Vom Pilgern jenseits der Wege

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donjohannes
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Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von donjohannes »

Pilgern ist, den alten Mönchen zufolge, mehr eine Haltung als Fortbewegung.
Entsprechend diesem Grundsatz habe ich über das Jahr 2023 versucht, eine Reise festzuhalten, die nicht in km gemessen werden kann: "Ein Jahr im Leben eines Teilzeit-Einsiedlers".
Wie das Pilgern zum Ausgangspunkt dieser Reise ohne Wanderschuhe wurde (Anfang des Videos) und wie das Pilgern dieses Leben als Haltung begleitet (Schlussgedanken) ist der Rahmen für Folge 1. Das ist der Grund, warum ich hoffe, dass dies für manche hier von Interesse ist und eure eigene Erfahrung in Punkten vielleicht widerspiegelt.
Wer also noch nicht zur TikTok Generation gehört und weitgehend ruhige, langsame Videos mag (etwas wie "Die große Stille"), der hat vielleicht eine Freude damit:
https://www.youtube.com/watch?v=UwoFs4Wljgk

nb. zuerst ist das Ganze auf Englisch erschienen. Das ist der Grund, warum die Beschriftungen in Folge 1 auf Englisch sind. Das hatte ich leider vor dem Upload übersehen. Ab Folge 2 sind diese auf Deutsch. Sorry.
Österreich -Santiago 1998
Liechtenstein - Jerusalem und zurück 2013-14 (http://www.4kmh.com/neo)
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Simsim
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Simsim »

Wunderschön, Dein(e) Video(s), vielen Dank!
Wie hast Du nur diesen unglaublichen Ort gefunden und konntest ihn sogar erwerben?
Gibt es einen befahrbaren Zuweg?
Wie ist es möglich, dass es dort Strom gibt? Vielleicht aus Solarpanels?
Du hast das Gebäude phantastisch, mit viel Liebe zum Detail, zur komfortablen Einsiedelei transformiert. Chapeau!

Ich verbrachte vor 10 Jahren 7 Monate sehr ähnlich, baute für zwei Mönche in den Cevennen einen Anbau an eine bestehende Hütte, nicht weit von deren winzigem Kloster, und wäre sehr gerne selbst dort geblieben, was der Bischof aber leider nicht akzeptiert hat, weil ich eine Frau bin...
Deine Schlussgedanken sprechen mir natürlich aus dem Herzen. Du hast einfach eine Gabe des kreativen Ausdrucks, auch in Deinen Formulierungen.
Danke fürs Teilen hier im Forum.
Zuletzt geändert von Simsim am 1. Feb 2024, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Annkatrin
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Annkatrin »

Großartig!
Vielen Dank fürs Teilen.
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Kater
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Kater »

Danke. Ganz wunderbar.
Toll gefilmt und hochinteressant, dir bei deinen Aktivitäten in deiner kleinen Einsiedelei zuzuschauen.
Habe bisher nur den Januar-Film geschaut, werde aber sehr gern auch weitere Episoden anschauen.
Viele Grüsse vom
Kater
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Matt Merchant
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Matt Merchant »

donjohannes hat geschrieben: 1. Feb 2024, 10:43 Wer also noch nicht zur TikTok Generation gehört und weitgehend ruhige, langsame Videos mag (etwas wie "Die große Stille"), der hat vielleicht eine Freude damit:
https://www.youtube.com/watch?v=UwoFs4Wljgk
Ich habe heute Abend auch die erste Folge genossen;
auf großem 42-Zoll-Bildschirm und damit herrlich paradoxerweise meinem bevorzugten Ablenkungs-Fetisch-Objekt, das im Grunde der finalen Blaise-Pascal-Botschaft spottet…

Ich bin sehr beeindruckt, lieber Pater Johannes, sowohl ästhetisch als auch inhaltlich.
Du plädierst für eine Stille und Entschleunigung, die ich im Münchner Vikars-Alltag vermisse.

…Aber eines wunderte mich doch: Du betonst, Menschenkenntnis sei nicht Deine Stärke [Min. 6:20]. Jenen Satz hätte ich von so einem durchreflektierten, philosophischen Gemüt wie dem Deinen nicht erwartet…

Freue mich auf Fortsetzung!
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
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Simsim
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Simsim »

Aber eines wunderte mich doch: Du betonst, Menschenkenntnis sei nicht Deine Stärke [Min. 6:20]. Jenen Satz hätte ich von so einem durchreflektierten, philosophischen Gemüt wie dem Deinen nicht erwartet…
Er meint ( wenn ich ihn im Zusammenhang richtig verstehe) die Menschenkenntnis, die es braucht, um Seminaristen auszubilden.
Also im direkten Kontakt den jeweiligen jungen Mann, mit dessen persönlichem Charakter, in seinen jeweiligen Möglichkeiten, Gaben und Schwächen zu erkennen und eine gewisse Nähe zuzulassen.
Und ihn dann in wohlwollender Autorität und mit guter Pädagogik zu fördern.
Und das Ganze dann nicht im Einzelkontakt, sondern einer ganzen Gruppe gegenüber...
Das ist die Gabe guter Lehrer und die ist manchmal durchaus auch einfach gestrickten Gemütern gegeben.

