Gibt es einen Bus zum Cruz de Ferro?

[JürgensWitwe]

Ich möchte, nachdem ich 2023 den Camino Portugues bewältigt habe, gerne nochmal pilgern, diesmal am liebsten ein Stück auf dem Camino Frances.
Den ganzen Camino schaffe ich mit meinen dann 74 Lenzen ganz sicher nicht, deshalb hatte ich erst die Idee, vor Sarria nach SdC zu pilgern. Aber vielleicht ginge es ja auch ab Leon. Ich bin mir nur relativ sicher, das ich die 1400 Meter zum Cruz de Ferro nicht bewältigen kann. Zu meinem Alter kommt nämlich noch eine (ansonsten nicht allzu schlimme) chronische Krankheit hinzu, die mir bei Steigungen die Luft raubt, so dass es mir recht schwer fällt, selbst moderate Anstiege hinter mich zu bringen.
Irgendwo hab ich gelesen, dass ein Bus zu Cruz de Ferro fährt. Wirklich ? Das würde mir sehr helfen, denn eigentlich würde ich mir dieses ehrwürdige Etappenziel doch gerne gönnen.

[Simsim]

Von einem Bus weiß ich nichts, aber wenn Du die sehr langsam ansteigende Strecke zum Cruz nicht schaffst, dann hast Du auch an zahlreichen anderen Stellen vielleicht Probleme. Z.b. hoch auf den Cebreiro, vor allem bis la Faba, aber auch danach, immer wieder, bis Santiago. Galicien ist hügelig und es gibt einige längere Anstiege. Teils sogar ziemlich steil. Auf alle Fälle steiler als zum Cruz. Dorthin kann man zu Fuß von Astorga aus mit beliebig vielen Zwischenübernachtungen eigentlich gemütlich spazieren gehen. Den Cebreiro kann man nur in zwei Stücke aufteilen und es sind, glaube ich, mindestens 800 Höhenmeter Aufstieg zu überwinden.
Der Abstieg vom Cruz nach Molinaseca ist weitaus steiler und unbequemer (streckenweise sogar wirklich anspruchsvoll), als der Aufstieg.
Du brauchst übrigens zum Cruz nicht 1400 m aufsteigen. Sondern erstens kannst Du bis zu 4x übernachten zwischen dem Cruz und Astorga und zweitens liegt Astorga auf knapp 900m, es sind also insgesamt grad mal ca. 500 Höhenmeter bergauf. Dafür dann aber ca 1000 Höhenmeter runter.

Schau Dir mal die Höhenprofile, auch ab Sarria, in Ruhe bei Gronze an und schau dann, was Du Dir zutraust.

[Mimmy2022]

- Zum Bus kann ich nichts sagen, habe da zumindest keinen gesehen. -

Ich glaube aber, das eine Anreise mit Bus, die Erfahrung kaputt machen würde. An der Stelle ist an sich erstmal nicht wirklich Besonderes. Als Zwischenstation, mit allem was man schon bewältigt hat, ist es wieder eine leicht andere Erfahrung.
Ähnlich mit Finisterre, wäre ich mit Bus angekommen, wäre es eine ziemliche Enttäuschung gewesen. Ja man kann sagen, ich war am "Ende der Welt", aber ohne die enorme Strecke, die man vorher zurückgelegt hat, ist es nicht vergleichbar. (So ähnlich wie nach Santiago fliegen und mit Taxi zur Kathedrale, oder tatsächlich hinpilgern. Die Erfahrung ist eine ganz andere, wenn man dann bei der Kathedrale ankommt.)

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Ich habe ältere Leute getroffen, die den ganzen Camino Frances gepilgert sind.

Ich habe auch Leute getroffen die Hügel im Schneckentempo genommen haben und dabei schnauften wie sonst was. - Und dennoch oben ankamen.

Es ist also definitv möglich auch im hohen Alter und/oder mit gesundheitlicher "Einschränkung" den ganzen Weg zu bewältigen.

Wenn es also keine anderen Einschränkungen gibt, dann ran da. Man muss ja auch nicht immer die gleichen Etappen wie die anderen laufen, sondern kann auch mal eine kleinere machen.

