Das Pilgerforum

Hallo,

schon öfter habe ich hier von Hirschtalg gelesen. Dann schrieb wieder jemand, dass Aluminiumhaltige Deocreme sehr gut helfen würde, und er seither keine Blasen mehr bekam, die er zuvor beim Hirschtalg bekommen hatte.
Es gibt ja auch Deo-Fußcremes die Aluminiumchlorid enthalten. Ich hoffe, dass ich mir möglichst keine Blasen laufe in den gut 2 Monaten auf dem Weg nach Rom nächstes Jahr. So die Planung, aber ob ich ankomme, oder mir irgendwann unterwegs eingestehe, dass es doch zu viel für mich ist, und ich abbreche, das wird sich dann zeigen.
Wenn es dann eine wundgescheuerte Stelle gibt, habe ich bisher gute Erfahrungen mit Blasenpflastern gemacht. Aber ich bin auch noch nie einen längeren Pilgerweg gewandert.

Ja, vielleicht wahrscheinlich kann man da auch keine generellen Aussagen/Empfehlungen machen, aber für Ratschläge wäre ich jedenfalls sehr offen und dankbar.
Die "richtigen" Wanderschuhe und Socken sind natürlich vorausgesetzt.

Und da ich schon frage: Vermutlich hilft Hirschtalg auch wenn mir die Schultern brennen vom Rucksack, oder?
Sorry, wenn da schon 1000x drüber diskutiert wurde, ich hab gesucht, würde aber gerne explicit über dieses Thema eure Erfahrungen hören. Sonst ggf. den Thread bitte löschen.

Viele Grüße
Aldo

Ola Aldo79 ,
da gibt es wohl keine allgemein gültige Vorgehensweise zur Verhinderung von Blasen.
Nach meinen ersten schmerzhaften Erfahrungen gilt inzwischen für mich:

1. Lowa Wanderschuhe 1,5 größer als Normal-Größe
2. Hirschtalg-Creme (bei mir die von Scholl) schon einige Zeit vor Beginn des Pilgerweges auftragen und während der Pilgerung jeden Morgen.
3. Gefährdete Stellen am Fuß abkleben.
4. Gute Wandersocken, bei mir Falke oder die Wrightsock das Original.
5. Trotzdem entstandene Blasen abends aufstechen über Nacht austrockenen lassen und morgens dann abkleben.

Denke, Du wirst das für Dich Richtige zur Vermeidung von Blasen herausfinden und wünsche Dir ein

Buen Camino
Kick

Hallo Aldo,

bei mir hilft gegen Blasenbildung an den Füßen das Tragen zweier Schichten Socken.
Eine dünne Merinowollsocke und darüber ein dünnes Nylonsöckchen.
Seitdem ich das praktiziere, habe ich keine Probleme mehr mit Blasen.

Da die Nylonsöckchen gerne schnell verschleißen, habe ich auf längeren Wanderungen immer 2-3 Paare dabei.
Keine Angst - die wiegen so gut wie nix.

Ein weiterer bewährter Tipp zur Blasenvermeidung ist es, eine entsprechend Stelle am Fuß sofort mit Pflaster oder Kinesiotape abzukleben, sobald es anfängt zu zwicken.

„Brennende Schultern“ durch den Rucksack sollten eigentlich nicht vorkommen, wenn der Rucksack korrekt eingestellt ist.
Dabei ist darauf zu achten, dass der größte Teil des Rucksackgewichts über den Hüftgurt auf das Becken übertragen wird.
Die Schultergurte des Rucksacks dienen eigentlich nur zur Fixierung des Rucksacks am Körper, damit er nicht hin und her schlackert.

Ultreya
Uwe

Die beste Vorbeugung für Blasen ist barfuß gehen. Natürlich nicht mit Rucksack unterwegs, aber ansonsten bei jeder Gelegenheit.

Ein Rezept das für jeden funktioniert gibt es nicht.

Meine Komponenten die mich seit einigen tausend Kilometern blasenfrei halten sind:

- Leichte, luftige Schuhe (Trailrunner)
- Doppellagige Socken (Wrightsocks)
- Leichtes Gepäck
- Hirschtalk

Bei letzterem scheiden sich die Geister wann man ihn am besten anwendet. Ich bin für a) abends vor dem Schlafengehen und b) am besten schon 2 Wochen bevor man ihn braucht damit anfangen.

Aber es gibt auch Leute die blasenfrei in Bergstiefeln wandern, von Hirschtalk Ausschlag und von doppellagigen Socken Schweißfüße bekommen... Muss man wirklich austesten was für einen funktioniert.
(Und "wirklich" Leicht muss man neben "wollen" auch "können")

Barfuß laufen sollten z.Bsp. Diabetiker auf gar keinen Fall! Noch nicht mal in der Wohnung...

Ich verwende in der ersten Tagen gerne Gehwohl Fusskrem (wird tatsächlich mit k geschrieben) und trage wrightsocks und habe somit den "Doppelsockenefekt".

Vor allem sollten die Füße immer trocken bleiben also ggf Socken wechseln und die Füße in der Pause NICHT im Fluss o.ä kühlen.

Sobald man Reizstellen bemerkt, sofort tapen und nicht noch "die paar Kilometer " ĺaufen...mittlerweile weiß ich schon welche Stellen ich immer tapen muss und mache das jeden Morgen...

Pilgerbär hat geschrieben: ↑30. Nov 2023, 21:53 Barfuß laufen sollten z.Bsp. Diabetiker auf gar keinen Fall! Noch nicht mal in der Wohnung....

Hupps, dass wusste ich nicht....
Aber trotzdem ist barfuß gehen eine sehr effektive Blasenvorsorge.

