Thema Schuhe

[RobertHH]

So ich bin unsicher was Schuhe angeht.

Nicht die Art des Schuhes macht mir Sorgen sondern, ob wasserdicht also Gore-Tex Tex oder kein Gore-Tex. Mit dem Membran schwitzt man leichter und trocknen die Schuhe Übermacht?!
Was sind eure Erfahrungen?

[Simsim]

Meine Erfahrungen: nachdem ich alles mögliche in vielen Jahren ausprobiert habe, bin ich inzwischen am glücklichsten mit ganz leichten, niedrigen Schuhen, ohne viel Dämpfung, ohne Sprengung, mit möglichst viel Zehenfreiheit (kaufe 2 Nummern größer) und auch ohne Goretex. Bloß kein Goretex! Erstens ist es mit wasserdicht schnell vorbei, und zweitens schwitzen meine Füsslis da drin fürchterlich.
Nicht wasserdichte Schuhe trocknen sehr schnell und wenn's drauf ankommt ziehe ich einfach Plastiktüten über die Socken. Darin schwitze ich natürlich auch ein bisschen, aber wenigstens nur bei starkem Regen. Ich laufe am besten mit 15 € Schuhen von Decathlon. Die sind zudem noch die langlebigsten, die ich je hatte.
Hier meine Champions:

https://www.decathlon.de/p/wanderschuhe ... 268&c=GRAU

Mit einem Paar bin ich letzten Winter 5 Monate (3000 km in etwa) gelaufen und sie sind immer noch zu gebrauchen....da kommt kein Lowa Renegate mit!

[Wanderoma]

Hallo, ihr Lieben.
Seit 12 Jahren watschel’ ich in meinen ganz normalen alltäglichen Joggingschuhen auf diversen Wander- und Pilgerwegen. Ich habe zwischendurch öfter Trekkingschuhe ausprobiert: sie sind schwerer und haben trotz des gewaltigen Profils leider keine wirklich rutschfesten Sohlen. Als ich zu Beginn meiner Wanderkarriere bei Globetrotter die üblichen Bergstiefel getestet habe (denn überall wurden sie ja empfohlen) habe ich schon im Laden heftige Probleme mit den Füßen und Knöcheln bekommen, sehr zum Ärger des Verkäufers. Mit meinen minimalen Mesh-Tretern war ich immer zufrieden…
LG
Wanderoma

[Gargantula]

Noch eine Stimme gegen GoreTex, macht bei moderaten bis wärmeren Temperaturen einfach weder Spaß noch Sinn.

Was alles andere betrifft, sind deine Füße und dein Weg entscheidend. Eigentlich hilft nur ausprobieren. Womit andere blasenfrei hunderte Kilometer laufen, taugt dir vielleicht überhaupt nicht. Neben Blasen gibt es ja auch noch diverse andere mögliche Maleschen*.


* Hier hatte die Autokorrektur zugeschlagen.
https://de.m.wiktionary.org/wiki/Malesc ... 20entlehnt

[Pilgerbär]

Naje, Schuhe sind so eine Wissenschaft für sich und so individuell wie die Füße die darin stecken...

Ich für meinen Teil muss bei längeren Strecken Knöchelhohe Schuhe tragen, schon wegen einer Fussheberschwäche nach den Rücken OP's...andere schweben in FlopFlops über den Weg...

[RobertHH]

Ah ok… mir ging’s mehr und dieses Schwitzen in den Schuhe. Ende April/Mai ist es wärmer.

[CyrusField]

Auch das ist höchst individuell. Manche schwitzen auch bei 40°C im Schatten in ihren knöchelhohen Lederwanderstiefeln kein bisschen, andere transpirieren schon im Winter ihre Sneaker voll...

Ich selbst trage seit Jahren Schuhe mit GoreTex und komme damit gut zurecht. Von Wasserdicht kann aber bei allem, was man an den Füßen trägt keinesfalls die Rede sein - irgendwann hat man immer Wasser im Schuh. Das ist mMn auch einer der Qualitäts- und Preisunterschiede bei den Schuhen - nämlich die Qualität von Nähten, wie die Membran verarbeitet ist usw., das ist viel eher maßgeblich, wie schnell die Schuhe innen nass werden.

Trocknen ist bei GoreTex nicht mehr ein Problem, wie bei anderen Schuhen auch. Innensohle rausnehmen, ggf. mit Zeitungspapier ausstopfen (und regelmäßig wechseln) und auf keinen Fall direkt auf/unter die Heizung stellen. Auf meinem letzten Jakobsweg konnte ich meine Treter nach dem ersten Tag auswringen. Am zweiten Tag waren sie noch leicht feucht (die klamme Herberge war aber auch nicht wirklich zum Trocknen geeignet...), am dritten dann wieder furztrocken. Wenn es nicht gerade Bindfäden regnet bzw. wenn die Schuhe überhaupt mal innen nass geworden sind, waren sie über Nacht bisher sonst immer trocken.

Grüße

[Matten]

Ah ok… mir ging’s mehr und dieses Schwitzen in den Schuhe. Ende April/Mai ist es wärmer.

Mir hat ein Experte erklärt, dass eine Goretex-Membran ein Temperaturgefälle benötigt, damit die Feuchtigkeit aus dem Schuh abgeführt werden kann.
Wenn also die Füße heiß gelaufen und feucht sind, muss es zur Ableitung der Feuchtigkeit außerhalb des Schuhs einige Grade kälter sein. Sonst bleibt die Feuchtigkeit am Fuß und die Gefahr von Blasenbildung besteht.

