Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

[OmNamahOm]

Hallo ihr Lieben,

wie sind eure Erfahrungen MIT einer Luftmatte/Isomatte auf dem Camino (sozusagen als Schlaf-'Backup')?

Insbesondere interessiere ich mich diesbzgl. zurzeit für gemachte, praktische Erfahrungen auf der Via de la Plata. (ich starte am 15.05. in Sevilla)

Habt ihr (auf der VdP) das ein oder andere Mal eine Isomatte genutzt/gebraucht/vermisst?
Die Mehrheit der (Via)-Pilger wird hier wohl verneinen, aber mich interessieren explizit die Fälle, in denen eine Isomatte zur Anwendung gekommen ist bzw. hätte kommen sollen -- und mein Beitrag richtet sich primär an jene Pilger. (ausgenommen Pilger mit Zelt/Bivak/Tarp/Shelter, da macht das Mitführen einer Matte ja eigentlich von vornherein Sinn).

Habt ihr mit Isomatte schon mal einen "Notschlafplatz" in einer vollen Herberge oder in einem Zimmer mit anderen Pilgern, ggf. auch an/in einer Kirche nutzen oder bei anderen Pilgern beobachten können? Oder in welchem Szenario (Situation/Ort/Zeit) kam eine Isomatte tatsächlich zum Einsatz? Wie oft?

Naja, die Vermutung liegt nahe, dass eine Matte wahrscheinlich nur max. 2-4 Nächte, wenn überhaupt, "benötigt" werden würde?

Ich meine, im gelben Outdoor-Führer wird eine Isomatte sogar als optionaler Gegenstand in der Packliste für die Via de la Plata erwähnt.

Danke für das Teilen eurer Erfahrungen bzgl. des Mitführens von Isomatten.

Liebe Grüße
Dirk

[Simsim]

Ich habe immer auch ein Zelt dabei, aber in der warmen Jahreszeit würde ich auch eventuell einfach nur mit Matte draußen schlafen. Auf der Plata kann das helfen, um allzu lange Etappen aufzuteilen.
In Herbergen ist es auf der Plata vielleicht auch manchmal hilfreich, denn manche Herbergen sind sehr klein mit wenig Plätzen. Ich war aber zwei Mal sehr früh im Jahr dort und meistens allein...

[Pater Norbert]

Habt ihr mit Isomatte schon mal einen "Notschlafplatz" in einer vollen Herberge oder in einem Zimmer mit anderen Pilgern, ggf. auch an/in einer Kirche nutzen oder bei anderen Pilgern beobachten können?

Hallo Dirk,

1992 und 93 ja, dann gab es Verbot seitens Feuerwehr

[Simsim]

Habt ihr mit Isomatte schon mal einen "Notschlafplatz" in einer vollen Herberge oder in einem Zimmer mit anderen Pilgern, ggf. auch an/in einer Kirche nutzen oder bei anderen Pilgern beobachten können?

Hallo Dirk,

1992 und 93 ja, dann gab es Verbot seitens Feuerwehr

Was hat die Feuerwehr denn verboten? Zusätzliche Schlafplätze auf dem Boden? Das Übernachten vor oder in Kapellen?
Wie ist das dann bei kirchlichen Herbergen wie Viana/Logroño/Grañon/Tosantos, wo praktisch so lange Pilger aufgenommen werden und auf Matten auf dem Boden schlafen, bis keiner mehr kommt? Die also keine begrenzte Anzahl Schlafplätze haben? Ist das illegal?

[Pater Norbert]

Ich kenne nur die Ansage der Hospitaler(a/o)s:

"Geht nicht mehr wegen Fluchtwege. Auflage der Feuerwehr."

[Anhalter]

Aus meiner Erfahrung ist in Spanien vieles verboten. Vieles wird auch so gehandhabt wie es die Auflagen hergeben. Gelegentlich gibt es zwischen den beiden sogar eine Deckungsgleichheit.

[Simsim]

Aus meiner Erfahrung ist in Spanien vieles verboten. Vieles wird auch so gehandhabt wie es die Auflagen hergeben. Gelegentlich gibt es zwischen den beiden sogar eine Deckungsgleichheit.

[Frau Holle]

Ich kenne nur die Ansage der Hospitaler(a/o)s:

"Geht nicht mehr wegen Fluchtwege. Auflage der Feuerwehr."

Selbiges habe ich auf dem Primitivo 2017 leider auch mehrfach erlebt

[OmNamahOm]

Danke für eure Antworten.

Es wäre verständlich, wenn man Pilger zu entsprechenden Preisen pro Kopf & Nacht lieber an nahegelegene Pensionen/Hostels/Hotels usw. verweist, als sie mit schlechtem Gewissen (gemeint ist hier nicht das Gewissen der Pilger ) in vollen Räumen oder Gängen auf dem Boden nächtigen zu lassen. Gerade wenn diesbzgl. passenderweise eine "Vorschrift" existiert. In der Praxis stelle ich es mir aber doch irgendwie "romantischer" und "solidarischer" vor. Freue mich über entsprechende Berichte.