Hallo Aldo,

bei meinem ersten Pilgerweg habe ich mir 9 Blasen gelaufen. Und warum? Ich habe nicht auf meine Füße „gehört“!

Ich mache meine Fußpflege am Abend und verwende hierzu Hirschtalg von DM (Marke Balea). Meine Meinung – wenn ich die Füße vor dem loslaufen eincreme dann ist die Haut gewissermaßen „feucht“ und damit anfällig gegen Blasen.

Gute Schuhe sollten eingelaufen sein und dann ist die Marke aus meiner Sicht bedeutungslos.

Socken ... da mache ich es wie Uwe. ... und damit laufe ich jetzt einige Tausend Kilometer blasenfrei.

Sollten mein Füße doch mal melden, dass etwas nicht passt, dann laufe ich nicht einfach weiter, sondern suche - sofort - nach der Ursache.
Für solche Fälle hilft auch wunderbar der Breitwegerich und der wächst fast überall am Weg – das beste Blasenpflaster.

Zum Thema Breitwegerich gibt es im Internet genügend nachzulesen.

Viel Freude auf deinem Pilgerweg nach Rom. Ich habe ab Lausanne auch ca. 8 Wochen benötigt

Gruß Walter

1. Zuerst gestartet mit Trainrunnern und dann nach 6 wochen (da waren die trailrunner fertig) auf Decathlon Wanderschuhe 2 größer als Normal-Größe gewechselt da die anderen nicht breit genug waren
2. keine Salben, Hirschtalk oder ähnliches, auch keine compeet Pflaster
3. Socken --> Moose Rad und Trekkingsocken
4. bei Blasen hab ich die nie aufgestochen, solange zu einfach einen Pflaster(die weißen) rum und danach 1-2 Lagen sehr glattes Tape damit der Pflaster nicht scheuert

Wichtig war abends Füße ordentlich trocknen lassen.

Alles, was hier vorgeschlagen wurde mag helfen oder auch nicht. In wie weit barfüßig laufen gegen Blasen im rückwertingen Fersenbereich oder seitlich des Großzehballens helfen kann, sehe ich nicht. Es gibt etliche Stellen am Fuß, an denen Schuhe Blasen verursachen können, die ich aber durch Barfußlaufen zwecks Hornhautbildung nicht erreiche.

Sobald ich merke, dass es unterwegs in irgendeiner Stelle am Fuß drück oder scheuert, halte ich an und tape die Stelle ab. Das Tape lasse ich so lange darauf, bis es abfällt.
Natürlich kann man auch Blasenpflaster dafür nehmen (also prophylaktisch wenn sich noch keine Blase gebildet hat), nur das ist wesentlich teurer als Leukoplast z.B. und auch nicht besser.

Bei Blasenpflaster bitte beachten, dass diese ebenfalls abgetapet werden sollten. Sonst arbeitet sich das Blasenpflaster derart in den Socken ein, dass dieser nur noch zu Nikolaus am Kamin hängen kann.....

Gerhard Nikolaus hat geschrieben: ↑1. Dez 2023, 08:53 Alles, was hier vorgeschlagen wurde mag helfen oder auch nicht. In wie weit barfüßig laufen gegen Blasen im rückwertingen Fersenbereich oder seitlich des Großzehballens helfen kann, sehe ich nicht. Es gibt etliche Stellen am Fuß, an denen Schuhe Blasen verursachen können, die ich aber durch Barfußlaufen zwecks Hornhautbildung nicht erreiche.

Das stimmt, mein Tipp gilt wohl nicht für alle potentiellen Blasen.
Aber das barfuß gehen bewirkt auch insgesamt eine gute Fußgesundheit und Durchblutung, und auch das Training eines guten Bewegungsablaufs.
Je mehr (falls möglich) Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke in natürlicher, ausgewogener Weise gefordert und damit gefördert werden, desto weniger Probleme bei stärkerer Belastung.

Das mit den Blasen beruht auf eigener Erfahrung. Je mehr ich das Jahr über barfuß gehe, desto weniger Blasen hatte ich bei meinen langen Caminos.

Aber das widerspricht ja nicht den hier gegebenen Tipps. Soll eher eine Ergänzung sein.

Ich gehe gerne die letzten 2-3 km einer Tagesetappe barfuss. Auch im Winter
Und zur Kathedrale sowieso….

Harinjo hat geschrieben: ↑1. Dez 2023, 11:17 Ich gehe gerne die letzten 2-3 km einer Tagesetappe barfuss. Auch im Winter
Und zur Kathedrale sowieso….

"zieh deine Schuhe aus, du betrittst heiligen Boden"

tolle Idee, zur Kathedrale barfuß zu gehen! Jetzt weiß ich, woran ich Dich erkenne, falls wir uns mal treffen sollten .
Ich laufe übrigens auch manchmal barfuß auf dem Camino, mit Rucksack und Stöcken. Besonders gern auf Waldwegen.

Simsim hat geschrieben: ↑1. Dez 2023, 12:47

Harinjo hat geschrieben: ↑1. Dez 2023, 11:17 Ich gehe gerne die letzten 2-3 km einer Tagesetappe barfuss. Auch im Winter
Und zur Kathedrale sowieso….

"zieh deine Schuhe aus, du betrittst heiligen Boden"

tolle Idee, zur Kathedrale barfuß zu gehen! Jetzt weiß ich, woran ich Dich erkenne, falls wir uns mal treffen sollten .
Ich laufe übrigens auch manchmal barfuß auf dem Camino, mit Rucksack und Stöcken. Besonders gern auf Waldwegen.

Haha, ja genau und überhaupt wenns heiss ist - da bin ich der, der durch die Gassen hüpft

Da hab ich mir echt schon Blasen geholt, auf heissem Pflaster, das geht schneller als man denkt….