Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
- Pooh_der_baer
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Hallo,
schon interessant, dass diese Diskusion jetzt so hoch kommt.
Es gab Zeiten, da wurde der soziale Pflichtdienst, der gleichzeitig von Menschen, die nicht zur Bundeswehr eingezogen wurden, ableisten sollten,
nahezu verteufelt. Verweis auf vergangene Zeiten.
schon interessant, dass diese Diskusion jetzt so hoch kommt.
Es gab Zeiten, da wurde der soziale Pflichtdienst, der gleichzeitig von Menschen, die nicht zur Bundeswehr eingezogen wurden, ableisten sollten,
nahezu verteufelt. Verweis auf vergangene Zeiten.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
- Frau Holle
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Deine Ausführungen zeigen aber, dass er weniger im Vergleich wenig(er) mit den Menschen zu tun hat und die von dir aufgeführten Tätigkeiten sind meistens ja schnell erledigt und erst ab ca 15 min ohne Abstand wird es ja kritisch bzgl einer Ansteckung.Bernie hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 01:33Du bist offenbar nicht ganz im Bilde, wieviel Kontakt der Hausmeister mit den Heimbewohnern hat.Frau Holle hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 01:12 Das wundert mich keineswegs, hat der Haustechniker Kraft seines Amtes ja wenig mit Menschen, sondern hauptsächlich mit Haus und Technik zu tun
Mich wundert es einfach nicht, dass der Haustechniker sich nicht angesteckt hat und sehe keinen Bezug zum Impfstatus
u l t r e i a
Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Hallo Bernie,
kommt es mir nur so vor oder schiebst du einen grundsätzlichen Frust auf diese Gesellschaft? Ich hoffe doch sehr dass du keine persönlichen Rückschläge durch diese Gesellschaft erleben musstes das du so kritisch geworden bist. Wobei kritisch ja grundsätzlich sinnvoll ist.
Ich gehöre noch zu denen die einen Wehrdienst leisten mussten, allerdings bin ich quasi ein Wehrkraftzersetzer und habe mich damals für 10 Jahre im K-Schutz verpflichtet. Das viel mir in sofern leicht, da ich bereits mit 13 Jahren in die Jugendorganisation des DRK eingetreten bin und bis heute aktives Mitglied in einer Einsatzeinheit bin.
Mit der Aussetzung des Wehrdienstes fielen entsprechend ALLE Ersatzbereiche weg. Und ich rede hier nicht nur über die ZIVIS in Krankenhäuser.
Heute sind wir leider in einer Situation, dass wir die Stellen im K-Schutz oder des erweiterten Rettungsdienstes kaum noch besetzen können und das Problem wird zukünftig nicht besser werden.
Wir sehen derzeit nicht nur einen Mangel an Bereitschaft sich entsprechend zu engagieren, auch der Respekt vor denjenigen die dies dennoch tun schwindet fortlaufend.
Wir sehen doch alle, dass Naturgewalten und sonstige Ereignisse immer größere Herausforderungen an das eingesetzte Personal (falls denn vorhanden)stellt.
Soweit ich mich erinnere ist die Diskussion über einen freiwilligen Dienst (Bufti) seit Ende der Wehrpflicht nicht wirklich abgerissen.
Ist es nicht grundsätzlich in Ordnung wenn alle jungen Menschen eine festgesetzte Zeit für das Wohl der Allgemeinheit einen Dienst tut? Natürlich nur sofern dies auch für jeden zutrifft, damit es gerecht bleibt. Ich persönlich mache es mir da nicht so einfach, denke aber es würde jungen Menschen durchaus gut tun wenn auch mal eine persönliche Beleuchtung anderer Lebensumstände möglich ist. Zumindest denke ich das der gegenseitige Respekt durch einen solchen Dienst wieder einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen kann. Auf der anderen Seite verstehe ich durchaus wenn junge Menschen über ihre Lebenszeit selber bestimmen möchte, meine Generation konnte es nicht so ohne weiteres und haben dennoch alle gut überlebt...
