Pilgerführer: Pilgern.Schön

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Pater Norbert
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Pater Norbert »

Es gibt auch noch den Crescentia-Pilgerweg https://www.wildganz.com/pilgerweg/crescentia-pilgerweg
Wer pilgert, wird von einem Virus infiziert, das nicht vergeht.
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Camineiro
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Camineiro »

Weitere Ergänzung …

Teresa von Avila Pilgerweg
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Raimund Joos
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Raimund Joos »

HiPilgrims hat geschrieben: 29. Aug 2023, 15:12 Lieber Raimund Joos, warum schreibst du denn (so tolle) Pilgerführer? Das sollten wohl auch Frauen dürfen, oder?

Ich kann die Büchlein sowohl für Frauen, als auch für Männer empfehlen. Sie eignen sich sehr gut für kürzere Pilgertouren und sind schön gestaltet.

:D Liebe Grüße Heike
Liebe Heike

Ich versuche meine Bücher so zu schreiben dass die auf möglichst wenig Papier möglichst das beschreibt was die Mehrzahl der Pilgerinnen und Pilger benötigt.

Spezielle Führer für Rollstuhlfahrer oder Hunde- oder Pferdefreunde kann ich aus Platzgründen und Zeitgründen desalb zb nicht scheiben obwohl die sicher auch gut wären da dort eben zb eine besondere Infrastruktur an Unterkünften und Wegführung notwendig wäre.
Da aber Frauen auf den Pilgerwegen sicher kein seltenes Phänomen sind und nach einigen Statistiken sogar inzwischen die Mehrheit ausmachen begreife ich nicht so ganz was da ein spezieller Jakobsweg für Frauen soll.

Ich denke mal um so mehr Menschen ein Pilgerweg anspricht um so besser - Also was soll es dann einen Pilgerweg ohne dass da im Gegensatz zu den oben genannten Wegen wo es einen besonderen räumlichen Bezug gibt der eine solche Namensgebung naheliegt, ohne Not schon nach dem Namen nach vorab vorrangig für Frauen, Männer, Evangelische, Katholische, Jugendliche, Anonyme Alkoholiker oder Bayern zu konzipieren??

Aber bitte - wie jeder möchte - man kann auch Pilgerwege für frisch geschiedene oder trauernde kennzeichnen und so vermarkten - aber ich fände es eher angemessen, den entsprechenden Personengruppen Anregungen für das Gehen ihres eigenen Weges zu geben und dann ist es egal ob der sich dann in Spanien oder um die Ecke im Wald befindet ....und mit den Wegen anderer Pilger kreuzt die da ganz andere Interessen oder Geschlelchter haben.
HiPilgrims hat geschrieben: 29. Aug 2023, 15:26 Und nehmts mir nicht übel.....manchmal sind wir Frauen auch gerne mal unter uns....wer versteht das nicht?
Na also doch !!!??? Das entfernt sich dann aber doch sehr weit von dem, was ich als weltoffenes Pilgern betrachte .... Ich denke mal dann reicht es doch notfalls vollkommen aus sich einer geschlosssenen Frauengruppe (auf einem Pilgerweg) anzuschießen oder man sollte sich wie gewohnt zu einem Kaffeekränzchen treffen wärend sich die Männer dann am Stamtisch die Kanne geben und das entsprechende Niveau verfolgen. Nichts gegen spontane Treffen unter Freunden undn Freundinnene, aber derartige mehr oder weniger explizit geschlossene geschlechtsspezifische Gruppen haben für ich immer irgenwie auch den Anschein dass da eine gewisse kindliche Unreifen, Enttäuschung oder Unbeholfenheit gegenüber dem anderen Geschleicht vorliegt.

