Das Hotel "Hostal de los Reyes Católicos" im ehemaligen "Hospital Real" hat viel für die Pilgerbewegung getan. Und dies nicht alleine durch die gar nicht so schlechte Pilgerspeisung, die es inzwischen auch bereits seit mehreren Jahrzehnten gibt. Da sind in all den Jahren schon viele Mahlzeiten ausgegeben worden. Das Hotel überlässt zum Beispiel dem Erzbistum, dem Internationalen Expertenkomitee, der Universität von Santiago de Compostela und der Academia Xacobea seit vielen Jahren zu sehr günstigen Konditionen seine Räumlichkeiten, um Tagungen über die Pilgerfahrt durchzuführen. Ich habe selber bereits an so einer Tagung teilgenommen.Peregrino Klaus hat geschrieben: ↑22. Feb 2023, 22:31 Man sollte sich die Geschichte des Parador ansehen. Es wurde im 15. Jahrhundert als Krankenhaus für Pilger gegründet. Es war also für jeden Pilger gedacht. Heute ist es ein Schiki Miki Hotel das eigentlich nur von gutbetuchten Gästen genutzt werden kann. Diese Pilgerspeisung heute ist nur eine Alibifunktion dieses Hauses und die normalen Pilger lässt man ja auch nur in einen Nebenraum und hält sie von den "normalen" Pilgern fern. Man sollte vielleicht darüber nachdenken ob man so ein Angebot annehmen sollte. Für mich ist es unmoralisch.
Der normale Pilger wird auch nicht von den Gästen des Hotels ferngehalten. Das Gebäude ist im Typus der sogenannten Kreuzhallenhospitäler errichtet, bei der vier Hallen von vier Seiten auf eine zentrale Kuppel zuführen. In der vorderen, auf die Plaza del Obradoiro ausgerichteten Halle finden häufig Kunstausstellungen statt, die öffentlich zugänglich sind - auch für normale Pilger. Und man wird, so meine Erfahrung, auch gerne in den zentralen Kuppelbereich vorgelassen, wenn man fragt.
Das Hotel ist übrigens nicht zur Pilgerspeisung verpflichtet; es handelt sich um eine freiwillige Leistung. Das Hotel hat Anfang der 1950er Jahre das marode Gebäude übernommen und restauriert. Es hat aber nicht die Rechtsnachfolge des 1492 gegründeten und 1501 in Betrieb gegangenen Hospital Real angetreten. Rechtsnachfolger des Hospital Real sind die kommunalen Kliniken, die damals an ihren heutigen Standort umgezogen sind.
Würde es tatsächlich heute noch eine Verpflichtung zur Pilgerspeisung aus dem Legat der Katholischen Könige Ferdinand und Isabella geben, dann läge diese bei den Kliniken. Diese haben aber nun wirklich anderes zu tun, als täglich zehn Pilger zu speisen. Sie kümmern sich nämlich um die Menschen, denen es wirklich schlecht geht und die einer Hilfe bedürfen. Davon profitieren nicht zuletzt auch Pilger im Fall einer Erkrankung. Denn in der Autonomen Region Galicien sind Pilger bereits durch ihren Status in der Gesundheitsfürsorge abgesichert. Und das ist die eigentliche Fortführung des Legats der Katholischen Könige.