Viele Fragen zu den französischen Wegen

Pilgerwege in Frankreich
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Pilger Franz
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von Pilger Franz »

SteinimSchuh hat geschrieben: 15. Jan 2024, 07:11 Hallo Manuel,
Was die Etappen angeht, so sind das oft nur Abschnitte in den Jakobsweg-Führern, deren Sinn sich nicht wirklich erschliesst. Es sind dann mal 38km, aber auf der Hälfte kommt ein Ort mit Campingplatz und Herberge.
Hola SteinimSchuh,
wo wäre eine solche Etappe? Die Angabe des entsprechenden Jakobsweg-Führers wäre hilfreich.
BC
Franz
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SteinimSchuh
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von SteinimSchuh »

Ach, das ist mir in allen möglichen Führern schon untergekommen. Es ist ja kein Literaturkritik-Forum hier, wo man seine Quellen parat haben sollte ;).
Ist ja auch nicht schlimm, denn die Übernachtungsmöglichkeiten auf halber Strecke sind ja dann trotzdem angegeben. Ich wollte dazu ermutigen, sich nicht unbedingt an die Etappen zu halten, sondern an seine eigenen Kräfte.
Thüringer
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von Thüringer »

SteinimSchuh hat geschrieben: 15. Jan 2024, 14:31 Ich wollte dazu ermutigen, sich nicht unbedingt an die Etappen zu halten, sondern an seine eigenen Kräfte.
So sehe ich das auch. Bin die"großen" Pilgerwege (Von denen es auch Führer und mehr oder weniger Infrastruktur gibt) durch Frankreich alle gelaufen.
Einen absoluten Favoriten habe ich nicht. Alle hatten die eine oder andere Überraschung, sowohl positiv als auch negativ.
Mit den Pilgerwagen waren wenige unterwegs......die haben dann oft Umwege in Kauf nehmen müssen, weil der markierte Weg nicht dafür in Frage (weil ungeeignet) kam. Aber das muss jeder mit sich ausmachen.
Viel Freude auf den Weg durch Frankreich, welcher es auch immer werden/sein wird.
4 mal den Camino auf Wegen durch die Schweiz, Frankreich und Spanien von der Haustür nach Santiago.
Den de Norte, den Primitivo, der Ingles und Muxia/Finiterre mehrmals. Den Portuguese von Lissabon und von Faro nach Santiago...1500 km in Deuschland
Cloudbuster
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von Cloudbuster »

Von der Idee mit dem Rucksackwagen habe ich mich mittlerweile verabschiedet. Habe mir die vorhandene Ausrüstung genauer angeschaut und durchgewogen – mit dem Resultat, dass ich die besonders schweren Bestandteile austausche (2,1kg-Zelt wird durch Gatewood Cape und 1,7kg-Dreijahreszeitenschlafsack durch 600g-Quilt ersetzt). Werde mit der aktuellen Packliste allerdings dennoch ohne Lebensmittel auf knapp 10kg kommen. Da sind dann aber auch Dinge wie ein Solarpanel und eine Powerbank mit drin. Mal sehen...

Ich danke euch!
Zuletzt geändert von Cloudbuster am 23. Jan 2024, 23:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Camineiro
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von Camineiro »

Cloudbuster hat geschrieben: 23. Jan 2024, 19:40 Von der Idee mit dem Rucksackwagen habe ich mich mittlerweile verabschiedet. Habe mir die vorhandene Ausrüstung genauer angeschaut und durchgewogen mit dem Resultat, dass ich die besonders schweren Bestandteile austausche (2,1kg-Zelt wird durch Gatewood Cape und 1,7kg-Dreijahreszeitenschlafsack durch 600g-Quilt ersetzt). Werde mit der aktuellen Packliste allerdings dennoch ohne Lebensmittel auf knapp 10kg kommen. Da sind dann aber auch Dinge wie ein Solarpanel und eine Powerbank mit drin. Mal sehen...

Ich danke euch!

Moin!

Wie schwer sind Solarpanel und Powerbank?
Und wofür brauchst Du die?

BC Uwe
Cloudbuster
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von Cloudbuster »

Camineiro hat geschrieben: 23. Jan 2024, 20:18 Wie schwer sind Solarpanel und Powerbank?
Und wofür brauchst Du die?

