Glaubensfrage
Verfasst: 12. Jun 2022, 17:50
Hallo allerseits,
ich lege einfach Mal los und hoffe, hier nicht die Foren-Version eines heiligen Krieges anzufangen...
Ich bin römisch-katholisch getauft und habe habe Erstkommunion und Firmung in einer Gemeinde empfangen, die sich "damals" wenig um Kinder und Jugendliche gekümmert hat und in der ich schon seit fast 25 Jahren nicht mehr lebe. Zu meiner aktuellen Gemeinde habe ich also recht wenig Bezug. Grundsätzlich würde ich mich als christlich, wenn auch nicht besonders gläubig (dazu waren auch meine Eltern und Großeletern zu wenig in der Kirche aktiv), aber keinesfalls "katholisch" bezeichnen.
Was meine ich mit "katholisch"? Nun, ich - und das ist ausschließlich meine ganz persönliche Meinung - finde, dass die katholische Kirche sich durch ihre Handlungen, auch durch vielfach unterlassene Handlungen, und einige Standpunkte zu gesellschaftsrelevanten Themen in den letzten Jahren immer weiter von meinem Bild einer Kirche entfernt hat. Missbrauchsskandale und deren verfehlte und teilweise sogar ausbleibende Reaktion darauf, das Zölibat, die Beteiligung von Frauen in höheren Kirchenämtern, in vielen Fällen nicht vorhandene Ökumene, Empfängnisvergütung, Umgang mit Geschiedenen.... Kurz gesagt, fühle ich mich in der katholischen Kirche nicht mehr wirklich aufgehoben. Andererseits möchte ich aber auch nicht aus der Kirche austreten, denn gerade im Kleinen passiert ja auch sehr viel Gutes.
Meine Freundin ist evangelisch getauft, wir überlegen - irgendwann Mal - zu heiraten. Das wäre in meiner Gemeinde nicht möglich, da dies vom Pfarrer strikt abgelehnt wird - nicht nur aufgrund ihres Glaubens, sondern auch, oder gerade, weil sie geschieden ist. Natürlich könnten wir uns in ihrer Gemeinde evangelisch trauen lassen, das wäre gar kein Problem und auch für mich 100% ok. Aber was sagt mir das? Doch im Grunde, dass ich mit meiner Lebensweise nicht wirklich willkommen bin bzw. meine Partnerin ausgeschlossen bliebe.
In den letzten Monaten habe ich mich daher intensiv damit beschäftigt, meinen Glauben zu wechseln, also in eine andere Kirche überzutreten. Die evangelische Kirche liegt da natürlich nah, aber ich habe letztens entdeckt, dass es eine alt-katholische Gemeinde gleich bei mir um die Ecke gibt, die zumindest bei ein paar meiner o.g. Punkte deutlich "moderner" ist. Aber meinen Glauben einfach so abzulegen, weil mir Dinge nicht passen? Das wäre ja schon ein riesiger Schritt. Und was mache ich, wenn mir die neue Kirche auch nicht "passt"? Ich kann, will und werde ja nicht meine Kirche wechseln, wie andere Leute ihre Hemden
Natürlich habe ich mit den Pfarrern bzw. auch Seelsorgern meiner "möglichen Alternativen" schon gesprochen. Aber irgendwie hatte ich ein bisschen das Gefühl, in einer Werbeveranstaltung gelandet zu sein, denn natürlich ist mein Gesprächspartner absolut subjektiv gewesen und seine Kirche das BEste vom Besten.
Daher eine eigentlich einfache, aber wahrscheinlich deutlich schwieriger zu beantwortende Frage:
Gibt es irgendwo, irgendwie eine unabhängige Möglichkeit, meine Fragen loszuwerden?
Bedrückte Grüße
Stefan
ich lege einfach Mal los und hoffe, hier nicht die Foren-Version eines heiligen Krieges anzufangen...
Ich bin römisch-katholisch getauft und habe habe Erstkommunion und Firmung in einer Gemeinde empfangen, die sich "damals" wenig um Kinder und Jugendliche gekümmert hat und in der ich schon seit fast 25 Jahren nicht mehr lebe. Zu meiner aktuellen Gemeinde habe ich also recht wenig Bezug. Grundsätzlich würde ich mich als christlich, wenn auch nicht besonders gläubig (dazu waren auch meine Eltern und Großeletern zu wenig in der Kirche aktiv), aber keinesfalls "katholisch" bezeichnen.
Was meine ich mit "katholisch"? Nun, ich - und das ist ausschließlich meine ganz persönliche Meinung - finde, dass die katholische Kirche sich durch ihre Handlungen, auch durch vielfach unterlassene Handlungen, und einige Standpunkte zu gesellschaftsrelevanten Themen in den letzten Jahren immer weiter von meinem Bild einer Kirche entfernt hat. Missbrauchsskandale und deren verfehlte und teilweise sogar ausbleibende Reaktion darauf, das Zölibat, die Beteiligung von Frauen in höheren Kirchenämtern, in vielen Fällen nicht vorhandene Ökumene, Empfängnisvergütung, Umgang mit Geschiedenen.... Kurz gesagt, fühle ich mich in der katholischen Kirche nicht mehr wirklich aufgehoben. Andererseits möchte ich aber auch nicht aus der Kirche austreten, denn gerade im Kleinen passiert ja auch sehr viel Gutes.
Meine Freundin ist evangelisch getauft, wir überlegen - irgendwann Mal - zu heiraten. Das wäre in meiner Gemeinde nicht möglich, da dies vom Pfarrer strikt abgelehnt wird - nicht nur aufgrund ihres Glaubens, sondern auch, oder gerade, weil sie geschieden ist. Natürlich könnten wir uns in ihrer Gemeinde evangelisch trauen lassen, das wäre gar kein Problem und auch für mich 100% ok. Aber was sagt mir das? Doch im Grunde, dass ich mit meiner Lebensweise nicht wirklich willkommen bin bzw. meine Partnerin ausgeschlossen bliebe.
In den letzten Monaten habe ich mich daher intensiv damit beschäftigt, meinen Glauben zu wechseln, also in eine andere Kirche überzutreten. Die evangelische Kirche liegt da natürlich nah, aber ich habe letztens entdeckt, dass es eine alt-katholische Gemeinde gleich bei mir um die Ecke gibt, die zumindest bei ein paar meiner o.g. Punkte deutlich "moderner" ist. Aber meinen Glauben einfach so abzulegen, weil mir Dinge nicht passen? Das wäre ja schon ein riesiger Schritt. Und was mache ich, wenn mir die neue Kirche auch nicht "passt"? Ich kann, will und werde ja nicht meine Kirche wechseln, wie andere Leute ihre Hemden
Natürlich habe ich mit den Pfarrern bzw. auch Seelsorgern meiner "möglichen Alternativen" schon gesprochen. Aber irgendwie hatte ich ein bisschen das Gefühl, in einer Werbeveranstaltung gelandet zu sein, denn natürlich ist mein Gesprächspartner absolut subjektiv gewesen und seine Kirche das BEste vom Besten.
Daher eine eigentlich einfache, aber wahrscheinlich deutlich schwieriger zu beantwortende Frage:
Gibt es irgendwo, irgendwie eine unabhängige Möglichkeit, meine Fragen loszuwerden?
Bedrückte Grüße
Stefan