Ukraine

Weitere Pilgerwege in Europa und auf der ganzen Welt
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Matt Merchant
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Ukraine

Beitrag von Matt Merchant »

Liebe Pilgerfreund*innen,

dies ist kein politisches Forum.
Gleichwohl: meine Gedanken und Gebete sind seit gestern Abend bei der Ukraine. Und ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur mir so geht.
Hier will ich nicht über die Militärkonflikte streiten - das Thema ist zu heiß und emotional aufgeladen.
Lasst uns bitte wie Pilger*innen reagieren.

Mich würde interessieren, ob jemand von Euch mal in der Ukraine zu Gast war, gepilgert ist, dort das legendäre Höhlenkloster besucht hat... - vielleicht sogar von dort stammt.
Und uns in diesen schwierigen Tagen etwas über die Schönheit dieses Landes erzählen mag, irgendein Bild, eine Erinnerung...

Denn Pilgern darf kein Eskapismus sein; sondern möge, im Gegenteil, unseren Blick schärfen.

Vergelt's Gott!
Matthias
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donjohannes
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Re: Ukraine

Beitrag von donjohannes »

2013 querdurch Richtung Russland am Umweg nach Jerusalem - als die Krim noch ukrainisch war. Ein paar meiner schönsten Geschichten stammen aus dem Land und von seinen Leuten. Habe auch viele Freunde aus dem Studium, die in der Westukraine daheim sind (übrigens auch mal für eine Zeit 1918-1919 ein unabhängiger Staat).
Politisch ist alles kompliziert. Das hat historische Gründe in der weiteren Vergangenheit und natürlich auch in der Russifizierung der 1930er und anderen Erbstücken des Stalinismus und des Sozialismus. Generell belastet der Nationalismus des 19. Jhts seither viele Regionen des Ostens, die jahrhundertelang kulturell vielfältig geprägt waren. Ethnisch ist dort schon historisch so viel Nebeneinander, dass egal wer seither die Macht ergriffen hat, immer jemand unter die Räder kam. Vor dem Nationalismus lebten in einem Dorf Ungarn, in einem anderen Österreicher (von Katarina als Salinenarbeiter angesiedelt), in einem anderen Ruthenen. Der ganze Karpatenbogen war ein Fleckerlteppich. Aber das Dorf war die Welt und für Fahnen zog wohl kaum jemand in den Krieg.
Österreich -Santiago 1998
Liechtenstein - Jerusalem und zurück 2013-14 (http://www.4kmh.com/neo)
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Matt Merchant
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Re: Ukraine

Beitrag von Matt Merchant »

donjohannes hat geschrieben: 22. Feb 2022, 15:42 2013 querdurch Richtung Russland am Umweg nach Jerusalem - als die Krim noch ukrainisch war.
...und seit heute wird dort bombardiert, wie ich gerade lese. :!:

Lieber Pater Johannes, danke für Deine Gedanken zum Thema; gibt es denn irgendwo in den Weiten des Internet noch ein Bild oder einen Blogeintrag, wie genau Deine Route durch die Ukraine verlief? Und - kamst Du denn dabei auch durch Kiew (das uns hoffentlich nicht dieser Tage in Schutt und Asche gelegt wird)?

Gott schütze die Zivilist:innen dort!
Matthias
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donjohannes
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Re: Ukraine

Beitrag von donjohannes »

Ja, seit heute früh hat sich die Situation traurig verschärft, auch wenn in den kommenden Tagen Journalismus und Propaganda dank Presse-Agenturen einmal mehr sehr nahe beisammenliegen werden. Wie sagt man: Truth is the first casualty of war (Hiram Johnson) und auf die Seite kommt es dabei selten an.

Meine damalige Route (orange = Hinweg) siehst du im Überblick hier: http://www.4kmh.com/neo/
Auf meinem Weg in der UA lagen also die griechisch-katholische Karpatenukraine mit ihren Holzkirchen (gefolgt von Rumänien, Moldawien) und dann die Steppe im Süden über die Krim (via Arabat Nehrung) bis zur Strasse von Kerch und Russland. Kiew habe ich nicht besucht - zu weit im Norden. Auf meinem Weg lagen damit Uschhorod (115.000 Ew), die österreichischen Dörfer Nimezka-Mokra [Deutsch-Mokra] und Ust-Tschorna [Königsfeld], [dann Rumänien, Moldawien, an der Grenze die "Zigeunerhauptstadt" Soroca - als solche auch von den lokalen Roma so bezeichnet], dann die Steppe östlich und südlich davon über Balta und Dörfer bis Mykolaiv (500.000 Ew), Cherson (300.000 Ew - hier mündet der Dnepr, der Kiew passiert, ins Schwarze Meer), Henitschesk an der Asowsee (20.000 Ew) und Kertsch (150.000 Ew - einst das griechische Pantikapaion).
Zuletzt geändert von donjohannes am 24. Feb 2022, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Matt Merchant
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Re: Ukraine

