Via Tolosana/Camino Aragones

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Matt Merchant
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Matt Merchant »

Anne136 hat geschrieben: 8. Jan 2024, 18:25 Reicht Kategorie A/B [?]
Ich bin seit 17 Jahren mit A/B-Meindls unterwegs und damit sehr glücklich...
Die lassen sich auch gut beim Schuster neu besohlen, was im Schnitt alle 1000 Kilometer nötig ist.
Allerdings immer mit hohem Schaft! Ich knicke beim Wandern liebend gerne um und wäre ohne diese Knöchelstütze auf meinen Wegen schon tausend Tode gestorben...

Alles Liebe,
Matthias
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
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Via2010
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Via2010 »

Liebe Anne,

die Kategorie hat vorrangig mit der Steifheit der Sohle zu tun, nicht mit der Höhe des Schuhs. So gibt es Halbschuhe bis Kategorie C, aber knöchelhohe auch schon mit A/B. Wenn A/B Dir auf dem Camino Frances und dem Primitivo gereicht hat, tut es diese Kategorie auch auf dem Aragonés. Kategorie B ist schon deutlich schwerer und steifer.

BC
Alexandra
Anne136
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Anne136 »

Dass Schafthöhe nichts mit der Kategorie zu tun hat ist mir bewusst - vielleicht kam das falsch rüber.
Das Trekkinggeschäft wollte mir unbedingt einen Schuh aus der Kategorie B verkaufen, ich bräuchte diese für den Aragones.
Aber steigeisenfest muss der Schuh meines Erachtens nicht sein. Ich klettere nicht über die Gipfel, den Primitivo habe ich auch mit dem Hanwag Banks ohne weiteres geschafft.
Halbhoch ist für mich angenehmer als richtig hoch, weil mir sonst ein Nerv abdrückt und der Fuß schon im Sitzen im Flieger weh tut.
Freue mich auf das was auf mich zukommt.
Danke!
Anne
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Via2010
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Via2010 »

Liebe Anne,

"steigeisenfest" bzw. auch nur "bedingt steigeisenfest" geht sogar noch darüber hinaus. So etwas braucht man nur für Hochtouren/Gletscherüberquerungen und wegloses Gelände. Für einige Touren mit dem Alpenverein im vergangenen Jahr benötigte man die Kategorie B bzw. B/C (= bedingt steigeisenfest). Das Gelände, welches wir da in den Dolomiten gemeistert haben, ist von Pilgerwegen, auch vom Aragones, Lichtjahre entfernt. Auf normalen Wegen macht das Laufen mit derartigen Schuhen keinen Spaß.

Meindl Vakuum bzw. Lowa Renegade sind Kategorie A/B und reichen hier definitiv.

BC
Alexandra
Anne136
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Anne136 »

Hallo,
könnt ihr mir sagen, wo die gefährlichen Stellen vor und hinter Sarrance/Borce liegen?
Laut dem Link ist es hinter dem Kloster von Sarrance gefährlich, laut Outdoor wird der Weg aber Bedous breiter.
Den Hinweis vor Urdos den Bus zu nehmen habe ich auch gefunden.
Wo sind die anderen gefährlichen Stellen, für mich erschließen sich diese nicht aus dem gelben Reiseführer.
Würde mich über Antworten freuen!
Danke und Gruß
Anne
Peregrino Klaus
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Peregrino Klaus »

Also ich fand einen Abschnitt des Weges zwischen Pau und Sarrance recht gefährlich. Der Fussweg ist sehr schmal und Teile davon waren abgebrochen,
Und gerade da geht es fast senkrecht runter in den Fluss. Ausrutschen darf man da nicht
Auch der Pater des Klosters Sarrance hat mir bestätigt, dass viele Pilger der selben Meinung waren wie ich.
Auch der Weg gleich hinter Sarrance ist nicht ohne aber da gibt es wenigstens Stahlseile an denen man sich festhalten kann.
Ansonsten sah ich keine ausgesetzten Stellen hoch zum Somport.
Ich wünsche dir einen schönen Weg,
Buen Camino
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Pilger Franz
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Pilger Franz »

Peregrino Klaus hat geschrieben: 15. Jan 2024, 20:14 Also ich fand einen Abschnitt des Weges zwischen Pau und Sarrance recht gefährlich. Der Fussweg ist sehr schmal und Teile davon waren abgebrochen,
In meiner Erinnerung ist der Weg von Pau und Oloron bis Escot ohne besondere Anforderungen.
Der gefährliche Fußweg beginnt nach der Überquerung der N134 hinter Escot und geht über ca. 2 km.
Die letzten 2 km bis Sarrance läuft man über Wiesen.
https://www.gronze.com/etapa/oloron-sai ... ance/fotos zeigt viele Fotos ("Ver más").
BC
Franz
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Camineiro
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Camineiro »

