Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Der Küstenweg in Nordspanien über Hendaye, Oviedo und Lugo am Atlantik entlang
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Patrick80
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Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von Patrick80 »

Guten Morgen und schöne Grüße aus El Pontarron.

Hier ein paar kleine aktuelle Eindrücke und Hinweise vom Weg ab Bilbao:
- Das All Iron Hostel gegenüber der Basilica der Begona in Bilbao (wurde hier empfohlen) fand ich ebenfalls schön. Ich war dann auch länger in der wunderschönen Basilika, der Dom in Bilbao war mir dagegen zu touristisch.
- Die Herberge direkt nach dem Strand von La Arena war vorgestern geschlossen trotz gegenteiliger Auskunft
- Die Herberge Tu Camino in Onton ist hingegen großartig - sind aber dann noch irgendwas zwischen 6 und 8 km dorthin
- Direkt nach La Arena führt eine steile Steintreppe nach oben. Dort hängen noch die Schilder dass der Weg derzeit umgeleitet wird. Die sind aber nicht mehr aktuell. Es gab dort einen kleinen Steinrutsch. Man kann problemlos drüberlaufen und die ganze Zeit auf dem Weg die tolle Aussicht genießen.
- Danach wird es derzeit mit Herbergen etwas dünner, insb. auf den 10 km hinter Castro Urdialis. In Castro Urdialis selbst war aufgrund der Karwoche auch nicht mehr so viel frei.
- Wir sind letzte Nacht toll untergekommen in Pontarron, ca. 800m nach unterqueren der Autobahnbrücke. Rechtsseitig am Ende des Dorfes ist eine Bar. Dort fragen. Single rooms für 20€ mit weichem, großem Bett, warmer Dusche und Handtuch.
j.hallensleben
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von j.hallensleben »

Ist interessant. Schreib bitte weiter. Bin in 6 Wochen mit dem Bike auf dieser Strecke.
Übernachtungserfahrungen wären mir wichtig.

VG Jörg

PS Und Frohe Ostern
camina1959
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von camina1959 »

Hallo Patrick,

Ich starte ab 21.4. in Portugalete. Meine 2. Nacht wird in Ontón sein, wo ich schon voriges Jahr genächtigt habe. Ist Daniel auch noch dort.
Die Hospitalera Maria und Daniel sind ganz besondere Menschen.

Ich schließe mit der Bitte von Jörg an. Es wäre schön, wenn du uns weitere Eindrücke und Erfahrungen mitteilst.

Buen Camino und frohe Ostern Eva
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Patrick80
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von Patrick80 »

Sehr gerne. Hier geht es weiter:
- In Santona hatte die städtische Jugendherberge wegen Karfreitag geschlossen. Dort haben wir in der Pilgerherberge Bilbaina im Altstadthaus übernachtet. Diese Herberge hatte sehr schlechte Rezensionen in manchen Foren, wir waren aber nachhaltig begeistert. Der Herbergsvater war sichtlich bemüht und die Zimmer waren top. Außerdem hatten wir das große Glück, perfekte Sicht auf die Karfreitagsprozession vor unserem Fenster zu haben.
- In Güemes waren wir in der Herberge von Pater Ernesto, die - egal was noch kommt - ein absolutes Highlight auf dem dem Weg gewesen sein wird. Darf man sich nicht entgehen lassen.
- In Santander (heute) sind wir in der Pilgerherberge an der Kathedrale. Zentral, günstig aber nicht sonderlich komfortabel. Trotzdem auf jeden Fall für Pilger vollkommen ok. Fahrrad dürfte aufgrund der zentralen Lage möglicherweise schwer sein. Vorher anrufen und fragen vielleicht. Sprechen aber nur Spanisch.

PS: Daniel und Maria in Onton leiten die Herberge nach wie vor mit viel Herz.

Schöne Grüße:)
Und frohe Ostern
j.hallensleben
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von j.hallensleben »

Hallo Patrick,
ich markiere mir in meinem Routenplan deine mit gut bewerteten Unterkünfte.
Auch alles andere wird eingesaugt. Auch deine Hinweise für Radler.
Vielleicht meldet sich bei mir ja doch noch ein pilgernder Mitradler.

