Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Von St. Jean Pied de Port auf dem navarrischen oder vom Somportpass auf dem aragonischen Weg nach Santiago
calixtinusII
Beiträge: 114
Registriert: 19. Jul 2019, 17:57
Kontaktdaten:

Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von calixtinusII »

Auch auf die Gefahr hin, dass ich möglicherweise eine kontroverse Diskussion auslösen werde, nachstehend mein Tipp für Pilger, die sich `mal eine kurzzeitige Auszeit vom beschwerlichen Camino Frances leisten wollen.
MARQUES DE RISCAL. Nur knapp 25 Autokilometer entfernt von Logroño liegt ein kleiner Ort, der es in sich hat. Elciego sein Name. Gut eintausend Einwohner. Provinz Alava im Baskenland: Weinbauregion Rioja.
Wer kennt nicht das Guggenheim Museum in Bilbao und dessen Stararchitekten Frank O. Gehry? Ein Wunderwerk.

Und just dieser Stararchitekt schuf ein weiteres Wunderwerk – in Elciego das Fünfsterne-Luxushotel Marques de Riscal. Ein spektakuläres Haus mit seiner Titanhaut. Rot und rosa wie der Rebensaft die Farbspiegelung der bewegten Dachlandschaft, gold wie das Netz, das die Rioja-Flasche überspannt. Die Bodega wartet mit einer Sammlung aller Weine seit seiner Gründungszeit 1858 auf.

Ich kann verstehen, daß viele Pilger sich nicht angesprochen fühlen, wohl aber diejenigen, die sich nicht ohnehin zuvor scheuten, zur Abwechslung auch die am Camino Frances ansässigen Paradores aufzusuchen, zum Beispiel in Santo Domingo de la Calzada, Villafranca del Bierzo und als Highlight in Santiago de Compostela. Ich erinnere mich noch an die Busfahrt nach Fisterra. Eine Reihe vor uns zwei Pilger, die lautstark die hohen Preise beklagten, Fahrräder extra. Gerade wollte ich mich „einmischen“, gab es Zunder seitens meiner Frau. „Du unterstehst Dich, und erzählst denen, daß du für das tolle Zimmer einen erträglichen Sonderpreis herausgehandelt hast; was hast du davon?!“- „Ja, du hast ja recht!“
– Inspiriert durch Marion Golders Reise-Handbuch Nordspanien und der Jakobsweg, DuMont Reiseverlag Ostfildern, 2020.
calixtinusII
Gerhard Nikolaus
Beiträge: 163
Registriert: 7. Jun 2022, 18:53

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Vom 20. bis zum 21. April war ich dort. Als Architekt war das für mich fast schon ein muss, auch wenn Frank O. Gehry nicht mein Lieblingsarchitekt ist.

Ich bin von Logrono aus noch das Stück bis Navarrete gegangen und bin von dort mit Bus und Taxi weiter zum Hotel. Am 21. April bin ich wieder mit dem Taxi zurück nach Navarrete und habe von dort aus den Camino fortgesetzt.

Ich war dort tatsächlich nicht der einzige Pilger und die sehr freundliche Dame am Empfang bestätigte mir, dass das Hotel schon fast nicht mehr nur ein Geheim-Tipp für Pilger ist, sondern zunehmend Pilger unter den Gästen hat. Als ich dort mit meinen nassen und verranzten Pilgerklamotten in der pikfeinen Lobby stand, bin ich genau so freundlich und wohlwollend empfangen worden, als stünde ich dort im Business-Anzug.

Ein Zimmer hatte ich zuvor nicht reserviert, allerdings auf der Homepage nachgesehen, ob dort Weinseminare oder andere Veranstaltungen stattfinden, was zu einer Zimmerauslastung hätte führen können. Im Zweifelsfall vorher reservieren. Für Personen ab 62 Jahren gibt es einen Senioren-Rabatt.

