller. Bis heute lehnt sie sogar Sponsoren ab.

Oder habe ich das falsch verstanden?

Gruß chrisbee
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Matt Merchant
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Matt Merchant »

Guten Morgen, liebe Chrisbee,

an sich stehe ich dem Begriff des 'Influencers' ähnlich distanziert gegenüber, wie wahrscheinlich Du;
aber ich lerne zunehmend, dass er in Zeiten von Internet, Social Media und v.a. Twitter unumgänglich geworden ist - und sich sehr geweitet hat. So möchte ich durchaus die Meinung vertreten, dass das von Dir genannte Zitat Kollegin Thürmers: "Die ganzen Frauen, die mir auf Social Media folgen [...,] denen will ich Mut machen." - als nachgerade klassisches Influencer-Zitat gewertet werden kann. Erstmal ganz wertneutral gesprochen.

Liebe Grüße,
Matthias
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German Tourist
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von German Tourist »

Kein Autor oder Autorin wird immer allen Lesern gefallen, aber in einem Punkt muss ich @Matt Marchant deutlich widersprechen.

Ich bin KEINE Influencerin - und zwar nicht mangels Möglichkeiten, sondern aufgrund einer bewussten Entscheidung. Influencer bewerben bestimmte Produkte oder Marken - und ich lehne Sponsoring jeder Art komplett ab. Selbst meine Ausrüstung habe ich komplett zum Vollpreis gekauft und nehme keine kostenlosen "Test-Exemplare" an. Deswegen wirst Du in meinen Büchern und Social Media-Posts auch keinerlei Markennennungen finden, die ja der Kern des Influencer-Geschäftes sind. Und da ich nicht von irgendwelchen Geldgebern (und dem Wohlwollen meiner Follower) abhängig bin, kann ich auch so "polarisierende" Interviews geben.

@chrisbee hat recht: Ich bin eine klassische Reisebuchautorin und Vortragsreferentin, aber keine Influencerin. Und so wie jeder Autor eine Botschaft hat, möchte ich gerade Frauen zum Wandern ermutigen. Und dabei schreibe ich sogar ausdrücklich, dass man zum Outdoorleben eben nicht teure Markenausrüstung braucht!

Übrigens: Bei meinen mittlerweile 58.000 km ist Pilgern tatsächlich eher eine Randerscheinung, aber ich bin durchaus schon ein paar Tausend Kilometer Pilgerwege gewandert, so den Camino del Norte, Camino Primitivo, Franziskusweg, Camino Polaco, Camino Latvia, Camino Lituano, Berlin-Bad Wilsnack, Loccum-Volkenroda, Ochsenweg etc.
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Frau Holle
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Frau Holle »

German Tourist hat geschrieben: 30. Jan 2022, 09:19 Ich bin KEINE Influencerin - und zwar nicht mangels Möglichkeiten, sondern aufgrund einer bewussten Entscheidung
Jetzt muss ich dir widersprechen, denn: Doch, du bist eine Influencerin, sogar eine ganz klassische Influencerin 🙃

Influencen bedeutet ja erstmal nicht mehr als beeinflussen.
German Tourist hat geschrieben: 30. Jan 2022, 09:19 Und so wie jeder Autor eine Botschaft hat, möchte ich gerade Frauen zum Wandern ermutigen.
chrisbee hat geschrieben: 29. Jan 2022, 08:00 Interessant auch: „Die ganzen Frauen, die mir auf Social Media folgen, die tun das ja aus einem bestimmten Grund: Die wollen eigentlich alle so etwas machen, aber trauen sich nicht. Die sehen immer nur junge, athletische, durchtrainierte Menschen. Und denen will ich Mut machen. Ich bin der Beweis…."
Diese beiden Zitate zeigen ja schon sehr gut, dass du eine Influencerin bist und dass du dich selbst als Star betitelst, der sich in Berlin vor Fans verstecken muss unterstreicht das ja nochmal.

Hier ist ein schöner Erklärungsartikel darüber, was ein Influencer ist und ausmacht.
Und da kommt erst im letzten Satz etwas zum Thema Werbung und Geld verdienen. Weil das eben nicht der Kern des Influencerdaseins ist.

