Betrugsmasche. Verkauf von Stempeln für den Erwerb der Compostela,

[calixtinusII]

Betrugsmasche. Verkauf von Stempeln für den Erwerb der Compostela, ohne einen einzigen Pilgerkilometer gegangen zu sein.
Für Anbieter und Abnehmer eine Geschäftsidee!? Dreißig (30) Euro für eine Camino-Bescheinigung mit allen nötigen Stempeln, um die Pilgerurkunde, die Compostela zu ergattern – sie sich also betrügerisch aneignen. Dazu die Verantwortlichen des Erzbistums:
„Was bringt es, damit zu prahlen, dass man gegangen ist, wenn man es nicht getan hat?“ Und welchen Sinn hat die Compostela, wenn man den Jakobsweg noch nicht erlebt hat?"
https://www.caminosantiago.org/cpperegr ... saID=20959
calixtinusII

[EdwardS]

Sachen gibt´s... Da fehlen mir die Worte.

[Anhalter]

Wie schon auf Facebook geschrieben: Finde ich gut. Sollte es mehr geben. Dann kann die in Frage kommende Zielgruppe direkt die Compostela holen und verstopft nicht mehr die letzten 100km.

[beliperegrina]

Wie schon auf Facebook geschrieben: Finde ich gut. Sollte es mehr geben. Dann kann die in Frage kommende Zielgruppe direkt die Compostela holen und verstopft nicht mehr die letzten 100km.

genau!!

[Joker]

Ist es wirklich Betrug? Wer wird geschädigt?

Ich habe es in Astorga erlebt; da erschienen zwei Männer mit einem Stapel Compostelas und haben die stempeln lassen.

Versteht mich nicht falsch: ich finde das nicht gut.

Und wer die Compostela für sein Ego leistungslos haben will, dann zahlt er halt.
Da der Besitz der Compostela keine Vorteile etc bringt, ist es unschön, aber kein Betrug (anders als zT bei gekauften Abschlüssen/Doktortiteln)

Wenn es da eine Nachfrage gibt, sei den "Geschäftsleuten" die Einnahme gegönnt

[Wandernde]

Ich kapier nicht, was man davon hat. Die Pilgerurkunden haben ja nur dann einen Wert, wenn man es auch wirklich gelaufen ist - einen ideeööen Wert. Ansonsten kann man damit ja nix machen.
Glaub nicht, dass heute noch jemand zum Pilgern verurteilt wird...

Das ist, als würd ich Leute dafür bezahlen, meine Urlaubsfotos zu fälschen - um damit anzugeben?? Wers braucht...

[Caminista]

Das Angebot richtet sich wahrscheinlich vor allem an Spanier. Von vielen Arbeitgebern dort (aber vielleicht auch woanders?) wird die Compostela als Bonuspunkt bei der Bewerbung gewertet. Dies ist ein Grund für viele junge Spanier, den Weg zu gehen. Manch einer wird sich das nun sparen. Für den Rest der Pilgerwelt ist das wohl kein Verlust...

[ilfuchur]

Ist es denn überhaupt noch so, dass die Compostela bei Bewerbungen als Pluspunkt gewertet wird? Gerade in Spanien, wo ich mir vorstellen kann, dass sehr viel mehr über Caminos in der Presse steht. Arbeitgeber können sich doch gut auch zwei und drei zusammenrechnen.

[FredMario]

Es könnte ja sein, dass es den meisten nur um die Compostela-Urkunde geht. Und darin ist dieses 100/200-Kilometer-Galama mit keinem Wort erwähnt. Da geht es um Andacht und den Besuch des Grabes von Jakobus. Und wenn diesen Pilgern dieser Stempelmarathon zu bürokratisch ist, dann muss man sich halt zu helfen wissen.

Meine erste Compostela hab' ich mir mit 2.000 km erlaufen. Jetzt liegt sie in irgendeiner Schublade...

