Der "Hoib3rgA" stellt sich vor

[Simsim]

Na ja, ich „pilgere“ ja auch nicht aus religiösen Gründen
Sondern weil ich diese Erfahrung des „gehens“ für mich entdeckt und genießen gelernt habe

Ja, da bist Du in guter Gesellschaft der großen Mehrheit auf den Jakobswegen.

[Hoib3rgA]

Ja, da bist Du in guter Gesellschaft der großen Mehrheit auf den Jakobswegen.

Da stimm ich dir durchaus zu, dass der religiöse Gedanke bei den meisten nicht im Vordergrund steht. Das Pilgern ist ja durchaus in "Mode", wenn man das so sagen darf. Und ja, auch ich bin davon nicht unverschont geblieben.

Angefixt von Erzählungen im Bekanntenkreis, wollte ich für mich wissen, ob ich es auch kann, "100km" am Stück zu gehen.
Für mich war es einfach eine persönliche, körperliche Herausforderung ... zumindest "vor dem Weg".
Als ich dann den ersten Tag unterwegs war, stieg natürlich die Aufregung in mir.

Der erste Tag des Gehens war dann aber so schön, dass ich mich direkt auf den nächsten Tag freute ... bis ich dann am nächsten Tag in der früh aufgewacht bin
Auch wenn der zweite, und vor allem der dritte Tag wirklich "schmerzhaft" waren, so schön war das Gehen an sich!
Man kommt runter, genießt die Welt, sieht die Natur mit völlig anderen Augen.
Man lernt sich kennen und das "minimalistische" zu schätzen.

Mittlerweile freue ich mich auf jeden Tag, an dem ich eine "Weitwanderung" unternehmen kann.
Gerne würde ich auch wieder eine große Tour machen, was aktuell nicht möglich ist.
Aber ... bald bin ich hoffentlich wieder in der Natur unterwegs und kann die Ruhe und MICH "genießen".
Das klingt sicher ein wenig skuril, aber ich habe es wirklich zu schätzen gelernt, auf meinen Körper zu hören, und darauf zu achten, was er mir so zu erzählen hat.
Dazu dann diese überwältigenden Eindrücke der Natur aufsaugen ... was will man mehr?



Klar ist der eigentliche Pilgerweg etwas anderes, als "Freude am Gehen zu haben"
Dennoch bin ich gerne auf einem solchen Weg unterwegs.
Ich habe keine Ahnung, ob ich meinen Wunsch, einmal aus meiner Heimatstadt zu Fuß nach SdC zu gehen, wirklich erfüllen kann.
Aber der Gedanke daran, dass man dies früher gemacht hat, treibt mich an!
Heut zu Tage ist das Leben so schnell geworden. Wenn man irgendwo hin möchte, setzt man sich ins Auto, oder den Flieger ... und ab geht's.
Man vergisst dabei völlig die Werte, welche man hat! Beim Gehen wird einem das alles bewusst ... und deshalb "Pilgere" ich.


Gruß Chris


P.S.:
Das Buch "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" habe ich übrigens bestellt

[Frau Holle]

Mit pilgern im eigentlichen Sinne hat das Buch eigentlich nichts zu tun, genaugenommen. Ansonsten kann ich mich der Empfehlung einfach nur anschließen.

Einer der Bücher die man ungerne aus der Hand legen möchte. Sehr tiefgehend mit einem Hauch englischen Humor...

Ja, mit Pilgern im bewusst religiösen Sinne hat das Buch nichts zu tun, aber das Motiv, der Hintergrund und die beschriebenen Erfahrungen umso mehr, finde ich.

Es gibt auch eine Verfilmung, seit diesem Jahr am Start....

Das Buch habe ich irgendwo in Südfrankreich in einer Herberge gefunden mit der Notiz es mitzunehmen und ausgelesen für den nächsten Pilger wieder zurückzulassen. So kam es, dass ich es beim Pilgern gelesen habe und ich mochte es auch

[Hoib3rgA]

Hallo "Frau Holle",
das war tatsächlich auch mein Gedanke, das Buch auf meinem nächsten Weg zu lesen, um es dann dort "weiterwandern" zu lassen.

Gruß Chris

[Pilgerbär]

Ja alles Gut. Ich definiere pilgern schon religiös, zumindest vom eigentlichen Sinn her. Würde aber nie jemanden andere Beweggründe absprechen wollen.

Jedenfalls ist das Buch große Klasse.

@simsim: wo kann ich den Film finden?

[Simsim]

Der Film scheint seit diesem Jahr in den Kinos zu laufen. Vielleicht auch auf DVD. Schau bei Google