Gedanken vor der Tour

sowie der Camino Mozárabe und der Camino Sanabrès
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ldrunner2
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Gedanken vor der Tour

Beitrag von ldrunner2 »

Hallöchen,

Anfang April 2023 möchte ich meinen nächsten Camino angehen. Ein bischen hatte ich mit dem Camino Primitivo geliebäugelt. Doch das dürfte Anfang April der falsche Zeitpunkt sein, außerdem habe ich mehr Zeit, die ich auf einem längeren Weg vielleicht besser nutzen könnte.
Je nach Ankunftszeit (bzgl. Reisemittel muss ich noch recherchieren) bleibe ich einen Tag in Sevilla um die Stadt anzuschauen und mich auf den Weg einzustellen.
Sind auf der VldP zu dieser Zeit eigentlich überhaupt Pilgerer unterwegs? Auch wenn man tagsüber meist alleine läuft, so würde ich mich freuen, abends Gedanken austauschen zu können, das gehört für mich dazu.

Wie ist die Wetterlage um diese Zeit? Ist es ratsam einen Schlafsack mitzunehmen?
Die Tipps zu den etwas längeren Tagesetappen habe ich bereits gelesen. Ich kann nur hoffen, die Lage der Herbergen/ Unterkünfte hat sich nicht zu sehr verschlechtert und es gibt überhaupt noch welche, die geöffnet sind.

Viele Grüße
Bon Camino

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Gargantula
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von Gargantula »

Ich war in drei Etappen, drei Jahre auf der Via Plata unterwegs. Von März bis Mai.
Pilger gab es genügend, aber auch nicht zu viel. Die Temperaturen waren zwischen -2 bis 34 Grad es war sehr trocken heiß und staubig und hat im nächsten Jahr tagelang in Strömen geregnet, so dass der Camino einem Bach glich und wir auch auf den Watsteinen bis über das Knie im Wasser standen.

Einen Schlafsack würde ich empfehlen es gibt nicht überall Decken und es ist nicht überall geheizt. Das Wetter hätte in den drei Jahren unterschiedlicher nicht sein können.
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ldrunner2
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von ldrunner2 »

:cry:
... da ist ja vom Wetter her alles drin, liest sich nicht gerade ermutigend!
"Der Camino einem Bach glich und wir auch auf den Watsteinen bis über das Knie im Wasser standen" :cry:

Und Temperaturen von -2 bis 34 Grad?
Kann das auch bedeuten, den Schlafsack als zusätzlichen Ballast im Rucksack mitzuschleppen, da es warm genug ist?
Einen leichten Sommerschlafsack oder ein wärmeres Inlett lohnt sich der Versand-Kosten wegen wahrscheinlich nicht nach Hause zu schicken.
Die VdlP ist ja ordentlich lang, die auch nicht in ein bis zwei Wochen zu schaffen sind.
In dieser spanischen Gegend war ich bisher noch nicht. Sind da größere unterschiedliche klimatische Verhältnisse zu erwarten?
Extremadura, heiß und vorallem trocken, okay.
Kann mir schon vorstellen, Anfang/ Mitte April bei niedrigen Temperaturen/ um Null Grad herum zu laufen und nachts im eigenen Schlafsack zu kuscheln.
Ist dann der April evtl. noch einen Monat zu zeitig? Hitze stört mich nicht, eher niedrige Temperaturen :?
Bon Camino

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Simsim
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von Simsim »

Als ich Februar/März auf der VdlP lief, war das Wetter recht stabil kühl.
Viele Herbergsbetreiber sagten, dass der April der "vollste" Monat sei auf diesem Weg und es im Mai schon sehr heiß werden kann.
Das Wetter ist nie nirgends vorraussehbar.
Klar ist, dass es in Kastilien rauher ist als in den südlichen Teilen.
Insgesamt kann ich nur sagen: gehe und vertraue. Es wird sicher nicht alles perfekt und nach Wunsch sein. Aber vielleicht gibt es Überraschungen, die alles Ungemach wettmachen. Es ist ein Pilgerweg....
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ldrunner2
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von ldrunner2 »

Klar, das Wetter lässt sich nie und nirgends voraussagen und garnicht für so eine lange Strecke/ Dauer.
Wenn das so ist wie erwähnt, vom wärmeren Süden in rauheren Norden (wird auch meine gewählte Laufrichtung sein), dann muss ich eben etwas mehr Gewicht akzeptieren und die richtige Mummeltüte einpacken :?