Es ist ja zudem so, dass man in den allermeisten Fällen auch erstmal ein Influencer werden muss bevor man Werbedeals angeboten bekommt. Also: Erst wird man Influencer, dann Influencer mit Werbung.

Man assoziiert natürlich (zu) schnell Influencer mit dem Verkauf von miesen Produkten, weil das halt viel kritisiert wird und entsprechend Aufmerksamkeit bekommt.

Es gibt aber auch viele, die keine Produkte verkaufen.
Und genauso gibt es Influencer, die Kooperationen eingehen, um Geld zu verdienen. Denn, auch wenn man es ja ungern ernstnimmt: Influencer stecken viel Zeit in ihren Arbeit, oft mehr als 8 Stunden täglich und müssen dann ja auch von etwas leben.

Nun hast du ja das Glück viel Geld zu haben und deswegen keine Werbung machen zu müssen.
Wer weiß wie es aussehen würde, wenn du nicht so reich wärst. Dann könntest du nicht so viel reisen, weil du Geld verdienen müsstest um diesen Lebensstandard zu halten.
Deshalb finde ich deine Aussagen über Geld ähnlich glaubwürdig wie die von reichen Influencern, die mit Werbung einen Haufen Geld verdienen und uns immer erzählen wollen, dass es ja überhaupt nicht wichtig ist.

Du sagst ja auch in Interviews Dinge wie "Die wichtigste Ressource im Leben ist Zeit - nicht Geld. Ich möchte Frauen ermutigen, sich auch mal zu trauen"

Das ist leicht gesagt, wenn man sich keine Gedanken darum machen muss wie man die Ausrüstung bezahlt. 🙂

Also ich würde sagen: Du bist definitiv eine Influencerin, ob du das sein möchtest oder nicht und die aktuell 10 Stories, die bei Instagram online sind unterstreichen das auch ganz gut.

Inhaltlich kann ich nichts sagen, ich kenne deine Bücher nicht. Aber ich beneide dich natürlich darum, dass du so leben kannst und das auch noch ohne dir Gedanken um die Finanzierung machen zu müssen. Ich musste mich lange auf meinen 4 Monats- Camino vorbereiten und finanziell davon erholen 😄
Genieße diesen Luxus. Aber ich denke das tust du ja schon 😊

[Insbesondere in dem oben verlinkten Artikel kann man sehen, dass es nichts Negatives sein muss ein Influencer zu sein. Wir haben ja auch viele Politiker, Ärzte, Rettungsdienstler, Pädagogen, Tierschützer und co, die beeinflussen, also influencen wollen. Ob die sich nun so nennen oder nicht ist für die Definition ja egal]
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Christoph Kühn
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Christoph Kühn »

Frau Holle hat geschrieben: 30. Jan 2022, 10:56 [Insbesondere in dem oben verlinkten Artikel kann man sehen, dass es nichts Negatives sein muss ein Influencer zu sein. Wir haben ja auch viele Politiker, Ärzte, Rettungsdienstler, Pädagogen, Tierschützer und co, die beeinflussen, also influencen wollen. Ob die sich nun so nennen oder nicht ist für die Definition ja egal]
Verwechselst Du da nicht die Begriffe "Influencer" und "Multiplikator"?

Unter "Influencer" verstehe ich einen "Anpreiser". Der Vorgang eines kommerziell motivierten Anpreisens gehört m. E. zum Geschäftsmodell des Influencers unabdingbar dazu.
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

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Matt Merchant
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Matt Merchant »

Christoph Kühn hat geschrieben: 30. Jan 2022, 11:45 Verwechselst Du da nicht die Begriffe "Influencer" und "Multiplikator"?
Das ist eine interessante Unterscheidung; aber sind die Grenzen nicht fließend?
Wenn ein/e Reisebuchautor/in ein persönlich Lieblingsrestaurant nennt (gerade auch auf den Caminos), erhöhen sich dort die Besucherzahlen - und da ist es ja erstmal ganz gleich, ob Autor oder Autorin dafür einen Gratisdrink spendiert bekommt oder ganz uneigennützig verraten wollte, wo es lecker schmeckt. ;)

