::: Jurarassic Trail :::

Pilgerwege in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Während der Espressokocher brodelt und mein Schraubendreher in einer Schukokupplung rödelt, gibt's Jura-Post von einer Baronin.

Gerade wurden die grauen Betten eingeführt, schon muss ich das erste Bett davon auf grün tunen. Sehr erfreulich. Am Creux du Van hat mir die Buvette Métairie La Baronne geantwortet. Und Google hat daraus die Baronin übersetzt. Dann müsste es doch eigentlich La Baronne Geneviève heißen? Lach...

Bild
Screenshot: Google Maps/Street View auf sutterer.eu

»Avec nos meilleures salutations et tous nos voeux pour les fêtes de fin d'année.«

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 23. Feb 2022, 21:56, insgesamt 5-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Am Creux du Van, einer natürlichen Felsenarena gewaltigen Ausmaßes, wo 160 Meter hohe, senkrechte Felswände einen vier Kilometer langen und über einen Kilometer breiten Talkessel umschließen, befindet sich eine Quelle, deren Wasser das ganze Jahr über gleichmäßig 4 °C kalt ist:

https://goo.gl/maps/FzM45W5PLme3CKiC6

Die Fontaine Froide...

Bild
Screenshot: Google Maps auf sutterer.eu

Bild
2007-08-31 Creux du Van 02
Hansueli Krapf, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 23. Feb 2022, 21:57, insgesamt 5-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Noch ne Änderung, noch ne Schlucht...

Gorges de l'Areuse

Genial! Jetzt konnte ich diese Schlucht noch einbeziehen. Das wird sicher toll...

Bild

Bild
Screenshot: https://www.myswitzerland.com/de-de/erlebnisse/route/durch-die-schlucht-der-areuse/

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:50, insgesamt 4-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Trotz der Booster-Impfung heute morgen mit Moderna, nach AstraZeneca und BioNTech, ja da dachte ich, voll von Übermut und Überimmunität, dass ich jetzt statt der 12 km-Kurzetappe Moutier → Bergerie de Loveresse an diesem achtundzwanzigsten Mai unbedingt noch ne Schlucht brauchen könnte. Passenderweise gibt es da auch eine, die sich anbietet. Die Birs/Birse hat sich da quer zum Verlauf der Jurakette in den Kalkstein reingebuddelt und dabei eine Klus, die Gorges de Court geschaffen. Dieser Schlenker verursacht nur 4,5 km Mehrweg und jeweils lediglich 200 Höhenmeter.

Bild

Hier noch ein Prachtfoto von Vincent Bourrut; vorne im Nebel die Gorges de Court, dahinter Moutier, auch benebelt...

https://static.mycity.travel/manage/uploads/8/60/64625/1/gorges-de-court_2000.jpg

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 23. Feb 2022, 21:58, insgesamt 4-mal geändert.
Benutzeravatar
Camineiro
Beiträge: 1867
Registriert: 15. Jul 2019, 11:53
Wohnort: südl. Münsterland

Re: ::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Camineiro »

M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 14. Dez 2021, 13:58 Trotz der Booster-Impfung heute morgen mit Moderna, …
Solange Du Dir die Anstrengung der Wanderung nicht heute bzw. in den nächsten 3 Tagen antust, ist alles gut. 😉
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Camineiro hat geschrieben: 14. Dez 2021, 14:25 Solange Du Dir die Anstrengung der Wanderung nicht heute bzw. in den nächsten 3 Tagen antust, ist alles gut. 😉
Danke Uwe. Und auch beim Pilgerziel Impfpraxis gibt es Fortschritte: heute zweimal 50 Schritte zum Hausarzt; für Piks 1 und 2 jeweils zweimal 40 Kilometer Bahnfahrt nach Lörrach ins Impfzentrum. Nach 20 erfolglosen Telefonaten...

Es lebe der Fortschritt! Und das Leben und das Weiter-Fortschreiten...

Lach...

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Quand le soleil se couche rouge sang à l'ouest...
M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 3. Dez 2021, 20:56 Das Belchen-System

Bild
Belchen System
original design by Membeth
vectorized by Maxxl2, CC0, via Wikimedia Commons
Meine Loggia ist nach Westen ausgerichtet und ohne Blätter reicht mein Blick bis ins Elsass. Und damit auch zu den drei Belchen in den Vogesen...

Bild
Heute kurz vor halb sechs dieser Sonnenuntergang.

Bild
Mit dem Teleobjektiv wird die Skyline der Vogesen sichtbar.

