Ignatiusweg

Weitere Pilgerwege auf der iberischen Halbinsel
Benutzeravatar
PrinzKeksdose
Beiträge: 160
Registriert: 15. Jul 2019, 12:19

Ignatiusweg

Beitrag von PrinzKeksdose »

Mal kein Weg des Hl. Jakobus der nach Santiago führt.

Der Camino Ignaciano ist ein Pilgerweg im Norden Spaniens. Er verläuft auf der Strecke, die der Heilige Ignatius von Loyola von seinem Geburtsort Azpeitia bis in die katalanische Stadt Manresa zurücklegte. Die Gesamtlänge beträgt 650km.

Vielleicht eine Alternative zu den inzwischen viel belaufenen Jakobswegen.

https://katalonien-tourismus.de/katalon ... natius-weg

https://www.t-online.de/leben/reisen/eu ... usweg.html
geher
Beiträge: 26
Registriert: 16. Jul 2019, 01:25

Re: Ignatiusweg

Beitrag von geher »

Dabei geht es In Gegenrichtung ab Navarete bis Logrono über den C.frances,dann über Zaragoza bis Fuente
über den C.del Ebro und dann bis Montserrat über den C.catalan (I).In Sven Nieders Forum hat Pater Norbert
über den Ebroweg berichtet.Ich sebst bin dort von Perpignan kommend im April gegangen.Pro Woche ca. zwei Pilger,
e i n e n habe ich unterwegs gesehen,mit mir also tatsächlich zwei.Um so mehr Geier in der Brutzeit am Felsenufer
des Ebro segelnd.Wer Ufernähe schätzt,kann über den parallel verlaufenden Camino Natural del Rio Ebro gehen und
dabei alle Schlingen des Flusses ablaufen , vedoppelt sicher die Wegstrecke.
Von der Haustür auf drei verschiedenen Wegen nach Santiago,nach Tarifa Nordkap und Brindisi >25.000 km.
Benutzeravatar
Gertrudis
Beiträge: 465
Registriert: 15. Jul 2019, 23:35
Wohnort: Hohenpeißenberg

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Gertrudis »

geher hat geschrieben: 26. Jul 2019, 18:21 .Ich sebst bin dort von Perpignan kommend im April gegangen.Pro Woche ca. zwei Pilger,
2 pro Woche? Ich wundere und freue mich gerade, dass hier überhaupt jemand ist, der diesen Weg von Perpignan Richtung Montserrat gegangen ist :P
Ich bin erst in Sant Esteve d´en Bas auf diesen Weg gestoßen, nämlich von Prades aus übern Canigó und dann nach Süden über die Berge. Dieser erste Teil war zwar kein Pilgerweg, aber eine wirklich großartige Bergtour. Die 6 Etappen auf dem "Pilgerweg" (bis Montserrat) fand ich persönlich dann ein bisschen... hmmm. Nicht mein Lieblingsweg. Da fehlte was... So gut wie keine Herbergen, immer etwas eintönig auf Forstwegen durch die Wälder, die Dörfer ( und Bars) oft links liegen lassend...Der Weg folgte einfach irgendwelchen GRs, ohne Pilgerbezug, so dass bei mir der Eindruck entstand, er sei auf einem Schreibtisch in einem Büro der Generalitat von Catalunya entstanden, um einen Jakobsweg durch ganz Katalonien zu haben...

Verzeihung, das hat jetzt nicht viel mit dem Thema Ignatiusweg zu tun...
Aber in Manresa traf ich dann den ersten Pilger, einen Holländer, der hier seinen Ignatiusweg beendete.
Und in Manresa war Fiesta Mayor und die ganze Nacht voll Feuer und Drachen :o
Das Pilgerfeeling kam erst in Montserrat auf, wo mein Weg zu Ende war, aber da waren dann einige, die auf den C.Catalán wollten...

@ Geher, wie hast Du diesen Weg bis Montserrat erlebt?

