Das Pilgerforum

Mit unserem täglichen Morgenlied auf den Lippen geht es in Richtung Belorado.
DIe Steigung ist nicht allzu schlimm, nun hilft sie auch, auf Betriebstemperaturen zu kommen.

Vielleicht schaue ich noch in Tosantos vorbei, um mich im Andachtsraum neu anstecken zu lassen.

Ach ja, der großartige Andachtsraum in Tosantos,
in Verbund mit dem knarzigen, aber herzensguten Hospitalero Santiago. Das weckt spirituelle Erinnerungen.
Vielen Dank dafür!!

Der Wecker ging früh. Ich möchte den Koffer bis auf die Zahnbürste fertig haben, bevor ich zum Frühstück gehe.

Heute erreichen wir Burgos und sind am Ziel des Jahres. 2022 geht es von hier weiter.
Heute ist die Messe unterwegs, morgen sind wir in der Kathedrale in einer Seitenkapelle.

... wie eigentlich mit Anke geplant hatte, dann wären wir jetzt auf dem Weg nach Olvairoa und würden bestimmt gerade irgendwo an einem schönen Plätzchen einen saftigen Pfirsich essen.

So bekommen wir heute Pilgerbesuch von Gritt und Begleitung und sind Herbergseltern

Kruemel hat geschrieben: ↑24. Jun 2020, 10:54 So bekommen wir heute Pilgerbesuch von Gritt und Begleitung und sind Herbergseltern

Das ist doch ein adäquater Ersatz!

Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre...

würde ich ganz neidisch zu Grit und Krümel gucken. So gucke ich zwar auch ganz neidisch, aber eben nicht vom Camino her.

... würde ich an den Start meines Caminos vor genau 10 Jahren denken.
Ich bin am 29.06.2010 mit meiner Frau von Le Puy aus gestartet.
Dies war zum Beginn meiner Ruhephase der Altersteilzeit.
Geboren wurde die Idee schon 1987 als wir an der Kathedrale von Le Puy standen.

So träume ich von zu Hause,

Super Idee, dieser Thread, vielen Dank Frau Holle.

Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre...

... würde ich - irgendwo in einer Bar oder Restaurant wo's WiFi gibt - an der ''Wohnungsliste'' arbeiten.

Ich erstelle jede Woche eine Liste mit freien Wohnungen in meiner Stadt, welche im Budget für Sozialhilfe-Bezüger (Hartz IV in Deutschland) sind und welche im Inserat einen Besichtigungstermin haben. Somit können jene Ärmsten unserer Gesellschaft, welche keinen Zugang zum Internet haben, einfach vorbei gehen und sich dann für eine Wohnung bewerben. Normalerweise muss man sich bei 9 von 10 Inseraten auf einer Suchseite per Online-Formular oder per Email anmelden, bevor man dann einen Besichtigungstermin genannt bekommt.

Die ''Wohnungsliste'' emaile ich immer montags an jedes Sozialzentrum, jeden Standort der Sozial- und Arbeitsintegration, Obdachlosenheimen, Auffangstationen für Drogen- und Alkoholsüchtige usw., wo sie dann ausgedruckt und aufgehängt wird. Ich mache diese Freiwilligenarbeit - wofür ich jeweils zwischen 2 und 3 Stunden benötige - nun schon seit weit über einem Jahr. Die Liste ist (gemäss Feedback der Stationen) äusserst beliebt und wird sehr stark genutzt. Deshalb und weil es sonst niemanden gibt, der diese Arbeit stellvertretend für mich machen würde, habe ich mich entschieden, dass ich sie auch während meines Caminos (ab 6.4.21) erstellen werde, allerdings dann jeweils Sonntag abends vor und nach dem Nachtessen. Ich werde dafür extra meinen Laptop (inkl. Ladekabel und Adapter) mit auf den Camino nehmen. Diese 3 zusätzlichen Kilos sind es mir wert. Jeder trägt auf seine Weise etwas für die Gesellschaft bei, dies ist nun mal meine Art.

Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre....

würde ich mir einen netten kleinen Bach suchen und mich hineinlegen.

Andrea Ilchmann hat geschrieben: ↑9. Aug 2020, 11:42 Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre....

würde ich mir einen netten kleinen Bach suchen und mich hineinlegen.

Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre, würde ich Dir den Bach an der Brücke bei ...

Lires (Camino de Finisterre/Muxia) schenken.


Oder lieber doch ein Bad im Gudbrandsdalslågen am Olavsweg/Norwegen?

Wenn ich jetzt auf dem Camino wär
würde ich schwitzen - und dieses gar sehr.
Im Selbstgespräch würde ich wahrscheinlich klagen
und zu mir selber folgendes sagen:
hast du noch alle Tassen im Schrank?
Du bist ja bescheuert, bist ja krank.
Du könntest dich locker am swimming- pool aalen,
nen Cocktail schlürfen ganz ohne Qualen.
Und du plagst dich bei Hitze auf staubigen Straßen,
leidest an Durst und leidest an Blasen.
Wie kann man dies alles nur freiwillig tun?

Das Pilgervirus ließe mich einfach nicht ruh´n.

Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre....

müsste ich ich schonnnnnn wieder Risiko spielen. Auftrag für alle ist immer von vornherein "vernichte die roten Armeen". Ratet mal, wer die hat.

Andrea Ilchmann hat geschrieben: ↑9. Aug 2020, 16:52 Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre....

müsste ich ich schonnnnnn wieder Risiko spielen. Auftrag für alle ist immer von vornherein "vernichte die roten Armeen". Ratet mal, wer die hat.

Du schreibst in Rätseln ...

Berthold hat geschrieben: ↑9. Aug 2020, 14:12 Wenn ich jetzt auf dem Camino wär
würde ich schwitzen - und dieses gar sehr.
(...)

super!! Mir ginge es genau so!!

Camineiro hat geschrieben: ↑9. Aug 2020, 17:17

Andrea Ilchmann hat geschrieben: ↑9. Aug 2020, 16:52 Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre....

müsste ich ich schonnnnnn wieder Risiko spielen. Auftrag für alle ist immer von vornherein "vernichte die roten Armeen". Ratet mal, wer die hat.

Du schreibst in Rätseln ...

Entschuldige, hat eigentlich gar nichts mit Camino zu tun. Risiko ist ein ganz doofes, kriegerisches Spiel mit Armeen und erobern. Ich kann es nicht leiden, aber unsere Leben lieben es.... weil ja eh feststeht, wer verliert. Hete endete es in einer Wasserschlacht im Planschbecken.

Wenn ich jetzt auf dem Camino wäre....

wäre ich ungefähr um diese Zeit zum ersten Mal auf dem Monte do Gozo angekommen, nach über 30 km. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass wir jemals so weit laufen! Eigentlich hatten wir uns auch am Morgen vorerst von unseren Mitpilgern verabschiedet, weil die bis hierher gehen wollten und wir uns die lange Etappe nicht zutrauen. Wir sind fast den ganzen Tag umeinander herum geschlichen wie die Katzen um den heißen Brei, weil wir es uns beide wünschten, hier anzukommen, es aber nicht auszusprechen wagten, weil wir den jeweils anderen nicht scheuchen wollten. Am Ende sind wir jetzt tatsächlich hier angekommen. Die erste Stimme, die ich höre, ist die von R. : "Nee, ne, ihr habt das nicht getan." Doch, mein Lieber, haben wir. Nach drei so schönen Wochen morgen ohne euch in Santiago anzukommen, hätte uns beiden mehr wehgetan als unsere Füße und Beine jetzt.
So, jetzt muss ich.... kurz durchatmen, mein Bett beziehen und duschen, denn wir müssen ganz dringend feiern, dass wir es fast geschafft haben!