Welche Gipfel das sind, muss ich noch rauskriegen. Der Elsässer Belchen ist der entscheidende Gipfel; er müsste links liegen, rechts gipfeln eher Großer und Kleiner Belchen. In einer Woche zur Sonnwende wäre der Sonnenuntergang genau in der Linie Schwarzwälder Belchen-Elsässer Belchen. Staufen ist nicht weit von dieser magischen Linie entfernt...

Bild

Bild
Sommetduballond'alsace
P-90, Public domain, via Wikimedia Commons

:-)

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:51, insgesamt 3-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Bild

Der Arcuscosinus von Ankathete (66,0 km) durch Hypotenuse (66,4 km) ergibt eine Winkel von ~6,3° gegenüber der Ost-Westrichtung Schwarzwälder-Elsässer Belchen.

Mal mit dem Kompass nachprüfen...

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Auf 3sat gab es gerade eine vierteiligen Serie 'Die magische Welt der Bäume'. Der Reihe nach Eiche, Edelkastanie, Lärche und Linde. Die Linde spielt auch bei meiner Jurareise eine Rolle, gleich zu Beginn und kurz nach Brugg. Die Linner Linde. Da der Beitrag ausschließlich in der Schweiz aufgenommen wurde, war ich nicht überrascht, dass am Ende die Linner Linde ausführlich behandelt wurde...

Bild
Screenshot:3sat Ab sofort in der 3satMEDIATHEK

Hmmh, ich nehme mal an, der Schatten der Linner Linde wurde früh am Morgen geworfen. Abends wäre er dann wohl auf der gegenübeliegenden Seite, wo auch das Schloss der Habsburger verortet sein müsste. Wie schön...

Bild

»Sie ist das Sinnbild für Liebe und Gerechtigkeit. Sie ist der Ursprung zahlreicher Sagen und Legenden...«
Quelle: SRF | 3sat Die magische Welt der Bäume - Die Linde

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Bild

Die grüne Linie steht für die Wanderstrecke (10,7 km); diese macht sozusagen einen Umweg über Brugg. Anhand dieses grünen Höhendiagrams kann man aber abschätzen, wie es unter der direkten (roten) Verbindungslinie, dem Schattenverlauf (3,7 km) zwischen Linner Linde und Schloss Habsburg, aussehen könnte: durch das Tal der Aare gibt keine Hinternisse für die Sonnenstrahlen; bis auf die Linde einmal im Jahr halt...

Genau genommen ist das im Jahresverlauf zweimal der Fall; aber nur mit Lindenblättern gibt's auch Schatten.

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:51, insgesamt 4-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 12. Dez 2021, 12:14 »Die Linner Linde (im Aargauer Volksmund d Lende vo Lenn) ist eine markante Sommerlinde (Tilia platyphyllos), die in der Nähe von Linn auf dem Gemeindebann von Bözberg im schweizerischen Kanton Aargau steht.

Mit einer Höhe von 25 Metern und einem Stammumfang von elf Metern gilt sie als der mächtigste Baum des Aargaus. Die Legende besagt, dass die Linde zum Gedenken an die Pest von einem der letzten übrigbleibenden Dorfbewohner gestiftet wurde. Die Pest wütete im Dorf Linn im 16./17. Jahrhundert besonders heftig. Das tatsächliche Alter der Linde ist aber weit höher, man geht von rund 800 Jahren aus.

Eine weitere Sage droht, dass die Welt untergehen müsse, wenn die Linde eines Tages nicht mehr einmal jährlich ihren Schatten auf das Schloss Habsburg, den Stammsitz der gleichnamigen Dynastie werfe: «Leit d linde nüm ihres chöpfli ufs Ruedelis hus, so eschs met allne wälte us» (mit «Ruedeli» ist Rudolf von Habsburg gemeint). «
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Linner_Linde
Bild
Screenshot: https://www.linnerlinde.ch/ Wunderbare Fotos des Dorfes Linn und der Linner Linde. Hier im Vordergrund die Linner Linde, im Hintergrund der Sonnenuntergang...

Auf Facebook hab' ich die Seite https://m.facebook.com/linnaargau gefunden. Dort steht, dass dieses Ereignis besonders effektiv am 17. April und am 26. August zu beobachten wäre und zwar in Gegenrichtung vom Schloss Habsburg aus. Das sind etwa 130 Tage Abstand.