Frohe Ostern Jörg
Chaoscoco
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von Chaoscoco »

Hi Patrick,
wir möchten uns kurz bedanken, wir sind nämlich heute die Etappe von La Arena bis nach Castro Urdiales gelaufen. Ohne deinen Hinweis zur Treppe bei La Arena wären wir die Umleitung gegangen und hätten schöne Ausblicke auf die Küste verpasst, Gracias! Der kleine Erdrutsch war wirklich kein Thema. Für Leute, die die Etappe noch vor sich haben: Die Bars in Otañes, Santullán und Samano waren jetzt nach Ostern alle geöffnet, man kann also super einkehren und der "Umweg" über das Landesinnere lohnt sich!
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Patrick80
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von Patrick80 »

Gerne. Lieben Dank für Eure Rückmeldungen.

Meine erste Einschätzung zur Herberge in Santander würde ich gerne überarbeiten: Die Nacht war mehr als unruhig. Das Licht wurde erst nach Mitternacht gelöscht und bis nach 23 Uhr klingelten regelmäßig Telefon oder Türklingel (konnte ich nicht genau unterscheiden). Dazu kam nächtliches Türen schlagen einzelner unachtsamer Pilger. Da die einzelnen Parzellen 30 cm unterhalb der Zimmerdecke offen waren, gab es keine akustische oder vollständige optische Trennung zwischen Rezeption und den einzelnen Parzellen. Insgesamt hatte ich vielleicht vier Stunden Schlaf. Trotz Ohropax und Schlafmaske. Natürlich ist auch das eine Pilgererfahrung, aber jede Nacht brauche ich sie nicht.

Die Etappe aus Santander heraus haben wir bis Barreda mit dem Zug überbrückt. Von dort sind wir nach Cobreces gelaufen. Direkt am Ortseingang ist die Alberge El Pino, die ich nachdrücklich empfehlen kann. Wir waren in diesem Jahr die ersten Pilger dort und alles war sehr sauber, neu und auch das Frühstück war sehr schön. Ein eigener Garten und Meerblick aus dem Garten runden das ganze ab.

Die nächste Nacht haben wir in Serdio verbracht. Die Herberge dort ist noch geschlossen. Zimmer sind rar. Genächtigt haben wir in einer privaten Unterkunft direkt am Camino (El Corralucu, 3er-Zimmer für 70€ das Zimmer). Rustikal, etwas altbacken, aber für Pilger machbar.

Und nun habe ich noch ein echtes Highlight für Euch: Die Herberge Aves de Paso in Pendueles ist wieder offen und wird von Anna aus Rotterdam geleitet. Übernachtung, gemeinsames Abendessen und Frühstück gegen Donativo mit vielen schönen kleinen Traditionen wie der Möglichkeit, den Pilgern des nächsten Tages eine Botschaft fürs Frühstück auf einem Papierzettel zu hinterlassen. Hier steckt wirklich Liebe und Herzblut drin und das merkt man auch. Zusatztipp: Die Dusche in der unteren Etage hat sogar eine Regenwaldfunktion.

Heute bin ich in Poo de Llanes untergekommen in der Casa Verde. Der erste Eindruck ist gut. Mehr folgt später.
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Raimund Joos
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von Raimund Joos »

Patrick80 hat geschrieben: 12. Apr 2023, 15:45 Gerne. Lieben Dank für Eure Rückmeldungen.

Meine erste Einschätzung zur Herberge in Santander würde ich gerne überarbeiten:
Hatte mich schon gewundert und geglaubt da gibt es eine neue :-D

BC

Raimund
camina1959
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von camina1959 »

Hallo Patrick,
all deine Infos sauge ich auf und vermerke in meine grobe Planung.
Echt toll und sehr hilfreich, dass du das für uns machst :D
Buen Camino Camina1959, die ab Freitag am Norte unterwegs ist
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Patrick80
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von Patrick80 »

Hallo Raimund, nein, leider nicht :D
Buen Camino, Camina 1959

Die Casa Verde in Poo de Llanes ist eine private Herberge (5 Betten in einem Zimmer eingegliedert in den Privathaushalt einer Spanisch-Österreichischen Familie mit Kind. Man muss mit kleineren "Brüchen" zwischen Familienleben und "Pilger-Versorgung" klarkommen (ja, man darf beim Abendessen mitessen, den Nachtisch isst aber dann die Familie; was natürlich vollkommen OK ist, im ersten Moment aber irritierend wirkt), ansonsten aber vollkommen okay, ebenso war es auch freundlich und persönlich. Insbesondere die Betten waren top.

