Camino Espiritual

[Hpk60]

Bin gerade vom Camino Portugues zurückgekehrt … es war eine tolle Erfahrung

Entgegen den schon fast „klassenkämpferischen“ Kommentaren im gelben Reiseführer von Raimund Joos, sind meine Frau und ich die Variate Espiritual gelaufen - es war landschaftlich einfach toll! Insbesondere die zweite Etappe „Ruta da Pedra e da Auga“ war beeindruckend. Auch die Bootsfahrt kann man online einfach buchen (www.labarcadelperegrino.com) - €25 sind für fast 2h Fahrt entlang einer schönen Landschaft ein fairer Preis - Kaffe und kleine Snacks an Bord sind auch inkludiert. Lasst euch nicht von den Bemerkungen im Reiseführer abschrecken - informiert auch auch in den englischsprachigen Foren.

Liebe Grüße

Peter

[Ötz]

Ich bin damals im Januar 2020 auch die Variante Espiritual gelaufen. Es fuhr zwar kein Boot zu dieser Jahreszeit, hat aber trotzdem alles wunderbar geklappt.

Fand es schön so auf dem Camino Portugues zumindest auch eine kleine "sportliche Herausforderung" gehabt zu haben und auf dem Weg nach Combarro gabs nochmals schöne Meerblicke. Und überhaupt:Combarro allein ist ja schon sehenswert - insbesondere bei Dämmerung & Nacht (, so "musste" ich auch nicht im trubeligen Pontevedra übernachten)

Es wundert mich daher auch zu lesen, dass in den Führern davon abgeraten wird...

[Shabanna]

Fand es schön so auf dem Camino Portugues zumindest auch eine kleine "sportliche Herausforderung" gehabt zu haben ...

Hey, ich erinnere mich, 40 km-Etappe und so ...

Ja, du hast Recht, ne nette kleine sportliche Herausforderung

Ich glaub, nicht so richtig zur Nachahmung empfohlen ... so schön sie auch ist, die Variante Espiritual. Lieber vorher das Boot buchen.

Jam ist sie ja auch erst gegangen. Wenn der wieder richtig zu Hause angekommen ist, hat er bestimmt auch was zu erzählen.

LG,
Andrea

P.S.: Combarro ist einer meiner Lieblingsorte. Wenn ich das nächste Mal da bin, werde ich auf jeden Fall da übernachten. Möcht abends da im Restaurant direkt am Meer sitzen, einen herrlichen Salat essen (gibt's da nämlich) und dem Rauschen der Wellen zuhören ...

[Raimund Joos]

Es wundert mich daher auch zu lesen, dass in den Führern davon abgeraten wird...

Besser bitte nicht gleich jeden Schmmnaarrrn glauben der im Netz veröffentlich wird.

Ich rate davon genauso wenig ab wie davon in einem Hotel zu übernachten oder einen Gepäcktransport zu nutzen .... Ich fühle mich wie die meisten meiner Schriftstellerkollegen einfach nicht dazu berufen den in meinen Pilgerführer näher zu beschreiben.

Ich habe das im Buch und auch hier im Forum auch mehrfach ausführlich begründet - zuletzt kurz hier ...

viewtopic.php?p=35172#p35172

Es bedarf für die welchen den laufen wollen wie bei allen andern Variante weder grundsätzlich meiner Beschreibung noch meiner "Absolution"

BC

Raimund

[Jam]

Jam ist sie ja auch erst gegangen. Wenn der wieder richtig zu Hause angekommen ist, hat er bestimmt auch was zu erzählen.

Ja aber natürlich: Bin letzte Woche morgens mit dem Bus von Pontevedra nach Combarro und bei Regenschauern hinauf nach Armenteira. Bei einer Rast am Kloster kam die Sonne raus und ich konnte die Strecke durch den Zauberwald entlang des Flusses alleine genießen. Erst kurz vor Vilanova habe ich erste Pilger eingeholt.
Am nächsten Morgen haben alle Mitschläfer der privaten Herberge A Corticela das Boot genommen. Auf dem Fußweg entlang der Küste bis Vilagarcia fand ich mit einer jungen Finnin nette Begleitung. Sehr schön war die Route ab Catoira teils auf Holzstegen durch das Naturschutzgebiet entlang des Rio Ulla und die Waldwege bis Vilar, nur die endlosen 4 km parallel der Bahnlinie bis kurz vor Pontecesures waren öde. Meine Etappe endete mit Rückenwind nach 35 km in Padron.

VG Jam

[ilfuchur]

durch den Zauberwald entlang des Flusses alleine genießen. E

So eine schöne Beschreibung für so einen schönen Ort!

