Das Ende der christlichen Kirchen?

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Via Comitis
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Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Via Comitis »

Adieu, christliches Deutschland? "Nach Jahrhunderten vollzieht sich fast unbemerkt eine Art Kulturumbruch: Es gibt hierzulande keine kirchlich gebundene Bevölkerungsmehrheit mehr."

"Die Unterschiede zwischen beiden christlichen Kirchen versteht niemand mehr. Sie sollten wiedervereint als Jesus-Bewegung auferstehen, meint der Schweizer Theologe Josef Hochstrasser ."

Bedeutung der Religion: "Eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2020 berichtet, dass 36% der Europäer Religion für wichtig halten, während derselbe Prozentsatz sie für unwichtig hält. Heruntergerechnet auf einzelne Länder gibt es grosse Unterschiede - in Ungarn halten 30% Religion für wichtig, in Deutschland 24%, in Schweden nur noch 16%."

Glauben in Europa: "Immer mehr Menschen bezeichnen sich als konfessionslos. ... Jüngere Generationen: es ist in Ordnung, keine Religion zu haben."


Gruss

Stefan :-)
Mein Jerusalem-Wegenetz: AL ~ AT ~ BA ~ BG ~ CH ~ CY ~ DE ~ GR ~ HR ~ HU ~ IT ~ ME ~ MK ~ RO ~ RS ~ SK ~ TR ~ VA
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Bernie
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bernie »

Die Abwendung von den Kirchen wird vielfältige Ursachen haben; die Mißbrauchsfälle aber dürften zumindest in den letzten Jahren einer der Hauptgründe für die Kirchenflucht sein.
Verstehen kann ich das voll und ganz - bedauern aber kann ich die Kirchen nicht.
Wer sich allein einmal mit den Schriften Karlheinz Deschners befaßt hat (Kriminalgeschichte des Christentums; Abermals krähte der Hahn etc.), wird diese Institutionen nicht mehr ruhigen Gewissens gutheißen können.

Was aber vielfach unbeachtet bleibt, ist das menschliche Bedürfnis nach Spiritualität.
Spiritualität bedarf keiner Kirche.
Dahingehend mache ich mir keine Sorgen darüber, daß immer mehr junge Leute keine Beziehung mehr zu Kirche und Religion haben.
Irgendwann werden sie zu dem Punkt kommen, an dem sie sich mit den wesentlichsten Fragen des Lebens beschäftigen.
Befriedigende Antworten darauf werden sie in den Kirchen eh nicht finden.
Poorboy
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Poorboy »

Die Rolle der beiden grossen christlichen Kirchen in Deutschland ist mehr als problematisch. Die vielen Missbrauchsfälle und deren Vertuschung sind nur ein Teil der Problematik, allerdings einer der sehr schwer wiegt.
Dass sich in der Konsequenz immer mehr Menschen von den Kirchen abwenden ist gut und richtig. Zumindest in Deutschland ist der Kirchenaustritt die einzige Möglichkeit dieser monströsen Maschine seine finanzielle Unterstützung zu entziehen.
Ich finde es aber wichtig, wie Bernie dies auch in seinem Beitrag erwähnt, zwischen Glaube/Spiritualität und Religion zu differenzieren.
Ich bin in Süddeutschland mit zahlreichen Repressalien von Seiten meiner Eltern katholisch erzogen worden. Für mich hat Christentum immer bedeutet entweder evangelisch oder katholisch zu sein. Erst als ich einige Zeit in den USA verbracht habe, erkannte ich, dass es keine Kirche braucht um Christ zu sein. Im Neuen Testament ist sehr eindeutig aufgezeigt wie man durch Jesus den Weg zu Gott findet und auch ohne Amtskirche praktizierender Christ nach dem Buch sein kann. Das war eine wunderbare Erkenntnis.
In den USA werden Katholiken von vielen Gläubigen als "verloren" betrachtet und im Papst wird der Antichrist gesehen...
Ich sehe nur eine Zukunft für die Kirchen wenn diese sich in der Ökumene zusammenschließen und grundlegend reformieren.
"Afoot and light-hearted I take to the open road, healthy, free, the world before me, the long brown path before me leading wherever I choose."
- Walt Whitman
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Simsim
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Simsim »

Das ist jetzt aber ein Riesenfass, das ihr da aufmacht.....bin gespannt....
Für mich ist meine Beziehung zu Gott und meine Spiritualität ungefähr genauso intim, wie meine Haltung zum Thema Sexualität.