Ich finde, dass Johannes eher wie ein Künstler wirkt, der sich gewissermaßen indirekt über seine Kreativität ausdrückt, z.b. seine Filme und Vorträge, in denen er sein Wissen vermittelt, und durch seine Lebensweise und Pilgerreisen, die ja auch eine Art Lebens-Kunst sind. Er kann damit inspirieren und sicher viel bei anderen auslösen, aber ohne sich aus seiner ganz persönlichen Verborgenheit zu begeben. So kann er durchaus auch ein guter Dozent sein, sogar auch ein guter Seelsorger, denn dafür braucht es eine andere Art Menschenkenntnis und eben nicht die Autorität eines Lehrers.

Sorry....Pädagogik ist ein Thema, das mich sehr interessiert und fasziniert, daher das ausführliche Feedback.
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Matt Merchant
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Matt Merchant »

Auch Teil 2 war ein inspirierender ästhetischer und intellektueller Genuss.

Allerdings konnte ich mich hier mit dem Schlussplädoyer nicht mehr identifizieren, das für meinen Geschmack leider eine LGBTQIA+-feindliche Note transportiert...

Ich empfinde ganz persönlich einen Unterschied zwischen blindem Voluntarismus der Moderne und gelebter Toleranz gegenüber bunten, so liebenswert-verrückten Minderheiten (die Gott als Ursprung allen Seins, wie er von Origenes bis Thomas v. Aquin so wunderbar konturiert wird, eben auch erschaffen hat).
Aber da könnten wir sicher lange drüber diskutieren (was ich in Deiner Eremitage bei einer Flasche Wein zu gerne täte, Pater); das bleibt am Ende persönliche Glaubensfrage...
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Mimmy2022
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Mimmy2022 »

Ich fand die ersten Folgen interessant und werde auch die nächsten gucken.

Vielleicht habe ich es verpasst, weil ich immer was nebenbei gemacht habe, aber ist ein bestimmter Veröffentlichungsrythmus der Folgen geplant?

Ich fand auch die Schlussbetrachtung gut und wichtig. Sie hat grundlegende Probleme angesprochen, die die Gesellschaft(en) plagen.
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donjohannes
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von donjohannes »