Pilger Franz hat geschrieben: 16. Jan 2024, 13:10
Peregrino Klaus hat geschrieben: 15. Jan 2024, 20:14 Also ich fand einen Abschnitt des Weges zwischen Pau und Sarrance recht gefährlich. Der Fussweg ist sehr schmal und Teile davon waren abgebrochen,
In meiner Erinnerung ist der Weg von Pau und Oloron bis Escot ohne besondere Anforderungen.
Der gefährliche Fußweg beginnt nach der Überquerung der N134 hinter Escot und geht über ca. 2 km.
Die letzten 2 km bis Sarrance läuft man über Wiesen.
https://www.gronze.com/etapa/oloron-sai ... ance/fotos zeigt viele Fotos ("Ver más").

Wenn ich mich recht erinnere, gelten auf dem als gefährlich bezeichneten Abschnitt mindestens 2 deutsche Pilger als spurlos vermisst.
U.a. ein pensionierter Pfarrer aus Tübingen.
Ist schon etwas länger her (2011).
Thüringer
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Thüringer »

Pilger Franz hat geschrieben: 16. Jan 2024, 13:10 In meiner Erinnerung ist der Weg von Pau und Oloron bis Escot ohne besondere Anforderungen.
Der gefährliche Fußweg beginnt nach der Überquerung der N134 hinter Escot und geht über ca. 2 km.
Die letzten 2 km bis Sarrance läuft man über Wiesen.
Da liegst mit deiner Erinnerung richtig....ich bin zweimal dort lang gekommen ....sicher gibt es ein paar schmale Stellen, aber gefährlich
ich weis nicht. Auf einer Brücke war ein Loch in der Straßendecke und in diesen ragten die Armierungseisen heraus....gesichert was das Loch
nur von einen Leitkegel. Gefährlich würde ich einige Stellen auf den GR 10 nennen....klettern ohne Steigeisen und Seil, 10cm schmale Tritte
auf einer 60° Neigung parallel zum Gipfelkamm.
4 mal den Camino auf Wegen durch die Schweiz, Frankreich und Spanien von der Haustür nach Santiago.
Den de Norte, den Primitivo, der Ingles und Muxia/Finiterre mehrmals. Den Portuguese von Lissabon und von Faro nach Santiago...1500 km in Deuschland
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Simsim
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Simsim »

Die Wege sollten schon halbwegs sicher sein, da ich nur mit meinen Stöcken halbwegs sicher laufen kann (Gleichgewichtsstörungen, Z.n. inkompletten Querschnitt vor Jahren, kann nicht freihändig auf einem Bein stehen...., etwas spezielles Gangbild bei freihändigem Laufen) :P , aber ich kann laufen.
Das "gefährlich" bezieht sich auf diese, von Anne beschriebene Situation.

Es gibt vor Sarrance ein kurzes Stück, an dem schon vor vielen Jahren der schmale Pfad durch den Wald bis auf einen kleinen Rest weggerutscht war. Links ging es steilstens den Hang runter und rechts hoch.
Selbst ganz normal trittsichere Pilger und auch ich selbst, hatten da schon etwas Muffesausausen.
Ich musste mich an Ästen festhalten und irgendwie drüber hangeln. Das ist aber bestimmt 10 Jahre her.
Ab Sarrance, wenn man nicht auf der Straße geht, ist der Pfad ein anstrengendes und steiniges rauf und runter, teils steil und über Steinstufen. Bei Regen noch dazu rutschig.
Also das alles ist nicht wirklich gefährlich und dass da jemand verschwunden ist und nicht gefunden wurde, kann ich mir kaum vorstellen.
Aber es ist eben für Anne sehr wahrscheinlich eine ziemliche Überforderung, und danach ging ihre Frage.
Anne136
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Anne136 »

