Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Pilgerwege in Frankreich
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Gerhard2020
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Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Gerhard2020 »

Eine Frage an die Comunity:
Soll man die Quartiere lange Zeit vorab oder auf dem Weg mit kurzem Vorlauf reservieren?
Die Frage bezieht sich auf den Zeitraum April /Mai 2022. Wie ist eure Einschätzung?

Ultreia
Gerhard
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Simsim
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Simsim »

Ja, vor allem für Mai ist es definitiv angesagt, mit viel Vorlauf zu reservieren, mindestens für die Etappen von le Puy-en-Velay bis Conques oder sogar bis Figeac-Cahors.
Ab Conques dürften 14 Tage Vorlauf reichen. Das bezieht sich auf die Situation mit reduzierten Plätzen. Falls sich das ändert, ist es ab Conques weniger eng.
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Matt Merchant
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Matt Merchant »

Ich habe die Podiensis ja als "den" Zeltplatz- und Camping-Camino schlechthin erlebt...
Da hat praktisch jedes Dorf irgendeine Zelt-Option für +-6€, was gewiss auch einen Pandemie-Vorteil darstellt.

Aber das trifft gewiss (noch) nicht für die von Dir genannten Monate zu...
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
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Gertrud
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Gertrud »

Simsim hat geschrieben: 27. Jan 2022, 15:52 Ja, vor allem für Mai ist es definitiv angesagt, mit viel Vorlauf zu reservieren, mindestens für die Etappen von le Puy-en-Velay bis Conques oder sogar bis Figeac-Cahors.
Ab Conques dürften 14 Tage Vorlauf reichen. Das bezieht sich auf die Situation mit reduzierten Plätzen. Falls sich das ändert, ist es ab Conques weniger eng.
Hallo Simone,
das hat mich jetzt total schockiert
Ich werde ab Ende Mai auf der Via Podiensis unterwegs sein und kann mir im Moment überhaupt nicht vorstellen, dass ich 2 Wochen im voraus reservieren muss. Kann ich Hoffnung haben, dass sich das wieder ändert? Auf meinem bisherigen Weg habe ich immer ein/zwei Tage im voraus angerufen.
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Simsim
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Simsim »

Ja, leider ist es auf dem Teilstück le Puy-en-Velay-Conques in den letzten beiden Jahren zu solchen Engpässen gekommen, dass viele abgebrochen haben. Es war extrem viel los und die Betten reduziert. Es ist aber auch die Frage, wie flexibel Du bist. Wenn Du improvisieren kannst, kannst Du bestimmt auf Deine gewohnte Art gehen. Aber das Beste ist, Du rufst Anfang Mai bei ein paar Herbergen an und fragst, wie sie die Lage für dieses Jahr einschätzen.
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Gertrud
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Gertrud »

Danke für den Tipp. Dann werde ich den Miam Miam Dodo nicht erst in Le Puy kaufen, sondern mir zusenden lassen.
Ich bin allerdings sehr flexibel, zeitlich nicht gebunden und kann nach Bedarf, paar Kilometer mehr oder weniger gehen, wie es sich halt ergibt.
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Simsim
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Simsim »

Du findest übrigens die meisten Infos aus dem MMDD auch bei Gronze. Auf spanisch zwar, aber ansonsten sehr komplett.

https://www.gronze.com/camino-santiago-le-puy

In den letzten zwei Jahren war es wirklich so, dass die Leute überhaupt kein Bett fanden, wenn sie nicht mindestens 10-14 Tage vorher reservierten. Mit flexibel meinte ich eher, auch vielleicht mal in einer Kapelle oder unter freiem Himmel zu übernachten 🙂. Ansonsten wie gesagt, erkundige Dich über den Stand der Dinge wenn es so weit ist.