Leider ist das ich, ich, ich, in unserer Gesellschaft zunehmend auf dem Vormarsch und ich könnte einige völlig unnötige Respektlosigkeiten aufzählen...ach ja, vielleicht bin ich mittlerweile auch schon einfach zu alt geworden und trauere mit beginnender Senilität den besseren Zeiten (was den Respekt angeht) hinterher.
Mein Fazit: Es gibt gute Gründe dafür und ebenso gute dagegen. Ich finde man sollte dies in Betracht ziehen und auch diskutieren, aber bitte nicht direkt für alles was uns aus unserer Komfortzone holen könnte das Schild "Dagegen" hochhalten...
kommt es mir nur so vor oder schiebst du einen grundsätzlichen Frust auf diese Gesellschaft? Ich hoffe doch sehr dass du keine persönlichen Rückschläge durch diese Gesellschaft erleben musstes das du so kritisch geworden bist. Wobei kritisch ja grundsätzlich sinnvoll ist.
Ich gehöre noch zu denen die einen Wehrdienst leisten mussten, allerdings bin ich quasi ein Wehrkraftzersetzer und habe mich damals für 10 Jahre im K-Schutz verpflichtet. Das viel mir in sofern leicht, da ich bereits mit 13 Jahren in die Jugendorganisation des DRK eingetreten bin und bis heute aktives Mitglied in einer Einsatzeinheit bin.
Mit der Aussetzung des Wehrdienstes fielen entsprechend ALLE Ersatzbereiche weg. Und ich rede hier nicht nur über die ZIVIS in Krankenhäuser.
Heute sind wir leider in einer Situation, dass wir die Stellen im K-Schutz oder des erweiterten Rettungsdienstes kaum noch besetzen können und das Problem wird zukünftig nicht besser werden.
Wir sehen derzeit nicht nur einen Mangel an Bereitschaft sich entsprechend zu engagieren, auch der Respekt vor denjenigen die dies dennoch tun schwindet fortlaufend.
Wir sehen doch alle, dass Naturgewalten und sonstige Ereignisse immer größere Herausforderungen an das eingesetzte Personal (falls denn vorhanden)stellt.
Soweit ich mich erinnere ist die Diskussion über einen freiwilligen Dienst (Bufti) seit Ende der Wehrpflicht nicht wirklich abgerissen.
Ist es nicht grundsätzlich in Ordnung wenn alle jungen Menschen eine festgesetzte Zeit für das Wohl der Allgemeinheit einen Dienst tut? Natürlich nur sofern dies auch für jeden zutrifft, damit es gerecht bleibt. Ich persönlich mache es mir da nicht so einfach, denke aber es würde jungen Menschen durchaus gut tun wenn auch mal eine persönliche Beleuchtung anderer Lebensumstände möglich ist. Zumindest denke ich das der gegenseitige Respekt durch einen solchen Dienst wieder einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen kann. Auf der anderen Seite verstehe ich durchaus wenn junge Menschen über ihre Lebenszeit selber bestimmen möchte, meine Generation konnte es nicht so ohne weiteres und haben dennoch alle gut überlebt...
Leider ist das ich, ich, ich, in unserer Gesellschaft zunehmend auf dem Vormarsch und ich könnte einige völlig unnötige Respektlosigkeiten aufzählen...ach ja, vielleicht bin ich mittlerweile auch schon einfach zu alt geworden und trauere mit beginnender Senilität den besseren Zeiten (was den Respekt angeht) hinterher.
Mein Fazit: Es gibt gute Gründe dafür und ebenso gute dagegen. Ich finde man sollte dies in Betracht ziehen und auch diskutieren, aber bitte nicht direkt für alles was uns aus unserer Komfortzone holen könnte das Schild "Dagegen" hochhalten...
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Ein wenig irritiert mich bei der Diskussion, dass sich hierbei viel öfter alte/ältere Menschen äußern, als die jungen, die es betreffen würde
Aktuell ein Kommentar im SPIEGEL:
Ein Pflichtdienst ist das Beste, was uns passieren kann
Der Grund dafür, dass sie ausgesetzt wurde, war ja auch nicht, weil sie grundsätzlich schlecht war. Nach der Wiedervereinigung und der veränderten Sicherheitslage in Europa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Bundeswehr deutlich verkleinert. Dadurch wurde nur noch ein Bruchteil eines Jahrgangs einberufen - und damit war der Gleichbehandlungsgrundsatz nicht mehr gegeben. Ich kann mich auch noch gut an den Aufschrei erinnern, dass das Pflegesystem zusammenbrechen und deutlich teurer würde, weil keine Zivildienstleistenden mehr da sind...