Dann wird es wohl auch immer sicherer, dass mein nächster Camino die Via de la Plata sein wird.
Nun lauere ich nur noch auf die beim Conrad-Stein-Verlag im Januar 2023 erscheinende neue Ausgabe des Pilgerführers :)
Bon Camino

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Simsim
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von Simsim »

dann muss ich eben etwas mehr Gewicht akzeptieren und die richtige Mummeltüte einpacken :?
Und wie schon oft erwähnt, auch hier wieder der Tipp mit den federleichten "Einwegbettlaken".
Zwei oder drei davon, an ein paar Punkten verbunden und somit zwei- oder dreilagig mit Luftschichten dazwischen, halten unglaublich warm.....
Man kann sie winzig zusammenrollen und wiegen tun sie kaum was.
Master
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von Master »

[quote=ldrunner2 post_id=31465 time=1671443999 user_id=
Extremadura, heiß und vorallem trocken, okay.
[/quote]

Woher kommt der Name Extremadura?

Der Name Extremadura stammt von „extremos del Duero“, was „jenseits des Flusses Duero“ bedeutet

BC
..ich bin nicht krank, ich bin nur nicht gesund
Gargantula
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von Gargantula »

Ich präzisiere das vielleicht ein bisschen...
Als ich im ersten Jahr in Sevilla loslief hatte es tagsüber häufig Temperaturen bis 34 Grad. Morgens konnte man im T-Shirt loslaufen. Mittags war es sehr heiß. Schlafsack war in unbeheizten Herbergen hinter dicken historischen Mauern trotzdem gut. Morgens gab es manchmal Nebel und Raureif, etwa an der Grenze zur Extremadura.(März)
Im zweiten Jahr war es ab Merida sehr nass. Wir müssten öfter waten und die Watsteinen waren teilweise gut 30-40cm unter Wasser. In Salamanca bin ich morgens bei -2 Grad los gelaufen. Tagsüber war trotzdem oft T-Shirt Wetter. Ein Schlafsack war sehr nötig. Einmal habe ich ihn nicht ausgepackt, weil ich die schon schlafenden Mitpilger nicht wecken wollte uns spät zurück zur Herberge kam und habe trotz Decke sehr gefroren. (April)
Im dritten Jahr bin ich häufig morgens mit dünnen Handschuhen durch Nebel und Raureif gelaufen. Etwa um Puebla der Sanabria) Später am Tag war oft T-Shirt Wetter, abends war es kalt. Der Schlafsack war wichtig. (Mai)

Und vielleicht auch noch, es ist ein wunderschöner Weg. Er geht durch sehr verschiedene Landschaften, durchquert beinahe das ganze Land. Es lohnt sich!
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ldrunner2
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von ldrunner2 »

Simsim hat geschrieben: 19. Dez 2022, 12:02
dann muss ich eben etwas mehr Gewicht akzeptieren und die richtige Mummeltüte einpacken :?
Und wie schon oft erwähnt, auch hier wieder der Tipp mit den federleichten "Einwegbettlaken".
Zwei oder drei davon, an ein paar Punkten verbunden und somit zwei- oder dreilagig mit Luftschichten dazwischen, halten unglaublich warm.....
Man kann sie winzig zusammenrollen und wiegen tun sie kaum was.
Das funktioniert bestimmt, zwei Stück habe ich davon 8-)
Bon Camino

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ldrunner2
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Re: Gedanken vor der Tour

Beitrag von ldrunner2 »

Gargantula hat geschrieben: 20. Dez 2022, 00:07 Ich präzisiere das vielleicht ein bisschen...
Als ich im ersten Jahr in Sevilla loslief hatte es tagsüber häufig Temperaturen bis 34 Grad. Morgens konnte man im T-Shirt loslaufen. Mittags war es sehr heiß. Schlafsack war in unbeheizten Herbergen hinter dicken historischen Mauern trotzdem gut. Morgens gab es manchmal Nebel und Raureif, etwa an der Grenze zur Extremadura.(März)
Im zweiten Jahr war es ab Merida sehr nass. Wir müssten öfter waten und die Watsteinen waren teilweise gut 30-40cm unter Wasser. In Salamanca bin ich morgens bei -2 Grad los gelaufen. Tagsüber war trotzdem oft T-Shirt Wetter. Ein Schlafsack war sehr nötig. Einmal habe ich ihn nicht ausgepackt, weil ich die schon schlafenden Mitpilger nicht wecken wollte uns spät zurück zur Herberge kam und habe trotz Decke sehr gefroren. (April)
Im dritten Jahr bin ich häufig morgens mit dünnen Handschuhen durch Nebel und Raureif gelaufen. Etwa um Puebla der Sanabria) Später am Tag war oft T-Shirt Wetter, abends war es kalt. Der Schlafsack war wichtig. (Mai)

Und vielleicht auch noch, es ist ein wunderschöner Weg. Er geht durch sehr verschiedene Landschaften, durchquert beinahe das ganze Land. Es lohnt sich!
Danke für die Präzisierung!
Ich bin mir inzwischen auch sicher, DER Weg lohnt sich, schon alleine der verschiedenen Landschaften wegen 8-)
Bon Camino

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