UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Hier ist Platz für alles zum Thema Corona. Ein Forum, das wir hoffentlich nicht ewig brauchen.

(Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Ich finde es vernünftig und moralisch vertrebar in meiner direkten Umgebung zu pilgern wenn ich dort NICHT in Pilgerherbergen, Pensionen und zu Hotels übernachte - Ich tue dies auch selber.
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Ich finde es vernünftig und moralisch vertrebar in meiner direkten Umgebung zu pilgern wenn ich dort NICHT in Pilgerherbergen, Pensionen und Hotels übernachten - Ich VERZICHTE aber persönlich selber darauf.
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Ich finde es vernünftig und moralisch vertrebar in meinem eigenen Land zu pilgern und dort auch in Pilgerherbergen, Pensionen und Hotels übernachten - Ich tue dies auch selber bzw würde dies auch selber tun.
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Ich finde es vernünftig und moralisch vertrebar in meinem eigenen Land zu pilgern und dort auch in Pilgerherbergen, Pensionen und Hotels übernachten - Ich VERZICHTE aber persönlich selber darauf.
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Ich finde es NICHT vernünftig und/oder moralisch vertrebar in meinem eigenen Land zu pilgern und dort auch in Pilgerherbergen, Pensionen und Hotels übernachte.
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Ich finde es vernünftig und moralisch vertrebar im Ausland zu pilgern und dort auch in Pilgerherbergen, Pensionen und Hotels übernachten - Ich tue dies auch selber bzw. würde dies auch selber tun.
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Ich finde es vernünftig und moralisch vertrebar im Ausland zu pilgern und dort auch in Pilgerherbergen, Pensionen und Hotels übernachten - Ich VERZICHTE aber persönlich selber darauf.
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Ich finde es NICHT vernünftig und/oder moralisch vertrebar im Ausland zu pilgern und dort auch in Pilgerherbergen, Pensionen und Hotels übernachte.
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Raimund Joos
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Raimund Joos »

Berthold hat geschrieben: 8. Jun 2020, 20:08 Die Situation bei Pilgern nach der Übernachtung in einem Gruppenraum ist in epidemiologischer Sicht in keinster Weise vergleichbar mit einem Urlauber, der in einem Restaurant oder einer Bar gesessen hat.
Zu dem Thema habe ich auch schon rechergiert aber bin auf keine Quellen gestoßen, welche da eine Aussage machen.

- Nachteilig gegenüber der Szene in einem Restaurant ist, dass man sich dort länger aufhält.

- Von Vorteil könnte aber sein, dass man dort normalereise nicht oder kaum spricht und vermutlich gleichmäßiger athmet und somit evtl auch weniger Aerosol in die Luft pustet als wenn man sich unterhällt.

- Was die Enge und Durchlüftung des Raumes angeht, kommt das wohl immer darauf an, wie viele Personen sich im Raum befinden und wie viel Platz dort ist, wie groß das Fenster ist und ob sich davor ein Ventilator befindet ...

Hast Du da was gefunden was eine Aussage über die Aerosolproduktion beim Schlafen macht?

Evtl sollte ich ja mal den Drosten anschreiben ....

BC

Raimund
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Anhalter
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Anhalter »

Raimund Joos hat geschrieben: 8. Jun 2020, 21:50
Berthold hat geschrieben: 8. Jun 2020, 20:08 Die Situation bei Pilgern nach der Übernachtung in einem Gruppenraum ist in epidemiologischer Sicht in keinster Weise vergleichbar mit einem Urlauber, der in einem Restaurant oder einer Bar gesessen hat.
Zu dem Thema habe ich auch schon rechergiert aber bin auf keine Quellen gestoßen, welche da eine Aussage machen.

- Nachteilig gegenüber der Szene in einem Restaurant ist, dass man sich dort länger aufhält.

- Von Vorteil könnte aber sein, dass man dort normalereise nicht oder kaum spricht und vermutlich gleichmäßiger athmet und somit evtl auch weniger Aerosol in die Luft pustet als wenn man sich unterhällt.