BC Uwe
Hi Uwe,

zusammen knapp 840g, wenn ich die große Powerbank mit 26800mAh nehme. Habe auch eine kleinere mit ca. 8000mAh. Ich würde das Smartphone für Navigation, evtl. Aufzeichnung, gelegentliche Kommunikation mit Freunden und Familie usw. nehmen, dabei aber Offlinekarten und Tracks verwenden, d.h. ich kann die meiste Zeit im Flugzeugmodus sein. Die Powerbank halt für den Fall, dass ich mal keine Steckdose finde und eine Schlechtwetterperiode das Panel nutzlos macht.

Liebe Grüße

Manuel
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SteinimSchuh
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von SteinimSchuh »

Ich würde das Solarpanel weglassen (und das sagt ein Öko :lol: ). Die Wahrscheinlichkeit dass du tagelang an keine Steckdose kommst ist gering, denn man kann ja auch mal in einem Café oder einer Tourist Information aufladen. Und ich finde Solarpanele laden sooo langsam... aber meine Erfahrungen sind da auch viele Jahre her, vielleicht sind die heute besser.
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Camineiro
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von Camineiro »

Cloudbuster hat geschrieben: 23. Jan 2024, 20:54
Camineiro hat geschrieben: 23. Jan 2024, 20:18 Wie schwer sind Solarpanel und Powerbank?
Und wofür brauchst Du die?

BC Uwe
Hi Uwe,

zusammen knapp 840g, wenn ich die große Powerbank mit 26800mAh nehme. Habe auch eine kleinere mit ca. 8000mAh. Ich würde das Smartphone für Navigation, evtl. Aufzeichnung, gelegentliche Kommunikation mit Freunden und Familie usw. nehmen, dabei aber Offlinekarten und Tracks verwenden, d.h. ich kann die meiste Zeit im Flugzeugmodus sein. Die Powerbank halt für den Fall, dass ich mal keine Steckdose finde und eine Schlechtwetterperiode das Panel nutzlos macht.

Liebe Grüße

Manuel


Hallo Manuel,

wenn ich es richtig gelesen habe, möchtest Du jetzt die Via Podiensis laufen.
Die VP hat eine sehr gute Infrastruktur bzgl. Einkehrmöglichkeiten und Herbergen am Weg.
Dort bietet sich immer eine Möglichkeit ein Handy bzw. ggf. eine powerbank zu laden.
Einfach irgendwo einen Kaffee trinken und fragen ob man das Handy laden darf.
Ich habe noch nie erlebt, dass das abgelehnt wurde.

Die Möglichkeit, in Kirchen aufzuladen - wie im anderen Faden von Don Johannes erwähnt - habe ich auch schon genutzt.

Zur Navigation ist ein Handy eigentlich unnötig.
Der Weg ist sehr gut markiert.
Verlaufen kann man sich normalerweise nicht.
Kritische Stellen sind eindeutig gekennzeichnet (der falsche Weg wird mit ❌ markiert).


Bzgl. Mitnahme einer Powerbank kann ich folgendes sagen:
ich besitze 2 Powerbänke.
Eine größere mit integriertem Solarmodul bei einem Gewicht von 370g (24.000mAh).
Diese hatte ich auf einem meiner Caminos dabei und ungenutzt wieder mit nach Hause getragen.

Meine 2. Powerbank ist deutlich kleiner und wiegt 98g (5000mAh).
Diese hatte ich auf mehreren Wanderungen dabei und gelegentlich genutzt.
Nötig wäre es nicht gewesen.


Ich verstehe Deine Sorge sich als Neuling gegen alles Mögliche absichern zu wollen.
Das geht vielen so, weil man es sich einfach nicht vorstellen kann, mit minimaler Ausrüstung durch die Welt zu wandern.
Frankreich und Spanien gehören aber zur 1. Welt. Da kann man im Bedarfsfall alles vor Ort kaufen.
Du läufst nicht durch das australische Outback oder die Sahara.

Ultreya
Uwe
Cloudbuster
Beiträge: 26
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von Cloudbuster »

Camineiro hat geschrieben: 24. Jan 2024, 00:22 Du läufst nicht durch das australische Outback oder die Sahara.