Gertrudis
geher
Beiträge: 26
Registriert: 16. Jul 2019, 01:25

Re: Ignatiusweg

Beitrag von geher »

Ja,Gertrudis,ich w o l l t e den GR 7 ein Stückchen gehen.Mit guten Karten im Ordner ' Senders de Catalunya '
ging es zunächst zufuß von Prades auf der Landstraße weiter nach La Seu d'Urgell.Das war in Spanien das erste
Stand-Quartier.Vom Hotel aus ging ich jeweils den Weg voran oder zurück.Am Nachmittag holte mich meine Frau
dann mit dem Pkw jeweils zum Fossiliensammeln ab oder wir gingen Museen/Orte ansehen.
Ab La Seu d'Urgell gings auf dem GR 7 weiter mit Solsona als nächstem Stand-Quartier.
In einem der fogenden Jahre setzte ich allein den Weg von Lleida beginnend fort über Logrono bis Leon.
D o r t habe ich im Ebrotal jenen Pilger gesehen.

geher/Heinrich II
Von der Haustür auf drei verschiedenen Wegen nach Santiago,nach Tarifa Nordkap und Brindisi >25.000 km.
Benutzeravatar
Walter
Beiträge: 403
Registriert: 25. Jul 2019, 23:26
Wohnort: Allgäu

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Walter »

Der Ignatiusweg, ….. mach ich mal ein bisschen Werbung dafür :D

ich habe mich im Jahr (2018) für den Ignatiusweg entschieden - ein spiritueller Weg. Ein Grund war, dass ich nach dem Portugiesische Weg im letzten Jahr weit weg von all dem Rummel sein wollte. Ein anderer war, es gefällt mir, dass Ignatius ein Jesuit ist, so wie auch heute „Papa Francesco“.

Oh ja - und ruhig war der Weg. Auf den 676 Kilometern habe ich gerade mal 3 Gleichgesinnte angetroffen. In der Gegenrichtung wird dieser Weg auch als Jakobsweg ausgeschildert. Die Pilger im Gegenverkehr haben geschätzte zwei Dutzend aber auch nicht überstiegen.
Die wenigen Pilger haben aber auch zur Folge, dass die Zahl der Pilgerherbergen relativ gering ist und mindestens zwei bereits wieder dicht gemacht haben. Ich habe das dann leider erst vor Ort erfahren, und in den kleinen Nester gab es auch keine Alternative, also weiter gehen, suchen, umplanen. Hört sich gerade negativ an, war es aber nicht. lch habe auf diesem Weg so viel Hilfsbereitschaft gefunden.

Der erste Teil des Weges ging über die Berge und war einfach grandios. Mit dem Weinbaugebiet von Rioja hat sich die Landschaft total verändert, hatte aber auch einen besonderen Reiz. Nach Logroño folgte der Weg dem Ebro. Hier beginnt eine relativ große Ebene, die in der Ferne von Bergen bzw. von einem endlosen Höhenzug begrenzt wird. Schatten wurde hier kleingeschrieben und manchmal wäre es so nötig gewesen. Durch die weite Sicht wirkt der Weg auf manchen Abschnitten auch ein wenig langweilig

Und dennoch, im Blick zurück, war auch diese Region recht nett. Und dann kommt der Schwenk nach Osten Hier läuft man teils auf einem Hochplateau (wenig bis kein Schatten) und schon geht es wieder runter ins Tal Die Landschaft, die teilweise sogar sehr öde im Buch als wüstenhaft beschrieben wird, was sie keinesfalls ist, hat mir sehr gefallen, aber es gibt hier ein kleines Manko - die sehr stark befahrene Nationalstraße. Ich musste sie einfach immer wieder, wenn sie dem Weg zu nahe kam „ausblenden“ und ignorieren.

Zum Weg - der nachfolgende Text spiegelt nur meine Eindrücke und Empfindungen. Jeder muss hier selber prüfen, ob er mit mir im Einklang ist oder gar das krasse Gegenteil. Der nachfolgende Text soll jeweils ein kurzer Abriss zum Weg sein und manchmal auch zu ein paar Besonderheiten.