- Was die Enge und Durchlüftung des Raumes angeht, kommt das wohl immer darauf an, wie viele Personen sich im Raum befinden und wie viel Platz dort ist, wie groß das Fenster ist und ob sich davor ein Ventilator befindet ...

Hast Du da was gefunden was eine Aussage über die Aerosolproduktion beim Schlaf aussagt?

Evtl sollte ich ja mal den Drosten anschreiben ....

BC

Raimund
naja, auch wenn das jetzt schon wieder sehr offtopic wird, ich habe in meinen Nächten in Herbergen durchaus den einen oder anderen Husten und Niesen gehört. Ist ja nichts seltenes und wenn ich mich nicht täusche auch eins der Symptome unseres Lieblingsvirus. Also wäre es vermutlich nicht aus der Welt, dass einer mit CoV19 der im Schlafsaal schläft seine Viren gut verbreitet und die potentielle Enge und lange Einwirkzeit werden wohl auch nicht hilfreich sein.
Also würde ich aus meiner enorm Laienhaften Sicht durchaus vermuten, dass man in Herbergen einen höheren Risiko ausgesetzt ist. Aber das ist erstmal nur relativ. Ich würde vermutlich diesen Sommer durchaus in Herbergen schlafen ohne mir da groß Sorgen zu machen.
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Frau Holle
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Frau Holle »

Berthold hat geschrieben: 8. Jun 2020, 19:30 Einige Abstimmungsteilnehmer wollen also in der jetzigen Situation im Ausland pilgern und dort in Herbergen übernachten.
Dabei besteht ja durchaus die Möglichkeit, dass man in einem Raum schläft , in dem sich ein anderer Pilger befindet, bei dem es sich (eventuell später) herausstellt, dass er Sars-Cov2 Träger ist.
In diesem Fall ist selbstverständlich eine 14-tägige Quarantäne erforderlich für alle, die gleichzeitig in demselben Raum schliefen.
Meine Frage: wo verbringt ihr die Quarantäne?
Die Frage finde ich wirklich wichtig.
Wir haben hier im Forum ja von mehreren gestrandeten Pilgern gehört, die plötzlich kein Dach mehr über dem Kopf und die richtige Probleme hatten nach Hause zu kommen.

Wir haben in den Medien immer wieder gehört wie viele Urlauber im Ausland in ihren Hotels, an Flughäfen, auf Kreuzfahrtschiffen festsitzen und nicht wussten wann und wie sie nach Hause kommen.

Da ist es nicht wirklich ratsam sich ins Ausland zu begeben und einfach zu hoffen, dass nichts passiert und nicht zu wissen, wie man nach Hause kommt, wenn es hart auf hart kommt.
Haben die Herbergen versichert, dass Quarantänepilger Obdach bekommen?

Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine ganze Herberge schließt, damit ich (und evtl noch ein paar andere Pilger) da 14 Tage abhänge(n) und die ohnehin schon eingeschränkten Kapazitäten durch die Quarantänegäste noch mal stark reduziert werden?!

Deshalb frage auch ich mich: Wo verbringt ihr die Quarantäne oder lauft ihr einfach los nach dem Motto eines Forentreffens: Passt schon?
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Frau Holle
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Frau Holle »

Anhalter hat geschrieben: 8. Jun 2020, 22:02 Ich würde vermutlich diesen Sommer durchaus in Herbergen schlafen ohne mir da groß Sorgen zu machen.
Da stellt sich für mich die Frage: Bin ich im oberen Bett dann sicherer? 😅
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CyrusField
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von CyrusField »

Frau Holle hat geschrieben: 8. Jun 2020, 22:05
Berthold hat geschrieben: 8. Jun 2020, 19:30 Meine Frage: wo verbringt ihr die Quarantäne?
Deshalb frage auch ich mich: Wo verbringt ihr die Quarantäne oder lauft ihr einfach los nach dem Motto eines Forentreffens: Passt schon?
Absolut berechtigte Frage, ja. Das war auch mit der hauptsächliche Hintergrund meiner Anmerkung bzgl. des Zeitpunktes. Denn jetzt oder in den kommenden paar Wochen würde ich nämlich nirgenwohin fahren. In Frage käme das für mich frühestens im September (urlaubsbedingt) - und bis dahin gibt es hoffentlich schon genügend Erfahrungswerte, anhand derer ich die Situation dann beurteilen kann.