Liebe Frau Thürmer, ich danke Ihnen für Ihre ehrliche Nachricht. Da der große Reiz dieses Forums ja gerade in verschiedenfarbigen Debatten und auch inspirierend kontroversen Diskussionen besteht, sind die benannten 'Polarisierungen' hier gut aufgehoben. :-)
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Christoph Kühn
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Christoph Kühn »

Matt Merchant hat geschrieben: 30. Jan 2022, 12:19 Das ist eine interessante Unterscheidung; aber sind die Grenzen nicht fließend?
Die Grenzen sind klar und bestehen in der Entscheidung für ein letztendlich kommerziell motiviertes Anpreisen. Das geht über persönliche Empfehlungen und fachlich begründete Hinweise hinaus.

Zum leidigen, im Forum schon mehrfach diskutierten Thema "Lieblingsrestaurant im Reiseführer":

In der Hospitalero-Ausbildung der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft wird mit guten Gründen beigebracht, dass man seinen Gästen nicht sein Lieblingsrestaurant empfehlen, sondern einen möglichst wertungsfreien, allenfalls deskriptiven Überblick über die am Ort vorhandene Gastronomie geben sollte, anhand dessen die Pilger ihre eigenen Entscheidungen treffen können.

Ich fände es wünschenswert, wenn Reisebuchautoren diese Regel übernehmen würden.
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Frau Holle
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Frau Holle »

Christoph Kühn hat geschrieben: 30. Jan 2022, 11:45
Frau Holle hat geschrieben: 30. Jan 2022, 10:56 [Insbesondere in dem oben verlinkten Artikel kann man sehen, dass es nichts Negatives sein muss ein Influencer zu sein. Wir haben ja auch viele Politiker, Ärzte, Rettungsdienstler, Pädagogen, Tierschützer und co, die beeinflussen, also influencen wollen. Ob die sich nun so nennen oder nicht ist für die Definition ja egal]
Verwechselst Du da nicht die Begriffe "Influencer" und "Multiplikator"?

Unter "Influencer" verstehe ich einen "Anpreiser". Der Vorgang eines kommerziell motivierten Anpreisens gehört m. E. zum Geschäftsmodell des Influencers unabdingbar dazu.
Nein, ich würde sagen, dass ich es nicht verwechsle.
Es liegt vielleicht am Alter, dass man über 40 nicht gern als Influencer betitelt wird, weil man hauptsächlich Negatives über diese Menschen mitbekommt. Es ist ja schon eher ein Ding der jüngeren Generation (ich bin ja noch recht dicht dran, aber auch längst nicht mehr Zielgruppe der bekannten Werbe-Influencer).
Aber mal anders gefragt: Wäre es denn schlimm, wenn Christine eine Influencerin wäre? :)
Übrigens finde ich zu Multiplikatoren im Internet viele Seite, in denen es auch um Werbung und Geld geht.

Schaut zum Beispiel mal Maximilian Pollux an. Ex- Häftling mit 36300 Followern bei Instagram und 180.000 Abonnenten bei youtube.
Ganz klar ein Influencer und auch einer mit Auftrag und ich habe gegoogelt und keine Kooperationen gefunden oder Produkte, die er bewirbt.
In der Rettungsdienstszene gibt es viele Influencer, die haben auch keine Kooperationen und machen das für die Aufklärung.
Oder schaut mal die Ruhrpott_Polizistin an: 15700 Follower bei Instagram, sogar eine Verifizierung. Keine Werbung, keine Kooperationen.

Für mich und nach meinen Recherchen im Internet ist Christine eine waschechte Influencerin und ich finde das überhaupt nicht schlimm. Aber ich kann auch verstehen, dass man sich selbst nicht so nennen möchte.

Viele Pilger wollen ja sich ja auch nicht Tourigrinos oder 100km-Pilger nennen lassen wenn man mal in Sarria startet :D
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Bicigringo
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Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Bicigringo »

ITB BuchAwards 2022: Die Preisträger stehen fest

Auch in diesem Jahr zeichnet die Reisemesse ITB Berlin wieder außergewöhnliche Publikatrionen mit den ITB BuchAwards aus. Pandemiebedingt findet zur Preisverleihung keine Präsenzveranstaltung statt.

