Ich war auch drin und muss sagen, die "Pilgerreise des Harold Fry", die ich kurz zuvor im Kino gesehen habe, hat mich deutlich mehr berührt.
Klar, die Landschaftsaufnahmen sind schön, vor allem am Anfang. Und die Geschichte ist durchaus nicht schlecht erzählt, die verschiedenen Zeitebenen so verknüpft, dass man sich immer fragt, was im nächsten "Segment" passieren wird. Leider war ich dann von dem, was ich gesehen habe, eher enttäuscht. Was passiert denn in ihm oder um ihn auf seiner Wanderung eigentlich? Das wurde mir nicht wirklich deutlich, und ich habe auch keine subtilere, offene Deutungsmöglichkeit in die Richtung gefunden. Der Typ blieb mir letztendlich irgendwie fremd, und als er am Meer ankam hat das nichts mit mir gemacht.
Ausserdem hat mich die "Zivilisationskritik" in der Philosophie des Films genervt. Alle starren nur auf Bildschirme und hasten durch graue Städte, jaja... habe ich jetzt schon öfter von Leuten gehört, die Wandern gehen
Irgendwas daran kommt mir nicht besonders... nun ja, menschenfreundlich vor. Und eine besonders spannende Analyse der Probleme unserer Gegenwart steckt darin auch nicht. Aber immerhin wurde sehr klar gesagt, dass es dem Mann einfach nur um eine eigene, individuelle Flucht vor diesem Leben ging. Und weniger ein leuchtendes Beispiel von wegen "Schaut! Kehret zurück zur Natur (in euren Daunenschlafsäcken, die andere in Fabriken produzieren)!"
Angucken kann man sich das aber schon mal.