Und die Kirchen erheben nunmal allesamt den Anspruch, mir in meiner Beziehung zu Gott die Richtung weisen zu können.

Mich befremdet es z.b. sehr, dass die verschiedenen Gruppierungen und Institutionen immer meinen, als Einzige die Bibel richtig zu verstehen, also recht zu haben und die anderen Unrecht.

Wir haben, meiner Ansicht nach, immer unendlich viele persönliche Gründe für eine angeblich objektive Meinung. Wenn ich mir also erstmal meiner persönlichen Motivationen, eventuellen Enttäuschungen, Verletzungen, aber auch positiven Prägungen bewusst bin (wie z.b. Poorboy mit seinerVergangenheitim katholischenUmfeld), kann Kritik konstruktiv sein und zur tiefgreifenden Erneuerung aller Strukturen beitragen.
Ansonsten sind meine Haltungen zum jeweiligen Thema rein emotional und wenig hilfreich.

Naja, meistens dürfte es eine Mischung sein....
Ich selbst bin damit gerade mächtig am Ringen. Mein derzeitiger Camino hat ganz viel mit meiner ambivalenten Beziehung zur Kirche zu tun....nix Klares in Sicht für mich, bisher :cry:.
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Walter
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Walter »

Poorboy hat geschrieben: 10. Dez 2022, 05:18 ..... "Dass sich in der Konsequenz immer mehr Menschen von den Kirchen abwenden ist gut und richtig.".....
Schlagzeilen die man im Internet lesen kann. .... „Nicht austreten, sondern auftreten“ oder ... „man muss bleiben, damit nicht alles bleibt wie es ist“ ...
Vielleicht sollten wir mal darüber nachdenken, denn alles andere ist doch einfach die Augen zu machen und ein Davonlaufen.

Gruß Walter
Cam. Frances, Cam. del Norte, Via Gebennensis, Via dela Plata, Via Podiensis, Via Regia, Jakobsweg Schweiz, Via Francigena, Olavsweg, Português, Ignatiusweg, Fränkisch Schwäbischer Jakobsweg, Münchner Jakobsweg, Via Scandinavica, Franziskusweg, Primitivo.
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Pooh_der_baer
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Pooh_der_baer »

Hallo,

im Eingangspost werden m.E. zwei Dinge angesprochen und dabei vermischt.

Zum einen, die beiden gr. christlichen Kirchen/Konfessionen,, zum anderen der christliche Glauben/Religion.

Ich kenne etliche Menschen, die weiterhin christlich glauben, aber aus den verschiedenen Gründen keiner der beide gr. Religiongemeinschaften
angehören. Zum Glauben gehört nicht unbedingt ein Kirchengebäude und nicht die Mitgliedsschaft in einer Gemeinschaft.
Mit dem Glauben kann/muss sich der Mensch ggf. auseinandersetzen. Die Entscheidung dazu muss er sich dann für sich treffen.

Nebenbei, in vielen Gegenden der Welt, z.B. Mittel- und Südamerika und Südostasien verlieren die beiden gr. Kofessionen Mitglieder.
Dafür werden sogenannte Freikirchen immer umfangreicher. Obwohl deren Einstellungen und Ausrichtung viel eingeschränkter und enger sind,
als die der beiden gr. Konfessionen.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Bernie
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bernie »