Ok - mag sein, dass manche Frauen oder Männer glauben ein besonders maskulines oder feminines Niveau erreichen zu könne, wenn sie sich in solchen Grppen befinden aber dass Du da dann gleich im Plural von "wir Frauen" spricht finde ich da m.E. doch auch etwas vermessen, denn sicher nicht alle Frauen (und übrigens auch Männer) haben das Bedürfnis nach solchen expliziten Frauenveranstaltungen (bzw Männerveranstaltungen) - Ich kenne jedenfalls genug Frauen und Männer (mich eingeschlossen) die das in Ihrem Leben eigentich nie brauchten (und insbesondere nicht beim Pilgern).

Ich habe mich übrigens schon seit meiner Kindheit nie mit den üblichen männlichen und weiblichen geschlechtlichen Rollenklischees anfreunden können und halte deshalb derartige "typisch weiblich oder männliche" Zirkel die dabei implizit davon ausgehen, dass es übehaupt sowas etwas typisch weibliches oder typisch männliches gibt das es zu fördern und zu schützen gibt auf den zweiten Blick eher rückständig und kontraproduktiv für eine weltoffene persönliche Entwicklung und Begegnung mit dem Fremden. Wesendlich für mich ist die gute Begegnung mit mir selber und guten Menschen gleich welchen Geschlechtes, Religion und Herkunft ... alles irgenwie trennende ist da m.E. vollkommen überflüssig.

Bon Camino !

Raimund
HiPilgrims
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von HiPilgrims »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die tollen Wegetipps, diese Wege kenne ich alle noch nicht und vieles liest sich sehr spannend und interessant.

Lieber Raimund Joost, du hast das nicht ganz verstanden bei Pilger.Schön handelt es sich nicht um einen Jakobsweg. Es sind verschiedene Pilgerwege, die von Frauen aus Baden und Württemberg entwickelt wurden und bei denen Frauenwirkungsorte und auch Frauenbiografien einen besonderen Schwerpunkt bilden.

Was das geschlechtsspezifische Pilgern betrifft, solltest du dich unbedingt updaten. Fast alle Gemeinden, Diözesen, Erzbistümer etc. bieten das Pilgern in geschlechtsspezifischen Gruppen an. Darüber hinaus gibt es zum Beispiel Väter-Töchter (Erzbistum Köln) pilgern, Pilgern für Familien etc..
Das Pilgern in einer geschlechtsspezifischen Gruppe hat nichts mit kindlicher Unreife, Enttäuschung oder Unbeholfenheit zu tun. Ich halte das für einen abstrusen Gedanken. Auch ist das Ziel einer geschlechtsspezifischen Gruppenpilgerreise nicht, ein besonderes maskulines oder feminines Niveau zu erreichen.
Pilgern stärkt die Identität jedes Menschen, weil es sensibel macht für sich selbst, Mitmenschen, Natur und Gott......

Letztendlich bleibt es jedem überlassen so zu pilgern, wie er es möchte: alleine, in einer Gruppe, mit dem Partner, der Freundin, einem Freund....Das gilt auch für die Wege von Pilger.Schön. Falls die Frage aufkommt, nein ich gehöre nicht zu den Wegeentwicklerinnen, ich habe mir einfach nur ein Büchlein gekauft und es empfohlen....

Ich finde den Gedanken für mich persönlich sehr wertvoll, dass Pilgern zu Hause, schon hinter dem eigenen Acker beginnen und weitergehen kann. Dass man nicht nur vorgefertigte Wege pilgern, sondern auch eigene Pilgerwege finden kann. -Wer sucht, der findet-

LG Heike
Zuletzt geändert von HiPilgrims am 31. Aug 2023, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Raimund Joos
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Raimund Joos »

Hallo Heike

Na dann ist der Titel "Evangelischer Frauenpilgerweg in Baden" reichlich ungeschickt gewählt - und wenn ich mir da verschiedenen Beiträge durchlese wurde das auch von einigen genauso verstanden wie von mir.... aber evt ist ja genau dieses Mißverständnis auch erwünscht? Wie wäre es mit "Pilgern für evangelische Frauen in Baden" oder so?

