Neuvorstellungen

[Ina]

Guten Morgen

Ich bin Ina 62 Jahre alt, mit Arthrose in den Sprunggelenke und Lip- und Lymphödem.
Trotzdem möchte ich in 4 Wochen meinen
1. PILGERWEG laufen.
Ich habe mir zum beginnen den Schola Dei ausgesucht.
40 km von Kloster Ihlow nach Norden.
Begleiten wird mich mein kleiner Hund und wir werden die Strecke in 3 Abschnitten laufen.
Wer hat Erfahrungen
- auf diesem Weg
- mit Arthrose pilgern
- mit Lymph- Lipödem und Kompressionstrümpfen auf dem Pilgerweg (mit Wandersocken und Kompressionsstrümpfen/ nur Kompressionsstrümpfe? Trage sonst nur Kompis und keine weiteren Socken darüber)
Freue mich über jegliche Anregung und Tips aller Art

Darf ich auch Bon camino sagen, wenn ich nicht den Jacobsweg pilgern?
Kann ich auch ein eigenes Pilgerbuch anlegen nur für mich als Andenken oder gibt es Universal-Pilgerbücher?
Fragen über Fragen.
Wer weiß was

[Pilger Franz]

Guten Morgen Ina,
dein Vorhaben klingt anregend, vor allem: ein Weg ohne weite Anreise!
In deutschen Landen hört man, ob Jakobsweg oder ein anderer, neben Buon camino auch Guten Weg!
Auf der website des Klosters Ihlow habe ich gefunden:
"Es ist auch möglich, den Pilgerweg – mit dem „Pilgerheft“ und einer dazugehörigen Karte - alleine zu gehen. Auskunft erteilt gerne das Pilgerbüro https://www.kloster-ihlow.de/fuehrungen ... la-dei#c66 ."
Da wären zwei deiner Fragen schon positiv beantwortet.
Zur Suche nach einem Regenponcho habe ich was bei der Tauschbörse geschrieben.

[Anne Ruschmann]

Hallo Ina,
willkommen hier und das ist ein schöner Plan.

- mit Lymph- Lipödem und Kompressionstrümpfen auf dem Pilgerweg (mit Wandersocken und Kompressionsstrümpfen/ nur Kompressionsstrümpfe? Trage sonst nur Kompis und keine weiteren Socken darüber)

Das ist auch stark abhängig je nach Intensität des (der)Lip- und Lymphödem(e).
Ich gehe davon aus dass du eine auf dich angepasste Kompressionsversorung trägst.
Diese solltest du auch zunächst auf deinem Weg ganz normal tragen wie gehabt.
Und ja, auf jeden Fall ist es ratsam entsprechende Wandersocken darüber zu tragen.
Denn mit den enganliegenden Kompressionsstrümpfen wird es im Schuh nicht gehen.
Die würden schnell Löcher bekommen und wahrscheinlich ist Blasenbildung dann die Konsequenz.
Und das solltest du aufgrund der Gefahr einer Sepsis (Erysipel) auf jeden Fall versuchen zu vermeiden, genau wie auch jede andere noch so kleinste Verletzung.
Gute Merino-Socken z.B. sind eine Option. Socken nicht zu groß nehmen, eher eine Nummer kleiner, dafür dann die Wanderschuhe eine Nummer größer.
Jegliche Druckstellen solltest du vermeiden.
Das Waschen der Kompressionsstrümpfe geht gut per Handwäsche, bedingt durch das Material trocknen sie schnell.
Und mit der täglichen fortschreitenden Bewegung merkst du dann, ob sich die Schwellung bzw. die Wasserablagerungen anfangen zu verändern, im Idealfall auch reduzieren. Aber das siehst du ja dann. Und dann kann man auch mal ohne Versorgung gehen.
Aber das kann im Normalfall etwas dauern, also geduldig bleiben.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Weg

BC Anne

[andrea+wildgans]