Ja, selbst ein Standardzimmer kostet dort so viel wie das Übernachtungsbudget mancher Pilger für 2 Wochen, es ist halt eine individuelle Sache, ob man das Geld dafür erübrigen kann oder möchte. Nach zwei zermürbenden Regentagen habe ich aber den Luxus in dem Hotel genossen und mir noch eine 50-minütige Massage gegönnt - abgesehen vom guten Essen und noch besserem Tinto.
Camino Francés April/Mai 2022
Camino Francés April/Mai 2023
Olavsweg (Lillehammer - Trondheim) Juli 2023
Benutzeravatar
Simsim
Beiträge: 2433
Registriert: 23. Okt 2019, 11:33

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Simsim »

Ja, selbst ein Standardzimmer kostet dort so viel wie das Übernachtungsbudget mancher Pilger für 2 Wochen, es ist halt eine individuelle Sache, ob man das Geld dafür erübrigen kann oder möchte.
:D ich glaube, ich würde so ein Hotel einfach gerne mal besichtigen, für mich eine völlig unbekannte Welt.

Ich komme auf dem Camino über einen Monat all inclusive mit dem Budget für eine einzige Nacht in solch einem Zimmer aus. Ob ich es genießen könnte? Wäre auszuprobieren.
Aber was ist der Unterschied zu irgendeinem Bett mit einer guten Matratze in einem einfachen, schönen Haus?
Das spektakuläre, irgendwie abgefahrene Outfit?

Und ich glaube nichts könnte mir den Luxus einer Sternennacht an einem stillen Platz im Freien ersetzen, mit angeschlossenem Bad im Wildbach mit Wasserfall... :)
umgeben von duftenden Blumen und morgendlichem Vogelgesang.
Wenn ich die freie Wahl hätte, weiß ich was ich täte.
Gerhard Nikolaus
Beiträge: 163
Registriert: 7. Jun 2022, 18:53

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Simsim hat geschrieben: 7. Jun 2022, 23:49
Ja, selbst ein Standardzimmer kostet dort so viel wie das Übernachtungsbudget mancher Pilger für 2 Wochen, es ist halt eine individuelle Sache, ob man das Geld dafür erübrigen kann oder möchte.
...
Und ich glaube nichts könnte mir den Luxus einer Sternennacht an einem stillen Platz im Freien ersetzen, mit angeschlossenem Bad im Wildbach mit Wasserfall... :)
umgeben von duftenden Blumen und morgendlichem Vogelgesang.
Wenn ich die freie Wahl hätte, weiß ich was ich täte.
War gerade ausgebucht und nach zwei nasskalten Tagen ganz weit weg von mir. ;)
Abgesehen hatte ich schon reichlich Nächte unter einem Sternenhimmel und anschließendem morgentlichen Bad im Meer.

Das eine soll und kann doch nicht das andere ersetzten. Darum geht es doch nicht.
Und ja, in dem Hotelbett habe ich auch nicht besser geschlafen, als in meinem Bett zuhause. Das wäre auch schlimm gewesen, da müsste ich mir ja sonst ein neues Bett kaufen. ;)
Camino Francés April/Mai 2022
Camino Francés April/Mai 2023
Olavsweg (Lillehammer - Trondheim) Juli 2023
Benutzeravatar
Simsim
Beiträge: 2433
Registriert: 23. Okt 2019, 11:33

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Simsim »

Und worum geht es dann, bei knapp 500 € (billigste Tarif) für eine Nacht in so einem Hotel?
Gerhard Nikolaus
Beiträge: 163
Registriert: 7. Jun 2022, 18:53

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Simsim hat geschrieben: 8. Jun 2022, 00:05 Und worum geht es dann, bei knapp 500 € (billigste Tarif) für eine Nacht in so einem Hotel?
So viel habe ich nicht einmal annähernd bezahlt.
Ich sehe mich aber auch nicht in der Lage, Dir eine Antwort zu geben, die Du verstehen könntest. ;)
Camino Francés April/Mai 2022
Camino Francés April/Mai 2023
Olavsweg (Lillehammer - Trondheim) Juli 2023
Benutzeravatar
Simsim
Beiträge: 2433
Registriert: 23. Okt 2019, 11:33

