Wanderführer digitalisiert

[ValleSchnalle]

Moin ihr Lieben,

Ich habe mir vom lieben Raimund den aktuellen Wanderführer vom Portguese analog besorgt und würde ihn nun gern digital mitnehmen. Leider habe ich im Netz entdeckt, dass er scheinbar digital nicht mehr angeboten wird. Ich wollte ihn nun scannen, aber der Scanner in der Bücherei bei uns ist defekt.

Hat vielleicht jemand das aktuelle gute Stück schon digitalisiert? Ich schwöre bei meiner Möhre es nicht weiterzugeben - Ich möchte ja auch, dass dieses nützliche Buch entsprechend honoriert wird.

Wäre sehr dankbar.
Herzliche Grüße
Valle

[Mimmy2022]

Das Anlegen einer Privatkopie ist legal, die Weitergabe einer solchen ist es generell nicht.

Ich würde also davon ausgehen, dass keiner offen darauf eingehen wird.

Mal davon abgesehen, was es alleine für Probleme für die Betreiber des Forums auslösen könnte.

[Frau Holle]

Zudem liest Raimund hier mit.

Ich kaufe mir immer den aktuellen Führer und fotografiere ihn ab, wenn ich ihn nicht mitnehmen möchte.
Es dauerte nur 12 Minuten laut meiner Galerie und ist wohl die beste Lösung

[ValleSchnalle]

Ah schau abfotografieren kann ich ihn ja auch ich Depp.

Mir ist klar, dass Raimund hier auch ist. Und ich wiederhole nochmal: ich habe mir den Führer ja auch bereits gekauft.

Ich wäre tatsächlich neugierig warum es ihn nicht auch als Kindl-Version gibt? Ich wäre auch bereit ihn zweimal zu kaufen.

[Raimund Joos]

Hallo an alle

Sorry - ich habe die Sache hier eben erst gelesen da ich unterwegs war.
Es gab das Buch mal als E-Book - war eine volle Bauchlandung da es sich so wenig verkaufte dass die Kosten für die Digitalisierung eher ein Verlust waren. Und auch wurde ich darüber informiert dass die Datei dann massenhaft raubkopiert wurde, da die Pilger ja bestens vernetzt (...und wohl moralisch auch nicht gerade höherstehender sind als normale Touristen und Schnäpchenjäger).

Die Idee des Buches ist eben im Gegensatz zu Apps usw nun mal analog und nicht digital auf dem Weg zu sein und deshalb besteht da auch praktisch keine Nachrfrage bei den Lesern.

Wer im Besitz des Buches ist kann soweit ich informiert bin (im Zweifelsfall besser beim Verlag fragen der die Rechte hält) Fotos von seinem Buch machen und das dann mitnehmen - das aber an andere Pilger weiterzugeben ist natürlich gegen den Urheberschutz und wenn man das Original verkauft oder verschenkt muss man die Kopie natürlich auch löschen.

Ich würde aber eher empfehlen das Buch einfach mitzunehmen und dann die gelesenen Seiten einfach rauszureißen ... das zusätzliche Gewicht ist dann sehr gering.

Bon Camino

Raimund

[ValleSchnalle]

Moin Raimund,

Danke dir für die Erklärung und Aufschlüsselung - auch was eine digitale Version angeht. Überrascht mich tatsächlich, dass da keine Nachfrage bestand/besteht gerade wenn man als Gewichts-Sparjäger unterwegs ist kommt mir das irgendwie einleuchtend vor. Sicherlich hast du recht, ich will auch weniger am Handy rumlungern, aber ob ich abends im Handy das Etappenkapitel lese oder im Buch macht für mich persönlich keinen Unterschied.

Deinen Tipp die Seiten rauszutrennen bringe ich einfach nicht übers Herz Ich weiß, wenn du als Autor schon "den Segen" gibst, sollte sich das anderes verhalten, aber irgendwas in mir schreit da auf.

Ich mache einfach Fotos und lösche sie nach der Reise wieder. Auf diese kongeniale Idee sind meine zwei Gehirnzellen heute früh einfach nicht gekommen.

Viele Grüße
Valle

[FredMario]

Ich finde eigene GPS-Tracks viel besser als die reine Weg-Beschreibung im Buch. Diese Tracks kann ein Pilger (wie ich) zu Hause selbst anfertigen und der Allgemeinheit kostenfrei zur Verfügung stellen. Die Sache auf dem Weg ist doch so: irgendwann kommen keine gelben Pfeile mehr. Hilft da das Buch? Eher nicht, oder? Auf dem Display des Smartphones oder Garmingerätes siehst du dann, dass du beispielsweise 1 km zu weit rechts gelandet bist und wo die nächste Abzweigung nach links wäre. Ist mir schon ein paar mal passiert, als Nebeneffekt von intensiven Zweiergesprächen. Lach.

