Re: Öffentliche Herbergen von Galicien ab Oktober 2019 für € 8
Verfasst: 24. Okt 2019, 13:55
Hallo,
ein bisschen Senf von mir zum Thema:
die meisten deutschen Pilger sind recht wohlhabend und laufen mit Tagesbudgeds, bei denen 2 € mehr oder weniger so gut wie keinen Unterschied machen.
Es gibt aber eine Menge Leute, die, wenn sie lange unterwegs sein wollen, mit sehr wenig Geld laufen und das, ohne irgendwen auszunutzen oder in Donativo-Herbergen besonders zu geizen. Für mich z.B. sind zwei Euro eine Mahlzeit und ich gehe zwei bis fünf Monate im Jahr mit einem Tagesbudget von 10 €. Warum, weshalb und wie ist ein anderes Thema (bitte nicht in diesem Thread).
Also die Ankündigung von der Preiserhöhung war für mich das Signal, diesen Winter weniger die guten galizischen Herbergen nutzen zu können, die ich so schätze, weil sie wirklich nie geschlossen werden und oft sehr angenehm sind.
Stattdessen sind mehr Nächte im Freien angesagt.
Leider verliert sich immer mehr die Möglichkeit für all diese Pilger/innen (das sind auch viele junge Leute, Leute aus Osteuropa, etc.), sehr einfache, sehr günstige Unterkünfte zu finden. Es gab mal viel mehr davon, oft ohne Dusche oder nur kaltes Wasser, Matratze auf dem Boden oder auch ganz ohne, aber ein Dach über dem Kopf und die Möglichkeit, andern zu begegnen. Diese Unterkünfte wurden von den Pilgern selbst sauber gehalten und es wurde manchmal sogar Essen dagelassen für die nächsten (das alles kenne ich vor allem aus Frankreich).
Leider ändert sich halt auch die Haltung der allermeisten Pilger, denn wo es solche Unterkünfte noch gibt, werden sie immer weniger respektiert.
Und die Mehrheit scheint Komfort zu wollen.
Die Übernachtungspreise auf dem Camino steigen, aber die Renten, der Lohn aus Minijobs, oder auch Einkommen in anderen Ländern steigen nicht immer. Es müsste doch für alle möglich bleiben, den Camino zu laufen, aber sehr einfache Unterkünfte werden auch deshalb weniger, weil sie als Konkurrenz angesehe werden. Tja. Aber wer deshalb glaubt, Geld regiere die Welt, irrt.....
Bei den galizischen Herbergen dachte ich, vielleicht zu Unrecht, dass sie in ihrer Schlichtheit und mit dem großen Pilgeraufkommen (plus Unterbestzung und miserabler Bezahlung des Personals) doch sicher locker hinkommen mit 6 € und hoffte, dass es noch lange dabei bleibt, wie auch andere Herbergen nicht erhöhen. Aber es wäre auch toll, wenn es möglich wäre ein Solidarsystem zu haben, wie z.B. dass jeder der mehr geben kann, dies tut und andere dafür weniger bezahlen müssen. Der Idealfall der Donativos (das waren ja die galizischen Herbergen zu Anfang).
Aber klar...ich weiss schon... utopisch in der Umsetzung...so schade...
Simsim
ein bisschen Senf von mir zum Thema:
die meisten deutschen Pilger sind recht wohlhabend und laufen mit Tagesbudgeds, bei denen 2 € mehr oder weniger so gut wie keinen Unterschied machen.
Es gibt aber eine Menge Leute, die, wenn sie lange unterwegs sein wollen, mit sehr wenig Geld laufen und das, ohne irgendwen auszunutzen oder in Donativo-Herbergen besonders zu geizen. Für mich z.B. sind zwei Euro eine Mahlzeit und ich gehe zwei bis fünf Monate im Jahr mit einem Tagesbudget von 10 €. Warum, weshalb und wie ist ein anderes Thema (bitte nicht in diesem Thread).
Also die Ankündigung von der Preiserhöhung war für mich das Signal, diesen Winter weniger die guten galizischen Herbergen nutzen zu können, die ich so schätze, weil sie wirklich nie geschlossen werden und oft sehr angenehm sind.
Stattdessen sind mehr Nächte im Freien angesagt.
Leider verliert sich immer mehr die Möglichkeit für all diese Pilger/innen (das sind auch viele junge Leute, Leute aus Osteuropa, etc.), sehr einfache, sehr günstige Unterkünfte zu finden. Es gab mal viel mehr davon, oft ohne Dusche oder nur kaltes Wasser, Matratze auf dem Boden oder auch ganz ohne, aber ein Dach über dem Kopf und die Möglichkeit, andern zu begegnen. Diese Unterkünfte wurden von den Pilgern selbst sauber gehalten und es wurde manchmal sogar Essen dagelassen für die nächsten (das alles kenne ich vor allem aus Frankreich).
Leider ändert sich halt auch die Haltung der allermeisten Pilger, denn wo es solche Unterkünfte noch gibt, werden sie immer weniger respektiert.
Und die Mehrheit scheint Komfort zu wollen.
Die Übernachtungspreise auf dem Camino steigen, aber die Renten, der Lohn aus Minijobs, oder auch Einkommen in anderen Ländern steigen nicht immer. Es müsste doch für alle möglich bleiben, den Camino zu laufen, aber sehr einfache Unterkünfte werden auch deshalb weniger, weil sie als Konkurrenz angesehe werden. Tja. Aber wer deshalb glaubt, Geld regiere die Welt, irrt.....
Bei den galizischen Herbergen dachte ich, vielleicht zu Unrecht, dass sie in ihrer Schlichtheit und mit dem großen Pilgeraufkommen (plus Unterbestzung und miserabler Bezahlung des Personals) doch sicher locker hinkommen mit 6 € und hoffte, dass es noch lange dabei bleibt, wie auch andere Herbergen nicht erhöhen. Aber es wäre auch toll, wenn es möglich wäre ein Solidarsystem zu haben, wie z.B. dass jeder der mehr geben kann, dies tut und andere dafür weniger bezahlen müssen. Der Idealfall der Donativos (das waren ja die galizischen Herbergen zu Anfang).
Aber klar...ich weiss schon... utopisch in der Umsetzung...so schade...
Simsim