4. Mai. Loyola - Zumarraga 18,2 Km
Am 4 Mai stand ich also auf regennasser Straße vor der verschlossenen Basilika – Gott sei Dank war ich Gestern noch drin – und machte mich auf den Weg von Loyola nach Zumarraga, entsprechend dem Buch „Der Ignatiusweg“, auf meine erste Etappe. Den fehlenden Pilgersegen bekomme ich in Azkoitia, wo ich eine offene Kirche fand, und wo gerade ein Gottesdienst begann. Fügung oder Führung?
Auf dem alten Bahndamm geht es dann schön gemütlich nach oben und durch viele viele viele Tunnel. Eine Taschenlampe braucht niemand, weil die Tunnel alle bestens ausgeleuchtet sind. Mich hat besonders gefreut, dass hier so eine tolle Akustik war und so habe ich fast den ganzen herrlichen Weg singend verbracht :lol: .

5 Mai. Zumarraga – Arantzazu 21,4 Km
Bevor der Weg richtig schön wird sind leider ein paar Kilometer lang nur alte Fabrikhallen zu bewundern. Ab Legazpi ist der Weg recht nett und ab dem Stausee ist die Landschaft einfach großartig – und für die Füße beginnt Schwerstarbeit bei einer schönen Bergtour.
Das erste Bauwerk im Blickfeld von Arantzazu, und am Weg, ein Betonklotz, beinhaltet die sehr gute Herberge (Eingang unten). Die Kirche ist ein architektonisches Denkmal – schön ist etwas anderes. Beim Altarbild weiß ich beim besten Willen nicht, was das darstellen könnte.
Ansonsten ist der Ort, der einfach in einer herrlichen Landschaft liegt, etwas trostlos.
Ein paar Häuser, zwei Hotels, drei Kneipen … und teuer. … und wer im letzten Ort nicht eingekauft hat muss darben. Rechtzeitig einkaufen ist übrigens immer wieder mal das Thema!

6. Mai. Arantzazu - Araia / Zalduondo und Agurain 18 + 4 Km
Der Traumweg setzt sich fort, nur, vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, aber wieder mit einer großen Belohnung. Schöne Pfade, humane Anstiege herrliche Aussicht … In Araia erhielt ich die Auskunft, dass es hier keine Unterkunft mehr gibt. Also gehe ich nach Zalduondo – heute ist aber Sonntag und alles zu! Nach einer Odyssee finde ich, fernab vom Weg und Dank der Einheimischen, in Agurain ein Bett.

7. Mai. Agurain - Vincente de Arana ~ 25,3 Km
Heute muss ich zuerst einmal eine Variante suchen, um wieder auf den Weg zu kommen. Es geht auch heute nicht ohne einen ordentlichen Anstieg ab. Es gab viel Wald, heideartige Landschaft und auch landwirtschaftliches, was aber auch ganz nett war. Die Herberge in San Vincente de Arana ist eine umgenutzte Sanitäranlage bei einem kleinen Beton-Hartplatz. Ist recht bescheiden und nicht besonders ansprechend.

8. Mai. Vincente de Arana – Genvilla 20,7 Km
Das Landschaftsbild bleibt ziemlich unverändert. Die An- und Abstiege halten sich in Grenzen. Ab Antonana geht der Weg lange Zeit sogar auf einem alten Bahndamm, aber leider ohne Tunnel ;) und von Santa Cruz de Campezo bis nach Genevilla geht’s wieder durch einen schönen Wald. Das Casa Rural Usategieta ist nicht gerade billig, aber es ist auch ein sehr tolles und gastliches Haus. Wer es günstiger haben möchte – laut meiner Vermieterin gibt es gegenüber von dem Landgasthof eine einfache Herberge für 15,- € die Nacht.