Ultreya
Uwe
:lol: Ist glaube ich das, was ich noch nicht hundertprozentig verinnerlicht habe. :?

Ich danke euch!
angel2969
Beiträge: 153
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Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von angel2969 »

hallo,
kann mich Uwe nur anschließen, kann es dir aber auch nachempfinden, bin auch so ein Sicherheitsmensch, trotz Packlisten lesen rauf und runter und auch viel gelesen, bin ich auf meinem allerersten Camino del Norte mit 11 kg ohne proviant und Wasser gestartet. Nach einigen Tagen habe ich ausgemistet und 3-4 kg voraus postlagernd nach Santiago vorausgeschickt und mich dort über frische Kleidung gefreut. Wenn es sich beruhigt nimm die kleine Powerbank mit, aber das Solarpaneel würde ich zu hause lassen. Ich starte voraussichtlich zwischen dem 02.04. und 09.04.2024 voraussichtlich in Chagny bis Pamplona, freue mich schon ganz toll, da ich noch Rückenprobleme habe, ist es noch nicht ganz sicher, aber mein Arzt und ich sind
optimistisch diese bis dahin in den Griff zu bekommen.
bc angel
DerMo
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Registriert: 3. Mär 2023, 13:43

Re: Viele Fragen zu den französischen Wegen

Beitrag von DerMo »

Hallo Manuel,

Ich bin kurz davor einen sehr ähnlichen Camino anzutreten. Ich starte gegen Ende März in Speyer und laufe mit Zelt und Schlafsack bis SdC. Geplant hab ich dafür 93 Tage (plus ein paar mehr wenn ich mal Lust hab wo einen Bleibetag einzulegen).

Meine Packliste ist beinahe fertig und ich komme aktuell auf 7.5kg Basisgewicht im Rucksack (plus ca 1.5kg am Körper). Ich hab das im Herbst auf der Tour du Mont Blanc (TMB) getestet. Ich wiege selbst ca 78kg, und man sagt man sollte nicht mehr als 10% des Körpergewichts Basisgewicht im Rucksack haben - ich bin also schon hart am Limit aber es ging ganz gut! Hin und wieder taten mir die Schultern weh, aber das ging auch wieder weg sobald ich ein bisschen an den Bändern gezupft und die richtige Einstellung der Gurte gefunden hab.

Wenn du noch genügsamer bist als ich, kannst du das auch locker noch um so 2 Kilo erleichtern. Gerade bei Zelt (1.5kg), Isomatte (800g), und Rucksack (1.7kg) hab ich nicht gerade das Leichteste vom Leichtesten, aber eben etwas was für mich passt. Wenn du da auf komplett Ultraleicht gehst, kannst du allein da schon 1.5kg einsparen (würde aber genau überlegen ob du einen UL Rucksack ohne Tragegerüst haben willst).

Solarpanel würde ich übrigens zuhause lassen. Ich nehm ne 10000mAh Powerbank (150g) mit, stell mein Handy auf Airplane mode wenn ich nicht grad irgendwas recherchieren muss, und dann sollte es reichen wenn ich nur ca alle 3 Tage wo die Powerbank laden kann. Ich werd dann einfach bei Cafes, Kirchen, Tankstellen, etc mein Zeug anstecken.

Ich navigiere mit der Smartwatch weil die viel genügsamer ist als das Handy (selbst im offline-mode frisst das Handy Display viel Strom). Ich kann mit meiner Uhr 2 Tage navigieren ohne sie laden zu müssen, und dann braucht sie auch nur ca 200maH bis sie voll ist.
Wie viele Kilometer habt ihr am Tag gemacht? Durchschnittlich… Maximal… Haltet ihr euch an die vorgegebenen Etappen? Bei den ersten Etappen der Via Lemovicensis sehe ich Distanzen von über 30, fast 40km. Das scheint mir für mich unmachbar. 20 bis 30km halte ich als Obergrenze für realistisch, wenn ich wirklich nahezu jeden Tag wandern wollen würde.
Vorerst: ich bin nicht besonders sportlich. Ich hab wenig Ausdauer, hab nen Bürojob, und mach maximal 1 mal die Woche Sport.