"Updaten" werde ich mich sicher nicht da ich keine Computer oder sonst ein Gerät bin und ich habe auch nicht davon gesprochen dass ich das auf jeden Fall kindisch soder finde... - es hat für mich aber oft den Anschein. Jedenfalls finde ich es aber etwas anmaßend von sich selber als "wir Frauen" oder "wir Männer" zu reden und sich so scheinbar zum Sprecher aller Frauen oder Männer zu machen.
Ich kann deine Wünsche nach einer bewußten geschlechtichen Isolation beim Pilgern jedenfalls bestenfalls in den WC von Herbergen aber keinesfalls auf dem Weg selber nachvollziehe obwohl ich schon sehr viele Pilgergruppe geleitet habe. Eine explitzit reine Männergruppe hätte ich wohl kaum geleitet - warum denn auch? Warum sollten mich da Frauen in einer Gruppe stören? Geht es beim Pilgern denn um eine männliche Nabelschau bei dennen Fauen und evtl auch Transfrauen stören könnten? Nein danke - das sollen Therapiegruppen machen ;-). Les dir da den Text doch bitte nochmal genau durch und berufe dich da nicht nur auf Ausschnitte. ;-)

Das Ganze wirkt für mich also eher mehr wie eine Aktion die zur Selbstlegitimation einer Planstelle einer Frauenbeauftragen einer Kirche dient - da steht dann evtl eher die Sorge um eine bestimmte persönliche berufliche, religiöse oder geschlechtiche Identität in Vordergrund als eine Suche nach Offenheit.

.... und folglich sollte es dann auch katholische, evangelische, freikirchliche und athesitische Pilgerangebote für Männer, homosexuelle, Diversgeschlechtliche und und und und geben?

Nun ja - wie ich schon sagte - damit tun sich dann m.E. eher die Inhaber von Stellen der betreffenden Planstellen einen Gefallen - mit mehr Offenheit und das Überschreiten von Grenzen hat das dann weniger was zu tun - und genau dafür steht für mich das Wort Pilgern.

Bon Camino!

Raimund
Georg 2
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Georg 2 »

als femininer Mann bleibt mir dann nur noch dieser Weg :lol:

https://www.sh-tourismus.de/ochsenweg


gruß
georg
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Pater Norbert
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Pater Norbert »

Auf den darfst du dich freuen, Georg.
Ich bin ihn 2008 gerne gegangen.
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Via2010
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Via2010 »

Mich verwundert, welche Wendung die Diskussion hier nimmt.

Heike hat doch im Eingangsthread lediglich auf einen neuen Pilgerführer hingewiesen und berichtet, dass es sich um kurze Etappen handelt und dass ihr die ersten Etappen auf diesem Weg Spaß gemacht haben.

Im weiterführenden Link erfährt man dann, dass der Weg in Baden ausgeschildert ist und es sich um einen "evangelischen Frauenpilgerweg" handelt. Es mag eine Zielgruppe geben, die sich hierdurch besonders angesprochen fühlt. Aber sollte das andere abschrecken?

Ich habe nicht den Eindruck, dass die Verfasserin des Führers hier einen Exklusivitätsanspruch erhebt. Der Weg steht prinzipiell jedem offen.
Die Konzeption (Pilgern in Deutschland, kürzere Etappen, für evangelische Christinnen bedeutsame Orte) kann Menschen zum Pilgern ermutigen, die bislang Vorbehalte hatten. Der Weg lädt aber auch die anderen zum Austausch und zum Sammeln von Erfahrungen ein...