Danke für die netten Rückmeldungen. Freut mich, wenn die Folgen ansprechend sind. Die 3. ist nun online.
Mimmy2022 hat geschrieben: 3. Feb 2024, 15:20 Vielleicht habe ich es verpasst, weil ich immer was nebenbei gemacht habe, aber ist ein bestimmter Veröffentlichungsrythmus der Folgen geplant?
immer Samstags um 18.30h (d.h. bis Mitte April alle 12 Folgen draussen sind - Karsamstag wird ausgelassen)
Simsim hat geschrieben: 1. Feb 2024, 13:54 Wie hast Du nur diesen unglaublichen Ort gefunden und konntest ihn sogar erwerben?
Gibt es einen befahrbaren Zuweg?
Wie ist es möglich, dass es dort Strom gibt? Vielleicht aus Solarpanels?
- kannte die Gegend vom Wandern. Die Hütte war auf immobiliare.it. Gekauft habe ich sie, weil ich nicht genug Geld hatte, etwas zu mieten. Klingt komisch, aber wenn ich in AT eine Hütte für 500-600 € im Monat gemietet hätte, was die damaligen Angebote im Internet waren, hätte sich das auf über 20.000 € Miete in 3 Jahren belaufen (solange hatte der Bischof ursprünglich gewährt). Um den Preis gab's die Hütte - mit der Option sie nach Ablauf der Zeit (verbessert und saniert) wieder zu verkaufen und somit kostenlos gewohnt zu haben.
- mit einem alten Panda wäre der Weg fahrbar. Mein Golf bleibt im Tal - ausser gelegentlich im Sommer. Da nehm ich eine andere Straße und laufe dann abwärts.
- Strom und Wasser (vom Berg) gab's schon. In den 80ern hat man auch diese Hütte ans Netz gehängt.
Matt Merchant hat geschrieben: 1. Feb 2024, 23:30 …Aber eines wunderte mich doch: Du betonst, Menschenkenntnis sei nicht Deine Stärke [Min. 6:20].
Simone hat gut beschrieben, was ich meine. In einer Leitungsfunktion ist das richtige Einschätzen von Personen wichtig - auch was ihre Motive und Absichten hinsichtlich des Priestertums betrifft. Denn jemand kann sich zum kirchlichen Dienst hingezogen fühlen aber in seiner Spiritualität oder Entwicklung nicht die nötige Reife oder Eignung für Seelsorge haben. Da das katholische Priestertum mehr noch als ein Beruf, den man vielleicht wechselt, eine lebenslange Berufung sein soll, gilt es die Kandidaten zu prüfen. Naivität (wie die meine) ist da nicht hilfreich - weder für den Kandidaten, noch für die Menschen in der Kirche. Da hilft die Freude am philosophischen Denken und Diskutieren, die ich nicht abstreiten will, leider wenig.
Matt Merchant hat geschrieben: 2. Feb 2024, 21:33 ...leider eine LGBTQIA+-feindliche Note ...Aber da könnten wir sicher lange drüber diskutieren (was ich in Deiner Eremitage bei einer Flasche Wein zu gerne täte, Pater);
Die Einladung sei an dieser Stelle ausgesprochen. In den warmen Monaten (wegen fehlender Heizung) kann ich die Hütte meiner Nachbarn für Gäste nutzen - wenn ich selbst nicht mit jungen Menschen unterwegs bin. Das Thema der 2. Schlussbetrachtung ist sehr allgemein und grundsätzlich. Gender ist nur ein Aspekt, wenn auch ein aktuell sehr diskutierter. Und bei dieser Flasche Wein (es gibt hervorragende Tropfen im Piemont) - da hast du völlig recht - könnten wir das besser diskutieren, als hier im Forum. Wenn du dich auf meine Fragen vorbereiten wolltest, hier wären einige, die mich beschäftigen: Ich würde dich zb fragen, was LGBTQIA+- zu einer einheitlichen Gruppe macht - gerade wenn zu den stärksten Kritikern des "T", Mitglieder der LGB-Bewegung gehören ("you are transitioning the gay away", heißt es dort in einem Slogan). Ich würde dich fragen, wenn du nicht nur Menschen als Menschen akzeptierst und wertschätzt, wie ich es ebenfalls unabhängig aller anderen Dinge für richtig befinde, sondern auch die Gender-Ideologie (Gender als vom s. Geschlecht gelöstes soziales Konstrukt) vertrittst, wie du dann mit den Vorwürfen der steigenden Zahl von De-Transitioners umgehst, die sich nicht nur getäuscht sehen, sondern aufgrund der hormonellen und operativen Eingriffe zeugungsunfähig geworden sind, und unfähig einem anderen Menschen in einem sexuellen Akt zu begegnen. Ich habe den Zölibat als erwachsener Mann frei gewählt - ich bin ein "Eunuche" um des Himmelreiches willen (Mt 19,12). Die Teenager aber (entgegen der alten medizinischen Diagnose von Genderdysphoria sind dies heute explodierende Zahlen von jungen Mädchen, statt wie vormals fast ausschließlich Jungs), die man heute mit puberty-Blockern und Testosteron auf eine Schiene von Versprechungen führt und auf Operationen vorbereitet. Aber schon die Hormone haben irreversible Schäden für Knochenbau - Osteoporose!! etc - trügerisch, weil Testosteron sich für Mädchen wie ein Boost des Selbstbewusstseins anfühlt und damit genau das überzeichnet, was oft der Auslöser der Krise war, nämlich das extrem schwierige Erwachsenwerden gerade für junge Frauen in unserer oberflächlichen, instagram-Gesellschaft). Es sind Versprechen, die sich nicht erfüllen und die Betroffenen im Gegenteil ihr ganzes Leben als sexuelle Wesen ungewollt (weil nicht verstehend die Konsequenzen als Teenager) verstümmelt werden. Sie klagen bereits jetzt in unzähligen Youtubevideos ihr Leid. Es ist also nicht alles so bunt und harmonisch in Gottes Garten, in der Wahrnehmung die mir begegnet. Die Postmoderne ist nach meinem Dafürhalten ein Drama, keine Kommödie. Während bei uns der Zug erst eben den Bahnhof verlässt, rudern Vorreiter-Länder (Stichwort: die wegweisende Travistock Klink, UK, und die spätere Klagewelle) zum Teil bereits wieder zurück. Soll man uns Kirchenmänner in 20 Jahren wieder anklagen: ihr habt da mitgemacht! Ihr seid an uns zu Verbrechern geworden! Das hatten wir schon mehr als einmal in der Geschichte. Man verstehe mich nicht falsch: "Genderdysphoria" ist ein reales Krankheitsbild und Menschen, die darunter leiden, (es sind vor allem Burschen) ist mit feinfühliger Hilfe zu begegnen. Aber die Genderidologie hilft diesen Menschen nicht - im Gegenteil. Sie negiert das Problem und macht Versprechungen, die sie nicht halten kann. Die radikale Ideologisierung, die alle unter Androhung von "Konsequenzen" gegenwärtig fast alle kuschen lässt, hinterlässt eine Spur des Leids. Erst wenn man sich diesem Umstand stellt, statt die Lebenswirklichkeit der De-Transitioner zu verachten, zu verschweigen, zu übertönen, weil ihre bloße Existenz die Ideologie in Frage stellt, kann man sich dem Phänomen vielleicht nähern und muss Skeptiker und Kritiker nicht mit angeblichen Phobien oder "Feindschaft" diskreditieren. Über das und anderes würde ich gerne mit dir reden. Du hast gewiss eine ganz andere Perspektive. Da kann ich gewiss etwas lernen. Vielleicht lese ich ja einfach die falschen Bücher. Aber hier mache ich die Klammer zu diesem umfassenden Theme gerne wieder zu - und wenn du kommst, die Flasche Wein auf :-)
Zuletzt geändert von donjohannes am 3. Feb 2024, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Gertrud
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Gertrud »