Dazu gibbt es übrigens:

" Die Legende des San Ero de Armenteira
Es war einmal zu einer Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat, da lebten in Armenteira, einem wunderschönen, ruhigen und zurückgezogenen Örtchen an den Hängen des Monte Castro, der edle Ritter Don Ero mit seiner Gemahlin in zufriedener Beschaulichkeit. Zu ihrem vollkommenen Glück fehlte nur ein Kind, doch dies war ihnen nicht beschieden. In ihrer Not bezogen sie ihre Bitte um einen Stammhalter in ihre Gebete ein. Da erschien dem Ritter im Traum die Jungfrau Maria und ließ ihn wissen, dass es viel wichtiger sei, sich um spirituelle Nachkommen zu bemühen, als um weltliche. So geschah es, dass er gleich hier in seiner Heimstatt ein Kloster gründete, es der Muttergottes weihte und den Heiligen Bernhard von Clairvaux (1090 – 1153, Abt, Kreuzzugsprediger und Mönch, der für die Ausbreitung des Zisterzienserordens in ganz Europa sorgte) um Hilfe bat, woraufhin dieser ihm vier Mönche seines Konvents schickte, die ihm beim Aufbau des Ordenslebens helfen sollten.
Alsbald, Don Ero war inzwischen selbst Abt des Monasterios geworden und führte ein Leben in Demut und Gottesfurcht, plagte ihn eine Frage: Wie sollte er sich die Gnade vorstellen, die ihn am Jüngsten Tag erwar-tet? Immer wieder bat er die Muttergottes, ihm einen Blick in die paradeiischen Gefilde zu gewähren, doch dieser Wunsch blieb ihm verwehrt
Als er sich eines Tages in den Wald begab, um in der Ruhe der Pinien und Eichen Frieden zu finden, wurde er des Gesangs eines Vögleins gewahr, des¬sen Lied von einer solchen Schönheit war, dass es sein Herz berührte. Er setzte sich auf einen Stein, um ihm zu lauschen. Erst als die Nacht die Welt bereits in Dunkelheit gehüllt hatte, kehrte er aus seinen Gedanken und zum Kloster zurück, dessen Tore verschlossen waren. Als er an seine Pforten klopfte, um um Einlass zu ersuchen, erschien ein ihm völlig unbekannter Mönch, der ihn misstrauisch musterte. Verwirrt bat Ero ihn darum, nach einem seiner Mitbrüder, deren Namen er einen um den anderen aufzählte, zu schicken, doch keiner dieser Ordensmänner war seinem Gegenüber bekannt.
Da begriff Ero, dass, seit er die Klostermauern zu seinem Spaziergang verlas¬sen hatte, 300 Jahre vergangen waren; 300 Jahre, in denen die Jungfrau Maria ihm seinen Wunsch erfüllt hatte und ihn eines Zipfelchens der himmlischen Herrlichkeit hatte ansichtig werden lassen."
(aus "Camino Portugues für Bauchfüßler")


Naja, also ich hätte zwischendurch Hunger oder Durst bekommen und zumindest für körperliche Bedürfnisse wäre ich ganz bestimmt auch aufgestanden, aber sonst ....

I

[Matt Merchant]

[…]

Heute ist ein guter Tag für‘s Forum…

Erst kommt Ötz zurück - und dann schaust auch Du wieder vorbei, liebe Andrea;
wie schön!!

[ilfuchur]

Bin gerade in den Vorbereitungen zu meinem Camino. Leider werde ich den Espiritual diesmal nicht schaffen, aber er ist wirklich rrrrichtig schön!

[Gertrudis]

Zu der netten Geschichte, die Ilfuchur erzählt hat:
Dem Abt Virila vom Kloster Leyre ist just dasselbe passiert! Also das mit dem Vogel und den 300Jahren, die während des Gesangs vergangenen sind....
Scheint öfter vorzukommen

[Suchende]

Ich bin ab 25.9 unterwegs mit reichlich Zeit.Überlege ob ich das " mitnehme".Habe allerdings Schwierigkeiten mit Höhenmetern.Wenn ich das richtig verstanden habe ist diese Variante mit einigen Aufstiegen.

[ilfuchur]

Ich bin ab 25.9 unterwegs mit reichlich Zeit.Überlege ob ich das " mitnehme".Habe allerdings Schwierigkeiten mit Höhenmetern.Wenn ich das richtig verstanden habe ist diese Variante mit einigen Aufstiegen.

Es gibt nur eine Passage am ersten Tag, die von Meereshöhe in Combarro über 7 km auf knapp über 400 m hinaufführt. Aber ganz ehrlich: Ich fand die schon anstrengend. Sie verläuft fast ganz mit ohne Schatten auf einer Straße und zieht sich und zieht sich und scheint endlos zu sein. Ich habe mir dann oben im Wald ein stilles Plätzchen gesucht und Siesta gehalten

@Gertrudis: Ich denke das liegt daran, dass Maria sehr großzügig damit war, kleine Zipfelchen der himmlischen Herrlichkeit zu verteilen ... oder daran, dass Legenden manchmal so schöne Zipfelchen der himmlischen Herrlichkeit sind, dass man sie gerne an mehreren Orten verteilt