WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
-_-
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von -_- »

Das beruight mich. Ich gab letztes Jahr mein Wandern in Portugal auf, da das Thema Wasser sehr beschwerlich wurde (bei zu schwerer Ausrüstung). Bin aber auch keine bekannten Routen gelaufen, mehr Trampel und Wildpfaden querfeldein :roll:
moviable
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von moviable »

Wenn Du einen naturnahen, „wilden“ Weg suchst, empfehle ich die Via Domitia ab Turin. Aufstieg in den italienischen Alpen vorbei an der Sacra di San Michele zum Passo Monginevro und ab dort in den französischen Alpen durch den Naturpark des Écrins bis in die Provence. Westwärts Jakobsweg, ostwärts ab Monginevro Via Francigena. Ich habe dort in 3 Wochen genau einen Pilger getroffen. Für mich bisher der landschaftlich schönste Weg.
hobo
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von hobo »

In Frankreich findest du in fast jedem Ort öffentliches https://de.mapy.cz/zakladni?q=trinkwass ... 36247&z=12, ansonsten ist der Friedhof auch eine gute Quelle für Wasser. Es sei denn es gibt örtlich einen Notlage, dann man halt nach Wasser fragen oder in einen Laden gehen. Das sollte aber (hoffentlich) eher selten sein.
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Steven
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von Steven »

Hi Blühstreifen,

schön, dass Du dich auf den Weg machst und das Pilgerforum ist ein wahrer Schatz an Informationen. Ich bin letztes Jahr die Via Tolosona gegangen und habe das nicht bereut. Da hätte mich auch keiner von abgehalten, egal was er sagt oder schreibt :D . Im Gegensatz zu Simsim empfand ich den Weg inbesondere nach Toulouse gar nicht mal so monoton, sondern richtig schön. Nur die ersten Kilometer aus Toulouse heraus sind eher unangenehm, dann jedoch kommen wunderschöne Hügelandschaften im ländlichen Gers und die Wege von L'Isle-Jourdain nach Gimont, Auch, Montegut, einsame Wälder und wechselnde Pfade und die beiden interessantesten Herbergen. Da war fast keine Menschenseele letztes Jahr im Juni/Juli und in Montesquiou am Festungstor mit Blick auf die kommenden Wege war ich einfach nur erfüllt.

Meine Basic-Ausrüsting: Rucksack 55l (510 g) - Zelt 2P (~ 900 g) - Isomatte (~ 400 g) - Schlafsack (~ 660g). Ich hatte eine Trinkflasche mit Wasserfilter dabei, ziemlich praktisch u. leicht das Teil (60g).

Chemin du Piémont Pyrénéen, da hätte ich richtig Lust drauf und mit Simsim die ideale Ansprechpartnerin! :)

Wenn ich mir das hier ansehe, dann hätte ich gerne 7+ Leben: https://www.gr-infos.com/gr-de.htm.

Ich wünsche Dir gutes Gelingen u. viel Freude Blühstreifen, für welchen Weg du dich auch immer entscheiden magst.

Grüße, Steven
caminoxyz
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von caminoxyz »

Simsim hat geschrieben: 14. Apr 2023, 14:43 Doch, meine Ausrüstung ist für den Winter. Und ich schlafe zwar seltenst im Schnee, aber bei Minustemperaturen im Ponchozelt.
Mein Schlafsack wiegt etwas über 1kg (Komfort bis-10°), Gatewoodcape plus Innenzelt und Unterlegplane, Heringe, Schnur etc. 750g, Kochgeschirr inclusive voller Gaskartusche (400g) und Brenner, Topf und Schälchen, etwa 1kg insgesamt. Isomatte 280g. Und dazu noch 200g Einweglaken als Innenzeltisolierung und zusätzliche Decke.
Essen macht oft über zwei Kilo aus, für die Vollverpflegung. Man kann einfach nicht immer nur Mini-Mengen kaufen...
Ich habe schon einen 2 kg Rucksack....und ohne Essen und Wasser also 7-8 kg Inhalt. Mal mehr, mal weniger, je nachdem, wieviel Kleidung ich am Körper trage.
Also auch nach intensiven "Studien" weiß ich irgendwie nicht, was ich noch einsparen könnte, außer vielleicht ein etwas leichteres Kochsystem, aber die blauen Kartuschen sind einfach sehr praktisch und leicht überall zu finden.
Sicher gibt es auch etwas leichtere Schlafsäcke, aber die paar Gramm sind mir keine Hunderte von Euros wert.
Um komfortabel zu laufen, bräuchte ich 5-6 kg weniger....
Also beim Rucksack geht da mindestens 1 Kilo weniger. Es gibt auch Rucksäcke um die ein Kilo mit Hüftgurt.
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Simsim
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von Simsim »