Aber selbst dann wäre die risikoarme Variante im Hotel-Einzelzimmer noch eine Option - wobei ich dann lieber ganz verzichten würde.

Die Problematik einer Gruppenunterkunft stellt sich aber doch auch unabhängig vom Land, das ich bereise. Eine Jugendherberge in Hintertupfingen oder eine Pilgerherberge in Kleinkleckersdorf ist da doch genauso betroffen. Insofern finde ich eine Unterscheidung an der Stelle unnötig.

Aber um die Frage zu beantworten: Ich weiß es nicht. Auch das werden (leider) die Erfahrungen zeigen, wie Herbergen und Behörden mit diesem Fall umgehen. Für mich gilt daher:Abwarten und Tee trinken.
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Camineiro
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Camineiro »

Frau Holle hat geschrieben: 8. Jun 2020, 22:07
Anhalter hat geschrieben: 8. Jun 2020, 22:02 Ich würde vermutlich diesen Sommer durchaus in Herbergen schlafen ohne mir da groß Sorgen zu machen.
Da stellt sich für mich die Frage: Bin ich im oberen Bett dann sicherer? 😅
Nein! Warme Luft (und damit die Aerosole) steigt nach oben. 🤷🏻‍♂️ 😉
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Raimund Joos
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Raimund Joos »

Frau Holle hat geschrieben: 8. Jun 2020, 22:05
Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine ganze Herberge schließt, damit ich (und evtl noch ein paar andere Pilger) da 14 Tage abhänge(n) und die ohnehin schon eingeschränkten Kapazitäten durch die Quarantänegäste noch mal stark reduziert werden?!

Deshalb frage auch ich mich: Wo verbringt ihr die Quarantäne oder lauft ihr einfach los nach dem Motto eines Forentreffens: Passt schon?
Die Warscheinlichkeit auf einen Infizierten Pilger zu treffen dürfte derzeit nicht so groß sein ... die Frage ob man sich ansteckt ist wieder eine andere ... Dass es trotz dieser geringen Warscheinlichkeit vermutlich doch irgenwo und irgenwann zu Ansteckungen kommen wird dürfte aber dennoch klar sein ... ebenso auch wie die Warscheinlichkeit besteht dass Pilger an verschiedenen anderen Krankheiten erkranken können.

Ich denke aber diese Frage ist eigentlich nicht spezifisch für das Pilgern und kann jeden (Rucksack-) Touristen treffen - und deshalb bin ich auch davon überzeugt dass es da vor der Saison auch innereuropäisch verbindliche Regelungen geben wird...

Das sind alles Fragen die neu sind - nicht nur für Pilger - und die nun eben geklärt werden mussen und wohl auch werden ...

In einem Fall dass da noch keine Regelungen bekannt geworden sind würde ich mich persönlich als estes mal an das deutsche Konsulat wenden ...

Bon Camino

Raimund
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Uti
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Uti »

Interessant fände ich in diesem Zusammenhang auch, unter welchen Bedingungen in Spanien überhaupt Quarantäne angeordnet wird. In Deutschland ist es ja aktuell so, dass nur noch bei Nichteinhaltung des Mindestabstands eine Quarantäne angeordnet wird (zumindest erhielt die Schulklasse meiner an Corona erkrankten Nichte diese Auskunft, obwohl sich stundenlang im gleichen Raum aufgehalten wurde kam niemand in Quarantäne, da der Sicherheitsabstand ja eingehalten wurde). Ich frage mich also, ob es tatsächlich so ist, dass jeder der im gleichen Raum übernachtet hat, automatisch in Quarantäne muss?!