9. Mai. Genvilla – Laguardia 27,3 Km
Bin immer wieder von der schönen Landschaft begeistert. Es ist der letzte Tag, wo es immer noch so richtig bergig ist und heute verändert sich das Bild. Aus Wald und Wiesen werden Weinberge. Das Ziel, die Stadt Laguardia, hatte ich schon lange im Blickfeld, aber immer wieder kam nochmals eine Wegbiegung die mich dem Ort nicht näher brachte. Wer dort verweilt sollte nicht vergessen sich für eine Besichtigung des Portal (von außen nicht sichtbar) „Santa Maria de los Reyes“ anmelden (für Pilger 2,- €)

10. Mai. Laguardia – Navarette 19,6 Km
Ich steige zu einem See hinunter, nein ich fahre mit einem Aufzug ins Tal und folge eine Weile dem Ufer. Und dann kommen wieder die Weinberge / - Ebenen. Mal rauf mal runter, viele Kurven … meistens ein ganz netter Weg bis nach Navarette. Gleich die erste Herberge am Ortsrand verbuche ich für mich – „El Camino de las Estrellas“ und ab sofort bin ich nicht mehr der einsame Wanderer. Hier ist die ganze Welt vertreten, von Japan bis Ulm :) . Na dann Prost – ich trinke Vino tinto Rioja.

11. Mai. Navarette – Logrono 13 Km
Und heute bin ich auch nicht alleine, allerdings habe ich Gegenverkehr. Ich habe zur Abwechslung mal Pilger gezählt – bei 240 habe ich das Zählen eingestellt! Und ich brauch auch keine braunen Pfeile, einfach dem Pilgerstrom entgegen laufen. Die Landschaft ist auch heute wieder vom Weinbau geprägt und von dem Naherholungsgebiet „Parque De La Grajera“ mit seinem künstlichen See. Schnell in der Herberge „Santiago Apostol“ Wäsche und Körperpflege erledigt, und dann ab in die Stadt zum ausgedehnten Bummel … und zum Vino tinto Rioja :) .

12. Mai. Logrono – Alcanadre 30,6 Km
Ab heute folge ich bis Pina de Ebro dem Flusstal des Ebro mit seiner fast endlosen Weite und teilweise riesigen Ebenen. Vielleicht ist es das, was diesen Streckenabschnitt etwas langweiliger macht aber auch interessant.

Der Weg beginnt mit dem gleichen Latsch wie gestern bei der Ankunft, aber aus der Stadt auswärts. Bis Agoncillo ist das nicht gerade ein Hit, viel Teerstraßen, ein Autobahngewirr, viel Verkehr. Dafür wird es ab Arrubal richtig toll; die „Geierfelsen“ sind beeindruckend.
Weniger toll fand ich, dass ich am späten Nachmittag in Alcanadre den Bahnhof abgesperrt fand. Diese Herberge ist mangels Pilger dauerhaft geschlossen. Meine Suche nach einer Bleibe endete schlussendlich damit, dass ich mit dem Zug nach Calahorra fahre und eine Rückfahrt am anderen Tag aus logistischen Gründen ausschließe. Diese Etappe fehlt mir jetzt einfach ;)

13. Mai. Calahorra – Alfaro 25,6 Km
Heute geht’s mal auf Teerstraßen und mal auf schotterigen Wegen, die genau so anstrengend sind. Ansonsten bin ich hier abseits vom Verkehr auf recht landwirtschaftlichen Wegen zu Fuß und außer der Bahnlinie, die recht ruhig ist, gibt es auch nicht so viel zu sehen. In Alfaro finde ich die Herberge am Sonntag verschlossen. Die lokale Polizei nebenan, die Ansprechpartner sein soll, konnte mir auch nicht weiterhelfen. Vielleicht war auch das heutige Stiertreiben wichtiger wie ein einzelner Pilger. Mein himmlischer Begleiter und ich finden aber doch noch ein freies Bett in dem empfehlenswerten Hotel „HM“.

14.Mai. Alfaro – Tudela 25,6 Km
Der Start ist nicht schön; bis Castejon gibt es nur eine Hauptstraße und viel Verkehr. Hinter der Stadt wird der Weg schon interessanter und ab der Stelle, wo der Weg im Buch als Variante „b“ beschrieben wird ist es ein richtiger Traumweg, also unbedingt diese Variante wählen. Im Gegensatz zur Buchbeschreibung ist der Weg gut erkennbar und weitab von jeglichem Verkehr.