Dass es in unserer Gesellschaft seit ein paar Jahren ein ziemliches Problem damit gibt, dass Rettungskräfte, die Feuerweh, die Polizei, Ersthelfer und Ehrenamtliche bedrängt, bleidigt, angegriffen oder veretzt werden, ist ja nun nichts Neues. Vielleicht würde ein allgemeiner, verpflichtender Sozieldienst helfen, ein breites Verständnis für diese Berufsgruppen zu schaffen?
Grüße
Stefan
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Ein Pflichtdienst ist das Beste, was uns passieren kann
Das Thema kam seit Ende der Wehrpflicht gefühlt alle zwei Jahre wieder auf. Aber die ist ja nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt - könnte also auf Beschluss des Bundestages auch kurzfristig wieder eingeführt werden.Pilgerbär hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 11:29 Soweit ich mich erinnere ist die Diskussion über einen freiwilligen Dienst (Bufti) seit Ende der Wehrpflicht nicht wirklich abgerissen.
Ist es nicht grundsätzlich in Ordnung wenn alle jungen Menschen eine festgesetzte Zeit für das Wohl der Allgemeinheit einen Dienst tut? Natürlich nur sofern dies auch für jeden zutrifft, damit es gerecht bleibt. Ich persönlich mache es mir da nicht so einfach, denke aber es würde jungen Menschen durchaus gut tun wenn auch mal eine persönliche Beleuchtung anderer Lebensumstände möglich ist. Zumindest denke ich das der gegenseitige Respekt durch einen solchen Dienst wieder einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen kann. Auf der anderen Seite verstehe ich durchaus wenn junge Menschen über ihre Lebenszeit selber bestimmen möchte, meine Generation konnte es nicht so ohne weiteres und haben dennoch alle gut überlebt...
Der Grund dafür, dass sie ausgesetzt wurde, war ja auch nicht, weil sie grundsätzlich schlecht war. Nach der Wiedervereinigung und der veränderten Sicherheitslage in Europa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Bundeswehr deutlich verkleinert. Dadurch wurde nur noch ein Bruchteil eines Jahrgangs einberufen - und damit war der Gleichbehandlungsgrundsatz nicht mehr gegeben. Ich kann mich auch noch gut an den Aufschrei erinnern, dass das Pflegesystem zusammenbrechen und deutlich teurer würde, weil keine Zivildienstleistenden mehr da sind...
Dass es in unserer Gesellschaft seit ein paar Jahren ein ziemliches Problem damit gibt, dass Rettungskräfte, die Feuerweh, die Polizei, Ersthelfer und Ehrenamtliche bedrängt, bleidigt, angegriffen oder veretzt werden, ist ja nun nichts Neues. Vielleicht würde ein allgemeiner, verpflichtender Sozieldienst helfen, ein breites Verständnis für diese Berufsgruppen zu schaffen?
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Ein wenig irritiert mich bei der Diskussion, dass sich hierbei viel öfter alte/ältere Menschen äußern, als die jungen, die es betreffen würde
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Der Grund dafür, dass sie ausgesetzt wurde, war ja auch nicht, weil sie grundsätzlich schlecht war. Nach der Wiedervereinigung und der veränderten Sicherheitslage in Europa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Bundeswehr deutlich verkleinert. Dadurch wurde nur noch ein Bruchteil eines Jahrgangs einberufen - und damit war der Gleichbehandlungsgrundsatz nicht mehr gegeben. Ich kann mich auch noch gut an den Aufschrei erinnern, dass das Pflegesystem zusammenbrechen und deutlich teurer würde, weil keine Zivildienstleistenden mehr da sind...