Walter hat geschrieben: 10. Dez 2022, 13:31 Schlagzeilen die man im Internet lesen kann. .... „Nicht austreten, sondern auftreten“ oder ... „man muss bleiben, damit nicht alles bleibt wie es ist“ ...
Vielleicht sollten wir mal darüber nachdenken, denn alles andere ist doch einfach die Augen zu machen und ein Davonlaufen.
Augen zu und davonlaufen?
Ich denke nicht.
Wenn ich - bildhaft ausgedrückt - von einem Arzt jahrelang falsch behandelt worden bin und schließlich durch die Behandlung eines anderen Fachmannes darauf hingewiesen werde, gehe ich sicherlich nicht hin und versuche, den ersten Arzt davon zu überzeugen, daß er jahrelang daneben gelegen hat.
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß es mir gelingt?
Und warum sollte ich es tun?
Wer sich einmal mit kirchenkritischer Literatur beschäftigt hat (wie oben genannt: z.B. K.H. Deschner "Kriminalgeschichte des Christentums" und "Abermals krähte der Hahn" oder auch Bart. D. Ehrman "Abgeschrieben, falsch zitiert und mißverstanden" und "Jesus im Zerrspiegel"), der wird zu dem Schluß kommen, daß die Bibel ein Buch voller Irrtümer und Mißverständnisse ist und der Katechismus eben darauf aufbaut.
Warum sollte ich versuchen, eine Kirche zu verändern, die keine Grundlage hat?
Nicht einmal das Zölibat hat eine Grundlage. Und zu welchen "Ergebnissen" es führt, wissen wir nun hinreichend.

Wenn ich ein Problem nicht lösen kann - löse ich mich vom Problem!
calixtinusII
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von calixtinusII »

Europa, geschweige denn Deutschland, ist absolut nicht der Nabel der Welt. Wer nur ein klein wenig über den Tellerrand schaut, wundert sich nicht, dass zum Beispiel die Zahl der Katholiken (letzte Statistik 2019/2021) trotz der vielen Abgänge in Europa weltweit um 16 Millionen auf 1,345 Milliarden gestiegen ist. Die Kirche prosperiert vor allem in Afrika und Asien. Die Priesterseminare in Afrika sind teils randvoll, Priesteramtskandidaten stehen auf der Warteliste, so berichtet es mir u.a. mein priesterlicher Freund und Gewährsmann aus Nigeria. Auch und gerade deshalb erwähnenswert, da wir es derzeit mit der größten Christenverfolgung aller Zeiten zu tun haben: in Afrika, Asien, Naher Osten, aber auch auf subtile Art in Europa.
Open Doors: „Die Intensität der Christenverfolgung hat weltweit zugenommen. Weltweit sind mehr als 360 Millionen Christen wegen ihres Glaubens intensiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex gilt dies sogar in einem sehr hohen bis extremen Maß; davon betroffen sind 312 Millionen der dort lebenden 737 Millionen Christen.“
Im übrigen würde weltweit die caritative Arbeit zusammenbrechen, gäbe es nicht Institutionen wie missio.at: in Uganda beispielsweise gegen die Energiekrise als Beitrag zum Klimaschutz; in Myanmar gegen den Menschenhandel, et ecetera. Mehr hierüber via https://www.missio.at/projekte/
Ich wünsche allen eine gute Adventszeit als Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn.
Calixtinus II
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Bernie
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bernie »

calixtinusII hat geschrieben: 10. Dez 2022, 17:20 Wer nur ein klein wenig über den Tellerrand schaut, wundert sich nicht, dass zum Beispiel die Zahl der Katholiken (letzte Statistik 2019/2021) trotz der vielen Abgänge in Europa weltweit um 16 Millionen auf 1,345 Milliarden gestiegen ist.
Nun ja, wer ein klein wenig über den Tellerrand zu schauen vermag, dem wird auch nicht entgangen sein, daß die Weltbevölkerung jährlich um 83 Millionen Menschen zunimmt. Mit Stichtag 15. November 2022 sind wir nun offiziell 8 Milliarden Menschen.
Was sind da schon 16 Millionen? Und in welchem Zeitraum?
calixtinusII hat geschrieben: 10. Dez 2022, 17:20 Die Kirche prosperiert vor allem in Afrika und Asien.
Eben. Die Kirche prosperiert vor allem in ärmeren Ländern bzw. Ländern mit geringerem Bildungsniveau. Denn Menschen mit geringerer Bildung sind leichter zu beeinflussen. Oder ist hier der Ausdruck manipulieren treffender?
Und das Thema Christenverfolgung schweift hier doch zu sehr ab.
calixtinusII hat geschrieben: 10. Dez 2022, 17:20 Im übrigen würde weltweit die caritative Arbeit zusammenbrechen, gäbe es nicht Institutionen wie missio.at: .....
Weltweit zusammenbrechen?
Eine mehr als gewagte Aussage, die es zu untermauern bedarf.
Ebenso könnte man behaupten, daß alle Mitarbeiter in kirchlichen Einrichtungen orthodoxe Christen sind.
Ich selbst stehe einer kirchlichen Einrichtung nahe, deren Mitarbeiter zum kleinsten Teil bekennende Christen sind. Und ich vermute, daß es in kirchlichen Krankenhäusern, Altenheimen und anderen kirchlichen Einrichtungen nicht anders aussehen wird.
Gerhard Nikolaus
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Poorboy hat geschrieben: 10. Dez 2022, 05:18 ...
In den USA werden Katholiken von vielen Gläubigen als "verloren" betrachtet und im Papst wird der Antichrist gesehen...
Ich sehe nur eine Zukunft für die Kirchen wenn diese sich in der Ökumene zusammenschließen und grundlegend reformieren.
Das wundert mich gar nicht. Überspitzt gesagt ist für mich der Protestantismus bzw. Puritanismus und dessen so genannte Pilgerväter die Keimzelle der späteren USA. Haben sich diese Menschen damals nicht in die so genannte Neue Welt aufgemacht, um ein religiöses Leben nach eigenen Vorstellungen, frei vom römischen Katholizismus, zu praktizieren?
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Anne Ruschmann
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Anne Ruschmann »