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Simsim »

Gerhard Nikolaus hat geschrieben: 8. Jun 2022, 00:28
Simsim hat geschrieben: 8. Jun 2022, 00:05 Und worum geht es dann, bei knapp 500 € (billigste Tarif) für eine Nacht in so einem Hotel?
So viel habe ich nicht einmal annähernd bezahlt.
Ich sehe mich aber auch nicht in der Lage, Dir eine Antwort zu geben, die Du verstehen könntest. ;)
Ok, das mit dem Preis war so auf der Webseite.
Aber woher weißt Du denn, was ich verstehen kann und was nicht?
Gerhard Nikolaus
Beiträge: 163
Registriert: 7. Jun 2022, 18:53

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Simsim hat geschrieben: 8. Jun 2022, 00:33
Gerhard Nikolaus hat geschrieben: 8. Jun 2022, 00:28
Simsim hat geschrieben: 8. Jun 2022, 00:05 Und worum geht es dann, bei knapp 500 € (billigste Tarif) für eine Nacht in so einem Hotel?
So viel habe ich nicht einmal annähernd bezahlt.
Ich sehe mich aber auch nicht in der Lage, Dir eine Antwort zu geben, die Du verstehen könntest. ;)
Ok, das mit dem Preis war so auf der Webseite.
Aber woher weißt Du denn, was ich verstehen kann und was nicht?
Du würdest sonst so nicht fragen.
Deine Frage erinnert mich an eine die ich aus meinem Bekanntenkreis gestellt bekommen habe, in der ich gefragt wurde, was man davon hätte, sich mehrere Woche dieser Schinderei des Caminos auszusetzen und dabei auch noch das Gepäck selber zu tragen und außerdem wäre es an der Küste Spaniens und auf den Inseln doch eh schöner - vor allem das Wetter.
Camino Francés April/Mai 2022
Camino Francés April/Mai 2023
Olavsweg (Lillehammer - Trondheim) Juli 2023
Benutzeravatar
Simsim
Beiträge: 2433
Registriert: 23. Okt 2019, 11:33

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Simsim »

Du meinst also meine Frage ist rhetorisch und eher von einem: "wie kann man nur!?" motiviert....

Ja, da ist sicher was dran.

Aber es ist auch ein Stück ehrliches Interesse und etwas besser verstehen zu wollen, was mir fremd ist. Das ist auch ein wichtiger Teil des Pilgerns für mich.
Wäre doch vielleicht auch interessant für Dich selbst, in Worte zu fassen, was genau den Genuss für Dich ausmacht, in einem solchen Hotel eine Nacht zu verbringen, im Unterschied zu einem schlichten und gemütlichen Hostal für 10% des Preises.
Und zum Austausch ist das Forum doch da, oder?
Gerhard Nikolaus
Beiträge: 163
Registriert: 7. Jun 2022, 18:53

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Na ja, rhetorisch und vielleicht auch etwas moralisierend, wenn ich an das romantisierte und vermeintlich bessere Gegenmodel einer Nacht auf der Blumenwiese für umsonst, denke. ;)

Je mehr ich über eine Antwort nachdenke, um so banaler wird sie:

Neugier und die Antwort auf eine organisatorischen Überlegung.

Ich habe zwar schon etliche Bauten von Frank O. Gehry gesehen, da das Hotel Marques de Riscal aber so dicht am Camino liegt, hätte ich dort nicht wirklich vorbei gekonnt, ohne es zu sehen. Damit war aber klar, dass ich ab Navarrete den Camino so oder so erst am Tag danach wieder fortsetzen kann.