Dass es in unserer Gesellschaft seit ein paar Jahren ein ziemliches Problem damit gibt, dass Rettungskräfte, die Feuerweh, die Polizei, Ersthelfer und Ehrenamtliche bedrängt, bleidigt, angegriffen oder veretzt werden, ist ja nun nichts Neues. Vielleicht würde ein allgemeiner, verpflichtender Sozieldienst helfen, ein breites Verständnis für diese Berufsgruppen zu schaffen?
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Das Thema kam seit Ende der Wehrpflicht gefühlt alle zwei Jahre wieder auf. Aber die ist ja nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt - könnte also auf Beschluss des Bundestages auch kurzfristig wieder eingeführt werden.Pilgerbär hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 11:29 Soweit ich mich erinnere ist die Diskussion über einen freiwilligen Dienst (Bufti) seit Ende der Wehrpflicht nicht wirklich abgerissen.
Ist es nicht grundsätzlich in Ordnung wenn alle jungen Menschen eine festgesetzte Zeit für das Wohl der Allgemeinheit einen Dienst tut? Natürlich nur sofern dies auch für jeden zutrifft, damit es gerecht bleibt. Ich persönlich mache es mir da nicht so einfach, denke aber es würde jungen Menschen durchaus gut tun wenn auch mal eine persönliche Beleuchtung anderer Lebensumstände möglich ist. Zumindest denke ich das der gegenseitige Respekt durch einen solchen Dienst wieder einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen kann. Auf der anderen Seite verstehe ich durchaus wenn junge Menschen über ihre Lebenszeit selber bestimmen möchte, meine Generation konnte es nicht so ohne weiteres und haben dennoch alle gut überlebt...
Der Grund dafür, dass sie ausgesetzt wurde, war ja auch nicht, weil sie grundsätzlich schlecht war. Nach der Wiedervereinigung und der veränderten Sicherheitslage in Europa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Bundeswehr deutlich verkleinert. Dadurch wurde nur noch ein Bruchteil eines Jahrgangs einberufen - und damit war der Gleichbehandlungsgrundsatz nicht mehr gegeben. Ich kann mich auch noch gut an den Aufschrei erinnern, dass das Pflegesystem zusammenbrechen und deutlich teurer würde, weil keine Zivildienstleistenden mehr da sind...
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Ich bin in einer Zeit groß geworden, in der es die allgemeine Wehrpflicht gab und man den Wehrdienst nur nach einer schriftlichen Begründung und einer mündlichen Verhandlung nicht leisten musste, dafür dann aber einen Zivildienst, der zu meiner Zeit sogar drei Monate länger dauerte, als der Dienst mit der Waffe.Bernie hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 00:25Ein Pflichtdienst, der nichts anderes ist als ein Zwangsdienst, IST gestohlene Lebenszeit. Vielleicht wäre hier der Ausdruck "Frondienst" durchaus treffend.Ist es sozial, Menschen zu einem Dienst zu verpflichten, den sie nicht machen möchten?Wenn wir keine soziale Wesen mehr sind, dann haben wir verlernt, Mensch zu sein. (...) alles eine Frage der Wertschätzung!
Und ist es sozial, sie für eine (Vollzeit)Arbeit mit einem Almosen abzuspeisen?
Ist das Wertschätzung - oder Ausbeutung?
Zeigt sich Menschsein in der Ableistung eines Zwangsdienstes?
Oder wird hier aufgrund verfehlter Politik Schadensbegrenzung versucht auf dem Rücken einer jungen Generation, die ohnehin ihr Leben lang dafür zahlen muß?
Ich habe meinen Zivildienst in einer gemeinnützigen Werkstatt für behinderte Menschen geleistet. Weder ich noch alle mir bekannten Zivildienstleistenden haben ihre Zivi-Zeit als verlorene oder gar gestohlene Lebenszeit empfunden, dagegen aber als eine Bereicherung und wichtige Erfahrung für das weitere Leben. Ich möchte meine Zivildienstzeit nicht missen!
Bernie, ich weiß nicht mit welchem Lebensfrust Du Dich gerade abmühen musst, rede aber bitte nicht von Menschen, die es besser wissen als Du, sie hätten mit 1,5 Jahren Dienst an der Gemeinschaft Lebenszeit vergeudet.