15. Mai. Tudela – Gallur 39,3 Km
Ein kurzer Marsch durch die leeren Straßen, einmal die Bahnlinie kreuzen und schon bin ich aus der Stadt. Ich gehe auf recht steinigem Weg durch recht landwirtschaftliches Gebiet und habe immer wieder die Bahnlinie im Blickfeld. Ein paar Kilometer vor Ribaforada erreiche ich den Canal Imperial, dem ich, auf Empfehlung des Hostalieros, den ganzen Tag folgen werde. Das war aber fast zu viel des Kanals. Die Empfehlung war sehr gut, weg vom Verkehr, weg von der Teerstraße, aber das auf viele Kilometer??? Meine Empfehlung wäre, an der Stelle, wo die NA-5200 den Kanal das zweite mal kreuzt den Kanalweg zu verlassen und über Cortes und Mallen auf dem Originalweg wieder zum Kanal zurückzukehren. Das würde ein bisschen Abwechslung in den Weg bringen und ist schließlich auch nicht viel weiter. Aber dennoch – es war ein sehr schöner Weg!

16. Mai. Gallur – Torres de Berrellen 29 Km
Die heutige Strecke war nicht unbedingt der Hit. Die ersten acht Kilometer bis Luceni ging ich nur auf der viel befahrenen Hauptstraße. Das Umfeld war eben Landwirtschaft. Danach wird der Weg etwas interessanter, die viel befahrene Straße verschwindet und auch die Teerstraßen werden weniger. Die beiden Ortschaften am Ebro bringen zwar kein Café aber doch ein wenig Abwechslung. Nach Alagon ist noch eine kurze Strecke paarallel zur Autobahn und dann schwenkt der Weg wieder in eine ruhige Gegend.

17. Mai. Torres de Berrellen – Saragossa 23,2 Km
Der Weg wechselt zwischen Schotter- und Teerstraße, bleibt aber immer abseits vom Verkehr. Heute macht sich auch bald die große Stadt bemerkbar und als ich sie sehe bin ich noch lange nicht angekommen, denn der Weg zieht sich noch fast endlos am Ebro entlang. Vier Dinge möchte ich hier sehen und dafür laufe ich noch weit. Den Palast Aljaferia – er ist geschlossen. Die Kirche de la Magdalena – sie ist eine Großbaustelle und noch Monate geschlossen. La Seo – hier ist das Gerüst nur außen. Diese Kirche ist einfach großartig!!! Und dann die Basilika.

18 Mai. Saragossa – Fuentes de Ebro 30,2 Km
Ab der Kathedrale geht der Weg sofort Richtung Ebro und durch die Parkanlage ist es sehr schön zu laufen. Und dann bin ich überraschend schnell einfach in freier Natur. Die Teerstraßen sind heute nicht der Rede wert. Es gibt fast nur Feldwege mit mehr oder weniger grober Oberfläche – letzteres war nicht immer so toll für die Füße. Ansonsten war das heute eine recht schöne Strecke wo keine Langweile aufkam, auch wenn hie und da eine Industrieanlage auftauchte oder eine schnelle Straße längs verlief.

19. Mai. Fuentes de Ebro – Pina de Ebro 11,6 Km
Für die lange Strecke nach Bujaraloz habe ich mir Pina de Ebro als Startplatz ausgesucht, deshalb gibt es heute eine Bummelstrecke. Es geht wieder auf den gewohnten Schotterstraßen durch die Felder. Teilweise gehe ich auf dem Dammweg am Ebro, wo ich dreimal absteigen muss, weil sich der Fluss einen Weg durch den Damm gebahnt hat. Es war eine recht nette Strecke.