BC
Alexandra
Norbert
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Norbert »

Es gibt auch noch den Elisabethweg :D
HiPilgrims
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von HiPilgrims »

Hallo Raimund,

du würdest also keine geschlechtsspezifischen Gruppenpilgereisen durchführen und hälst sie für vollkommen überflüssig. Das ist deine Meinung und Haltung, die ich respektiere.
Meine ist die, dass beides seine Legitimation hat und ich und viele andere auch beides schön finden können. Meistens stellt sich sowieso nur die Frage, ob man alleine oder nicht alleine pilgern möchte.
Deine Unterstellung, dass hier eine Frauenbeauftragte irgentwie ihre Planstelle mit diesem Projekt Pilger.Schön legitimiert finde ich schlicht und ergreifend respektlos und falsch und mir gefällt auch dein ganzer Ton im Hinblick auf diese Buchbesprechung nicht. Sie ist wenig sachlich und enthält teilweise merkwürdige Gedanken, die sich in keinster Weise halten lassen.
Christoph Kühn
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Christoph Kühn »

Raimund Joos hat geschrieben: 31. Aug 2023, 10:09 .... und folglich sollte es dann auch katholische [...] Pilgerangebote für Männer [...] geben?
Das gibt es bei uns in Köln seit 92 Jahren. Ich bin seit 1981 dabei, schon meine beiden Großväter und mein Vater waren dabei, und als Santiago-Freunde Köln gehören wir seit 16 Jahren zu den Miteinladenden:

https://www.katholisches.koeln/schweigegang/

https://www.katholisches.koeln/export/s ... 23_END.pdf

Heute nennt man das eine zielgruppenorientierte Pastoral. Der historische Hintergrund ist folgender: In der Fastenzeit 1931, mitten in der Weltwirtschaftskrise und einer gesellschaftlichen Polarisierung sowie zwölfeinhalb Jahre nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs, war die Erkenntnis gereift, dass Männer allen Grund dazu haben, Buße zu tun und dies öffentlich mit einem Schweigegang zu bekunden. Der Schweigegang hat im Laufe der 92 Jahre mehrere Wandlungen erfahren. Der Grundgedanke ist aber geblieben und sogar, so mein Eindruck aus diesem Jahr, wieder stärker zum Vorschein gekommen.
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

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Raimund Joos
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Raimund Joos »

Christoph Kühn hat geschrieben: 4. Sep 2023, 18:17
Raimund Joos hat geschrieben: 31. Aug 2023, 10:09 .... und folglich sollte es dann auch katholische [...] Pilgerangebote für Männer [...] geben?
Das gibt es bei uns in Köln seit 92 Jahren. Ich bin seit 1981 dabei, schon meine beiden Großväter und mein Vater waren dabei, und als Santiago-Freunde Köln gehören wir seit 16 Jahren zu den Miteinladenden:

https://www.katholisches.koeln/schweigegang/

https://www.katholisches.koeln/export/s ... 23_END.pdf

Heute nennt man das eine zielgruppenorientierte Pastoral. Der historische Hintergrund ist aber ein anderer. In der Fastenzeit 1931, mitten in der Weltwirtschaftskrise und einer gesellschaftlichen Polarisierung sowie zwölfeinhalb Jahre nach dem Ende der Katastrophe des Ersten Weltkriegs, war die Erkenntnis gereift, dass Männer allen Grund dazu haben, Buße zu tun und dies öffentlich mit einem Schweigegang zu bekunden.

Hallo Christoph

Nun hast du mich aber doch sehr lückenhaft zitiert.

Ja ich kann durchaus glauben dass es bereits vor 92 reine Männergruppen gab - und es wundert mich auch nicht dass in einem Bistum in dem Bischof Wölki sich an der Macht halten und auch noch verschiedene obskure innerliche Gruppen (Opus Dei) sich rumtreiben sich sowas auch noch bis heute halten kann ;-)
(Ja - das habe ich sehr überspitz beschrieben)

Aber lass mich doch mal mit einem Witz beginnen um das Problem etwas deutlicher zumachen:

