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VIA FRANCIGENA inkl. Alpenquerung Mai / Juni 2023

Verfasst: 12. Dez 2022, 12:49
von Holger
Ich würde sehr gerne im Mai / Juni 2023 von Lausanne über den Gr.St.Bernhard nach Italien und bis nach Rom pilgern. Die Alpenquerung dürfte in dieser Zeit noch schwierig sein, oder? Ich erhalte ganz unterschiedliche Auskünfte über die Schwierigkeiten und auch die möglichen Gefahren dieser Teilstrecke. Als norddeutscher Flachländer bin ich *im Gebirge* ohnehin nicht gut, wie ich von anderen Wegen weiss.

Wer hat Erfahrung und weiss Rat? Wer plant für Mai / Juni 2023 ebenfalls in Lausanne aufzubrechen? Vielleicht sind zumindest bei der Alpenquerung Weggemeinschaften sinnvoll.

Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen - Schöne Grüsse aus Hamburg,

Holger

Re: VIA FRANCIGENA inkl. Alpenquerung Mai / Juni 2023

Verfasst: 12. Dez 2022, 14:43
von Pilger Franz
Hallo Holger,
ja, die Alpen können gefährlich sein.
Ja, auch als Flachländer kann man sich gut darauf einstellen.
Wichtig, egal wann du gehst: das Wetter, spätestens ab Martigny. Dafür kannst du dich täglich vor dem Aufbrechen lokal informieren (lassen) und dir ggf. Alternativen überlegen.
Ab Martigny fährt ein Bus nach Aosta, falls noch Schnee liegt, durch den Tunnel unter dem Gr. St. Bernhard durch. Die Bernhardiner verpasst du dann leider. (Fahrplan: db, sicherheitshalber bei der SBB https://www.sbb.ch/de/ nachschauen!)
Ist die Strecke auf/über den Pass frei, dann läuft man, kann aber auch Teilstrecken mit dem Bus fahren. Beide verlaufen mehr oder oder weniger in Sichtweite voneinander. Auf der Passhöhe kann/sollte man eine Übernachtung einplanen.

Re: VIA FRANCIGENA inkl. Alpenquerung Mai / Juni 2023

Verfasst: 12. Dez 2022, 17:22
von Jam
Hallo Holger,

ich bin Mitte Juni 2019 in Fribourg meinen Weg nach Fidenza (von dort 2020 nach Rom) gestartet und durfte auf der Etappe von Orsières zum Pass ab Bourg-Saint-Bernard mehrere Furten durchqueren und über kleine Schmelzbäche springen, da waren die Wanderstöcke gold wert. Bis zur Bushaltestelle „l´hospitalet“ kürzte ich die Straßenkurven über Schneefelder ab. Als die Via in der nächsten Serpentine wieder in ein Schneefeld und über mehrere Bäche im steinigen Gelände führte, blieb ich auf der Passstraße und wählte die letzten Kilometer hinauf die sanftere Steigung entlang der Straße.

Der Abstieg nach Aosta hinunter war ein Traum. Immer wieder genoss ich die Blicke ins Tal und war fasziniert von der Natur. Da fiel es mir leicht einzelne Schneefelder zu durchschreiten und über Bäche zu überqueren.

Dir steht ein wunderbarer Pilgerweg bevor. Viele hilfreiche infos findest du hier in "Wieder Italien - Via Francigena". VG Heribert

Re: VIA FRANCIGENA inkl. Alpenquerung Mai / Juni 2023

Verfasst: 13. Dez 2022, 07:40
von donjohannes
Hallo Holger,

Jedes Jahr ist anders. Es gibt strenge und milde Winter. Wie es dieses Jahr kommt, ist schwer zu sagen. Ich wohne 4 Täler südlich vom Sankt Bernhard und wir haben gerade eine längere Kaltphase, wenn auch nicht mit Unmassen Schnee. Aber bis in den April kann alles passieren - kaum Schnee wie letztes Jahr oder überdurchschnittlich viel Schnee.
Grundsätzlich gilt jedoch: Die kleine Passstrasse auf den Pass des Sankt Bernhardsoll soll planmäßig am 18.5.2023 "durchgestochen" werden. Dann hat man die Option zur Not auf diese zu wechseln. Der Wanderweg wird da weiter oben wohl an schattigen Orten unpassierbar sein. Die italienische Südseite sollte früher Schneefrei sein. Aber, wie gesagt, das Wetter kann alles. Als ich am 1. Mai auf meinen Weg nach Jerusalem gestartet bin, lag ab 1700m ein halber Meter Neuschnee und es ging nur mit Schneeschuhen.
Notfallplan, wie schon von anderen gesagt, mit dem Bus durch den Bernhard-Tunnel. Dann verpasst du zwar das höchstgelegene Kloster der Alpen - seit ein paar Jahren ist die Bernhardinerzucht ins Tal verlegt - aber gegen das Wetter kann man nix und soll man nix machen in den Bergen.

H E R Z L I C H E N D A N K !

Verfasst: 13. Dez 2022, 11:18
von Holger
Allerseits herzlichen Dank! Das sind hilfreiche und ermutigende Informationen !