Also Neugier auf das Bauwerk und darauf, wie es sich anfühlen könnte, eine Nacht in einem 5-Sterne Hotel mit Spa, Massagen und einem gutem Restaurant zu verbringen. Alternativ hätte ich natürlich am Nachmittag wieder zurück nach Navarrete fahren können und mir dort eine andere Unterkunft suchen können - meine Neugier war größer. ;)
OK, und ich hatte die Kosten dafür schon vorsorglich in meinem Budget berücksichtigt. ;)

Neugier war meine Triebfeder für vieles, was ich in der Vergangenheit ausprobiert habe und das meiste davon heute noch mache (Fallschirmspringen, Klettern, Bergsteigen, Langstreckenlaufen, als Opern- und Filmstatist arbeiten uvm.) Es geht da nicht um Grenzerfahrungen (obwohl vieles davon dem gerne zugeordnet wird, eine Nacht im Luxushotel ist ja keine Grenzerfahrung, es sei denn, man will die Zeche prellen :lol: ) Es ist eher die frage, was passiert da und was passiert mit mir. Der Camino gehört auch dazu.

Doof dabei ist aber, dass ich gerne Dinge ignoriere, obwohl sie ein Gewinn für mich sein könnten, weil mir die Neugier darauf fehlt. Da hatte ich bisher das Glück, mich auf inspirierende Freunde verlassen zu können.

Bleibt die Frage, ob die Nacht im Marques de Riscal das Geld wert war. Für mich ja, für andere vielleicht nicht und noch andere würden vielleicht sagen, das wäre der übliche 5* Standard, den sie gewohnt sind.
Für mich war es das Geld wert, weil sicher auch die Umstände passten und ich nach diesen beiden nasskalten Tagen und bisher ohne Rasttag "reif" dafür war, "gepampert" zu werden, ein Bad so groß, wie mein gut geschnittenes Schlafzimmer, das fast schwerelose Treiben im warmen Wasser des Spa, die Massage und allerorts aufmerksames Personal, dass sich um mein Wohlergehen sorgte. Meine Neugier ist an diesem Punkt aber gestillt. ;)
Camino Francés April/Mai 2022
Camino Francés April/Mai 2023
Olavsweg (Lillehammer - Trondheim) Juli 2023
Benutzeravatar
Simsim
Beiträge: 2433
Registriert: 23. Okt 2019, 11:33

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Simsim »

Super, danke, dass Du doch nochmal darauf eingehst.
Ich finde Deine Begründung gar nicht unverständlich :D

Ja, ich verstehe, dass Du meine Zeilen als moralisierend empfunden hast, denn wie gesagt, den Anteil habe ich an der Stelle auf jeden Fall.
Wahrscheinlich mag ich nicht zugeben, dass ich ein bisschen neidisch sein könnte?
Tatsächlich nicht unbedingt auf die Nacht in diesem, mir unsympathischen, Gebäude, aber darauf, mal nicht sparsam sein zu müssen.

Was das Bauwerk selbst angeht, ok, ich habe nur Fotos gesehen, aber es ist für meine Wahrnehmung ein gehöriger Gruselfaktor in der Landschaft.
Ich kann es als Kunswerk und spektakuläre, architektonische und praktisch umgesetzte Leistung anerkennen, aber ohne davon angetan zu sein.
Für meine Wahrnehmung hat das Gebäude überhaupt keinen Bezug zur Umgebung.....

So long,
alles Gute für Dich,

Simone
Benutzeravatar
Camineiro
Beiträge: 1846
Registriert: 15. Jul 2019, 11:53
Wohnort: südl. Münsterland

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Camineiro »

Simsim hat geschrieben: 8. Jun 2022, 11:48 Super, danke, dass Du doch nochmal darauf eingehst.
Ich finde Deine Begründung gar nicht unverständlich :D

Ja, ich verstehe, dass Du meine Zeilen als moralisierend empfunden hast, denn wie gesagt, den Anteil habe ich an der Stelle auf jeden Fall.
Wahrscheinlich mag ich nicht zugeben, dass ich ein bisschen neidisch sein könnte?
Tatsächlich nicht unbedingt auf die Nacht in diesem, mir unsympathischen, Gebäude, aber darauf, mal nicht sparsam sein zu müssen.

