Erste Etappe?

Von St. Jean Pied de Port auf dem navarrischen oder vom Somportpass auf dem aragonischen Weg nach Santiago
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Pilgerbär
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von Pilgerbär »

5,5 Stunden...Respekt.

Wir hatten Sichtweise unter 10 - 15m, ein verlaufen ist da durchaus möglich. Und anstrengend fanden wir es auch und waren froh im Hotel noch ein Zimmer bekommen zu haben, da die Herberge bereits belegt war. Nochmal sieben Kilometer hätte ich wahrscheinlich nur im Taxi bewältigt...
Ultreya, euer Pilgerbär
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Pooh_der_baer
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von Pooh_der_baer »

Hallo,

hatte bei meiner Etappe über den Paß von Orisson bis Roncesvalles bei leichtem Nebel und Regen 6 Std. benötigt.
Von SJPDP nach Orisson am Tag zuvor 3 Std.
War aber schon 4 Wochen seit LePuy eingelaufen.

Die ankommenden Menschen an diesem Tag im Schnarchsaal waren in den unterschiedlichsten Verfassungen.
Von "ich kann noch Bäume ausreisen" bis wo ist die nächste Intensivstation.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Simsim
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von Simsim »

Von "ich kann noch Bäume ausreisen" bis wo ist die nächste Intensivstation.
:lol: Genau so ist es!

Und auch Pilgerbär spricht wahr, wenn er sagt, dass Verlaufen durchaus möglich ist. Es latschen immer wieder Pilger im dicken Nebel und in Halbtrance am Croix Thibault vorbei und merken erst viele km später, dass sie nicht mehr auf dem Camino sind, wenn sie nicht das Glück haben, von einem Schäfer angehalten zu werden. Und dann wird es noch weiter, noch später, und es gibt viele Wege und Abzweigungen, im Halbdunkel echt eine Herausforderung.
Ich habe es selbst so erlebt, als ich, obwohl ich wirklich ortskundig bin, einmal nachts laufen musste, denn es kam ein fettes Gewitter und ich fand kaum die Schutzhütte....bis ich fast dagegen rannte....
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Anhalter
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von Anhalter »

Also ich bin die Strecke beim ersten Mal ja auch in etwa 6h gelaufen, jedoch als ganz ordentlich vorbereiteter 36-jähriger. Davon sogar ca. 1,5h "nicht in Bewegung". Machbar ist das. Empfehlenswert find ich es nicht. Mir haben die Berge so gut gefallen, dass ich beim zweiten Mal extra in Orisson geblieben bin um den Sonnenaufgang zu erleben. Hat sich extrem gelohnt (auch wenn ich die Herberge selbst eher so mittelprächtig finde).

Ich bin jetzt mal vorsichtig mit meiner Einschätzung was mit 69 noch geht und was nicht. (Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen). Jedoch hab ich mir immer gesagt: Es sind 26km und man hat den ganzen Tag nix anderes zu tun. Da ist schon vieles machbar, man muss halt gut auf sich acht geben und ggf. viele Pausen einlegen.
@Wolfgang
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von @Wolfgang »

Sorry. Ich wollte hier niemenden kränken oder ein Wettrennen über den Pass eröffnen. Vorsicht und gute Vorbereitung sind immer gute Ratgeber. Jahreszeit und Witterung spielen eine große Rolle. Ein plötzlicher Wetterumsturz ist im Gebirge nicht selten. Ich will hier auf keinen Fall die Etappe verharmlosen. Aufgrund der vielen Vorwarnungen hätte ich beinahme die erste Etappe ausgelassen. Ich bin nicht Schwindelfrei und muss ausgesetzte Wege meiden. Die Herausforderungen sind jedoch anders: Es sind die vielen Höhenmeter und die Witterung. Bei sehr schlechter Sicht ist auch ein Verlaufen möglich. Ein Smartphone mit den GPS-Koordinaten der Etappe ist dann dann sehr nützlich. Und Ihr habt alle recht: Die persönlichen Voraussetzungen für so eine Wanderung sind sehr individuell. Vorsicht und eine gute Selbsteinschätzung sind wichtig. Eigentlich will ich nur etwas Mut machen und zum Ausdruck bringen, dass die Strecke bei passender Witterung und guter Kondition für die meisten Pilger in einem Tag gut zu bewältigen ist. Die Etappe gehört sicher zu den Höhepunkten des Camino. Bei schönem Wetter grandiose Aussichten.
TOLA
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von TOLA »

Hallo ihr Alle,
eigentlich wollte ich ja gestern 12.04. los, aber manchmal läuft es anders als geplant. Mein Mann musste sich einer Herz-OP unterziehe, er hat gottseidank alles gut überstanden, aber ich wollte und will ihn auch jetzt in der Regenerationsphase nicht alleine lassen. Doch es gibt einen Plan B. Schließlich muss ich den Camino nicht in einem Rutsch laufen und der Weg ist doch das Ziel. Jetzt habe ich vor am 01. Juni nach Bayonne zu fahren und am 02. in St. Jean loszugehen (bis Orisson). Spätestens am 20. Juni muss ich zurück, aber Burgos scheint mir ein erreichbares Ziel. Nächstes Jahr will ich dann weiter. Wie sind eure Ehrfahrungen mit dem Wetter im Juni? Da kann es sicher schon sehr warm werden?
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Pater Norbert
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von Pater Norbert »

TOLA hat geschrieben: 13. Apr 2023, 16:58 Wie sind eure Ehrfahrungen mit dem Wetter im Juni? Da kann es sicher schon sehr warm werden?
Zunächst deinem Mann einen guten Genesungsfortschritt und dir viel Kraft in der Begleitung.

Mit Blick auf deine Frage antworte ich mit dem Standardsatz unserer 4er Gruppe aus Juni 1999 ab Mittag: "Der Planet brennt"!
Wer pilgert, wird von einem Virus infiziert, das nicht vergeht.
Gemerkt im März 2022. Avatar stammt aus Juni 2023.
Matten
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von Matten »

2016 und 2017 war es im Juni schön warm.
2018 ebenfalls.
2019 war es kühl und erst hinter dem Cruz de ferro sonnig und warm.
2022 war es insbesondere auf der Etappe nach Estella brüllend heiß. Da “brannte der Planet”
Wir hatten alle Probleme und mein Liter Wasser plus ein Getränk in Lorca war zu wenig.

Darauf kannst Du Dich einstellen.

Also: Morgens gut mit Wasser eindecken und stets gut nachtanken und Zeit für Pausen (im Schatten) nehmen.

Man weiß aber nie wie das Wetter wirklich wird.

Buen Camino
Niemand weiß was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat es herauszuholen.
Ernest Hemingway
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Anhalter
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Re: Erste Etappe?

Beitrag von Anhalter »

Ich war ja "erst" 2 Mal auf dem Frances, beide Male in Mai/Juni. Von Schneeregen bis knapp unter 40° war da alles dabei, aber schon mit einer deutlichen Häufung der Tageshöchsttemperaturen oberhalb 20°.
Ich packe immer so, dass ich bei "um Null" nicht efriere, im einstelligen Bereich komfortabel bin, und alles drüber ist dann je nach aktuellem Bedarf (Zwiebelprinzip) ausgezogen.
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