Ja, hab ich ausprobiert, fand ich aber so unbequem, dass das Gewicht viel schwerer schien....
-_-
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von -_- »

Habe einen Exped Lightning 60 (Liter), an dem sich so viel unnötiges Zeug entfernen lässt dass er nur noch 1 Kilo schwer ist, dabei ein voll einstellbares Tragesystem bietet, super Verarbeitung und für mich wichtig: absolut grün ist ;)
Hatte schon mehrer UL Rücksäcke ausprobiert, und war letztendlich mit Tragesystem (trotz eingehalten Pack Regeln auch beim UL) wesentlich zufriedener.
Mein voluminöser 60L (der eine wesentlich größere Tiefe als die ULs ) bieten den rießigen Vorteil dass ich meine Thermarest NeoAir Xlite aufgerollt stehend neben meinem DaunenQuilt in einem stehenden UL Packsack nutze um die gesamte hintere Hälfte (unten bis oben) vom Rucksack aufzufüllen, so wird in dem Teil zum Rücken alles schwere gestapelt (in einem Poly Rucksackliner), ist Griffbereit ohne viel auspacken zu müssen, und: mein DaunenQuilt wird fast nicht komprimiert. Es hat zwar extra 650er Daunen die belastbarer sind als bauschfähigere, so gewährleiste ich aber auch dass ich wenn ich ein halbes Jahr rumreise im kommenden Winter noch meine Isolationswerte habe :) es klingt jetzt so einleuchtend, ist aber nach einer vollzeitwoche Recherche und Grübeln entstanden :roll:
-_-
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von -_- »

Als Küche habe ich aus Titan ein Vargo Hexagonal Holzkocher 120g ohne Verpackung (den wird natürlich wetterabhängig nicht immer genutzt werden können), ein Topf der Foodcontainer und Trinkflasche in einem ist 130g und ein Opinel 20g und ein GabelLöffelDing mit 10g plus Feuerzeug (10g?) = 300g komplette Küche. Kann sein dass es aber nicht deinen Bedürfnissen entspricht, ist nicht eine "immer und überall Lösung". Es findet sich auch immer eine Brandsichere Feuerstelle.

Da kannst du viel sparen und am Rucksack. Die Decken würde ich alle weglassen und stattdessen auf einen leichten Schlafsack setzen mit vlt mehr Reserve. Zur Not hast du auch noch deine Kleidung, die du sowieso mitführst. Besser als jede zusätzliche Decke. Dein InnenZelt hat wahrscheinlich keine hochgezogen Seitenwände und ist vlt für einen Quilt nicht die beste Wahl. Dein Zelt ist auf jedenfall absolut top und wesentlich leichter als meins :o

*moment* wie bitte, dein Zelt ist ein Zelt oder ein Tarp oder ein Poncho :lol:
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Simsim
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von Simsim »

Danke für die vielen Tipps. Das meiste habe ich schon durchüberlegt und teilweise auch ausprobiert. Und wie gesagt, wenn ich nicht 5-6 kg einsparen kann, werde ich sicher nicht in einen superteuren neuen Schlafsack investieren, denn meiner ist im Winter schon nur knapp warm genug. Ich hab Klaustrophobie und muss ihn offen lassen. Die "Decken" wiegen ja nur wenige Gramm. Klamotten habe ich auch schon am Körper bei Minustemperaturen und brauche auch ein Kleidungsstück als Kopfkissen.
Aber über den Kocher denke ich nochmal nach. Ist halt ein großer Nachteil, dass er raucht und Feuer superverboten ist. Zu Recht. Ob wir den Platz nun als sicher einstufen oder nicht. Aber mal schauen.