Wenn Du also bei voraussichtlich hohen Temperaturen laufen wirst, hilft so eine Membran nichts.

BC
Martin

[Simsim]

Also wenn Goretex nicht wasserdicht hält und auch ansonsten nichts bringt, wozu ist es dann gut?

[Matten]

Also wenn Goretex nicht wasserdicht hält und auch ansonsten nichts bringt, wozu ist es dann gut?

Es hält das Wasser ab, das von außen eindringen möchte. Aber es geht ja auch um die Ableitung der Feuchtigkeit aus dem Schuh. Dazu benötigt man ein Temperaturgefälle.

[CyrusField]

Meines Wissens kommt es bei GoreTex auf die Unterschiede des Wassergehaltes in der Atmosphäre innen/außen an, über di eMembran findet dann ein Ausgleich statt. Aber das ist nur Halbwissen.

Wenn man jedenfalls einen dauerhaft wasser*dichten* Schuh haben will, muss man Gummistiefel tragen. Ansonsten sind Nähte an Schuhen sind nicht so zu imprägnieren/abzudichten, dass nicht doch früher oder später durch Kapillarkräfte Wasser eindringt. Bei besseren Schuhen ist die Membran verklebt, das minimiert den Effekt, aber auch da umschließt sie den Fuß normalerweise nicht komplett von Zehen bis Ferse und hoch zum Knöchel, d.h. irgendwo gibt es eine Kante und das Wasser sucht sich seinen Weg. Für einen "normalen" Regentag reicht es aber allemal.

[Anne Ruschmann]

Das ist schon interessant, so viele Schuhe wie es gibt, so viele Meinungen gibt es dazu.
Und ja, das kann nur jeder mit sich selbst bzw. mit seinen Füßen klären.
Es spielen so viele Faktoren eine Rolle.
Hoch, niedrig, breit, schmal, Leder, Stoff, Goretex, Dämpfung, Sprengung, breites Zehenfach oder eher schmal, Quicklace oder lieber traditionelle Schnürung…
Da kann die Auswahl schon schwierig werden und auch gründlich daneben gehen.
Meine Erfahrung ist, dass sich die Füße im Laufe des Lebens auch verändern.
Schuhe, die mir vor fünf oder sechs Jahren noch ein gutes Laufgefühl gaben und in denen ich mich absolut wohl fühlte, kann ich heute nicht mehr tragen.
Auch die Wege selbst oder besser gesagt die Beschaffenheit der Wege spielen eine Rolle.
Laufe ich vorwiegend auf Asphalt, Kopfsteinpflaster oder Waldwege, Feldwege?
Die Jahreszeit ist wichtig. Laufe ich im Winter mit viel Kälte oder eher im Sommer bei Hitze.
Bei mir ist es so, dass ich eigentlich immer kalte Füße und Hände habe.
Eins so unangenehm wie das andere.
Ich hasse es, wenn meine Füße direkt beim ersten morgentlichen Schritt im feuchten Gras nass werden. Und deshalb trage ich….ja… tatsächlich gerne Goretex und komme damit auch gut zurecht.

https://www.decathlon.de/p/wanderschuhe ... mc=8641388

Mit denen komme ich persönlich bestens klar. Da passen meine Einlagen rein.
Sie halten meine Füße trocken.
Meine Jahreslaufleistung ohne Camino liegt so zwischen 2500 – 3200 km.
Vorwiegend auf Naturpfaden. Aber auch Asphalt ist damit gut zu gehen.
Die haben sich bei mir – ich kann nur für mich persönlich sprechen – bestens bewährt.
Allerdings habe ich auch nie Schwitzefüße, ich weiß nicht wie es dann wäre.
Ganz früher hatte ich Asics, danach Salomon, jeweils Trailrunner.
Auch damit kam ich immer gut klar, bis ich dann Probleme mit meiner linken Fußsohle bekommen habe und anfing nach einer Alternative zu suchen, da ich keinesfalls eine OP wollte.
Und bin dann bei diesen Schuhen gelandet. Für mich ein Glückstreffer.

Buen Camino
Anne

[RobertHH]

Danke für eure Beiträge

[KatiMZ]

Ich hatte im Oktober meine GoreTex Trailrunner an weil ich mit Regen und Kühle gerechnet hatte.

Ende der Geschichte, es waren 30 Grad und meine Füße haben geschwitzt. Dadurch hab ich Blasen bekommen.

Jetzt im April/Mai nehme ich meine Trailrunner ohne Goretex und für Dauerregen ein paar wasserdichte Socken

Buen Camino

[JürgensWitwe]

Ich habe mir für eine andere Reise vor 5 Jahren Schaftstiefel von Meindl gekauft. Mit denen kam ich aber schon damals nicht klar, weshalb ich sie kaum getragen habe. Zwar passen sie im Fuß- und Zehenbereich sehr gut, aber am Schaftrand, also am Unterschenkel, drücken sie wie verrückt, egal, wie ich schnüre. Nun wollte ich die Dinger eigentlich bei meinen Trainingswanderungen einlaufen, habe aber nur Frust, Blutergüsse am Unterschenkel und Schmerzen, ich habe mich daher entschlossen mit meinen Wanderhalbschuhen (auch von Meindl) zu marschieren. Mit denen habe ich schon mehrere längere Wanderungen unternommen und zwar ganz ohne Probleme. Nun meine Frage: Der Camino Portugues ist ja als recht leicht beschrieben, reichen da die niedrigeren Schuhe, die den Knöchel nicht umschließen oder müssen es unbedingt die Schaftstiefel sein?