Hallo Don Johannes,
wenn ich Dich am 18.02. bei Deinem Vortrag in Bühl anspreche (die Eintrittskarte habe ich selbstverständlich schon seit langer Zeit), können wir uns dann eventuell zu einem Treffen im Val d‘A… bei einer Flasche Wein verabreden, obwohl ich kein Theologe bin?
Herzlichste Grüße Gertrud
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Simsim
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Simsim »

Vielen Dank Johannes, dass Du Dir so ausführlich Zeit zum Antworten nimmst!

Der Glücksfall mit dem Kauf Deiner Einsiedelei, ist sensationell. Auch der Preis!
Ich suchte jahrelang selbst so etwas ähnliches und habe jetzt etwas, etwa zum gleichen Preis und aus den gleichen finanziellen Gründen, aber es ist leider von der Lage her ein schlechter Kompromiss... Ich kann gut verstehen, dass Du Dich da oben heimisch fühlst und Dein Herz ein gutes Stück weit an dem Platz hängt.

Danke auch für Deine Ausführungen zum Drama der Beeinflussung junger Menschen in Sachen Ihrer Geschlechtsidentität und den vielfachen, grausamen Folgen.
Das alles ist wirklich so viel komplexer, als einfach nur ein Für oder Gegen etwas sein....
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donjohannes
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von donjohannes »

Gertrud hat geschrieben: 3. Feb 2024, 19:57 Hallo Don Johannes,
wenn ich Dich am 18.02. bei Deinem Vortrag in Bühl anspreche (die Eintrittskarte habe ich selbstverständlich schon seit langer Zeit), können wir uns dann eventuell zu einem Treffen im Val d‘A… bei einer Flasche Wein verabreden, obwohl ich kein Theologe bin?
Herzlichste Grüße Gertrud
Freu mich, wenn wir uns in Bühl sehen.
Die Einladung gilt natürlich für alle braven Forianer, wenn sie für das Wandern oder andere Dinge in diese entlegene aber schöne Ecke kommen sollten. Und bevor der falsche Eindruck entsteht: es darf, muss aber kein Wein getrunken werden. :-) Normal gibt's immer ein gutes Wasser vom Berg.

Pilgerwege in der piemontesischen Ecke:
- 200km auf dem Cammino di San Carlo: https://de.wikipedia.org/wiki/Weg_von_San_Carlo
- 60km Vom Sacro Monte di Crea La Superga oberhalb von Turin (man kann auch in Mondovì starten und auf der Alta Via delle Langhe nach Norden zum Sacro Monte wandern und dann weiter - hab ich 2021 mal gemacht)
- Oder vielleicht ein Stück auf dem aus Frankreich kommenden Franziskusweg (bei der Sacra San Michele vorbei) im Susatal mit einem Abstecher zum höchsten Wallfahrtsort der Alpen am Rocciamelone (Eisfrei bis auf 3538m)
Wandertipps gibt's natürlich viele in den Tälern hier - nicht nur die lange GTA durch den ganzen Piemont.
Die Percorsi Occitani im Mairatal sind schön vor allem bei Deutschen beliebt.
Der Giro del Viso ist ein Klassiker um einen der schönsten Berge der Alpen (wie ich finde)
Und meine eigene Route um das Val Pellice mit der Erweiterung um den franz GR58 ist großartig und mit etwas Planung auch als Hüttentour gehbar. Eindrücke: https://www.youtube.com/watch?v=_740dVSaOWU