[Pooh_der_baer]

Hallo,

ich kann mich nur SimSim und Minny anschließen. Die Orte mit Übernachtungsmöglichkeiten vor dem Cruz.
Astorga liegt auf 870 m Höhe, Rabanal de Camino auf 1145 m, Foncebadon auf 1440 m.
Das Kreuz auf 1500 m. Die Höhenangaben sind aus Wikipedia.
Den Abstieg vom Kreuz muß nicht zwingend auf 1x getätigt werden. Sind ca.900 Abstiegsmeter.
Es gibt dazwischen die Möglichkeiten in El Acebo oder Riego de Ambros zu übernachten.
Ggf. das Nachtigallental über die Strasse umgehen.

Der O´Cebreiro liegt bei 1300 m. Aber ab Villafranca del Bierzo, 500m hoch, gibt es einige Möglichkeiten der Zwischenübernachtungen.

[JürgensWitwe]

Wenn ich mir Eure Antworten so durchlese, dann bleibe ich wohl doch besser bei meinem ursprünglichen Plan, nur die 5 Etappen ab Sarria zu laufen.
Voriges Jahr den Camino Portugues hab ich zwar ganz gut geschafft, aber da hatte ich auch eine Begleiterin, was diesmal nicht der Fall sein wird.
Damals habenm wir die Unterstützung eines auf den Camino spezialisierten Reiseunternehmens in Anspruch genommen. Die haben unsere Unterkünfte im Vorfeld gebucht und das große Gepäck jeweils von Hotel zu Hotel transportiert, was für mich sehr hilfreich war (der Tagesrucksack mit Wasser, Verpflegung, Regenponcho und warmer Jacke war auch so noch schwer genug). Der Nachteil ist, dass man dann andererseits eben auch nicht einfach nach der Hälfte einer geplanten Etappe einen Zwischenstopp einlegen kann, da muss man durchhalten bis zum gebuchten Hotel. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Diese Variante des Pilgerns ist sicher auch nicht ganz stilecht, aber ich, als allein laufende ältere Frau muss mir eigentlich nichts mehr beweisen und will auch keine Experimente wagen.
Es war ja auch nur so ne Idee. Ab Sarria ist vielleicht auch genug.

[Frau Holle]

Du kannst dir deine Unterkünfte auch selbst buchen und das Gepäck wie tausende andere auch einfach selbst transportieren lassen, da musst du einfach nur den Zettel ausfüllen, dabei helfen die Hospitaleros auch (das geht auch ohne große Sprachkenntnisse). Dafür musst du keinem Veranstalter 1000€ für geben, damit er den Zettel ausfüllt

[Eckart]

und wenn du selbst buchst, kannst du die Strecke ab Sarria auch in mehrere, altersgerechte Etappen aufteilen.

[Matten]

Du kannst dir deine Unterkünfte auch selbst buchen und das Gepäck wie tausende andere auch einfach selbst transportieren lassen, da musst du einfach nur den Zettel ausfüllen, dabei helfen die Hospitaleros auch (das geht auch ohne große Sprachkenntnisse). Dafür musst du keinem Veranstalter 1000€ für geben, damit er den Zettel ausfüllt

In diesem Jahr habe ich die Strecke León - SdC gemacht. Bin 74 Jahre und normal fit. Also keiner der Marathon läuft oder so. Die Strecke nach Foncebadon hat mir auf Grund der Hitze und der Steigung einiges abverlangt. Aber mit viel Wasser, vielen Pausen und Schwedentabletten hat es funktioniert. Ich bin von etlichen Pilgern überholt worden, aber ich habe es geschafft. Danach habe ich meinen Rucksack immer geschickt. Hat gut geklappt. So wie Frau Holle es geschildert hat. Du kannst zwischen mehreren Anbietern wählen. Kostet 6,-€/Etappe. Ab Sarria sinkt der Preis auf 4,-€. Klappt gut.
Über Gronze oder Booking oder….. kannst Du Dir Deine Etappen individuell zusammenstellen. Sollte eine Etappe Dich a den Rand der Erschöpfung und so gar darüber hinaus bringen: frag in der nächsten Bar nach einer Taxe.

Jakob wird es verstehen, wenn Du Dich gesundheitlich nicht zugrunde richtest.

In dem Sinne: gute Entscheidung und
BC