Moin Ina,

herzlich willkommen in der Runde! Zu den Kompressionsstrümpfen kann ich nichts sagen, da werden sich andere besser auskennen. Was das Tagebuch angeht: Mach Dir da ruhig was ganz Persönliches! Such Dir ein schönes Heft, in das Du gerne reinschreiben magst, Du kannst Tickets oder Postkarten einkleben oder ein Blatt eines Baumes, das Dir gut gefallen hat. Vielleicht hast Du ja auch Lust, da schon vorneweg das eine oder andere Zitat einzutragen oder ein Gedicht, das Dich begleiten soll. Denkbar wäre auch, dass Du schon im Vorfeld mit Deinen persönlichen Eintragungen anfängst - also, welche Gedanken gehen Dir durch den Kopf? Worauf freust Du Dich? Was macht Dir vielleicht ein wenig Sorge?
Und natürlich kannst Du überall "buen camino!" sagen - das Problem dürfte nur sein, dass auf der Strecke wahrscheinlich kaum jemand damit etwas anfangen kann. An Deiner Stelle würde ich einfach bei einem freundlichen "Moin" bleiben - das ersetzt hier im Norden sowieso schon ein halbes Gespräch...
Dir und Deinem Hund gute Erfahrungen vor und auf dem Weg - und ich wünsch Dir, dass alles gut geht - im wahrsten Sinn des Wortes!
Andrea

[Camineiro]

Hallo Ina,

es freut mich, dass Du Dir diesen Pilgerweg als Erstlingswerk herausgesucht hast.
Letztes Jahr bin ich ihn in umgekehrter Richtung - also von der Ludgerikirche in Norden zum Kloster Ihlow -
als Teil des inoffiziellen Ostfrieslandcaminos gelaufen.

Er ist technisch nicht schwierig, alles weitgehend flach.
Die grösste Herausforderung bzgl. An- und Abstieg ist die nächste Bordsteinkante des Bürgersteiges.

Möchte man auf dem Weg sportliche Herausforderungen meistern, empfiehlt sich das Erklimmen der Turmspitze beim Kloster Ihlow (Wendeltreppe) sowie die Bezwingung des Störtebekerturms der Marienkirche in Marienhafe.
Im Störtebekerturm wird die Wendeltreppe am Ende relativ eng.
Für claustrophobisch veranlagte Menschen ist das eher nichts.

Es ist bei beiden Türmen eine nicht geringe Anzahl an Treppenstufen zu bewältigen.
Dafür wird man jeweils mit grandiosen Aussichten über Ostfriesland belohnt.
Da Du mit Hund unterwegs sein wirst, kommen die Turmbesteigungen vermutlich nicht infrage.

Bzgl. eines Pilgergrusses kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass man von fast jedem Menschen,
dem man begegnet mit dem ortsüblichen Moin! begrüsst wird. Buen Camino ist eher unbekannt.
Vielleicht möchtest Du diesen Gruß dann lieber mit einem Moin Camino! beantworten.

Klosterladen, Klostercafé sowie der Raum der Spurensuche unterhalb der Stahlkonstruktion des Klosters Ihlow
haben an normalen Montagen geschlossen.
Selbst die öffentlichen Toiletten sind abgeschlossen.
Daher empfehle ich an einem anderen Wochentag dort zu starten.

Ausnahmen sind Feiertage, die auf einen Montag fallen.
Dann ist die Anlage geöffnet. So auch am Pfingstmontag (so die Aussage vom Pilgercafé).

Einzelpilger wirst Du, wenn überhaupt, nur wenig treffen.
Der Pilgerweg wird mehrheitlich ca. 5-6x pro Jahr durch geführte Pilgergruppen begangen bzw. befahren (Fahrradpilgern).
Die Termine fürs Gruppenwandern findest Du auf der verlinkten Webseite (etwas herunterscrollen).

Einen Pilgerausweis kannst Du Dir selber basteln.
Es ist ja nichts "Offizielles".

Ich habe letztes Jahr leider nur Pilgerstempel in der Ludgerikirche Norden und in der Wibaldikirche in Wiegboldsbur vorgefunden.
Mir scheint, dass sich der der Weg in einer Art Dornrösschenschlaf befindet.
In der Marienkirche in Marienhafe hatte man weder im Störtebekerturm noch in der Kirche selbst Infomaterial oder Stempel.
Auch in Ludgeri/Norden musste man den Stempel erst suchen.

Die einzelnen Pilgerstationen des Weges zum Innehalten sind hier verlinkt.
Es sind insgesamt 16 an der Zahl.

Nach heutiger telefonischer Auskunft beim Klostercafé Ihlow ist das Pilgerheftchen derzeit nur im Klosterladen Ihlow erhältlich.
Sicherheitshalber würde ich mir die relevanten Informationen von den Webseiten herunterladen und ausdrucken.

Schmankerl für eine Einkehr ist Störtebeker's Teestube in Marienhafe gleich hinter der Marienkirche.
Neben einer leckeren Kuchenauswahl kann man hier die ostfriesische Teezeremonie mit Wölkchen praktizieren.

Moin Camino!
Uwe