…interessante Beiträge zu diesem Thema.
Ich selbst bin katholisch christlich erzogen, und habe im „zarten“ Alter von 62 Jahren beschlossen der Institution den Rücken zu kehren und aus der Kirche auszutreten.
Es war einfach nicht mehr meine Welt, die Verlogenheit, die Selbstherrlichkeit und viele andere Gründe haben da eine Rolle gespielt. Ich fühlte mich irgendwie ohnmächtig hilflos.
Meinem Glauben, meinem tiefen christlichen Denken, meiner Moral hat das keinen Abbruch getan, wenngleich ich mich auch als spirituell bezeichnen würde.
Aber es macht mir dennoch Sorgen, dass sich eine grundsätzliche Abwendung von der Kirche und dem damit verbundenen Glauben abzuzeichnen scheint.
Ich befürchte, dass christliche Werte an Bedeutung und Wichtigkeit verlieren und auf Dauer geringer werden. Unserer Gesellschaft, unserem Miteinander würde das nicht guttun.

Buen Camino,
Anne
Mimmy2022
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Mimmy2022 »

Bernie hat geschrieben: 10. Dez 2022, 15:12 Wenn ich - bildhaft ausgedrückt - von einem Arzt jahrelang falsch behandelt worden bin und schließlich durch die Behandlung eines anderen Fachmannes darauf hingewiesen werde, gehe ich sicherlich nicht hin und versuche, den ersten Arzt davon zu überzeugen, daß er jahrelang daneben gelegen hat.
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß es mir gelingt?
Und warum sollte ich es tun?
[...]
Wenn ich ein Problem nicht lösen kann - löse ich mich vom Problem!
Wenn man also einen Arzt erwischt, der einen versehentlich falsch behandelt (von mir aus auch mit Absicht), dann sollte man zu keinem Arzt mehr gehen?

Denn ich denke, dass die meisten die austreten, nicht in eine andere Kirche wechseln.

Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn man dem Arzt nicht sagt, dass er falsch lag, dann wird er in der Zukunft einen anderen Patienten mit den selben Symptomen vermutlich ebenfalls falsch behandeln. Wäre es daher nicht im Interesse aller seiner Patienten, mit ihm das Gespräch zu suchen?



Ich denke das Thema ist ein komplexes und dürfte bei einigen auf heftige Emotionen stoßen.
Mir fallen dazu zwei Punkte auf anhieb ein:
1. Ich vermute stark, dass ein Großteil, der eine der Kirchen verlässt und nicht einer anderen Beitritt, wieso nicht wirklich "glaubt".
2. Die Kirchen weichen die Glaubensgrundsätze immer mehr auf und "versuchen sich der modernden Welt anzupassen". Das wird dann vielleicht von Leuten auf Twitter "gefeiert", muss aber nicht gut bei den Mitgliedern der Kirche ankommen. Vorallem nicht bei dem wirklich gläubigem Kern.
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Bernie
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bernie »