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Ich hab' jetzt mal mit der Stellarium App versucht, den Vorgang des Schattenwurfes der Linner Linde auf das Schloss Habsurg zu simulieren. Die Landschaft stimmt natürlich nicht. Insbesondere ist der dominante Baum ziemlich in der Mitte ein Zufall und nicht die Linner Linde. Der Ausgangspunkt der Beobachtung, das Schloss Habsburg (47.462498461827636, 8.180839754641056), stimmt schon. Und die Blickrichtung ist natürlich Westen. Die Sommerzeit hab' ich zur Übersicht nicht angewandt.

Bild
Der Sonnenuntergang Richtung Linner Linde am 17.04.2022

Bild
Die Sonne am Tag der Sommersonnwende am 21.06.2022 zur gleichen Uhrzeit nach 65,5 Tagen

Bild
Der Sonnenuntergang am Tag der Sommersonnwende.

Bild
Der Sonnenuntergang Richtung Linner Linde nach weiteren 65,5 Tagen am 26.08.2022

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:52, insgesamt 2-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Chalet du Gralet (1450 m)

Nach drei Wochen Jurawandern soll es am 10. Juni 2022 eine letzte Übernachtung hoch in den Bergen geben, im Chalet du Gralet, einer ehemaligen Alphütte, in der eine ganzjährig geöffnete, unbewirtete Unterkunft mit 18 Plätzen eingerichtet wurde. Leider gibt es kein Trinkwasser dort. Ansonsten wird diese Hütte aber von einem Verein in Ordnung gehalten und die inzwischen verfügbaren Anmeldeseiten sind professioneller als manche Reservierungsseiten eines Hotels. Alle Achtung! Beaucoup d'éloges !

Bild
Foto: https://gralet.mon-paysdegex.fr/chalet.bmp

Jedes Jahr im Juni treffen sich viele Helfer zur jährlichen Reinigungsaktion auf der Hütte. Mal schauen, ob es für mich an diesem Freitag, 10. Juni auch Arbeit gibt. Im Notfall helfe ich beim anschließenden Feiern. Natürlich nur, um mir das Trinkwasser zu verdienen. Die werden doch hoffentlich keinen vin rouge da hoch schleppen...

:-)

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:52, insgesamt 2-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Gerade kam die Rückmeldung auf meine Reservierungsanfrage für die Almhütte le Gralet. Superfreundlich...

Bild

Gestern berichtete ein Film über das zunehmende Problem von Braunbären, die in den Pyrenäen Schafe reißen. Es ging darum, ob Herdenschutzhunde genau so hilfreich seien, wie bei der Bedrohung durch Wölfe. Auf jeden Fall ein Problem, das manche Hirten zum Aufgeben bewegen könnte. Ohne Beweidung wächst die freie Fläche schnell zu und das hat viele Nachteile für das Ökosystem.

Wahrscheinlich kommt daher auch der Wunsch, die Weidewirtschaft auf dem Gemeindegebiet rund um Le Gralet wieder zu beleben...

Bild
Screenshot: https://www.3sat.de/wissen/nano/211209-hunde-nano-100.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

In der 3sat-Mediathek: »Schützen Hunde vor Bären?
Während der Weidesaison werden in der französischen Pyrenäenregion Ariège jährlich über tausend Schafe von Braunbären gerissen. Um den Bauern zu helfen, fördert der Staat den Einsatz von Hütehunden, um die Herden zu schützen.«
https://www.3sat.de/wissen/nano/211209-hunde-nano-100.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Bild

Die Geschichte des Chalet du Gralet

Beim Durchlesen bekam ich (fast) Lust, mich als Ziegenhirte zu melden :-)

Bild

»AG3, l’Association de Gestion du Gîte du Gralet

An der Wende der 1990er Jahre - vor [dreißig] Jahren - erhielten Le Gralet und La Poutouille ein neues Aussehen. Ermutigt von den Abgeordneten aus Gex und dem Departement beschloss der Gemeinderat unter dem damaligen Vorsitz von François Collet, diese beiden typischen, 33 Meter langen Almhütten zu restaurieren. Die Gemeinde hat nämlich die Besonderheit, dass sie Eigentümerin sämtlicher Wälder und Almen in den Bergen ist.

Die Restaurierung von Le Gralet wurde im Sommer 1989 von örtlichen Unternehmen durchgeführt; die Restaurierung von La Poutouille, die weniger aufwändig war, erfolgte 1992 durch zwei denkwürdige Persönlichkeiten der Gemeinde, "Pistoche" de Feigère und Zeno de Logras. Es ging darum, zwei Gebäude aus dem Jahr 1834 zu erhalten, die wesentliche Bestandteile des Gemeindeerbes sind, insbesondere die wunderschönen, über 150 Jahre alten Armbrustbögen des Dachstuhls, die sich in perfektem Zustand befanden, aber durch das Absacken einiger Wände und den schlechten Zustand des Daches gefährdet waren. Die Gemeinde wollte auch die Weidewirtschaft wiederbeleben und einem Senner die Möglichkeit geben, wieder zu "käsen"; als einziger Freiwilliger stieg Albert Delavière mit einer Ziegenherde auf, die zur notwendig gewordenen Entbuschung der Weiden beiträgt.

