Unterkunft bis Roncesvalles

[Eva12345]

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und möchte ab dem 10.09 das erste Mal pilgern gehen. Ich hatte mich eig für den ganz klassischen Weg des Camino Frances entschieden.

Ich möchte gerne die erste Etappe bis Roncesvalles teilen und einen Stop mit Übernachtung einlegen. Nur finde ich leider keine Unterkunft mehr (Habe persönlich, schriftlich angefragt) . Da ich noch unerfahren bin, bin ich mir sehr unsicher, ob ich gleich den ganzen Weg am Stück bis Roncesvalles schaffe.

Mit so einer Auslastung habe ich tatsächlich nicht gerechnet. Zwischenzeitlich habe ich schon überlegt auf den Camino del Northe umzusteigen, aber dieser soll ja auch deutlich anspruchsvoller sein und mehr Zeit beanspruchen, aber dafür weniger besucht. Zeit habe ich bis spätestens 28.10. da sollte ich wieder in Deutschland sein.

Hatte denn noch jemand das Problem mit der Unterkunftssuche bis Roncesvalles ? Wie habt ihr euer Problem gelöst?

Mein Plan war es eigentlich gar keine Unterkunft vorher zu reservieren. Habe nur durch Zufall gesehen, dass der Weg oft ausgelastet ist und dann gesucht. Habe es mir irgendwie unkomplizierter vorgestellt. Ich möchte irgendwie auch ungern erst weiter hinten starten, sonst verpasse ich ja den schönen Weg durch die Pyrenäen.

Ich würde mich über ein paar Erfahrungsberichte von euch freuen! Liebe Grüße Eva

[Simsim]

Hallo, ja im September ist der CF sehr stark frequentiert. Kein Wunder, dass Orisson, Borda und Co voll sind, so kurz vorher. Ab danach, hinter Roncesvalles, wird es einfacher mit Übernachtung ohne Reservierung, wenn Du flexibel bist und ein bisschen improvisieren kannst.

Ich persönlich finde den Weg von Saint Jean nach Roncesvalles in einem Stück sehr schwer, was aber auch an meinem Rucksack liegt, der etwa 13 - 15 kg wiegt (Zelt, Kocher, Wasser, Essen). Ich übernachte immer im Zelt, hoch oben nach 2 Dritteln der Strecke. Es gibt dort auch ein feste Schutzhütte ohne jede Ausstattung.

Wenn Du einigermaßen fit bist, könntest Du durchlaufen und Dir den Rucksack transportieren lassen. Oder Dich bis Orisson hochfahren lassen (wird in Saint Jean angeboten).
Aber viele, auch ältere Pilger, mit leichtem Gepäck, schaffen die Strecke relativ problemlos. Kommt halt auch aufs Wetter an. Manchmal ist in Saint Jean bestes Wetter, oben aber ein derartiger Gegenwind, dass man kaum gehen kann.
Es ist ratsam, die Strecke vorher genau zu studieren, damit Du realistisch einschätzen kannst, was Du Dir zutraust.

[Anhalter]

Ich hab mir 2019 vor dem ersten Camino auch extrem viel Kopf um die Strecke gemacht, fand diese dann zwar fordernd aber insgesamt ein sehr schönes Erlebnis. Und auch wenn ich halbwegs gut zu Fuß sein mag, haben das auch etliche Menschen in deutlich schlechterer Verfassung mit deutlich mehr Gepäck geschafft.
Von anderer Seite betrachtet, man hat für die ca. 26km ja den ganzen Tag Zeit. Selbst mit einem verhältnismäßig späten Start um 8 wären das bis zum Abendessen 10 Stunden. Ob du es dir zutraust, in der Stunde 2,6km zu schaffen kannst natürlich nur du selbst wissen.

Erleichterung wäre der Gepäcktransport, oder dass du dich unterwegs abholen lässt, nochmal in St.Jean schläfst und am nächsten Morgen wieder hochgefahren wirst. Ich halte davon zwar nicht viel, aber das scheint für viele Pilger die richtige Wahl zu sein.
Dies wäre der Anbieter: https://www.expressbourricot.com/passengers-transport/

[CyrusField]

Du kannst Dir auch zu einem bestimmten Punkt, im Grunde beliebig bis oben hin zur Grenze, ein Taxi bestellen, Dich nach SJPdP zurückbringen lassen, dort übernachten und am Folgetag mit dem Taxi wieder zum selben Punkt hochfahren. Wenn Du in der selben Unterkunft bleiben kannst, hat das zudem den Vorteil, dass Du zumindest am ersten Tag nur mit leichtem Gepäck unterwegs bist.