Beitrag von Matt Merchant »

Allemal zünde ich für die Menschen in der Ukraine ein Pilger-Lichtchen an;
vor allem für die Opfer von heute und den kommenden Tagen.

Pilgern ist eine Friedens-Bewegung!

Bild
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Simsim
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Re: Ukraine

Beitrag von Simsim »

Danke Matthias, dass Du das Thema ansprichst.
Und auch Johannes.....
Ich gehe weiter meinen Weg, atme Gottes Liebe ein und aus und fühle mich als Pilgerin tatsächlich in einer Bewegung des Friedens, auf allen Ebenen.
Mögen die Menschen, die der Gewalt hilflos ausgesetzt sind, Schutz finden....
Aber Worte scheinen angesichts von Krieg so unzulänglich....
Ich sehe einfach wieder mal, wie privilegiert ich bin, in 60 Lebensjahren noch nie irgendeine solche Not erlebt zu haben. Kein Krieg, keinen Hunger, kein Elend. Ich weiß einfach nicht wie das ist und möchte es auch nicht wissen.

Wir beten hier heute.
Beri t go
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Re: Ukraine

Beitrag von Beri t go »

Dazu möchte ich auch einen Beitrag schreiben. Ich war in den 90er Jahren in Minsk, Weißrussland.
Wie wir nun wissen, ist Belarus auch am Einmarsch in die Ukraine und den politischen Unruhen beteiligt.

Nun, darum soll es mir hier nicht gehen,sondern um die Menschen dort. Ich habe soviel liebenswürdiges und hilfsbereites dort kennengelernt, die Bevölkerung dort hat mir ein völlig anderes Bild von Russland vermittelt.

Wir waren dort mit einer deutschen Jugendgruppe zu Besuch in einem Minsker Kinderheim. Zu einem geplanten Grillfest wurden die Kids zum Holz sammeln in den Wald geschickt. Dort trafen wir auf einen alten Mann, der sein mit Holz beladenes Fahrrad durchs Unterholz schob.
Nach einem kurzen aber freundlichen Wortwechsel schon er davon. Am Abend zum Grillfest war er wieder da und er brachte Speck.mit.
Er wollte uns zeigen, wie die Russen grillen. Er hatte nicht viel, aber das wenige hat er mit uns geteilt.

Mag sein,dass dies ein verklärtes Bild der Bevölkerung wiedergibt, aber daran habe ich so oft denken müssen. Hier sind Menschen und dort sind Menschen, und auf jeder Seite gibt es gute und schlechte...
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Matt Merchant
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Re: Ukraine

Beitrag von Matt Merchant »

Beri t go hat geschrieben: 24. Feb 2022, 17:52 Mag sein,dass dies ein verklärtes Bild der Bevölkerung wiedergibt, aber daran habe ich so oft denken müssen.
Danke Dir, liebe Berit, für Deine Zeilen, die mich gerade sehr glücklich machen.
Danke auch Dir, Johannes, für Deine lebendigen Berichte.

Genau um solche Eindrücke und Erinnerungen ging es mir, die uns hier helfen, ein menschliches Bild von unseren Nachbar:innen zu erhalten.
Seit gestern gehen die Menschen in Russland - und gewiss auch in Belarus - todesmutig auf die Straße und demonstrieren. Es ist nicht deren Krieg. Ebenso wenig wie das Russland Tolstois, Dostojewskis und Puschkins jener Fratze des Krieges entspricht, die Putin derzeit über 'sein' Land zieht.

Wenn ich die aktuellen Bilder sehe, so sehe ich jugendlich-naive (Kinder-)Gesichter in den Panzern. Wieder schießen viel zu junge Menschen aufeinander. Auf beiden Seiten ChristInnen... Das macht mich fertig.