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
@ Pilgerbär und Gerhard
vielen Dank, da kann ich euch nur zustimmen!
Während meiner Wehrdienstzeit wurde ich zum Studium entlassen und kam danach als wehrpflichtiger Offizier zurück - super Sache! Dadurch kenne ich beide Seiten
Jetzt sitze ich als eine Art Reservist für die Bundeswehr im Landratsamt in beratender Tätigkeit. Dazu gehört auch den Kontakt zu den ganzen Blaulichtfraktionen (Polizei, Feuerwehr, THW etc ) zu halten. Und dabei überall die gleiche Problematik: fehlender Nachwuchs.
Würden wir versuchen, die ehrenamtlichen Stellen mit Vollzeitkräften zu besetzen, würden die Steuern nochmals steigen, die Leute würde man nicht bekommen und der Verlust der Kameradschaft und dem positiven Miteinander wäre schwer zu ersetzen. Dieses Gefühl, gemeinsam unter persönlichem Einsatz, etwas Gutes geleistet zu haben ist unbeschreiblich!
Wie schon erwähnt: durch das anfangs bedingt freiwillige Engagement in der Feuerwehr, Altenpflege, THW usw lernt man diesen Einsatz zu schätzen und wird zu den Menschen, die unsere Gesellschaft so dringend nötig hat.
Ich würde es als Chance sehen ...
Grüßle Wolfgang
vielen Dank, da kann ich euch nur zustimmen!
Während meiner Wehrdienstzeit wurde ich zum Studium entlassen und kam danach als wehrpflichtiger Offizier zurück - super Sache! Dadurch kenne ich beide Seiten
Jetzt sitze ich als eine Art Reservist für die Bundeswehr im Landratsamt in beratender Tätigkeit. Dazu gehört auch den Kontakt zu den ganzen Blaulichtfraktionen (Polizei, Feuerwehr, THW etc ) zu halten. Und dabei überall die gleiche Problematik: fehlender Nachwuchs.
Würden wir versuchen, die ehrenamtlichen Stellen mit Vollzeitkräften zu besetzen, würden die Steuern nochmals steigen, die Leute würde man nicht bekommen und der Verlust der Kameradschaft und dem positiven Miteinander wäre schwer zu ersetzen. Dieses Gefühl, gemeinsam unter persönlichem Einsatz, etwas Gutes geleistet zu haben ist unbeschreiblich!
Wie schon erwähnt: durch das anfangs bedingt freiwillige Engagement in der Feuerwehr, Altenpflege, THW usw lernt man diesen Einsatz zu schätzen und wird zu den Menschen, die unsere Gesellschaft so dringend nötig hat.
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Nach dem Camino ist vor dem Camino
Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
WoM hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 16:22 @ Pilgerbär und Gerhard
vielen Dank, da kann ich euch nur zustimmen!
Während meiner Wehrdienstzeit wurde ich zum Studium entlassen und kam danach als wehrpflichtiger Offizier zurück - super Sache! Dadurch kenne ich beide Seiten
Jetzt sitze ich als eine Art Reservist für die Bundeswehr im Landratsamt in beratender Tätigkeit. Dazu gehört auch den Kontakt zu den ganzen Blaulichtfraktionen (Polizei, Feuerwehr, THW etc ) zu halten. Und dabei überall die gleiche Problematik: fehlender Nachwuchs.
Würden wir versuchen, die ehrenamtlichen Stellen mit Vollzeitkräften zu besetzen, würden die Steuern nochmals steigen, die Leute würde man nicht bekommen und der Verlust der Kameradschaft und dem positiven Miteinander wäre schwer zu ersetzen. Dieses Gefühl, gemeinsam unter persönlichem Einsatz, etwas Gutes geleistet zu haben ist unbeschreiblich!
Wie schon erwähnt: durch das anfangs bedingt freiwillige Engagement in der Feuerwehr, Altenpflege, THW usw lernt man diesen Einsatz zu schätzen und wird zu den Menschen, die unsere Gesellschaft so dringend nötig hat.