20. Mai. Pina de Ebro – Bujaraloz 39,3 Km
Nach dem Ort beginnt wieder der Schotterweg, der heute allerdings noch ein Problem hat. Das Gewitter von Gestern hat den Puderstaub in Klebstoff verwandelt. Alles ist glitschig und die Schuhe erhielten schon nach ein paar Schritten Plateausohlen, was zu einem äußerst mühsamen Gehen wurde. Aus diesem Grunde habe ich bis Santa Lucia teilweise die Teerstraße gewählt. Eine Option war das aber wirklich keine - auf der Straße herrschte, trotz Sonntag, vor allem ein sehr starker LKW-Verkehr!
Nach meiner Rast in Santa Lucia war der Weg meist abgetrocknet und ich folgte der Ausschilderung. Die Gegend hat einen besonderen Reiz; von „wüstenartiger Landschaft“ kann absolut keine Rede sein. Den vielen Feldern nach ist die Gegend eher fruchtbar. Überall haben die Landwirte der Natur das letzte Fleckchen Boden abgerungen, und wo das nicht mehr möglich war zeigt sich eine heideartige Hügelkette. Schatten gib es keinen.
Die N-II ist hier leider ein ständiger Begleiter. Mal fernab, mal hautnah, und Verkehr wie auf der Autobahn. Wer es schafft, diese Straße im Kopf auszublenden, kann einen besonderen Weg erleben.

21. Mai. Bujaraloz - Candasnos 21 Km
Der Start auf den Weg ist nicht atemberaubend - das Ende auch! Dazwischen haben mir der Weg und die Landschaft sehr gut gefallen. Schatten ist auch heute, und wie auch so oft, Mangelware. Sah es am Anfang so aus als läge vor mir eine einzige Ebene, so folgte doch bald der erste Abstieg in die Täler die sich durch die Hochflächen schlängeln. Die N-II taucht leider auch immer wieder auf :(
Candasnos ist ein kleines Nest - der Einkaufsladen hat / hatte nur vormittags auf!
In der kleinen Kneippe im Ort gab es erst ab 21:00 Uhr ein Essen. Soll nur ein Hinweis sein falls der Vorrat knapp bemessen ist.

22. Mai. Candasnos - Fraga 26,8 Km
Eigentlich war das ein schöner Weg, aber vielleicht muss man auch das Land mit seinen Weiten mögen. Schatten war wieder ein Fremdwort. Einen Regenschirm als Sonnenschirm im Gepäck wäre / ist angenehm - ich habe einen :D … und halt immer wieder die N-II! Der Abstieg nach Fraga war sogar ein richtiges landschaftliches Highlight, lauter kleine „Tafelberge“ mit schräg abfallenden Flanken und terrassenförmigen Bewuchs.
Unterwegs gibt es keine Ortschaften, aber bei Kilometer 12 kommt eine Tankstelle mit kleinem Kiosk und bei Kilometer 18 ist sogar eine kleine Bar.
Ich schlafe im Hostal „Trebol“. Wer dort schläft sollte ein Zimmer zur Straßenseite verlangen, der winzige Innenhof (Schacht) ist grausig! Mit einem Zertifikat vom Pfarramt schläft man im Trebol sogar umsonst.

23. Mai, Fraga - Lleida 33 Km
Die erste Halbzeit war keine Freude. Mit kleinen Unterbrechungen nahezu nur Teerstraße, Industriegebiete, Autobahn, Lärm. Der zweite Teil war richtig nett. Es ging oft auf kleinen Nebenstraßen, vorbei an Obstplantagen und lange Zeit längs von dem Fluss „Segre“ an dem auch Lleida liegt. Und es gab am Fluss entlang auch mal richtig Schatten.
Das Hostal „Mundial“ ist eine Baustelle. Die hier im Buch genannte Telefonnummer führt zum Hotel „Nadal“, das liegt eher am Rand vom Zentrum der schönen Stadt.

24. Mai. Lleida - El Palau d'Anglesola 25,7 Km
Ich verlasse die Stadt kurzzeitig auf einem netten Weg am Segre entlang und dann kommt auch schon das erste „Poligon Industrial“, dem später noch ein paar kleinere folgen. Aber dann geht es hinaus in die Landschaft mit ihrer großen Ebene und viel Obst- und Landwirtschaft …. und schattenlos. Autobahnen und Verkehr sind heute eher kein Thema. In dem ausgestorbenen El Palau d'Anglesola suche ich gar nicht nach der Herberge (Rathaus war geschlossen) sondern laufe einfach der Ausschilderung „Pensio St. Antoni“ nach. Die Pension ist Top!