Ja, ich möchte gerne allen, die gerade vor Angst gelähmt sein mögen, empfehlen, einen der großen russischen Romane zur Hand zu nehmen: "Verbrechen und Strafe" - oder "Anna Karenina"... Die Ethik jener großen Werke der Weltliteratur erzählt das Gegenteil von dem, was wir gerade erleben.

Das lässt mich hoffen.
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Via Comitis
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Ukraine: aktive Hilfe?

Beitrag von Via Comitis »

Matt Merchant hat geschrieben: 22. Feb 2022, 11:29 :... Lasst uns bitte wie Pilger*innen reagieren. ..."
... vielleicht gibt es hier Forianer/Gastleser die gerne helfen möchten: "... Zimmer in ihren Privatwohnungen zumindest für die kommenden Wochen oder Monate für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. An diesem Wochenende soll auf EU-Ebene beschlossen werden, dass Geflüchtete aus der Ukraine eine befristete Aufenthaltserlaubnis bekommen und nicht in Flüchtlingsunterkünfte müssen."

Für alle Mitglieder bei Couchsurfing: Ukraine Couchsurfing-Ressourcen & Gastgeber in Deutschland

Und schliesslich: Deutsche Bahn will Flüchtlinge aus der Ukraine kostenlos fahren lassen.

Gruss

Stefan :-)
Mein Jerusalem-Wegenetz: AL ~ AT ~ BA ~ BG ~ CH ~ CY ~ DE ~ GR ~ HR ~ HU ~ IT ~ ME ~ MK ~ RO ~ RS ~ SK ~ TR ~ VA
caminoxyz
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Re: Ukraine

Beitrag von caminoxyz »

Echt und Menschen aus Syrien sind dann Geflüchtete zweiter Klasse ...
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Matt Merchant
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Re: Ukraine

Beitrag von Matt Merchant »

caminoxyz hat geschrieben: 27. Feb 2022, 19:32 Echt und Menschen aus Syrien sind dann Geflüchtete zweiter Klasse ...
Wie kommst Du denn darauf? Also bitte...
Da gibt es doch hinreichende positive Gegenbeispiele, insbesondere im Bereich des Kirchenasyls...

Natürlich verdienen unsere Freund:innen aus der Ukraine jedwede Unterstützung, wenn sie in Deutschland Zuflucht suchen!!
Und dass wir als Pilger:innen, die wir selbst oft Herbergen suchen, gemäß unserer individuellen Möglichkeiten Menschen beherbergen können - ob syrisch oder ukrainisch - versteht sich hoffentlich von selbst!

Es könnte viel auf uns zukommen! Begegnen wir dem mit Schwung! ;)
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caminoxyz
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Re: Ukraine

Beitrag von caminoxyz »

Ich spreche aus Erfahrung, eine Bekannte hat vor zwei Jahren eine Mutter mit zwei Kindern bei sich im Haus aufgenommen, inoffiziell. Offiziell wohnen sie immer noch in einem Zimmer so in der Flüchtlingsunterkunft.
D.h. ich meine mit zwei Klassen Flüchtlingen, die Regelungen der Bundesregierung, die so die Ukrainischen Geflüchtete bevorzugt. Das bezieht sich nicht auf die Menschen, die die aufnehmen wollen.
Christoph Kühn
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Re: Ukraine

Beitrag von Christoph Kühn »

caminoxyz hat geschrieben: 27. Feb 2022, 20:24 D.h. ich meine mit zwei Klassen Flüchtlingen, die Regelungen der Bundesregierung, die so die Ukrainischen Geflüchtete bevorzugt. Das bezieht sich nicht auf die Menschen, die die aufnehmen wollen.
Es ist doch höchst sonderbar, dass sogleich Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern gegeneinander ausgespielt werden, wenn in einer akuten Notsituation schnell und unbürokratisch entschieden wird.
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

Karl Schlögel, 2015
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donjohannes
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Re: Ukraine 🇺🇦

Beitrag von donjohannes »