Da fragt ein Mönch einen anderen: "Warum hat es dir unser Priester erlaubt beim Beten zu rauchen? Mir hat er das streng verboten"
Antwortet der andere Mönch: "War keine Problem - ich habe ihn gefragt ob ich beim Rauchen beten dar und da hat er mir natürlich sein ok gegeben"

Ich denke es ist durchaus lobenswert wenn katholische Männergruppen was andere machen als zusammen saufen oder in eine Bordell zu gehen - und gemeinsam Pilgern - soweit so gut.
Aber dann andersrum gerfagt: Warum müssen bei Pilgerwanderungen die von Männer- oder Frauengruppen organisiert werden Frauen bzw Männer expilizit ausgeschlossen werden? Warum sollten die denn das andere Geschlecht beim Pilgern da stören? Es geht doch dabei nicht um irgenwelche Themen wie Erektionsproblem oder das Stillen.... also um Themen die einzig und alleine Männer oder Frauen Interessieren dürften und wo die Anwesenheit des andern Geschlechts stören könnte? Und was ist mit Transmännern und Transfrauen ... wo dürfen die teilnehmen oder brauchen die dann am Besten eingene Gruppen für katholische Transfrauen, da die sich durch evengelische Transmänner evtl beim Pilgern irgendwie irritiert fühlen könnten??

Pilgern hat für mich jedenfalls was mit Offenheit zu tun und da frag ich mich warum muss man da Gruppen anbieten in denen nur ein bestimmte Art von Person teilnehmen dar --- also zb evangelische Frauen oder katholische Männer (oder evtl ausnahmsweise noch evangelische oder atheistische Männer - aber doch bitte keine Frauen). Deutsche Pilger oder nur Pilger bis oder ab einem bestimmten Alter.

Solche bewußten regiede reglementierte Beschränkungen haben näher berachtet immer etwas mit einer Grenzziehung zum (vermeindlichen) Schutze von einer bestimmten Identität oder so zu tun. In einem gewissen Alter (Schule in konservativen Regionen) oder bei einer bestimmten therapeutischen Notwendigkeit (Selbshilfegruppe für geschiedene Männer oder stillende Frauen) mag das evtl einsichtig sein - aber im Erwachsenenalter und besonders beim Pilgern finde ich das persönlich in der Regel eher verfehlt und Aussagen wie "wir Männer-" oder "wir Frauen brauchen das eben gelegentlich" sind einfach nur anmaßend und spechen für mich eher von einer gewissen inneren persönlichen Beschränktheit, die sich dann in der Suche nach solchen äußeren Beschränkung (nur Frauen, nur katholisch) zeigt.

BC

Raimund
Christoph Kühn
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Christoph Kühn »

Raimund Joos hat geschrieben: 5. Sep 2023, 00:30 Aber dann andersrum gerfagt: Warum müssen bei Pilgerwanderungen die von Männer- oder Frauengruppen organisiert werden Frauen bzw Männer expilizit ausgeschlossen werden? Warum sollten die denn das andere Geschlecht beim Pilgern da stören? Es geht doch dabei nicht um irgenwelche Themen wie Erektionsproblem oder das Stillen.... also um Themen die einzig und alleine Männer oder Frauen Interessieren dürften und wo die Anwesenheit des andern Geschlechts stören könnte? Und was ist mit Transmännern und Transfrauen ... wo dürfen die teilnehmen oder brauchen die dann am Besten eingene Gruppen für katholische Transfrauen, da die sich durch evengelische Transmänner evtl beim Pilgern irgendwie irritiert fühlen könnten??

