Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

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Matt Merchant
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Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von Matt Merchant »

Liebe Mitpilger*innen,

anbei ein Artikel aus der heutigen SZ, der sich mit Dürre und Wassermangel in Nordspanien befasst;
ein Thema, das die Caminos auch betrifft.
https://www.sueddeutsche.de/politik/due ... -1.5795007

Matthias
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
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Simsim
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Re: Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von Simsim »

Das ist ein ernstes Thema..auch in vielen Regionen Frankreichs.
Die Tochter einer Freundin von mir wohnt in einem Dorf in den Voralpen (Ostfrankreich). Dort gibt es schon jetzt keinerlei Wasser mehr aus dem Hahn. Die Leute werden mit Trinkwasser per Tankwagen versorgt. Letztes Jahr war das auch schon so, aber erst im Herbst. Die Quellen versiegen eine nach der anderen. Die Dorfbewohner sehen sich vor die Frage gestellt, ihr Dorf vielleicht verlassen zu müssen....

Als Pilger können wir nur insofern ein Stück Verantwortung übernehmen, indem wir nicht unnötig lang duschen, nicht unter ständig laufendem Wasser unser Geschirr spülen etc.
Kick2007
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Re: Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von Kick2007 »

Ola ,

der Artikel in der SZ führt aber auch weiter aus:

"Wo ein Grund für die Wasserknappheit tatsächlich zu suchen wäre, legen Daten der katalanischen Wasser-Agentur ACA nahe: Deren Erhebungen zufolge gingen im Dürre-Jahr 2022 rund 24 Prozent des Trinkwassers verloren. 1,34 Milliarden Hektoliter versickerten irgendwo. Die ACA sieht die Verantwortung bei den Kommunen und deren maroden Wassernetzen. "

Die Wiederaufbereitung scheint dort nicht voll umfänglich zu funktionieren.


kick
Was der Frühling nicht sät, kann der Sommer nicht reifen, der Herbst nicht ernten, der Winter nicht genießen.“ (Johann Gottfried Herder)
-_-
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Re: Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von -_- »

Südfrankreich nicht zu vergessen. Gibt es aktuelle Informationen die die ganzen Pilgerstrecken betreffen und ein Bild zu der Lage dieser betroffenen Regionen geben? Gibt es dazu eine Platform, ein Blog, ein Forum oder irgendeine Socialmedia-Austauschgruppe?
caminoxyz
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Re: Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von caminoxyz »

Simsim hat geschrieben: 13. Apr 2023, 19:43 Das ist ein ernstes Thema..auch in vielen Regionen Frankreichs.
Die Tochter einer Freundin von mir wohnt in einem Dorf in den Voralpen (Ostfrankreich). Dort gibt es schon jetzt keinerlei Wasser mehr aus dem Hahn. Die Leute werden mit Trinkwasser per Tankwagen versorgt. Letztes Jahr war das auch schon so, aber erst im Herbst. Die Quellen versiegen eine nach der anderen. Die Dorfbewohner sehen sich vor die Frage gestellt, ihr Dorf vielleicht verlassen zu müssen....

Als Pilger können wir nur insofern ein Stück Verantwortung übernehmen, indem wir nicht unnötig lang duschen, nicht unter ständig laufendem Wasser unser Geschirr spülen etc.
Wo denn in den Voralpen ? Ich war letztes Jahr im Herbst/Spätsommer auf dem GR9 im Massive de Chartreuse und da gab es kein Problem mit Wasser.
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Simsim
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Re: Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von Simsim »

Hier meine ich mit Voralpen das Vercors, aber es sind natürlich überall Vor-Alpen, wo es langsam bergiger wird, bevor man in die hohen Berge gelangt.
Das krasse Wasserproblem in einem bestimmten Dorf betrifft nicht zwingend eine ganze Region.
Aber wenn man als Reisender eine Dusche und genug Trinkwasser bekommt, heißt es noch lange nicht, dass es in der Gegend "kein Problem mit Wasser" gibt.
Das Absinken des Grundwasserspiegels ist überall in Frankreich deutlich zu spüren, auch in den Bergregionen. Und die Auswirkungen sind dramatisch, auch wenn noch Wasser aus dem Hahn kommt.
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Matt Merchant
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Re: Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von Matt Merchant »

...und das Ganze hat in bestimmten Regionen auch mit der Mineralwasser-Industrie zu tun -
beispielsweise in den Orten Vittel und Contrexéville, die man auf dem Camino zwischen Trier und Le Puy passiert:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4008889
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Pooh_der_baer
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Re: Dürre und Wassermangel in Nordspanien (SZ-Artikel)

Beitrag von Pooh_der_baer »

Kick2007 hat geschrieben: 13. Apr 2023, 21:05 Ola ,

der Artikel in der SZ führt aber auch weiter aus:

"Wo ein Grund für die Wasserknappheit tatsächlich zu suchen wäre, legen Daten der katalanischen Wasser-Agentur ACA nahe: Deren Erhebungen zufolge gingen im Dürre-Jahr 2022 rund 24 Prozent des Trinkwassers verloren. 1,34 Milliarden Hektoliter versickerten irgendwo. Die ACA sieht die Verantwortung bei den Kommunen und deren maroden Wassernetzen. "

Die Wiederaufbereitung scheint dort nicht voll umfänglich zu funktionieren.


kick
Hier ist nicht die Wiederaufbereitung gemeint.
Sondern die maroden Leitungen, die das Wasser aus Brunnen/Stauseen in die Häuser bringen.
Dies ist aber in vielen Gegenden der Welt ein sehr großes Problem.
Es hat niemand einen Grund gesehen, diese Leitungen mal zu erneuern.

Ein anderes Beispiel:
Bei vielen Reisen auf den griechischen Inseln sah ich oft Wasserleitungen, die offen in der Landschaft lagen und kräftig in die
Landschaft das Wasser versprühen. Wasse ist einfach da und kostet nahezu nichts. Warum soll man sich um die defekten
Leitungen kümmern.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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