25. Mai. El Palau d'Anglesola - Tárrega 28,7 Km
Der heutige Weg und Landschaft ist eine Fortsetzung von Gestern. Ab Bellpuig ändert sich das total. Es wir wellig, hügelig, die Felder werden kleiner und terrassenförmiger und für das Auge gibt es viel zu sehen.
Schlafe in der Albergue de Ca N'Aleix de la Zara. Das ist ein Verein, der Menschen hilft, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind.

26. Mai. Tárrega - La Panadella 29 Km
Heute haben nur ein paar Teerstraßen den Füßen zugesetzt; für die Augen war das ein herrlicher Weg. Schon bald nach Tárrega verlief der Weg in einem breiten Flusstal. Dann kam der Aufstieg in die sehenswert Stadt Cervera und schon ging es wieder im Tal weiter. Am Schluss folgte ein schöner langer Aufstieg nach La Panadella zu einer Raststätte abseits von der Autobahn am A…. der Welt. ;)

27. Mai. La Panadella - Castelloli 32,1 Km
Zweiunddreißig Kilometer nahezu nur auf der Teerstraße und endlos lange nur auf der N-II - hätte es nicht vielleicht auch eine andere Wegführung gegeben???
Das Gute - bis Igualada geht es fast nur bergab und die N-II ist nahezu Autofrei. Diese Straße gehört den Radler, die sich den Pass hinaufquälen und ein paar Motorradenthusiasten … und den einsamen Pilgern :) . Das Umfeld wird jetzt schon fast bergig und sehr waldreich.
Ich schlief in der kürzlich eingeweihten Herberge von Castelloli. Sie kostet zwar nichts, ist aber auch nicht unbedingt eine Empfehlung. Sanitäranlage ist OK; die Stockbetten stehen in einem „Theatersaal“ und die Matratzenbezüge sind nicht gerade sauber. ... na ja, eine Nacht.

28. Mai. Castelloli - Montserrat 17,5 Km
Mein Wunsch und Ziel war es heute bei der hl. Messe Auf Montserrats zu sein - es hat mit einer kleinen Verspätung fast geklappt. Der Start ohne Frühstück, und es gibt auf der Strecke auch keines, führt mich auf sehr schönen Wegen und Pfade durch Wälder und eine herrliche Berglandschaft. Der zweite Teil des Weges verläuft zwar nur auf der Teerstraße, dafür bietet er mit der Bergkulisse von Montserrat ein einmaliges Erlebnis - rechts die sonderbar geformten Berge und links eine grandiose Sicht über das Land bis das Kloster Montserrat erreicht ist. …. und dann sieht man nur noch Touristen ;) .
Ich schlafe in der Klosteranlage, die einzige Möglichkeit, wenn man nicht über 100 € ausgeben möchte. Nach kräftigen Lüften war der muffelige Geruch fast weg - sonst war es aber OK.

29. Mai. Montserrat - Manresa 24,6 Km
Bis zum Abzweig bei Santa Cecilia geht es im dichten Nebel auf dem Weg von gestern wieder zurück. Und nun geht es steil bergab auf kleinen Straßen und Pfaden und der Nebel bleibt am Berg. Heute ist der Wegverlauf richtig schön und oft weitab von Städten und Dörfer, man ist richtig einsam in der Natur.
Die Ankunft ist nüchtern. Die Kirche „Seu de Manresa“ ist noch geschlossen, die Höhle des hl. Ignatius finde ich nicht. Das Pilgercenter finde ich auch nicht am Ende des GPS-Track (Plaça de Sant Ignasi), und weit und breit keine Übernachtungsmöglichkeit in meinem Blickfeld. Aber irgendwie fügt sich alles - ich bekomme das letzte Bett in der „Albergue del Carme“, in der Kirche beginnt gerade eine hl. Messe (außerhalb Öffnungszeiten beachten und mit Pilgerausweis frei), im Touristenbüro im Rathaus zeigt man mir, wo das Pilgercenter ist (Via de Sant Ignasi, 36-40, Museu Comarcal de Manresa) und spät am Abend sitze ich in einer Gruppe in der Felsenkirche bei einem Abendgebet, wo ich zufällig hineingeplatzt bin (der Eingang ist auf der rechten Stirnseite der „Cova de Ignasi“ beim Blick von der Brücke).