Pilgern hat für mich jedenfalls was mit Offenheit zu tun und da frag ich mich warum muss man da Gruppen anbieten in denen nur ein bestimmte Art von Person teilnehmen dar --- also zb evangelische Frauen oder katholische Männer (oder evtl ausnahmsweise noch evangelische oder atheistische Männer - aber doch bitte keine Frauen). Deutsche Pilger oder nur Pilger bis oder ab einem bestimmten Alter.
Lieber Raimund,

Pilgern ist, so wie ich es kenne und verstehe, weitaus mehr als Offenheit. Es ist auch und vor allem Reflexion, Besinnung, Gebet, Aufarbeitung und Buße. Pilgern umfasst mithin alles, was ich auf meinem Weg vor Gott trage, damit es zu Umkehr, Veränderung und Weiterentwicklung führt. Und da gibt es geschlechtsspezifische, herkunftsspezifische, altersspezifische oder berufsspezifische Aspekte, die in entsprechend spezifischen Pilgergruppen zur Sprache kommen oder auch bewusst nicht zur Sprache kommen, weil sie schweigend begangen werden.

Viele Grüße

Christoph
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Frau Holle
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Frau Holle »

Raimund Joos hat geschrieben: 5. Sep 2023, 00:30 Pilgern hat für mich jedenfalls was mit Offenheit zu tun und da frag ich mich warum muss man da Gruppen anbieten in denen nur ein bestimmte Art von Person teilnehmen dar
Dann öffne dich doch einfach mal dem Gedanken und der Tatsache, dass es Zielgruppen für geschlechtsspezifische Pilgergruppen gibt.
Und man muss sich auch nicht immer gleich ausgeschlossen fühlen, nur weil es statt 42 nur noch 41 Angebote gibt, an denen man teilnehmen darf.

Raimund Joos hat geschrieben: 5. Sep 2023, 00:30
Und was ist mit Transmännern und Transfrauen ... wo dürfen die teilnehmen oder brauchen die dann am Besten eingene Gruppen für katholische Transfrauen, da die sich durch evengelische Transmänner evtl beim Pilgern irgendwie irritiert fühlen könnten??
Als evangelische Pilgerin war ich schon so oft irritiert in und von der katholischen Kirche, bspw dass nicht jeder am Abendmahl teilnehmen darf, dass zu Maria gebetet wird, dass Reliquien verehrt und geküsst werden: All das war damals bei der ersten Begegnung damit durchaus irritierend. Also ja: Es könnte durchaus sinnvoll sein evangelische und katholische Transmenschen in getrennten Gruppen Pilgern zu lassen, wenn die Ökumene nicht das explizite Thema der Pilgerreise ist.

Und wo dürfen Transmänner und Transfrauen teilnehmen, fragst du?
Na, vielleicht an allen anderen Angeboten der Kirche, die nicht gerade geschlechtsspezifisch oder altersspezifisch sind?
Und ich kann mir gut vorstellen, dass eine transspezifische Pilgergeruppe gut ankommen würde und die angesprochenen Menschen dort auch teilnehmen würden, selbst wenn es noch ein „Pilgern für alle“ zwei Wochen vorher gäbe.

Wenn geschlechtsspezifische Angebote dich so stören, gehst du eigentlich auch aktiv gegen Seniorentreffs vor? Immerhin wirst du da ja auch ausgeschlossen, weil du unter 70 bist.
Setzt du dich aktiv gegen Kinderbetreuung im Gottesdienst ein, weil du keine Kleinkinder hast? Wirst du laut gegen jede Gruppe, die Angebote schafft für Menschen, die sich mit ihren spezifischen Interessen finden und ein Angebot schaffen und diejenigen ausschließen, die nicht betroffen sind?
Wann wird eigentlich das Gottesdienst-ist-immer-am-Sonntag-Modell abgeschafft? Das ist total Schichtdienstunfreundlich und schließt richtig viele Menschen aus 😉

Also vielleicht probierst du es mal aus mit der Offenheit, die du ja eigentlich als Haltung haben möchtest: Da gibt es eine Idee oder einen Bedarf und man ergänzt die bereits bestehende Palette der Angebote um eine Sache. Und darüber freuen sich Menschen und nehmen daran teil 🙂