Es ging aber auch darum, den Empfang von Wanderern an einem strategischen Ort auf dem markierten Wanderweg "Balcon du Léman" zu gewährleisten, ohne dabei das Vieh oder die Ruhe des Ortes zu stören. Es war ein schwieriges Gleichgewicht zu halten, das jedoch mit der Einrichtung des Naturschutzgebiets (1993) und der interkommunalen Zusammenarbeit (SIGEP und 1995 die Communauté de communes) realistisch wurde. In La Poutouille wurde im hinteren Teil des Stalls eine sehr einfache Unterkunft für vier Personen eingerichtet. In Le Gralet wurden eine neue Küche, die an den Schafstall angebaut ist, und ein Schlafraum mit 19 Betten im Dachgeschoss errichtet. Diese beiden Räume sind frei zugänglich (mit "Reservierung" für Gruppen). Der Rest der Gebäude ist geschlossen und dem Senner oder - im Fall von La Poutouille - den Bewohnern der Gemeinde vorbehalten, die eine Anfrage stellen, um dort zu übernachten.

Die sehr liberale Formel ist nicht ohne Risiko. Selbst in den Bergen ist man vor Vandalismus nicht sicher. Aber die schwierige und streng reglementierte Befahrung des Hirtenpfades ist zweifellos eine der besten Garantien. Die Einrichtung der Gîte du Gralet ist bewusst einfach gehalten. Es handelt sich um eine Berghütte und nicht um eine "Gîte de France" mit hübschen Vorhängen an den Fenstern und einer freundlichen Köchin, die kleine Gerichte zubereitet! Wenn das Gästebuch von Le Gralet das Barometer der Meinungen ist, dann ist die Stimmung gut; zur großen Zufriedenheit des kleinen Teams von Freiwilligen, das für den Betrieb sorgt.

Die Association de gestion du gîte du Gralet (AG3), die im Frühjahr 1991 offiziell gegründet wurde, wird von der Gemeinde per Vertrag beauftragt, für die laufende Instandhaltung der Unterkunft zu sorgen. Dafür erhält sie den Betrag für die Übernachtungen (30 Francs, unverändert seit 10 Jahren), mit dem sie das Material für die Instandhaltung und Ausstattung erwirbt (Lack für Türrahmen, Sägen, Regale, Küchenutensilien, Hausseifen, Matratzen, Bezüge und deren Reinigung, Holzofen usw.). 150 bis 200 Durchgänge werden jedes Jahr registriert, aber viele entgehen der Buchführung (einige wenige versäumen es, ihren Beitrag zu entrichten; für Minderjährige und Gemeindebewohner gibt es auch freien Eintritt. Obwohl die AG3-Mitglieder dazu befugt sind, ziehen sie es vor, die Nutzer davon zu überzeugen, das Gelände "wie ein guter Familienvater" zu pflegen, anstatt lautstark eine Zahlung zu fordern, die dann widerwillig geleistet wird, was das Gegenteil des gewünschten Ziels bewirken könnte.

Zweimal im Jahr, im Juni und Oktober, führt der Verein mit Hilfe der Gemeindeangestellten die Großreinigung und das Holzholen durch (mindestens 4 bis 5 Tage). Das ganze Jahr über steigt das Team zum Gralet hinauf, um die Aufsicht und Wartung zu gewährleisten: ein Besenstrich, ein schlecht geschlossenes Fenster, mangelhaftes Geschirr, ein Anstrich, Holz zum Spalten, einige Müllsäcke, die auch - leider - auf dem Rücken heruntergetragen werden müssen! - ... auf dem Rücken! Aber im Großen und Ganzen respektieren die Wanderer, die den Gralet besuchen, den Ort vollkommen. Mit Hilfe der verschiedenen Wächter, die den Berg begehen (Förster, Jagdaufseher, Wächter des Naturschutzgebiets, Straßenarbeiter, Polizisten und sogar Soldaten aus Les Rousses), werden jährlich mindestens 60 Umläufe gewährleistet, von denen fast die Hälfte von den Mitgliedern von AG3 übernommen wird. Das gute Funktionieren dieser "offenen Tür" ist auf diesen Preis angewiesen.