Wichtig ist nur, dass man sich rechtzeitig meldet. Ich bin im Sommer nämlich oft mit Pfadfindern und Studentengruppen auf Achse.
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Marcel17
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von Marcel17 »

Danke Don Johannes,

das Video habe ich bei der Suche nach Deinen Vortragsterminen auf Deinem Kanal entdeckt.
Sehr, sehr gut - vielen Dank dafür!
Gertrud hat geschrieben: 3. Feb 2024, 19:57 ... eventuell zu einem Treffen im Val d‘A… bei einer Flasche Wein verabreden, ... ?
... auf dem Kanal gibt es auch ein paar sehr interessante Videos zur Fastenzeit :lol:

btw. gibt es noch weitere Vortragstermine?

Viele Grüße
Marcel
---
Wer das Ziel kennt, findet einen Weg ...
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donjohannes
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von donjohannes »

Marcel17 hat geschrieben: 3. Feb 2024, 21:08
btw. gibt es noch weitere Vortragstermine?
Außer dem in Bühl (Via Alpina Sacra) hab ich im Februar:
Lavin (Engadin - CH) am 17.2 - Jerusalem
Immenstadt (Union Filmtheater) am 22.2 Jerusalem
Und noch einen in der Schweiz (bei Winterthur) am 20.2 (ebenfalls Jerusalem)

Dann ist diese Vortragssaison für mich auch schon wieder zu Ende (März halt ich Vorlesungen, dann Aushilfen) und für den Herbst habe ich heuer nix angenommen, weil ich - wenn es etwas wird - 3 Monate mit Studenten durch die USA wandere ("Pilgern und Outdoor Theologiestudium auf Wegen in den Nationalparts im Westen" ist die Idee des College, welches das veranstalten will - wenn genug junge Männer zusammenkommen).
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SteinimSchuh
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Re: Vom Pilgern jenseits der Wege

Beitrag von SteinimSchuh »

Ja, donjohannes, ich fürchte du liest die falschen Bücher. Aber das ist nicht das einzige Problem.

Ich finde deine Ausführungen zu Gender gar nicht besonders interessant oder komplex, sondern nur eine Wiederholung der immer gleichen Stichpunkte der bigotten Kritiker_innen der sogenanten "Gender-Ideologie". Dass sie ihre Behauptungen über angeblich gestiegene Zahlen derjenigen, die ihre Transition bereuen, durch nichts belegen können, ficht sie nicht an. Sie behaupten nicht transfeindlich zu sein, und engen dabei den Kreis derer, die legitim Anspruch auf eine Transition haben dürfen, so sehr ein. Verstehst du nicht, dass gerade die ihre Transition bereuen, die am krampfhaftesten versucht haben, ins normative Bild des neuen Geschlechtes zu passen? Die Lösung für dieses Problem, wenn du denn tatsächlich an einer interessiert wärest, heisst Öffnung, und nicht die Tür zu verschliessen. Den Menschen die Möglichkeit geben, sich auszuprobieren, was geschlechtliche Vielfalt angeht, und zwar allen, die das wollen. Und ich glaube das macht euch immer noch Angst. Denkst du, uns nicht? Mir nicht, als ich das getan habe? Jeder neue Weg, der es wert ist gegangen zu werden, hat mit Angst und Zweifeln zu tun. Mit der Frage "Bin ich am Endes dieses Weges noch ich selbst?"

Ich denke, dir ist klar, dass du mit einer trans Person wie mir nie auf einen grünen Zweig kommen wirst in diesem Thema. Und ich will dich auch gar nicht überzeugen; ich will nur nicht, dass deine Auslassungen hier unwiedersprochen und bewundert stehen bleiben. Es gibt inzwischen Jahrzehnte von reicher, und im Gegensatz zu allem auf was du dich hier beziehst, origineller Forschung, die dir in allem widerspricht. Wenn das dir als intelligentem Menschen nicht weitergeholfen hat, wenn du sie als Ideologie abtust - so sei es.

Zum Glück lebt es sich ganz gut, so "verstümmelt und ungewollt". ;)
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