Ich plane aktuell im Durchschnitt ca 26km pro Tag. Dabei sind aber auch ein paar Tage wo ich bis zu 37km (dafür aber komplett flach) versuchen werde. Wie gut das alles bei mir geklappt hat, kann ich dann hoffentlich in den nächsten Monaten berichten! Testweise bin ich aber auch schon mit vollem Gepäck 33km in der Heimat gegangen. Das war anstrengend, aber ging. Gut, da musste ich nicht auch ein Zelt ab und aufbauen. Auf der TMB war mein längster Tag 27km mit 1350 Höhenmeter, und das mit Zelt aufbauen, Wäsche waschen, etc. Das war auch kein Problem.

Man muss halt wenn man ne lange Etappe vor sich hat schaun, dass man früh losgeht. Sobald die Sonne aufgeht am besten schon losmarschieren.

Ich schlag vor du probierst auch mal Testwanderungen. Einfach mal am Sonntag früh losstarten und schaun was deine Gehgeschwindigkeit mit Gepäck ist und wie weit du kommst.
Habt ihr Tipps für Dinge wie das Waschen von Wäsche, das Duschen etc. für überwiegend wild zeltende Pilger?
Achtung! Meine Erfahrung basiert hier nur auf meiner kurzen Testreise auf der TMB, daher bitte mein Geschwafel nicht 100% für bare Münze nehmen. Hier aber ein paar "Tipps" von mir:
  • Merinowollshirts müssen nicht täglich gewaschen werden. Ist natürlich toll wenn du das kannst, aber muss nicht! Auslüften reicht vollkommen, da Wolle antibakteriell ist.
  • Falls du ein Merinoshirt wäschst, und es bis zum nächsten morgen nicht trocknet (weil es z.b. regnet): du kannst es nass anziehen! Anfangs etwas unangenehm, aber wenn du dann in Bewegung kommst trocknet es durch deine Körperwärme sehr schnell. Bei mir war es dann nach 30min gehen schon komplett trocken.
  • Ich nehme statt einem größeren, zwei kleinere Mikrofaserhandtücher mit. So kann ich zur Not eines als Lappen für die "Katzenwäsche" und das andere zum Abtrocknen nutzen.
  • Kernseife oder ähnliches kann man für Haare, Körper, und Wäsche verwenden. Ich hab auf diesem Forum mal den Tipp gelesen die Shampoo-bars von Lush zu nutzen, und habs ausprobiert. Gefällt mir ganz gut!
  • Nasse Kleidung kann man an den Rucksack binden und so trocknet sie (hoffentlich) während der Wanderung :-) Aber aufpassen, dass es gut angebunden ist. Irgendwo in den Bergen in Italien liegt der BH meiner Frau rum, weil ich ihn nicht ordentlich angebunden hab. Leider zu spät bemerkt um zurückzugehen! :(
Ich hab selbst aber noch keine Ahnung wie ich regelmäßig duschen können soll. Hier im Forum wurde mir geraten nach Gartenschläuchen (besonders auf Friedhöfen) Ausschau zu halten. Mal sehen ob das klappt. Meine Notfallplan aktuell ist so viel wie möglich Katzenwäsche an Bächen (Achtung: ohne Seife da die nicht gut für die Natur ist) oder Waschbecken von öffentlichen WCs zu machen. Hin und wieder werde ich auch auf Campingplätzen mein Zelt aufstellen und kann dann dort duschen. Und so einmal die Woche werde ich wahrscheinlich nicht zelten und stattdessen in ner Unterkunft mit Dusche unterzukommen (Gite/Albergue oder auf den Strecken wo es keine gibt halt AirBnB oder vieleicht auch Couchsurfing).

Auch Schwimmbäder wurden mir fürs Duschen empfohlen, aber auf meiner gesamten Route komme ich glaube ich an 3 Schwimmbädern vorbei wenn ich nicht einen riesigen Umweg machen will.


PS: Überleg dir bevor du losgehst einen Plan wie du reagierst wenn du dein Zelt im Regen aufstellen musst, oder wenn ein Gewitter kommt.

PPS: Wenn du einen Plan für Regen und Gewitter hast sag ihn mir, denn meiner ist aktuell "mir fällt schon was ein" :?
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