Alles Gute!
Camping_Camino
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Camping_Camino »

Hallo zusammen. Ich lese schon länger hier mit, aber bin neu angemeldet im Forum :-)

Ich muss sagen, dass ich den immer mehr ansteigenden Reservierungswahn auf den Pilgerwegen ziemlich traurig finde. Das hat immer mehr von Pauschalreise, die Flexibilität fällt weg, wie soll man da seinen eigenen Rhythmus finden, einfach mal auf den Körper und das Herz hören, wo man für die Nacht bleiben möchte bzw. wie weit man - tagesformabhängig - gehen möchte oder kann...?

Ich habe als ich den Weg von Le Puy gelaufen bin, damals entgegen allen Rates nicht reserviert, bzw. wenn dann am selben Tag gegen Mittag am Zielort in der Herberge angerufen und gefragt ob noch ein Bett frei ist. Oft hat das geklappt, aber teils musste das Zelt ran. Ein paar Mal hat mir das sehr geholfen an Stellen wo andere verzweifelt sind und nochmal 10km dranhängen oder auf Hotels ausweichen mussten. Auf der Strecke kann ich absolut dazu raten, ein Zelt mitzunehmen!

Ab Ostern sollten viele Campingplätze offen haben, spätestens ab Mai. Der Miam Miam Dodo sollte alle Infos dazu haben. Aber es gibt ja auch viele Herbergen, die das Zelten für oft weit unter zehn Euro erlauben, und man kann dann trotzdem dort duschen ect. Das ist ziemlich ideal, da man so trotzdem die anderen Pilger abends trifft, zusammen essen kann usw.

Mein Benutzername zeigt dass ich da voreingenommen bin :D aber auf der via podiensis kann man das Zelt wirklich super nutzen. Im April/Mai braucht es aber einen guten, warmen Schlafsack, da es noch sehr kalt sein kann (ich bin damals Anfang Mai in LePuy losgelaufen).

Sicher keine Lösung für jeden, aber eine gute Möglichkeit Reservierungen zu umgehen, ist es allemal.
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Simsim
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Simsim »

Die Campingausrüstung bedeutet halt einfach auch deutlich mehr Kilos im Rucksack.....und ja, es gibt viele Pilger, die noch nie im Zelt oder gar ganz im Freien übernachtet haben und es auch nicht probieren wollen....

Ich persönlich bin ganz einig mit Dir, gehe immer mit Zelt und verbringe mindestens 2/3 der Nächte darin, auch mitten in Winter, wenn es trockenes Wetter ist. Ich liebe es, draußen in der Natur zu sein und die Elemente zu spüren, den Wind in den Blättern zu hören und gute Luft zu atmen, anstatt in stickigen Schlafräumen anderen beim Schnarchen zuzuhören 🙃.

Und es stimmt, gerade auf der Via Podiensis haben die Angebote zum Zelten mit Infrastruktur deutlich zugenommen.
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Matt Merchant
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Matt Merchant »

Servus,
zwar ist das Thema 'Zelt' ja nicht ganz das, was Gerhard erfragt hat,
aber da solche Forums-Threads ja immer für eine interessierte Halb-Öffentlichkeit sind, ergänze ich gerne:

Der Outdoor-Führer zur Podiensis ist ein ganz vorbildliches Exemplar von Hartmut Engel, der überall, wo es geht, Zelt-Piktogramme vermerkt hat.
Aber sogar noch ein Stückchen besser finde ich die Topoguide-Führer 'FFRandonnée', die ebenfalls Camping-Optionen vermerken und hervorragende Karten haben.

Also, ich schließe mich den geschätzten VorrednerInnen an und halte fest:
Niemand muss in Frankreich zelten, dem das nicht taugt, aber gerade in der Pandemie wäre es ein Geheimtipp! ;-)

Matthias
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Camping_Camino
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Camping_Camino »

Sorry, ich wollte den Beitrag nicht in eine falsche Richtung lenken.

Es muss ja tatsächlich keiner im Zelt schlafen auf der Podiensis, aber können tut man, und es hat durchaus seine Vorteile. Frei zu sein vom Druck Vorbuchungen zu tätigen, teils lange vorher, ist einer davon, und darum ging es hier ja auch ein bisschen. Wenn ich lese dass man nun die Herbergen mindestens 14 Tage vorher reservieren 'muss', packt mich persönlich das Grauen. Anderen macht es hingegen nichts aus.