Gut, wegen den Tipps für die Highlights kauft man sich natürlich das Buch (oder mehrere) und macht sich Notizen (auf dem Smartphone, ebenfalls Null Gramm Zusatz-Gewicht).

Für die Unterkünfte gibt es Gronze. Wahrscheinlich aktueller als jedes Buch.

Mario

[Raimund Joos]

Hallo Mario

Mir scheint Du hast das den Sinn von Pilgerführern im Allgemeinen und Wegbeschreibungen im Besonderen nicht ganz verstanden.
Die Wegbeschreibungen machen nur einen Teil des Textes im Buch aus und da heute fast alle Jakobswege (zumindest die welche ich beschreibe) bis auf wenige Ausnahmen sehr gut gekennzeichnet oder auch sonst leicht auffinbar sind, haben die Wegbeschreibungen eher den Sinn eine Auswahl der verschiedenen Wegführungen zu erleichtern und das Gelände und die Probleme und Möglichkeiten zu beschreiben. (Wenn ich mir deinen Track anschaue sehe ich z.B. dass Du garnicht in Porto angefangen hast und auch gelegentlich abseits des Weges gegeangen bist ... einige der schönsten Alternativen am Strand entlang hast Du aber leider - warum auch auch immer ausgelassen - Ninja-App ist da vollstäniger und praktischer)
Es ist und war aber noch nie Sinn der Sache mit dem Buch vor der Nase durch die Gegend zu laufen, wie das oft bei Pilgern die mit Apps oder Tracks unterwegs sind zu beobachten ist.

Tracks (in Apps) sind bestenfalls dann hilfreich, wenn die Wegbeschreibung zb bei Varianten nicht vorhanden oder sehr schlecht ist - aber ein Strich in der digitalen Landkarte bringt nur wenig wenn man nicht weiß was sich dahinter verbirgt und ob man dem nun hinterherlaufen soll oder nicht. Deine oben verlinkte Wegführung würde ich z.B nicht ohne Weiteres jedem empfehlen - es sein denn man möchte eben bewußt in deine Fußstapfen treten

Und - doch! - wenn es mal keinen Pfeil gibt dann kann eine Wegbeschreibung im Buch durchaus weiterhelfen - Ich bekomme jedenfalls von meinen zahlreichen Lesern von denen viele schon aus Prinzip das Handy lieber im Rucksack lasse und einfach mal wieder 100% analog sein wollen selten die Mitteilung dass die sich mit meinem Buch verirrt haben. Ok ... man muß natürlich lesen wollen - und auch können.

BC

Raimund

[Pooh_der_baer]

Hallo,

wann wird der erste Pilgerführer mit GPS -Verbindung über KI erstellt ??

[FredMario]

Lieber Raimund,

ich hoffe, dass wir uns auch mal persönlich kennenlernen.

Du wunderst dich, dass mein Weg erst in Labruge beginnt und nicht schon in Porto. Das liegt daran, dass meine Mitpilgerin durch ihre Flugtickets den zeitlichen Rahmen gesetzt hatte (während ich mich mit dem Zug meinem Ziel langsam nähern werde); bevor klar war, dass ich mitlaufen werde. Zuerst wollte ich dann durchaus von der Jugendherberge in Porto starten. Dann hab' ich mich auf das Kloster in Armenteira eingelassen und fand, dass mir ein Aufenthaltstag dort sehr wichtig wäre. Also musste ich einen Tag freischaufeln und das war dann der Porto-Labruge-Tag.

Ich hab' mir natürlich dein aktuelles Buch und auch das von Cordula Rabe gekauft. Leider hast du ja den camino espiritual weggelassen, sogar als Geldschneiderei der Schifffartsgesellschaften abqualifiziert. Diese zweieinhalb Tage, von denen Pilger:innen schreiben, es wären die schönsten Stunden auf ihrem gesamten Caminho Português gewesen.

Du siehst, ich hab' auch abseits deiner "schönsten Alternativen am Strand entlang" wirklich spirituelle Schwerpunkte setzen können.

Liebe Grüße

Mario

[Raimund Joos]

Leider hast du ja den camino espiritual weggelassen, sogar als Geldschneiderei der Schifffartsgesellschaften abqualifiziert. Diese zweieinhalb Tage, von denen Pilger:innen schreiben, es wären die schönsten Stunden auf ihrem gesamten Caminho Português gewesen.

Du siehst, ich hab' auch abseits deiner "schönsten Alternativen am Strand entlang" wirklich spirituelle Schwerpunkte setzen können.

Liebe Grüße

Mario

Lieber Mario

Ach Gott - das ewige Thema .... Dass der sogenannte Camino Spiritual eben nicht Teil des Caminho Portugues ist sondern ein frei erfundener Weg der lokalen Tourismuslobby sehe nicht nur ich so sonder auch viele andere Autoren so zB auch die Macher von Gronze ....