Buen Camino!
Stefan

Edit:
Anhalter war schneller

[Klopfer66]

Oder Dich bis Orisson hochfahren lassen (wird in Saint Jean angeboten).

ich weiss nicht, ob das noch möglich ist, das man dann im Orisson übernachten darf
weil das steht wenn man die Website von Orisson besucht :

REMINDER!!!

The Refuge Orisson is dedicated to accommodating Compostelle pilgrims arriving by foot at least from St Jean Pied de Port and without a following vehicle.

Anyone arriving with a vehicle will not be accommodated at the Refuge Orisson, and will not be entitled to a refund of any deposit paid.


ERINNERUNG!!!

Die Orisson-Hütte dient der Unterbringung von Compostelle-Pilgern, die zumindest zu Fuß von St. Jean Pied de Port und ohne Begleitfahrzeug anreisen.

Personen, die mit einem Fahrzeug anreisen, werden nicht im Refuge Orisson untergebracht und haben keinen Anspruch auf Rückerstattung der geleisteten Anzahlung.

[Simsim]

Oder Dich bis Orisson hochfahren lassen (wird in Saint Jean angeboten).

ich weiss nicht, ob das noch möglich ist, das man dann im Orisson übernachten darf
weil das steht wenn man die Website von Orisson besucht :

REMINDER!!!

The Refuge Orisson is dedicated to accommodating Compostelle pilgrims arriving by foot at least from St Jean Pied de Port and without a following vehicle.

Anyone arriving with a vehicle will not be accommodated at the Refuge Orisson, and will not be entitled to a refund of any deposit paid.


ERINNERUNG!!!

Die Orisson-Hütte dient der Unterbringung von Compostelle-Pilgern, die zumindest zu Fuß von St. Jean Pied de Port und ohne Begleitfahrzeug anreisen.

Personen, die mit einem Fahrzeug anreisen, werden nicht im Refuge Orisson untergebracht und haben keinen Anspruch auf Rückerstattung der geleisteten Anzahlung.

Ich meinte es auch nicht zum Übernachten (ist eh voll ausgebucht), sondern um die Strecke bis Roncesvalles abzukürzen. Ich finde es zu umständlich, von einem Punkt aus nach Saint Jean zurück zu fahren und am nächsten Tag wieder an den Punkt zurückzukehren, nochmal mit Taxi.
Für mich ist da kein Problem, die paar Kilometer am Anfang nicht gelaufen zu sein, aus nachvollziehbaren Gründen.

[Gertrudis]

Hallo Eva,
als ich die ersten drei Mal den Camino frances gegangen bin gab es zwischen St. Jean und Roncesvalles noch keine Übernachtungsmöglichkeiten und ich fand den Weg damals (vor 35 Jahren) nicht schwierig. Hatte mir damals so etwas wie eine Bergtour in den Alpen vorgestellt mit Bären und Wölfen dazu und war dann eher enttäuscht wegen der ewigen Hatscherei auf dem Teersträßchen. Aber da war ich ja noch jung. Einmal war Nebel und ich habe mich ein bisschen verlaufen.
Aber heutzutage gibt's ja Tracks und Offline- Navigation und alleine ist man wohl auch nicht mehr. Aber ich kenne natürlich nicht Deine Kondition und Wandererfahrung.

Du hast ja beneidenswert viel Zeit!
Hast Du Dir schon mal den Camino Aragones ab dem Somportpass angeschaut? Dort ist es auch wunderschön und nicht so überlaufen, und Du hast die Möglichkeit, großartige Orte zu besuchen, z.B. die Klöster San Juan de la Peña und Leyre oder die Geier in der Foz der Lumbier zu beobachten, und erst in Puente la Reina triffst Du dann auf den Rummel...
Buen camino, Gertrudis

Sehe gerade den Vorschlag, sich ein paar Kilometer hochfahren zu lassen. Finde ich gut. Wie gesagt, geteertes Sträßchen und ziemlich Höhenmeter, aber unspannend...

[avat03]

Hallo
laufen an einem Stück geht schon, im April 2016 hatte ich mehr als 12 Stunden dafür gebraucht, aber bin angekommen, früh wirklich früh starten, in Orisson lange Pause, hoch auf den Gipfel wieder lange Pause und ab da bis Roncesvalles geht es "nur" noch bergab...