'Muss' man reservieren? Ja, wenn man sicher ein Herbergsbett möchte, vermutlich schon. Wenn man auch andere Optionen nutzt, wie z.B. das Zelt, muss man es aber nicht unbedingt. Da muss man abwägen, was einem wichtiger ist - ein echtes Bett und ein leichterer Rucksack, oder die volle Flexibilität? Da gibt es meiner Meinung nach keine richtige oder falsche Entscheidung, ist alles persönliche Präferenz.

Manch einer trägt lieber ein Zelt, ein anderer bucht akribisch alles vor, und der nächste kann sich am ehesten damit abfinden mit dem Taxi ins nächste Hotel zu fahren, wenn die Herbergen voll sind. Ist ja alles legitim. Jeder wie er mag :-)
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Gerhard2020
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Gerhard2020 »

Herzlichen Dank für die Antworten. Jede Variante hat seine Eigenheiten.
Die Reservierungen müssen wohl jetzt erfolgen.
Ultreia
Gerhard
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Fred
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Fred »

Camping_Camino hat geschrieben: 28. Jan 2022, 08:26 Ich muss sagen, dass ich den immer mehr ansteigenden Reservierungswahn auf den Pilgerwegen ziemlich traurig finde. Das hat immer mehr von Pauschalreise, die Flexibilität fällt weg, wie soll man da seinen eigenen Rhythmus finden, einfach mal auf den Körper und das Herz hören, wo man für die Nacht bleiben möchte bzw. wie weit man - tagesformabhängig - gehen möchte oder kann...?
Na ja, das mit der Pauschalreise ist jetzt aber ein wenig weit hergeholt. Die 'Reserviecherei' ist aber auch die einzige Medizin gegen die Headlight-Blinkenden Superfrühaufsteher im Schlafsaal, die zum Mittagsmahl dann schon am Ziel sind und dadurch natürlich nicht reservieren müssen. Denen geht es wohl hauptsächlich um das Billig-Bett...

Reinhold Messner hat neulich in einem Interview gesagt, man solle dahin gehen, wo sonst niemand hingeht. Das muss ja nicht gleich ein Achttausender sein und war wohl auch eher für die Alpenwanderer gedacht. Es gibt in Frankreich Pilgerwege, wo du wochenlang keiner Menschenseele begegnest...

Mario
Camping_Camino
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Camping_Camino »

Ich wollte hier gar keine Grundsatzdiskussion lostreten, eigentlich wollte ich nur davon schwärmen, wie toll man auf der Podiensis zelten kann, falls es Probleme gibt, ein Bett zu finden oder falls man ungern lange vorab reserviert :roll: :oops:

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner Planung und den Reservierungen, sowie eine tolle Zeit auf der via podiensis, @Gerhard2020!
Fred
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Re: Reservieren auf dem Weg "Via Podiensis"

Beitrag von Fred »

Camping_Camino hat geschrieben: 28. Jan 2022, 16:59 Ich wollte hier gar keine Grundsatzdiskussion lostreten, eigentlich wollte ich nur davon schwärmen, wie toll man auf der Podiensis zelten kann, falls es Probleme gibt, ein Bett zu finden oder falls man ungern lange vorab reserviert :roll: :oops:
Das war doch gut, dass du das Zelten hier eingebracht hast. Solange das nur Einzelne machen, da finde ich das auch okay. Ob die zusätzliche Schlepperei mit der Freiheit, nicht lange vorab reservieren zu müssen, aufgewogen wird, ist die individuelle Entscheidung jedes Einzelnen. Für mich kann ich sagen, dass ich 2008 von Freiburg, natürlich auch über die Via Podiensis, nach Santiago 100 Tage lang gewandert bin und die mitgeführte Camping-Ausstattung davon 10-mal (und 90-mal nicht) benutzt habe; und dass nicht zwingend notwendiger Weise, sondern weil ich halt alles dabeihatte...

Mario
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