Auf dem CF hatte ich 2013 eine Isomatte als Überbleibsel von meinem Fußweg aus Italien dabei und sie auf dem CF (nachvollziehbarerweise) nur 2x genutzt. War in beiden Fällen hilfreich und ich war dankbar, sie dabei gehabt zu haben, aber (Gewicht)Kosten-Nutzen-Rechnung steht da außer Frage. Falls es auf der VdP ähnlich unnötig ist, werde ich sie wohl daheim lassen. (wobei ich da evtl. an die geschlossene Herberge am Stausee denke, oder da gab es doch auch so ein schön gelegenes (Naturpark?)-Info-Center, wo einige Pilger im Freien nächtigen? Dann hätte es sich allein für die außergewöhnliche Erfahrung schon gelohnt (Isomatte=265 g).

[Simsim]

Ich habe vor der geschlossenen Herberge am Tajo Stausee unter dem Vordach übernachtet. Sternhimmel und Ausblick über den See all inclusive.
Auch an vielen anderen, tollen Plätzen z.b. in der Nähe des römischen Torbogens, Wahrzeichen der Via de la Plata und Mittelpunkt einer für mich viel zu langen Etappe. Am Info Zentrum dort kann man Wasser und Süßkram kaufen.
Wie schon geschrieben, wenn es warm und trocken ist, würde ich auch ohne Zelt zumeist lieber draußen schlafen, als in stickigen, überfüllten Herbergen..Es käme mir gar nicht in den Sinn, ohne Isomatte loszugehen .

[Frau Holle]

Danke für eure Antworten.

Es wäre verständlich, wenn man Pilger zu entsprechenden Preisen pro Kopf & Nacht lieber an nahegelegene Pensionen/Hostels/Hotels usw. verweist, als sie mit schlechtem Gewissen (gemeint ist hier nicht das Gewissen der Pilger ) in vollen Räumen oder Gängen auf dem Boden nächtigen zu lassen. Gerade wenn diesbzgl. passenderweise eine "Vorschrift" existiert. In der Praxis stelle ich es mir aber doch irgendwie "romantischer" und "solidarischer" vor. Freue mich über entsprechende Berichte.

Findest du?
Ich würde es verständlicher finden wenn der Herbergsbetreiber mehr Geld einnehmen würde, indem er Pilger auf dem Boden verteilt. Denn das Geld, das die Pensionen einnehmen geht ja nicht in sein Portemonnaie.

Ich sehe da eher Menschen, die gern helfen würden, aber ihre Existenz riskieren, wenn sie erwischt werden.

In einer Herberge hat sich eine Betreiberin wirklich lang und breit entschuldigt, weil wir so dringend auf der Suche waren und wir uns gern auf Sofas gelegt hätten und das auch nicht erlaubt war.

Würdest du fast täglich soe Schließung deiner Herberge, deiner Existenz riskieren? Ich glaube ich nicht.

Ich denke und hoffe, dass solche Betreiber, an die du denkst, die Ausnahme sind.

[OmNamahOm]

Bin ganz bei dir. Es gibt ja (Spiel)regeln, nicht selten aus gutem Grund. Darüber zu lamentieren finde ich müßig und ist nicht mein Ansinnen. Ich denke, ich kann mit Situationen, so wie ich sie vorfinde, gut leben. Wenn Notfall-Schlafplätze möglich sind, schön. Wenn es Gründe gibt, die das nicht mehr unterstützen, dann soll es so sein. Ich kann verschiedene Perspektiven zu dieser Sache nachvollziehen und respektieren. My 2 cents.
Liebe Grüße, Dirk

[Gertrudis]

Meine Matte wiegt ca. 80 Gramm. Eigentlich soll sie im Winter Autoscheiben vorm Vereisen schützen. Sie ist so (un)bequem wie der Untergrund, auf dem ich sie ausbreite, aber sie isoliert von Kälte und Nässe.
Ich nehme sie immer mit und habe sie schon oft benutzt, z.B. wenn ich Lust auf draußen schlafen hatte oder es in den angebotenen Unterkünften kein Bett gab (was auf unbekannteren Wegen vorkommt - auf CF oder Plata wohl eher nicht).

[OmNamahOm]

Meine Matte wiegt ca. 80 Gramm. Eigentlich soll sie im Winter Autoscheiben vorm Vereisen schützen. (...)

So eine habe ich auch noch. Ab und an habe ich sie als Schutz oder im Winter auch als zusätzliche Isolierung unter meiner Luftmatte verwendet. Wiegt knapp 80g. Das wäre in der Tat auch eine Option.
Liebe Grüße, Dirk

[Anhalter]

Ich hab ne 2mm EVA in ca 180x50 als Struktur/Polster/Yogamatte im Rucksack. Ich rede mir ein dass ich in der größten Not mit sowas auch mal ne Nacht überleben könnte. Zumindest minimal besser als ohne...

edit sagt: gewicht auch sowas um 80g