Was das Bauwerk selbst angeht, ok, ich habe nur Fotos gesehen, aber es ist für meine Wahrnehmung ein gehöriger Gruselfaktor in der Landschaft.
Ich kann es als Kunswerk und spektakuläre, architektonische und praktisch umgesetzte Leistung anerkennen, aber ohne davon angetan zu sein.
Für meine Wahrnehmung hat das Gebäude überhaupt keinen Bezug zur Umgebung.....

So long,
alles Gute für Dich,

Simone

Hatte der Eiffelturm ursprünglich bei seiner Errichtung irgendeinen Bezug zu Paris? Nein.
Heute stellt sich die Frage nicht mehr.

Im Gegenteil … es ist DAS Markenzeichen der französischen Hauptstadt.
Du kannst Kindern in Afrika das Bild des Eiffelturms zeigen und sie wissen wo es steht.

Das Hotel ist ein Kunstwerk, in dem man auch noch wohnen kann.
Man kann es mögen … oder nicht.
calixtinusII
Beiträge: 114
Registriert: 19. Jul 2019, 17:57
Kontaktdaten:

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von calixtinusII »

Wenn es alles klappt, werden meine Frau und ich heuer noch besagtes Hotel aufsuchen, allerdings mit dem Auto; Pilgern liegt derzeit gesundheitlich nicht drin: von Lourdes via Marques de Riscal Richtung Parque Nacional de los Picos de Europa - Stichwort Kreuzreliquie Santo Toribio de Liebana.
Übrigens, danke für die sachlichen Diskussionsbeiträge.
calixtinusII
Benutzeravatar
Simsim
Beiträge: 2433
Registriert: 23. Okt 2019, 11:33

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Simsim »

Hatte der Eiffelturm ursprünglich bei seiner Errichtung irgendeinen Bezug zu Paris? Nein.
Das sehe ich persönlich anders. Für mich ist eine Stadt eine ausschließlich von Menschen gestaltete Umgebung und kann harmonisch oder unharmonisch wirken, ein Gebäude kann darin ungewohnt und erstmal störend wirken, aber das ist Kunst (auch) und hat in Städten einen anderen Charakter, als mitten in einer Landschaft zwischen ein paar uralten Dörfern.
Da ist mehr Behutsamkeit angesagt, finde ich....
Benutzeravatar
Camineiro
Beiträge: 1846
Registriert: 15. Jul 2019, 11:53
Wohnort: südl. Münsterland

Re: Marques de Riscal nahe Logrono. Man gönnt sich ja sonst nichts

Beitrag von Camineiro »

Simsim hat geschrieben: 8. Jun 2022, 13:59
Hatte der Eiffelturm ursprünglich bei seiner Errichtung irgendeinen Bezug zu Paris? Nein.
Das sehe ich persönlich anders. Für mich ist eine Stadt eine ausschließlich von Menschen gestaltete Umgebung und kann harmonisch oder unharmonisch wirken, ein Gebäude kann darin ungewohnt und erstmal störend wirken, aber das ist Kunst (auch) und hat in Städten einen anderen Charakter, als mitten in einer Landschaft zwischen ein paar uralten Dörfern.
Da ist mehr Behutsamkeit angesagt, finde ich....
Nun … Elciego ist gemäß Wikipedia-Eintrag eine Kleinstadt mit ca. 1000 EW.
Diese Kleinstadt/Dorf ist menschengemacht.
Das Gebäude wirkt auf Dich unharmonisch oder gar störend. Andere Augen sehen das ganz anders.
Und als Kunst habe ich es ja auch bezeichnet.

Also alle Punkte, die Du aufgeführt hast, sind gegeben.

Ab welcher Einwohnerzahl oder Flächengrösse einer Gemeinde willst Du Kunst zulassen?
Oder anderen Augen erlauben, es als Kunst zu sehen?

Leben und leben lassen … 😉
Antworten