[Simsim]

Hallo
laufen an einem Stück geht schon, im April 2016 hatte ich mehr als 12 Stunden dafür gebraucht, aber bin angekommen, früh wirklich früh starten, in Orisson lange Pause, hoch auf den Gipfel wieder lange Pause und ab da bis Roncesvalles geht es "nur" noch bergab...

Du sagst es geht, aber das gilt eben für Dich.....
Für manche ist es zwar irgendwie möglich, aber absolut kein Spaß. Ich habe in all den Jahren, in denen ich die Nacht oben bei der Rolandsquelle am Weg zeltete, fast jedes Jahr Nachzüglern weitergeholfen, die sich übernommen hatten.
Unterzuckert, dehydriert, erschöpft bis zum Anschlag. Für manche musste ein Taxi zum Croix de Thibault bestellt werden, andere brauchten Schokolade und Erdnüsse und dann ging es wieder, andere blieben in der nahen Schutzhütte.
Einmal kam ein junger Mann im Dunkeln vorbei...er war am Weinen, hatte Angst, völlig ko.
Andere laufen mit über 70 ohne Schwierigkeiten und mit schwerem Rucksack durch.
Daher meine Empfehlung, sich vorher die Strecke ganz genau anzuschauen und dann einzuschätzen, was man sich zutraut.

[PrinzKeksdose]

Hast Du schon mal überlegt über Valcarlos zu laufen? Dann hättest Du eine Übernachtung und weniger Steigung was den Einstieg entspannter macht.

[Eva12345]

Oh, vielen lieben Dank für die ganzen Ideen. Ich hatte schon befürchtet, dass das Forum halb ausgestorben ist

Ich schau mir mal die Strecke über Valcarlos an oder überlege dann eben die Taxivariante zu wählen.

[angel2969]

hallo
ich denke schon, dass es machbar wäre, bei dem ersten lauftag spielt mit sicherheit auch eine gewisse aufgeregtheit mit, du hast ja mit 46 tagen ohne an und Abreise ja genug zeit, das reidht sowohl für den cf einschl. finisterre/Muxia oder den Norte, wie wäre es in Bayonne zu starten, damn hast du schon den körper etwas an die belastung gewöhnen können und dann auch bis roncesvalles durchstarten, Ansonsten würde ich die Taxi-Variante wählen.
bc angel

[Simsim]

Und die (Winter-)Route über Valcarlos ist einfach nicht zu vergleichen mit der atemberaubenden Route Napoleon.
Jedenfalls bei klarem und ruhigen Wetter. Bei Regen, Wind und Nebel könnte es eine gute Option sein.

Also falls Du der Taxivariante nicht aus Prinzip abgeneigt bist, kann ich Dir empfehlen, bis nach Orisson zu fahren, dann hast Du 7 km und das steilste Stück gespart und schaffst es auf jeden Fall bis Roncesvalles. Und viel von der Landschaft versäumst Du nicht. Ausserdem triffst Du gleich jede Menge Leute, die mit Dir den ersten Tag auf dem Camino sind und viele auch zum ersten Mal überhaupt.
Das ist einfach ein wunderbarer Start für einen ersten Camino....

[Frau Holle]

Oh, vielen lieben Dank für die ganzen Ideen. Ich hatte schon befürchtet, dass das Forum halb ausgestorben ist

Da hast du vorher aber nicht viel mitgelesen
Hier werden zwar keine hundert Beiträge mehr pro Tag geschrieben, aber ausgestorben ist das Forum absolut nicht

Die Taxifahrt nach Orrisson halte in deinem Fall mit dem Wunsch die Strecke zu teilen auch für am besten. Die Aissicht, die du bis Orrisson hast hast du auch von dort aus noch und da kannst du direkt mit einem herrlichen Ausblick deine Pilgerreise starten
Und wenn du abends in deiner Herberge davon erzählst findet sich vielleicht sogar jemand, dem es ähnlich geht und sich spontan anschließt
Oder vielleicht beschließt du dann auch doch alles zu laufen, wer weiß. Das Gute: Du kannst mit der Entscheidung warten bis du vor Ort bist und da gucken was dein Bauch dir sagt.

Buen Camino!

[Rossi]

Moin Eva, der 10.9. ist ein Sonntag, da könnte es wegen Wochenende besonders voll sein. Hast du es mal 1 oder 2 Tage später mit einer Reservierung in Orisson probiert?