Die diesjährigen Preisträger: Kategorie: Wandern

Christine Thürmer | Weite Wege Wandern – Erfahrungen und Tipps von 45.000 Kilometern zu Fuß

Ganzer Text: https://buchmarkt.de/meldungen/itb-buch ... ehen-fest/
La tortuga puede hablar más del camino que la liebre | Gibrán Jalil Gibrán
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Bernie
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Bernie »

Christoph Kühn hat geschrieben: 30. Jan 2022, 12:52 In der Hospitalero-Ausbildung der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft wird mit guten Gründen beigebracht, dass man seinen Gästen nicht sein Lieblingsrestaurant empfehlen, sondern einen möglichst wertungsfreien, allenfalls deskriptiven Überblick über die am Ort vorhandene Gastronomie geben sollte, anhand dessen die Pilger ihre eigenen Entscheidungen treffen können.
Zum Glück ist die Jakobus-Gesellschaft nicht das Maß aller Dinge. Ein "Lieblings-Restaurant" ist nun einmal immer eine subjektive Wertung. Ich nehme solche Empfehlungen gerne an, denn sie haben mich manches Mal vor einem eßbaren, aber ungenießbaren "Fraß" bewahrt. Selbstredend sollte der Reiseführer nicht auf ein Lokal beschränkt sein....

Jedes Buch wird eine Wirkung auf den Leser haben und ihn in unterschiedlichem Maße beeinflussen.
Hier das abgedroschene Modewort "Influencer" in den Mund zu nehmen finde ich dahingehend deplaziert.
Ich habe "Weite Wege wandern" gekauft und gelesen und wertvollen Rat erhalten. Das war die Erwartung, die ich an das Buch hatte und die erfüllt worden ist. Dazu ist es sehr unterhaltsam.
Dafür bin ich Frau Thürmer dankbar.
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Frau Holle
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Frau Holle »

Bernie hat geschrieben: 30. Jan 2022, 14:14 Jedes Buch wird eine Wirkung auf den Leser haben und ihn in unterschiedlichem Maße beeinflussen.
Hier das abgedroschene Modewort "Influencer" in den Mund zu nehmen finde ich dahingehend deplaziert.
Ich habe "Weite Wege wandern" gekauft und gelesen und wertvollen Rat erhalten. Das war die Erwartung, die ich an das Buch hatte und die erfüllt worden ist. Dazu ist es sehr unterhaltsam.
Dafür bin ich Frau Thürmer dankbar.
Es scheint, wie ich dachte: Der Begriff ist "bei Erwachsenen" einfach zu negativ behaftet. Aber wir können es nicht ändern, dass die junge Generation Worte etabliert. Wir sind ja auch Boomer und cringe. Ob und das nun passt oder nicht :mrgreen:
Ich habe dazu aber auch ein anderes Verhältnis. Zum Einen gehöre ich hier zu den Jüngsten und zum Anderen habe ich damit beruflich ja ständig zu tun und bin somit recht versiert. Aber ich mag darüber auch nicht streiten. Für mich wars das an dieser Stelle :)

Und es hat soweit ich das überblicken kann auch niemand nur ein Wort gegen eines der Bücher oder die Inhalte gesagt. Und selbst wenn, Geschmäcker sind verschieden ;)
Es ist doch schön, dass dir das Buch gefallen hat, vielleicht tun es die anderen Bücher ja auch.

Von dem Preis, den Bicigrino verlinkt hat habe ich auch schon gelesen, ich kannte den Preis nicht, aber freue mich für Christine, dass sie ihn nun schon zum zweiten Mal verliehen bekommt :)
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Christoph Kühn
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Christoph Kühn »

Bernie hat geschrieben: 30. Jan 2022, 14:14 Zum Glück ist die Jakobus-Gesellschaft nicht das Maß aller Dinge.
Als Hospitalero oder Hospitalera trägt man auch ein Stück weit Verantwortung für den Ort, in dem man eingesetzt ist, und für die Menschen, die dort leben und arbeiten. Zum Glück wird in der Fortbildung der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft vermittelt, die Aufgabe in einen größeren Rahmen einzuordnen, als ihn die eigene Perspektive bietet.


