Das Pilgerforum

Hallo Ihr Lieben,
durch unvorhergesehene Ereignisse habe ich möglicherweise ab Mitte Februar ein offenes Zeitfenster von ca 6 Wochen - vielleicht auch mehr. Weil ich gerade unbedingt mal raus muss, tauchte die Idee auf, da meinen Jakobsweg weiterzulaufen, ab Einsiedeln in der Schweiz, so weit ich halt komme. Da die Schweizer Wege ja nicht sooo frequentiert sind, tauchen nun folgende Fragen auf:

Mit welchen Wetterbedingungen muss ich rechnen bzw wie sehen die Wege aus? (Schnee, schlimmer Matsch etc)

Sind die Herbergen geöffnet?

Danke für Eure Hilfe

Die Schnecke

Hey Schnecke,

als ich grad deine Zeilen las, fiel mir sofort Simi ein, die im Winter 2018 eigentlich von der Schweiz bis nach Santiago laufen wollte. Ich glaube, 5 oder 6 Etappen hat sie geschafft. Wenn ich es noch recht im Kopf habe, hat sie dann kurz vor dem Brünigpass abgebrochen, weil der Schnee einfach zu heftig wurde. Sie ist dann nach Spanien geflogen und dort den Frances gelaufen.

Hier z. B. ihr Video von Tag zwei (das ist die Etappe ab Brunnen - Treib Emmetten etc.):

https://youtu.be/9vi5wE2GP_M

Tja, so kann's aussehen

Und davor musst du ja noch übers Haggenegg (1400 m hoch), gut möglich, dass das gar nicht möglich/zu gefährlich wäre. Da müsstest du dich auf jeden Fall vorher erkundigen. Es gibt einen Weg im Tal (den ich auch schon mal im Juni nehmen musste, weil durch starke Regenfälle der Hang abgerutscht ist und die Feuerwehr mich nicht auf den Berg ließ.

Also ich will dir nicht die Vorfreude verderben. Aber das gehört gut überlegt.

LG,
Andrea

Hallo

Bin letztes Jahr den Camino über Einsiedeln im April gegangen. Anfangs war alles ok, dann kann ein Wintereinbruch, 20 cm Schnee und alles schön
glatt. ……...bin nach Rücksprache mit Einheimischen den Haggenegg und den Brüning gegangen. Der Abstieg vom Brüning vergesse ich nicht mehr....bei normalen Wetter kein Problem, aber wenn 15cm nasser Schnee auf einer Laubschicht liegen, es steil bergab geht und man parallel zu einer Abbruchkante läuft....die zwischen 50 und 100m senkrecht abfällt...musss man bei jeden Schritt auf einen sicheren Halt an Bäumen und anderen Hilfsmittel achten. Die Wegemarkierungen am Boden waren nicht zu sehen...…
Auf alle Fälle sollte man sich vor Ort informieren. Bin nicht ängstlich......aber würde ich nicht nochmal so machen.

Thüringer

Thüringer hat geschrieben: ↑31. Jan 2020, 12:38 ... Der Abstieg vom Brüning vergesse ich nicht mehr....

Bin nicht ängstlich......aber würde ich nicht nochmal so machen.

Thüringer, das kann ich SEHR gut verstehen. Ich bin einmal bei ströhmendem Gewitter den Brünig runtergeschlittert. Weder Weg noch Markierungen waren zu sehen, ich hatte echt Angst um mein Leben.

Aber bei Schnee ganz alleine oben auf dem Brünig zu sein, weit oberhalb der Passstraße in diesem verzauberten Märchenwald, war sicher ein unvergessliches Erlebnis für Dich


Schnecke, bei schlechtem Wetter kannst Du auch den Zug über den Brünig oder andere kritische Stellen nehmen.

Danke Ihr Lieben,
da ich auf einem Auge blind bin, d.h. arge Probleme mit dem räumlichen Sehen habe und nach einem Kreuzbandriss auch noch nicht soooo gut zu Fuß, lasse ich das dann wohl lieber....
Danke
Schnecke

Hallo Pilgerschnecke,

ich kann zwar nichts aus eigener Wegerfahrung sagen, aber die Infos zum Camino de la Plata zum Februar sind immer voller Freude.
Vielleicht denkst du um...

Lieber Pater Norbert,
wie schon angedeutet ist das Leben gerade stürmisch, legt mir Steine in den Weg und wirft mir Türen vor die Nase. Gerade deshalb, und auch weil er bis dahin - mit den Bedingungen, mit denen ich nunmal leben muss - so mühsam war, möchte ich gern "meinen" Camino weiterlaufen. Bei dem Wetter bzw der Schneelage ist mir das aber zu gefährlich. Mal sehen, vielleicht such ich mir für die Zeit einen anderen Weg oder hau mich mit meiner Kothe für zwei drei Tage in einen schönen Wald. Der Camino wird dann einfach auf den Frühlingsanfang verschoben. Was auch immer passiert, irgendwo wird sich ein Zeitfenster finden.
Buen Camino
Schnecke

Wettervorhersagen sind immer ein Problem, besonders wenn sie für die Zukunft sind. So sah es gestern aus auf 1100 M.ü.M. bei der Talstation Brunni (hinter Einsiedeln), wo es hinauf zur Haggenegg geht. Alle Skiliftanlagen waren wegen Schneemangel geschlossen. Zur Zeit liegt die Schneefallgrenze auf 2000 M.ü.M. und sinkt während dieser Woche kurzzeitig bis ins Tal und nachher ist wieder sonniges Wetter angesagt. Ob die Wege offen sind ab Mitte Februar könnte man aber erst dann lokal abklären.