Hier mein Ponchozelt :) :

https://www.sackundpack.de/product_info ... ts_id=7267

Das Innenzelt hat etwa 8 cm hochgezogene Bodenwanne.
hobo
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von hobo »

Schau dir mal die https://feuxdeforet.fr/cartes/risque-in ... die-modere an. Da solltest du keinen Hobo-Kocher verwenden, es sei du kochst an der Grillstelle auf dem Campingplatz. Wild zelten darf man normalerweise in den bunt markierten Gebieten auch nicht. Falls man es doch macht, sollte man zumindest den Kocher (egal welchen) eingepackt lassen.
Und in Spanien, da gab es schon die ersten Waldbrände in diesem Jahr.
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Simsim
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von Simsim »

Ja, auf gar keinen Fall kann man einen Kocher mit offenem Feuer irgendwo in der Pampa und schon erst recht nicht in Waldnähe benutzen. Das ist, wie ich schon schrieb, eh bei hohen Strafen verboten und grob fahrlässig, wenn man es trotzdem tut.
-_-
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von -_- »

Ich gebe euch schon recht. In Portugal war ich so unterwegs und habe im Laufe des Tage immer etwas gefunden, seis ein offizieller Platz, es eine Rasthütte, eine Ruine, ein Fundament, eine Steinfläche, nackter Boden o.Ä. wo auch nicht einmal ein trockener Grashalm im Umkreis war der sich hätte entzünden können von Funkenflug und auch kein Humus der zu einem Schwelbrand führen kann. Da laufe ich schon Stunden mit Geduld um einen Platz zu finden der 100% sicher ist da ich garantiert nichts entzünden möchte und werde und auch nicht Lebensmüde bin!
Zuletzt geändert von -_- am 16. Apr 2023, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
-_-
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von -_- »

Hohe Strafen sind natürlich ein Argument....
dann werde ich wohl gar nichts kochen :| Andere Lösungen sind so schwer vom Gewicht *Heul*
Rohkostkur :D oder HaferflockenDiät, oder Brotfasten :idea:

- habe mir jetzt übrigens auch das Ponchozelt bestellt. Mit allem was dazugehört und Footprint ca. 850g, und lässt sich einfach bei Regen aufbauen ohne dass das eingehangene Innenzelt nass wird. Darunter alles zusammenpacken am nächsten Tag und theoretisch lässt es sich dann einfach als Poncho anziehen wenn man von innen an die Heringe kommt, und dann tragen bis es trocken ist. Man startet am Regentag vollkommen trocken. Wie unglaublich GENIAL ist denn das?
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Simsim
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von Simsim »

Ja, das Gatewoodcape ist wirklich genial. Habe in 40 Jahren Biwakerfahrung nichts besseres gefunden bisher.
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Winti46
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Re: WegGehn-Routen,Verpflegung,Ausrüstung?Fragemischmasch

Beitrag von Winti46 »

Ab und zu einsam, aber unterwegs immer wieder in belebten Orten, ist die Via Domitia in Südfrankreich von Arles über Narbonne und Perpignan nach Barcelona. Ebenfalls einsam ist die Ruta del Ebro von Barcelona nach Logrono sowie der Camino Ignaciano von Loyola nach Logrono und weiter in der Gegenrichtung der Ruta del Ebro nach Montserrat (bei Barcelona) und Manresa. Weitere einsame Wege lassen sich in Andalusien finden wie der Camino del Estrecho von Algeciras nach Cadiz und von dort die Via Augusta nach Sevilla oder der Camino Mozarabe ab Malaga, Granada oder Almeria über Cordoba nach Merida oder der Camino del Sur von Huelva nach Zafra. In Portugal wären die Via Lusitana von der Algarve bis Ourense oder der Camino Torres von Salamanca nach Valença/Tui zu nennen. Das ist das, was mir so an bisher noch nicht genannten Wegen in den Sinn gekommen ist.
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