Grundsätzlich finde ich es auch wichtig diese Frage vorher zu klären. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es bis Juli hier genaue Regeln geben wird,nicht nur für Pilger, sondern allgemein für den Tourismusbereich da es ja doch auch bei Touristen zu einer solchen angeordneten Quarantäne kommen kann und das Hotelzimmer vielleicht nicht immer für die gesamte Dauer der Quarantäne zur Verfügung steht. Ich habe letztens einen Bericht gesehen, über speziell vom Staat angemieteten Quarantänehotels (glaube das war in Griechenland), sowas in der Art halte ich für möglich. Denke der Unterschied zum Beginn der Krise ist schon, dass man nun Zeit hat sich auf die Dinge einzustellen, der Lockdown dagegen erfolgte ja innerhalb weniger Tage. Hier muss man evtl. auch noch mal die nächsten Wochen abwarten, bis wir uns dem 1.Juli nähern.
Aber wie gesagt, ich finde es auf jeden Fall wichtig sich vorher entsprechende Gedanken zu machen und sich nicht darauf zu verlassen.
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Raimund Joos
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Raimund Joos »

Ich hab da was gefunden ... werde dem aber noch nachgehen ...

"So oder so: Wer im Urlaub an Covid-19 erkrankt, ist zunächst dazu verpflichtet, vor Ort zu bleiben. Das gelte allein aufgrund der Quarantäne, der sich Reisende im Zweifelsfall unterziehen, erklärte Tenhagen. Nur diejenigen, von denen zweifelsfrei keine Gefahr mehr ausgeht, dürfen zurück nach Deutschland reisen. Immerhin: „Eine gute Auslandskrankenversicherung übernimmt die Kosten“, so Tenhagen."

https://www.reisereporter.de/artikel/11 ... -erkranken

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PS: Uti - so sehe ich das auch .... die werde sich was einfallen lassen (müssen) - und zwar im eingenen Interesse ... sonst vagabundieren da die quarantänepflichtigen Touristen undercover durch die Landschaft ...
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Camineiro
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Camineiro »

Das mit der Quarantäne kann schneller gehen, als man denkt ...

Meldung von heute:

Schwedenrückkehrer aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern müssen zwei Wochen in Quarantäne.

Es bedarf nur eines Ausbruchs mit mehr als 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner.

Und Zack! ... gehen Sie nicht über Los. Gehen Sie direkt nach Hause ... und bleiben Sie da.
Einkaufen, ausgehen, joggen, spazierengehen verboten.

Gleichlautende Meldungen bei NDR, N-TV, Zeit-online ... etc.

Was für Schweden gilt, wird bei entsprechender Lage dann auch für andere Länder gelten (müssen).
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Uti
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Uti »

Raimund Joos hat geschrieben: 8. Jun 2020, 22:47 Ich hab da was gefunden ... werde dem aber noch nachgehen ...

"So oder so: Wer im Urlaub an Covid-19 erkrankt, ist zunächst dazu verpflichtet, vor Ort zu bleiben. Das gelte allein aufgrund der Quarantäne, der sich Reisende im Zweifelsfall unterziehen, erklärte Tenhagen. Nur diejenigen, von denen zweifelsfrei keine Gefahr mehr ausgeht, dürfen zurück nach Deutschland reisen. Immerhin: „Eine gute Auslandskrankenversicherung übernimmt die Kosten“, so Tenhagen."

https://www.reisereporter.de/artikel/11 ... -erkranken

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Aber Vorsicht, das gilt nur für den Fall einer Erkrankung und nicht zwangsläufig wenn es "nur" eine Quarantäne wg. Corona Verdacht gibt.
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Berthold
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Berthold »

Ob für Kontaktpersonen ( Übernachtung im selben Raum) behördlicherseits Quarantäne angeordnet würde, weiß ich natürlich nicht. Für mich wäre es aus allen Erfahrungen über die Ausbreitungswege des Virus, die wir bisher gemacht haben, nur logisch, dass eine Isolierung für die Zeit einer möglichen Inkubation angezeigt wäre.
Aus diesem Wissen wäre es für mich - auch ohne behördliche Anordnung - klar, dass ich nicht das Risiko auf mich nehmen wollte, ggf. weitere Menschen anzustecken und könnte meine Reise nicht einfach so fortsetzen. Ich habe nicht mein Berufsleben lang um die Gesundheit von Menschen gekämpft, um jetzt für einen „Egotrip“ möglicherweise dieses Risiko einzugehen.
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Pooh_der_baer »

Es mag ketzerisch klingen, aber mit dem Virus wird es sein, wie mit den Bettwanzen.