Ein allgemeines, bisweilen von "moralischen Mathematikern" vergessenes Prinzip des moralischen Handelns:

gleichwohl jedes Menschenleben gleich viel wert ist, steigt die persönliche Verpflichtung durch "Nähe". Denn moralische Verantwortung ist eingebettet in Beziehung. "Solidarität" (von lat. fest, echt.. durch Verbindung) - und die Pflicht dazu - ergibt sich wie der Name suggeriert aus Verbundenheit. Und diese Bindung variiert aus völlig natürlichen Gründen. Es ist moralisch eine gravierendere Pflicht, dass ein Vater und eine Mutter sich um ihre eigenen Kinder kümmern, als um ihre Nachbarn im Haus nebenan, selbst wenn sie mit dem gleichen Aufwand lediglich ihren 4 Kindern helfen, anstatt möglichen 10 Nachbarn oder 1000 Kindern in Äthiopien. Es besteht eine gravierendere Verantwortung den eigenen unmittelbaren Nachbarn zu helfen als Leuten in einer anderen Stadt. Es besteht für Deutsche eine gravierendere Verpflichtung bei einer Flutkatastrophe im Ahrntal zu helfen, als für Österreicher (selbst wenn diese es aus Verbundenheit(!) gerne tun). Es besteht für Europäer eine gravierendere Verpflichtung auf dem eigenen Kontinent für Frieden zu sorgen, als in Indonesien. Das bedeutet nicht, dass man sich einfach aus jener ferneren Verantwortung nehmen und die Hände im Wasser des Nichtstuns reinwaschen kann. Schließlich sind wir alle Menschen und daher auf eine grundlegende Weise alle miteinander verbunden. Und wer sich Christ nennt, kann nach den Worten Jesu noch nicht einmal seinen Feind von einer gewissen Solidarität ausnehmen. Aber das ändert nicht an der Tatsache, dass Verpflichtungen gestaffelt sind und eine besondere Verantwortung aus dem Grad der "Nähe"/Verbundenheit entsteht. Bindung muss dabei übrigens nicht wie in den Beispielen geographisch gedacht werden. Religionen schaffen eine andere Form der Bindung über geographische oder gesellschaftliche Strukturen hinaus. Und auch aus dieser Bindung - entsteht je nach Religion - eine bestimmte moralische Verpflichtung. CSI kümmt sich nicht um verfolgte Christen, weil andere Leute nix wert sind, sondern weil man völlig klarer Weise meint, eine besondere Verantwortung gegenüber den Brüdern im Glauben wahrzunehmen.
Da Polen und die Westukrainie nun über Jahrhunderte eine gemeinsame (wenn auch nicht immer einfache) Geschichte haben, ist es absolut verständlich, dass Polen bei sich eine größere Pflicht sieht, den Ukrainern beizustehen, als dies bei Mexikanern oder Australiern der Fall ist. Diese Verbundenheit sorgt natürlich auch dafür, dass Polen in dieser Krise aufnahmebereiter ist (und zwar in einem riesigen Maß), als gegenüber Flüchtlingen und Migranten aus anderen Teilen der Welt, die zum Zeitpunkt, wo sie an der polnischen Grenze standen und stehen, keineswegs mehr akut vor Raketen flüchten, sondern (völlig verständlich!) ein permanentes neues Zuhause für ihre Familien oder wirtschaftliche Zukunftsperspektiven suchen (und dabei von Schlepperbanden mit Versprechen gelockt, rekrutiert und ausgenommen werden/wurden - oder von weissrussischen und türkischen Diktatoren als politisches Kampf- und Druckmittel missbraucht werden/wurden).
Man kann natürlich die Haltung Polens in der Flüchtlingskrise der letzen Jahre kritisieren. Aber das schließ nicht aus, dass man Polen diesmal loben kann. Denn das hat nichts mit zwei Klassen von Flüchtlingen zu tun, sondern der Unmittelbarkeit der Verbundheit der Polen mit ihrem Nachbarland (und damit einer gestiegenen Verpflichtung), die für sich genommen natürlich völlig nachvollziehbar ist und per se niemand anderen "entwertet" oder zweitklassig macht. Oder sind äthiopische Kinder zweiklassig , nur weil der Deutsche Staat für Kinder in Deutschland - oder sogar in Namibia - wesentlich mehr Geld ausgibt? Nein. Eben weil durch Bindung die die Verantwortung Deutschlands im eigenen Land oder im Fall von Namibia durch die Kolonialgeschichte eine größere moralische Verpflichtung schafft.
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Re: Ukraine

Beitrag von Matt Merchant »

caminoxyz hat geschrieben: 27. Feb 2022, 20:24 Ich spreche aus Erfahrung [...]
Hier, das entdeckte ich eben bei meiner Zeitungslektüre; es korrespondiert mit dem, was Du berichtest:
https://www.sueddeutsche.de/politik/syr ... -1.5538153

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