Bei mir im Dorf bildet sich übrigens gerade eine Mädelsgruppe, die eine eigene Öffnungszeit für den Jugendtreff einführt- da dürfen dann nur Mädchen kommen. Sie haben den Bedarf für sich entdeckt und kommuniziert und hier motzt keiner, sondern man sucht Erwachsene die eine zusätzliche Öffnungszeit anbieten können.
Für die Jungs ändert sich nichts, denn ihnen wurde nichts weggenommen und wenn sie auch einen Extratag haben wollen dann werden sie es kommunizieren und dann wird es eingeführt. Und wenn dann eine Transgruppe kommt… du verstehst?
u l t r e i a
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Raimund Joos
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Re: Pilgerführer: Pilgern.Schön

Beitrag von Raimund Joos »

Hallo Christoph und Frau Holle

Ihr deutet da an dass es offenbar Zielgruppenthemen gibt die beim Pilgern zwangläufig dazu führen müssen, dass das andere Geschlecht von einer Pilgerwanderung gäntzlich ausgeschlossen werden muß?

Werdet doch mal konkreter und bewegt euch hier nicht nur im theoretischen! Was sind das denn für heiße spezielle Themen die den ganze Weg über angeblich so erschöpfend besprochen werden müssen dass es da auch nicht reicht dass die männlichen und weiblichen Teilnehmer nicht nur für ein oder zwei Stunden getrenne Wege gehen müssen um sich endlich angstfrei in einer Gruppe persönlich öffnen zu können, sondern gänzlich auf die Teilnahme von Menschen mit einem bestimmten Geschlechtsmermal oder Persönlichkeitsmerkmal verzichtet werden müßte um so allen übrigen einen persönlichen Austausch zu ermöglichen?

Wenn ich einen Jakobsweg anbiete bei dem am Tag nur 10 km gelaufen wird dann ist es klar dass sich da vermutlich eine bestimmte Zielgruppe anmelden wird - aber warum sollte man dann Leuten verbieten da teilzunehmen nur weil die nicht alt oder krank sind - evtl wollen die ja einfach nicht mehr laufen oder einen lieben Angehörigen begleiten?

Und auch für das Thema Männlichkeit oder Weiblichkeit (Vaterschaft / Mutterschaft) könnte sich ja auch das andere Geschlecht interessieren, denn es ist nicht davon auszugehen dass alle Männer oder Frauen den üblichen Rollenbildern entsprechen (wollen) und sich auch für ihre männlichen oder weiblichen Anteile interessieren und offen sind die mit dem anderen Geschlech zu bespreche ... Warum darf man die dann also im namen eines speziellen Pilgergeistes von so einer Pilgerwanderung ausschließen, nur weil die nicht über ein bestimmten Geschlechtsteil verfügen und sich auch nachträglich nicht so eines anschaffen wollen?

Ihr fordert also im Sinne der Toleranz und Offenheit Verständnis dafür, dass bestimmte Personen in so einer Gruppe nicht toleriert werden dürfen - sorry das ist paradox und letztlich echter Sebstbetrug.

Derartige Grentzziehungen unter erwachsenen und im Grunde hoffentlich nicht mehr oder noch nicht persönlich in besonderer Weise schutzbedürftigen Menschen habe etwas mit persönlicher Beschrenktheit zu tun, die man nicht aufzugeben bereit ist und worunter dann letztlich auch andere in einer nicht hinnehbaren Weise in ihrer Freiheit beschränkt werden.

(Ich spreche da übrigens als jemand der vor über 35 Jahren mit Sozialpädagogik eine Studienfach belegt hatte, als es dort noch so wenige Männer in diesem Beruf gab, dass ich oft als einziger Mann mit rot henna-gefärbten Haaren in den Vorlesungen saß und mich in gewissen konservativen Kreisen noch schief dafür anschauen lassen mußte dass ich tatsächlich einen "typischen Frauenberuf" erlernen wolle)

BC

Raimund
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