Danke Simsim, das ist genau meine Frage und mein Problem.
Ich kann das Pilgern noch nicht aufgeben und es geht ja auch irgendwie und der Weg ruft laut nach mir - aber der "Standard"-Pilger (falls es den gibt) bin ich nicht (mehr).
Und so sehr ich mich vom Camino angezogen fühle, die Gesundheit steht immer an erster Stelle. Für mich fühlt es sich schlimmer an Zuhause zu bleiben aus Angst, es nicht zu schaffen, als es zu versuchen und dann zu sagen: bis hier hin und keinen Schritt weiter (oder alternativ: auf die Straße ausweichen, Bus, etc.).
Von daher ist es gut für mich schon vorher die "Problemstellen" zu kennen und eine Alternative zu wissen, alles andere wird auf dem Weg entschieden.
Und wenn ich merke, es geht nicht, dann schlage ich mich irgendwie zum Frances durch und laufe dort ein Stück, oder...
Ich bin auch schon auf meinem Hintern einen höheren Steintritt runtergerutscht und auf allen Vieren über eine ganz schmale Stelle gekrochen, aber besser als mir die Knochen zu brechen. Es ist egal, wenn ich belächelt werde, es ist egal was andere denken. Es bringt mir nichts, wenn ich mich in Situationen bringe, die ich nicht händeln kann.
Ich bin froh, dass es mir so gut geht wie es geht. Aber bei mir ist längst nicht alles gut, auch wenn man es mir auf der Straße mit 2 Stöcken nicht direkt ansieht. Aber solange es irgendwie geht, gehe ich. Und ich bin bin westfälischer Flachlandtiroler. Hier ist fast nichts höher als eine Kanalbrücke.
Danke für eure Tipps!
Anne
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Simsim
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Simsim »

Der Camino Aragones ist sehr gut zu laufen, nicht schwerer als der Frances, außer eben auf dem Zuweg hoch zum Somport-Pass an den genannten Stellen und direkt nach dem Pass, auf der spanischen Seite, die ersten Kilometer bis Canfranc Estation. Du könntest einfach von Oloron bis Canfranc Estation mit Zug und Bus fahren.
Die Etappe von Sangüesa bis Montreal ist, seit dem Wegfall der Herberge in Izco, sehr lang. Mir war es zu weit und ich nahm den Bus, was schade ist, denn es ist ein sehr schöner Abschnitt.

Ach doch, es gibt noch einen sehr anstrengenden und bei Regen eigentlich unmöglichen Abschnitt: ein paar Kilometer hinter Montreal bis kurz vor Tiebas. Da gibt es aber eine leichte Möglichkeit unterhalb, immer am Kanal lang. Nicht markiert, aber sehr gut von oben sichtbar.
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Winti46
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Winti46 »

Hallo Anne,
Ich bin den Weg ab Lescar gelaufen (dorthin kommt man ab Pau bequem mit dem Montag-Samstag etwa stündlich fahrendem städtischen Bus 12 oder noch häufiger mit Bus 8). Bei schönem Wetter hat man stets das Panorama der Pyrenäen vor sich. Mit jedem Tag kommen die Berge etwas näher. In Lacommande hatte ich übernachtet und am nächsten Tag bin ich nach Oloron gelaufen. Zwischen Oloron und Bedous könnte man die Etappen auch mit dem 4x täglich fahrenden Zug etwas abkürzen (Zwischenhalte Bidos, Lurbe-St-Christau und Sarrance). Würde ich den Weg nochmals gehen, so würde ich wieder in Lescar beginnen. LG Walter
Anne136
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Anne136 »

Ich freue mich auf den Weg, sammele Informationen. Gestern habe ich neue Wanderschuhe von Meindl gekauft, meine vorherigen Schuhe haben auf dem Portugues den Geist aufgegeben (Hydrolyse, Sohle ging am ersten Tag flöten.
Gruß Anne
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Pellegrina
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Re: Via Tolosana/Camino Aragones

Beitrag von Pellegrina »

Lieber Matt, dieser Link zum Conrad-Stein-Verlag (Gratis-pdf) , den du am 8. Januar eingestellt hast, scheint nicht mehr zu funktionieren. Oder kannst du da weiterhelfen?

Pellegrino und ich möchten in diesem Jahr zwei Wochen auf der Via lemovicensis weiterlaufen und im nächsten Jahr nach Lourdes hinüber und von dort über den Somport-Pass auf den Aragones. Daher halte ich schon mal die Augen nach Tipps offen.

Wir laufen, wie Simsim, mit der kostenlosen Locus-App und laden uns die benötigten Offline-Karten von openandromaps.org aufs Handy. Damit sind wir sehr zufrieden und können auch mal Stücke überbrücken, die nicht auf offiziellen Routen liegen.

Grüße von Pellegrina
Haustür nach Santiago (Elsass, Via Podiensis, Camino francés)
Ökumenischer Pilgerweg, Ausoniusweg
Haustür nach Assisi und Rom (über Schweiz und Via Francigena)
Martinusweg (ab Szombathely)
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