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Ich glaube, ob ein Pflichtdienst verlorene Lebenszeit ist oder nicht, kann jeder nur für sich selbst entscheiden. Fakt bleibt für mich aber, dass ein Wehr- oder Zivildienst wie ihn viele von uns noch kennen, ein Zwangsdienst war, dessen Nichterfüllung bestraft wurde und dessen Erfüllung finanzielle Ausfälle bedeutet, die sich durch geringere Rente / Pension bis zum Lebensende bemerkbar machen.
Derbe formuliert: Dei Wahl zwischen Pest und Cholera.
Und mein ganz persönlicher "Senf" dazu: Wenn ein System nur mit Zwansdienst uberlebensfähig ist - sollte man dann nicht evtl. mal uber das System nachdenken?
Das einzig (!) positiv, was ich diesen Ideen abgewinnen kann: es ist ja von einem Dienst für alle (m/w/d) die Rede.
Derbe formuliert: Dei Wahl zwischen Pest und Cholera.
Und mein ganz persönlicher "Senf" dazu: Wenn ein System nur mit Zwansdienst uberlebensfähig ist - sollte man dann nicht evtl. mal uber das System nachdenken?
Das einzig (!) positiv, was ich diesen Ideen abgewinnen kann: es ist ja von einem Dienst für alle (m/w/d) die Rede.
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Ich habe für meinen Wehrdienst Rentenpunkte bekommen. Der Sold war im Vergeich zu den Jobs, die ich als Schüler in den Ferien hatte, wirklich nicht zu verachten, so als Ungelernter gleich nach dem Abi. Natürlich wurde man dadurch nicht reich...l.incredulo hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 21:19 [...] dessen Erfüllung finanzielle Ausfälle bedeutet, die sich durch geringere Rente / Pension bis zum Lebensende bemerkbar machen. .
Übrigens, eben im Radio gehört:
Heute im Radio gehört: Laut einer repräsentativen Umfrage sind etwa 60% der MEnschen zwischen 16 und 24 *für* einen solchen Dienst.
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Anderes Thema: Landesverteidigung. Wieviel ist uns Wohlstand und Freiheit wert? Wie wir gerade nicht so weit weg erleben, haben bestimmte Menschen kein Problem damit, unsere Freiheit einzuschränken. Da hilft gut zureden recht wenig.l.incredulo hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 21:19 Und mein ganz persönlicher "Senf" dazu: Wenn ein System nur mit Zwansdienst uberlebensfähig ist - sollte man dann nicht evtl. mal uber das System nachdenken.
...
Blöd ist nur, dass das Militär irgendwie ausgebildete Soldaten braucht, die mit vorhandenem Material umzugehen wissen. Unschön diese Vorstellung, aber Abschreckung ist manchmal nötig.
Tja, wer will das freiwillig machen? Da wird man um etwas Zwang nicht herum kommen, dafür ist unsere Gesellschaft zu egoistisch.
Grüßle Wolfgang
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- Pilger Franz
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Was hat diese Diskussion mit dem Pilgern zu tun?
Ich finde sie hier einfach fehl am Platz.
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BC
Franz
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Naja, wir sind hier in der "Schnatterecke" - da kann und darf es um alles gehen.
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- Pilger Franz
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Pardon, habe ich übersehen. Danke für den Hinweis.
Im Übrigen lese ich heute in der SZ, dass Herr Steinmeier von BILD willkürlich zitiert wurde.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/stei ... duced=true
Im Übrigen lese ich heute in der SZ, dass Herr Steinmeier von BILD willkürlich zitiert wurde.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/stei ... duced=true
BC
Franz
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- Pooh_der_baer
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Re: Steinmeier will sozialen Pflichtdienst
Naja, für mich war es schon eine EinschränkungCyrusField hat geschrieben: ↑16. Jun 2022, 21:39
Ich habe für meinen Wehrdienst Rentenpunkte bekommen. Der Sold war im Vergeich zu den Jobs, die ich als Schüler in den Ferien hatte, wirklich nicht zu verachten, so als Ungelernter gleich nach dem Abi. Natürlich wurde man dadurch nicht reich...
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