Mimmy2022 hat geschrieben: 10. Dez 2022, 20:58
Bernie hat geschrieben: 10. Dez 2022, 15:12 Wenn ich - bildhaft ausgedrückt - von einem Arzt jahrelang falsch behandelt worden bin und schließlich durch die Behandlung eines anderen Fachmannes darauf hingewiesen werde, gehe ich sicherlich nicht hin und versuche, den ersten Arzt davon zu überzeugen, daß er jahrelang daneben gelegen hat.
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß es mir gelingt?
Und warum sollte ich es tun?
[...]
Wenn ich ein Problem nicht lösen kann - löse ich mich vom Problem!
Wenn man also einen Arzt erwischt, der einen versehentlich falsch behandelt (von mir aus auch mit Absicht), dann sollte man zu keinem Arzt mehr gehen?
Habe ich das gesagt?
Nein.
Wenn ich schreibe: "durch die Behandlung eines anderen Fachmannes" - kann das selbstredend ein anderer Arzt sein. Muß aber nicht zwingend der Fall sein.
Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn man dem Arzt nicht sagt, dass er falsch lag, dann wird er in der Zukunft einen anderen Patienten mit den selben Symptomen vermutlich ebenfalls falsch behandeln. Wäre es daher nicht im Interesse aller seiner Patienten, mit ihm das Gespräch zu suchen?
Ein Arzt, der einen Patienten jahrelang behandelt, ohne ihn heilen zu können, sollte sich selbst einmal fragen, ob er überhaupt auf dem richtigen Weg ist. Ich habe zwei Fälle in meinem Umfeld, die beide regelrecht von dem Arzt vor die Türe gesetzt wurden, als sie ihm klarzumachen versuchten, daß die Behandlung falsch war.
Daher meine Frage: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, ihn von seinem Fehler überzeugen zu können?
Denn ich denke, dass die meisten die austreten, nicht in eine andere Kirche wechseln.
(...)
1. Ich vermute stark, dass ein Großteil, der eine der Kirchen verlässt und nicht einer anderen Beitritt, wieso nicht wirklich "glaubt".
Wie "glaubt" man denn "wirklich"??? :(
Ein gebranntes Kind scheut das Feuer, sagt man.
Warum sollte man, wenn man der einen Kirche "entkommen" ist, zur nächsten wechseln?
In ihren Grundlagen sind sie sich gleich.

Nicht zuletzt: "Wasser predigen und Wein saufen" - das ist das, was die Kirchen vorleben.
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donjohannes
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von donjohannes »

Na bin ich froh, dass jetzt mit viel Fairness, nüchterner Objektivität und unglaublicher Einsicht das "Ende der christlichen Kirchen" in einem Pilgerforum verhandelt wird. Vollmundige pauschale Urteile über Hunderttausdende Andersdenkende aus der eigenen bescheidenen "Lebenserfahrung" sind schon da, kurz bevor man in einem anderen Faden etwas von Begegnung, Offenheit, Verständnis und Toleranz faselt. Es lebe das Urteil, das Vorurteil, das Verurteilen! Cui bono?
Österreich -Santiago 1998
Liechtenstein - Jerusalem und zurück 2013-14 (http://www.4kmh.com/neo)
Triest - Cannes (Via Alpina Sacra) 2018 ( http://www.4kmh.com/vas )
Irland - Italien (Via Columbani) 2022
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Bernie
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bernie »

donjohannes hat geschrieben: 10. Dez 2022, 21:55 Na bin ich froh, dass jetzt mit viel Fairness, nüchterner Objektivität und unglaublicher Einsicht das "Ende der christlichen Kirchen" in einem Pilgerforum verhandelt wird. Vollmundige pauschale Urteile über Hunderttausdende Andersdenkende aus der eigenen bescheidenen "Lebenserfahrung" sind schon da, kurz bevor man in einem anderen Faden etwas von Begegnung, Offenheit, Verständnis und Toleranz faselt. Es lebe das Urteil, das Vorurteil, das Verurteilen! Cui bono?
Die Verurteilung in Deinen eigenen Worten ist unverkennbar.
Wie gesagt: Wasser predigen und Wein saufen.....
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