@Birte

Meine Definition des Influencers habe ich genannt. Ich frage mich, was ein Rettungssanitäter oder eine Polizistin mit 15,7k Followern anpreisen. Sie informieren, sie preisen nicht an. Wörtlich übersetzt bedeutet "Influencer" Beeinflusser, und das ist für mich eindeutig negativ besetzt, weil es eben nicht mehr um Information geht: Wenn ich merke, dass mich jemand beeinflussen will, gehe ich auf Distanz.

Ich habe etwas dagegen, jeden Blogger und jeden Buchautor, der eine gewisse Breitenwirkung hat, mit einem Begriff in der Bedeutung von "Anpreiser" und "Beeinflusser" zu belegen, und halte es da lieber mit Max Mohr, der einmal zwischen DEM Influencer und DER Influenza unterschieden hat:

"Die Influenza nervt einmal im Jahr, ist dann aber immer viral. Der Influencer nervt das ganze Jahr, ist aber, wenn überhaupt, nur selten viral."
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

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Bernie
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Bernie »

Christoph Kühn hat geschrieben: 30. Jan 2022, 14:35 Als Hospitalero oder Hospitalera trägt man auch ein Stück weit Verantwortung für den Ort, in dem man eingesetzt ist, und für die Menschen, die dort leben und arbeiten.
Mir stellt sich dann die Frage, ob die Jakobus-Gesellschaft auch vor schlechten Restaurants mit mieser Küche warnt?
Letztlich hat sie doch auch eine Verantwortung dem Pilger gegenüber. ;)
Frau Holle hat geschrieben: 30. Jan 2022, 14:24 Es scheint, wie ich dachte: Der Begriff ist "bei Erwachsenen" einfach zu negativ behaftet. Aber wir können es nicht ändern, dass die junge Generation Worte etabliert. Wir sind ja auch Boomer und cringe. Ob und das nun passt oder nicht :mrgreen:
Ich gehöre zwar hier nicht zu den Jüngsten, aber ich mache mir auch nichts aus solchem "Slang". Vor allem beschäftige ich mich nicht damit und muß es zum Glück auch nicht :D
"Boomer" und "cringe" sind mir sogar noch völlig unbekannt.
Mir persönlich gefällt einfach der Begriff influence nicht besonders. Meiner Meinung nach impliziert er eine gezielte Absicht. In gewissem Maße empfinde ich ihn als Synonym für Meinungsmache. Oder sagen wir besser: Manipulation?
Das ist vermutlich der Grund für die negative Besetzung.
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Camineiro
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Re: Weite Wege wandern - Christine Thürmer

Beitrag von Camineiro »

Vielleicht könnte man sich darauf einigen, dass der Begriff influencer aufgrund von eigenen Erfahrungen, Altersdiskrepanz oder sonstigem unterschiedlich definiert ist.

@Christoph Kühn: wenn ich Reisebücher lese, werde ich natürlich auf die eine oder andere Art vom Inhalt beeinflusst, auch wenn der Autor grundsätzlich nicht die Absicht hat, dieses zu tun oder mir etwas zu verkaufen.

Bsp.: wenn im Buch als beste Reisezeit der Zeitraum von Mai - September genannt wird, weil in den anderen Monaten Schnee liegt und der Weg vereist ist, dann werde ich tunlichst in den empfohlenen Monaten wandern.

Zack! … Und schon bin ich beeinflusst.

Im roten Führer werden ja mehr oder weniger Etappenvorschläge gemacht.
Viele halten sich daran -> Beeinflussung.

Die meisten Pilgerführer beginnen den Camino frances in SJPdP -> Beinflussung



Ein weiteres Beispiel unterschiedlicher Sichtweise bzw. Definition:
beim Wort „Dschungel“ denke ich an Afrika, Äquator, Südamerika o.ä.
Anderen kommt sofort das Dschungelcamp (IBES) in den Sinn. :mrgreen:

Schönen Rest-Sonntag
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