In zehn Jahren hatte der Verein keinen einzigen Tiefschlag zu beklagen und nur wenige Gruppen mussten sich zusammenraufen, weil sie es versäumt hatten, ihren Platz telefonisch im Rathaus zu "reservieren". AG3 kann sich übrigens über die Zusammenarbeit mit dem Rathaus freuen: Die Gemeindeangestellten helfen mit ihrem Allradfahrzeug, die Sekretärinnen beantworten Telefonanfragen, die sie bei Bedarf an die AG3-Verantwortlichen weiterleiten, die Abgeordneten stehen häufig in Kontakt mit ihnen und besuchen sie vor Ort. Man muss sagen, dass das System für die Gemeindefinanzen vorteilhaft ist, da der Gemeinderat einem Team von Freiwilligen eine Arbeit abnimmt, die in jedem Fall notwendig wäre.

Dennoch bleibt es wahr, dass das System anfällig ist. Das Team besteht aus etwa zehn Mitgliedern, die meisten aus Peron, die gerne helfen, aber auch andere Aktivitäten haben, ... auch berufliche! Der Großteil der Arbeit beruht auf der Tätigkeit des Försters Alain Zirondoli, der dank seiner verschiedenen "Hüte" das Rückgrat des Vereins bildet. Dank ihm werden die etwa 8 Ster Holz, die jedes Jahr für den Ofen benötigt werden, gesammelt, geschnitten, gehackt, transportiert, gespalten, gelagert, ... und so weiter. Der Verein hat im Dezember 1999 beschlossen, einen neuen Herd anzuschaffen, der etwas weniger Brennstoff verbrauchen soll.

Eine weitere Sorge ist die Wasserpumpe, die beim ersten Frost abmontiert wurde, im Sommer schlecht funktioniert und daher das - übrigens "nicht trinkbare" - Wasser aus den Zisternen schlecht pumpt. Könnte eine - teure - Solaranlage einen Sterilisator betreiben, um die Wiederaufnahme der Käseherstellung zu erleichtern, die seit letztem Jahr eingestellt werden musste? Eine Einrichtung für Mülleimer und Toiletten wäre ebenfalls nützlich, ohne die Herberge in eine "Luxuseinrichtung" zu verwandeln; es ist ihre Rustikalität, die ihren Charme ausmacht und den Fortbestand der Formel sichert.

Ohne dass all dies in ihren Zuständigkeitsbereich fällt, versucht AG3 mit ihren Mitteln, am reibungslosen Funktionieren des Gemeindelebens teilzunehmen. Die gute Arbeit, die bisher geleistet wurde, das Vertrauen des Gemeinderats und die Sympathiebekundungen von Wanderern und Gemeindebewohnern sind die besten Voraussetzungen, um die Mitglieder von AG3 zu ermutigen, ihre Aufgabe im Interesse der Allgemeinheit weiterzuführen.

Pierre-Maurice LAURENT, Gründungspräsident von AG3«

Quelle: https://gralet.mon-paysdegex.fr/histo.html • Übersetzt mit DeepL
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:52, insgesamt 7-mal geändert.
Fred
Beiträge: 1827
Registriert: 16. Jul 2019, 13:23

::: Jurarassic Trail :::

Beitrag von Fred »

Le Gralet und La Poutouille

»Die Restaurierung von Le Gralet wurde im Sommer 1989 [...] durchgeführt; die Restaurierung von La Poutouille [...] erfolgte 1992 [...]. Es ging darum, zwei Gebäude aus dem Jahr 1834 zu erhalten, die wesentliche Bestandteile des Gemeindeerbes sind, insbesondere die wunderschönen, über 150 Jahre alten Armbrustbögen des Dachstuhls, die sich in perfektem Zustand befanden, aber [...] gefährdet waren. Die Gemeinde wollte auch die Weidewirtschaft wiederbeleben und einem Senner die Möglichkeit geben, wieder zu "käsen"; als einziger Freiwilliger stieg Albert Delavière mit einer Ziegenherde auf, die zur notwendig gewordenen Entbuschung der Weiden beiträgt.«
Quelle: https://gralet.mon-paysdegex.fr/default_main.php

Bild

Die beiden fast 200 Jahre alten Sennereien Le Gralet und La Poutouille sind durch einen 4,1 km langen Kammweg verbunden und aus Satellitensicht ziemlich baugleich.

Bild
Le Gralet

Bild
La Poutouille

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 16. Jan 2022, 22:52, insgesamt 2-mal geändert.
Antworten