Mario

[Anhalter]

Ist es denn überhaupt noch so, dass die Compostela bei Bewerbungen als Pluspunkt gewertet wird? Gerade in Spanien, wo ich mir vorstellen kann, dass sehr viel mehr über Caminos in der Presse steht. Arbeitgeber können sich doch gut auch zwei und drei zusammenrechnen.

Habe mich ja 2022 mit 2 jungen Spaniern angefreundet, die meinten beide, dass das Quatsch wäre und niemand auf die Idee kommen würde ne Compostela in den Lebenslauf zu hängen. Aber ist bekanntlich ein großes Land, da mag es auch regionale Unterschiede geben.

[ilfuchur]

Dann frage ich mich gerade, was Menschen dazu bewegt, sich eine Compostela zu kaufen. Wenn ich mit Jakobsweg angeben möchte, dann kauf ich mir doch lieber ein Shirt. Das kann ich anziehen und jeder kann es sehen. Aber eine Urkunde im Schrank sieht doch niemand.

[Torsten]

Dann frage ich mich gerade, was Menschen dazu bewegt, sich eine Compostela zu kaufen. Wenn ich mit Jakobsweg angeben möchte, dann kauf ich mir doch lieber ein Shirt. Das kann ich anziehen und jeder kann es sehen. Aber eine Urkunde im Schrank sieht doch niemand.

Es soll Menschen und Leute geben, die sich Urkunden an die Wand hängen.

[Pater Norbert]

Ich halte die Betreffzeile für falsch. Ich denke nicht, dass Stempel verkauft werden.

Aber Reiseveranstalter bieten ihren Kunden auch an, sich um die Stempel zu kümmern, damit sie nicht daran denken müssen.
Wenn wir irgendwo eine Bar aufsuchen, biete ich dem Wirt auch an, dass er mir den Stempel gibt, dass ich von allen die Credenciales stempele. So kann er sich um die Getränkewünsche kümmern.

[Anne136]

Meine Eltern waren vor Jahren mit einer Urlaubsgruppe der Kirchengemeinde in Jerusalem.
Aber auch dort gab es eine Pilgerurkunde (wofür und von wem weiß ich nicht, aber sie waren an den typischen Stellen).
Vielleicht ist es auch für Touristen eine Erinnerung an Santiago de Compostela, statt Kitsch aus Andenkenläden.
Wie man sich an irgendwas erinnert soll doch jedem selbst überlassen sein. Diese Touris stehen mit Sicherheit nicht stundenlang in der Schlange um die Compostela zu erhalten.
Anne

[Frau Holle]

Ich halte die Betreffzeile für falsch. Ich denke nicht, dass Stempel verkauft werden.

Richtig, es werden keine Stempel verkauft, sondern vollgestempelte Pilgerausweise, auf denen die erste Seite leer ist. Dort kann man dann seine Daten eintragen und sich eine Compostela holen.

Wenn man ernsthaft wollte könnte man sicher dagegen vorgehen, denn in dem Artikel heißt es ja, dass die Stempel in Kirchen und so frei ausliegen und man deshalb schlecht kontrollieren kann wer den Stempel geholt hat.
Wenn man als Voraussetzung aber machen würde, dass man Stempel von den Übernachtungsstellen im Credencial vorweisen muss und die Herbergsbetreiber und Hotels beim Massenstempeln nicht mitmachen würden wären diese vorgestempelten Ausweise schnell nichts mehr wert.

Die Frage ist aber sicherlich, ob es die Mühe wert ist.
Wer sich eine Compostela auf die Weise „ergaunert“ und bereit ist 50€ dafür zu zahlen wird dafür seine Gründe dafür haben. Und wer bin ich, diese Gründe als ausreichend oder nicht bewerten?
Und mir selbst schadet es nicht, wenn sich jemand so eine Compostela holt, obwohl er nicht selbst gepilgert ist.