Wird nicht bemerkt und von Herberge zu Herberge weitergetragen.
Der Mensch muss nicht erkrankt sein um den Virus weiter zu verbreiten.
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von ilfuchur »

Manchmal ... setze ich ein Kreuzchen ganz eindeutig ... und denke dann doch noch einmal darüber nach.


Es gibt zwei ganz entscheidende Aspekte: Die Gesundheit, Gefahr eigener Ansteckung sowie unwissentlicher Verbreitung, auf der einen, das Überleben gerade der privaten Pilgerherbergen (ich gehe davon aus, dass die öffentlichen Herbergen weniger Probleme haben) auf der anderen Seite.

Wenn ich persönlich gehen würde, würde ich der gesundheitlichen Aspekte wegen nicht in Herbergen übernachten, sondern in Hotels/Pensionen (diese Variante kommt in der Umfrage nicht vor). Dann wäre ich auf dem Camino, gesundheitlich sicher nicht auf einer unsichereren Seite als zu Hause, aber ... (diese Pünktchen möge jeder für sich mit den Dingen füllen, die ihm außer Blasen an den Füßen noch wichtig sind). - Ich denke, was relativ klar ist, ist, dass Camino in diesem Jahr leider anders aussieht als letztes Jahr und keiner wirklich einschätzen kann, wie es nächstes Jahr sein wird, mit dem Pilgerbauch gedacht, aber auch, was die Infrastruktur betrifft (relativ sicher ist nur, dass die Wegführung sich seit Jahrhunderten nur unwesentlich verändert hat und gelbe Pfeile und Muscheln die Richtung weisen).

Wenn ich in Hotels übernachte, zahle ich dort, nicht in den Herbergen, wo ich mein Geld vielleicht lieber sehen möchte (ohne die Probleme von Hotels/Pensionen geringer zu bewerten, aber Herbergen liegen mir einfach irgendwie mehr im Bauch). Um das auszugleichen, würde ich vielleicht hier und da eine Spende ohne Übernachtung hinterlassen. Würde ich das wirklich? Und wenn ich das würde, muss ich dafür im 21. Jahrhundert nach Spanien fahren?
Pilger, die beim Gehen manchmal einfach nur Bauch und Füße sind - #Bauchfüßler eben.
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Raimund Joos
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Re: UMFRAGE: (Wo und wie) ist Pilgern in der Corona-Krise anzuraten bzw. moralisch vertretbar?

Beitrag von Raimund Joos »

Berthold hat geschrieben: 9. Jun 2020, 07:31
Aus diesem Wissen wäre es für mich - auch ohne behördliche Anordnung - klar, dass ich nicht das Risiko auf mich nehmen wollte, ggf. weitere Menschen anzustecken und könnte meine Reise nicht einfach so fortsetzen. Ich habe nicht mein Berufsleben lang um die Gesundheit von Menschen gekämpft, um jetzt für einen „Egotrip“ möglicherweise dieses Risiko einzugehen.
Bisher bleit es bei deiner Vermutung dass ein Schlafsaal gefähricher ist als eine Restaurant .. auch du hast da offenbar keine Belege finden können.
Infektionen können überall passieren. ZB wurden nun in Bayern wieder die Fittnescenter geöffnet. Auch wenn ich da normalerweise hingehe werde ich die aber tunlichst meiden da mir die persönlch wesendlich gefährlicher erscheinen als zb ein Schlafsaal für 6 Personen der auf 3 reduziert wurde... Ob etwas oder eine Pilgerreise zum "Egotrip" wird hat wohl eher was damit zu tun aus welcher Absicht und in welcher Weise man das betreibt ... Jedenfalls ist da nicht nur so manchem Pilger sondern auch manchen Hospitalero geholfen der um seine Exitenz fürchtet ...
Ich denke in der derzeitigen Phase ist fast immer und überall eine Restrisiko der Infektion gegeben - aber deshalb hat es m.E. keine Sinn das halbe Leben dich zu machen - es geht eben darum das Risiko so gering wie möglich zu halten dann ist es m.E auch vor der eingenen und der Gesundheit anderer vertretbar.

Bon Camino

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