Den soll laufen wer möchte und sich die 30 € für das Schiff leisten kann... Komischerweise habe ich vom Pilgerbrüro immer noch keine Antwort darauf bekommen ob man nur dann ausnahmsweise auf den letzten 100 km "mogeln" darf wenn man den Stempel von dem Schiff nachweisen kann oder auch den Stempel eines Taxifahrers oder ein Ticket eine wesedlich billigern Linienbusses für die nahezu unumgängliche Abkürzung weiter nach Padron ... schon komisch!

Wer da nicht merkt was da abgeht will es nicht merken .... mit Spiritualität hat das dann nur noch wenig zu tun ... eher mit einem schamlosen Gebrauchs dieses Begriffes für Marketingzwecke.

Wie gesagt - ich bin komischerweise nicht der einzige der diese Etappe konsequenterweise nicht beschreibt.

BC

Raimund

[FredMario]

Wie gesagt - ich bin komischerweise nicht der einzige der diese Etappe konsequenterweise nicht beschreibt.

Das macht ja auch nichts. Schließlich gibt es das Internet und darin den Austausch von mündigen Pilgern.

Es gab das Buch mal als E-Book - war eine volle Bauchlandung da es sich so wenig verkaufte dass die Kosten für die Digitalisierung eher ein Verlust waren. Und auch wurde ich darüber informiert dass die Datei dann massenhaft raubkopiert wurde, da die Pilger ja bestens vernetzt (...und wohl moralisch auch nicht gerade höherstehender sind als normale Touristen und Schnäpchenjäger).

Es gibt ja so etwas, wie die selbsterfüllende Prophezeihung :-) Bei schlechter Sachkenntnis wohl gemerkt...

Also einen Online-Pilgerführer muss man erstmal als App konstruieren. Diese App ist dann auf den Benutzer dieses einen Smartphones registriert und erst mal kostenlos. Dann gibt es In-App-Käufe. Da kann man sich dann beispielsweise den Caminho Português dazukaufen. Der funktioniert dann aber nur mit dieser auf den Smartphonenutzer registrierten App. Da kann man nichts raubkopieren. Das ganze kann man mit einem reinen Buchdruck-Verstand natürlich nicht kapieren. Oder gab es andere Probleme?

Dass der sogenannte Camino Spiritual eben nicht Teil des Caminho Português ist, sondern ein frei erfundener Weg der lokalen Tourismuslobby sehe nicht nur ich so, sondern auch viele andere Autoren so z.B. auch die Macher von Gronze ....

Na ja Raimund, "ein frei erfundener Weg"... Es sind doch praktisch alle Jakobswege irgendwann mal frei erfunden worden, oder? Ganz krass ist das auch in Italien beim Franziskusweg zu sehen. Als ich da 2012 zum ersten Mal unterwegs war, da hab' ich zuvor gelesen, dass die Weg-Markierungen im Kampf um die Pilger von den Einheimischen bewusst manipuliert werden, um anderen die Gäste wegzunehmen. In Stroncone gab es fast eine Schlägerei, weil die (falschen) Hotelbesitzer auf der Straße erklärten, der Weg wäre bei ihnen zu Ende und kurz darauf die gebuchte B&B-Eignerin mit dem Auto kam und gehörig Rabatz machte. Inzwischen haben Buchverlage in Kooperation mit den örtlichen Tourismus-Behörden eigene und frei erfundene "richtige" Wege festgelegt.

Mario

[Raimund Joos]

.... Noch aufwändiger und teurer als ein eBook.... Apps für digitales Pilgern gibt es schon genug....
Mein Kernkundenkreis will analog unterwegs sein obwohl es heute natürlich auch digital geht.... Sind alles so komische Typen! Laufen auch heute noch zu Fuß ein paar hundert Kilometer nach Santiago obwohl es schon seit geraumer Zeit Züge Autos und Autobusse gibt.
Warum denn so kompliziert?
Wer ein Smartphone hat und den Weg damit gehen will hat auch eine Kamera drauf und kann damit die Seiten seines Pilgerführers fotografieren

Der Rest deines Beitrages ist weiterhin eigentlich Themaverfehlung.

Bon camino von Raimund
.

[FredMario]

Wer ein Smartphone hat und den Weg damit gehen will, hat auch eine Kamera drauf und kann damit die Seiten seines Pilgerführers fotografieren.

Na ja, du bist ein Autor und gibst diesen Tipp.

Mario

[Raimund Joos]

Habe ich und andere weiter oben schon genauer beschrieben.... Solange man SEINEN EIGENEN Pilgerführer zum eigenen Gebrauch fotografiert ist da vermutlich nichts einzuwenden

Gute Nacht
Raimund