Die Herberge in Llanes selbst soll auch ok gewesen sein.

In Ribadesella war die Pension Arbidel (zentral im Ort am Weg kurz vor dem Fluss) meine Wahl, da die Jugendherberge von spanischen Jugendgruppen vollständig belegt war. 38€ fürs Zimmer. Eine eigene Dusche ist ja auch mal schön :) Achtung: Auf den Kilometern vor Ribadesella kommt nicht viel (oder ich habe die Brunnen übersehen)... genug Wasser mitnehmen.

In La Isla war ich in der geräumigen und ebenfalls schönen Pilgerherberge. Sehr nette Herbergseltern, allerdings muss man ggf bis 1800 da sein, da die Herbergseltern nicht die ganze Zeit vor Ort sind.

Letzte Nacht war ich dann in Peno (nach dem Alto Cruz, den man nicht unterschätzen sollte, es geht 45 Minuten am Stück wirklich steil bergan). Das Shuttle holt einen auf der anderen Seite am Pick Up Point bei der Casa Pepito ab und bringt einen morgens wieder hin. Moderne und geräumige Herberge, gutes Essen, kuriose Anekdote: Morgens um 5 schlug der Wachesel an und brüllte die Gegend zusammen :lol:

Da ich zeitlich leider nicht die Möglichkeit habe, den Camino zeitlich komplett ohne "Hopping" zu laufen, muss ich heute von Gijón bis Luarca die Strecke mit dem Bus überbrücken... Der Rückflug geht leider schon am 27.4.

Ab Luarca werde ich aber hoffentlich dann wieder ohne Unterbrechung laufen und Euch mit Infos versorgen.
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beliperegrina
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von beliperegrina »

Danke für deine interessanten und hilfreichen Infos!
Buen Camino weiterhin
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Patrick80
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Re: Ein paar erste Eindrücke vom Camino de la Costa

Beitrag von Patrick80 »

Und hier kommen die nächsten Infos:
- Die Pilgerherberge im Zentrum von Luarca ist - sorry für die harten Worte - ein dreckiges Loch. Ich bin rückwärts wieder raus... Zum ersten Mal in meinem Leben. Drei bis vier Kilometer dahinter gibt es die sehr empfehlenswerte Alberge La Lua. Hat aber erst ab Mai auf. Alternative: 200 Meter daneben ist ein Motel (36€).
- In A Carida war ich in der Alberge La Xana. Komfortabel mit Garten, Supermarkt in direkter Nähe. Die städtische Herberge sah auch gut aus, ist direkt am Weg, 200 Meter vor La Xana.
- Der nächste Halt war Ribadeo. Die Brücke von Asturien nach Galizien kann ich Menschen mit Höhenangst entweder als Prüfung oder zumindest in Begleitung empfehlen;) Als Herberge habe ich Al Ponte gewählt. Supergutes Frühstück, wir waren zu viert - bei zwei großen Schlafsälen also sehr komfortabel.
- In Mondonedo war ich in der Alberge del Montero - im Keller eines Hotels. Ausstattung war gut und vor allem der Küchen- und Aufenthaltsbereich war absolut überdurchschnittlich. Es gibt aber auch vor Mondonedo tolle Albergen, zT mit Donativo, zB in Villamartin Pequeno und Villanova. Generell entspannt sich ab Galizien die Herbergssituation deutlich.
- In Vilalba war ich letzte Nacht in der Alberge As Pedreiras. Die Zimmer waren etwas schlecht belüftet. Davon ab war es auch dort absolut ok. Eine äußerlich sehr attraktive Alternative vor Vilalba war bei Castromaior/As Paredes - kleines Haus mitten im Wald - direkt am Weg zwischen den beiden Autobahn-Überquerungen.

Soviel für den Moment:)
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