30. Mai. Manresa - 2 Tage Barcelona
Mit der Bahn geht es nach Barcelona zum letzten Highlight - Sagrada Família.
…. und ab nach Hause.


…. Und auf der nächsten Seite noch ein wenig Statistik usw.


Datum Ort
Herberge Preis Art
3. Mai Loyola Casa de Jesus-Maria 18,- ÜF
4. Mai Zumarraga Pens. Zelai Tel. 670264922 25,- Ü
5. Mai Arantzazu Herberge 13,20 Ü
6. Mai Araia / Agurain Restaurant Jose Mari 30,- ÜF
7. Mai San Vincente de Arana Herberge 10,- Ü
8. Mai Genvilla Casa Rural Usategieta 70,- + 10,- HP
9. Mai Laguardia Pens. Biazteri 45,- ÜF
10.Mai Navarette Herberge Estrellas 10,- Ü
11.Mai Logrono Herberge Santiago Apostol 10,- Ü
12 Mai Alcanadre geschlossen!
12.Mai Calahorra Herberge San Franciscos 12,- Ü
13.Mai Alfaro Hotel HM 30,- ÜF
14.Mai Tudela Albergue Juvenil de Tudela 12,- Ü
15.Mai Gallur Herberge beim Bahnhof 20,- Ü
16.Mai Torres de Berrellen Herberge 6,- Ü
17.Mai Saragossa Albergue Zaragoza 31,50 Ü
18.Mai Fuentes de Ebro Hostal Texas (Zentrum) gibt zwei 24,- Ü
19.Mai Pina de Ebro Pension Los Valles 29,- Ü
20.Mai Bujaraloz Hostal El Espanol 25,- Ü
21.Mai Candasnos Rest, El Pilar 16,- Ü
22.Mai Fraga Hostal Trebol 20,- Ü
23.Mai Lleida Hotel Nadal 32,50 ÜF
24.Mai El Palau d'Anglesola Pens. Sant Antoni 23,- Ü
25.Mai Tárrega Albergue de Ca N‘Aleix Zarza 15,- ÜF
26.Mai La Panadella Hotel Bayona 22,- Ü
27.Mai Castelloli Herberge / Gemeinde 0,- Ü
28.Mai Montserrat Herberge / Kloster 6,- Ü
29.Mai Manresa Albergue del Carme 17,69 ÜF
30.Mai Barcelona Pension La Calma (2 Nächte) 126,- Ü
Cam. Frances, Cam. del Norte, Via Gebennensis, Via dela Plata, Via Podiensis, Via Regia, Jakobsweg Schweiz, Via Francigena, Olavsweg, Português, Ignatiusweg, Fränkisch Schwäbischer Jakobsweg, Münchner Jakobsweg, Via Scandinavica, Franziskusweg, Primitivo.
Benutzeravatar
Walter
Beiträge: 403
Registriert: 25. Jul 2019, 23:26
Wohnort: Allgäu

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Walter »

…. heute (31. Juli) ist übrigens der Namenstag von Ignatius von Loyola, und eine Wetterregel gibt es auch noch: "Wie's Wetter an Ignatius ist, so stellt's sich im Januar ein."
Cam. Frances, Cam. del Norte, Via Gebennensis, Via dela Plata, Via Podiensis, Via Regia, Jakobsweg Schweiz, Via Francigena, Olavsweg, Português, Ignatiusweg, Fränkisch Schwäbischer Jakobsweg, Münchner Jakobsweg, Via Scandinavica, Franziskusweg, Primitivo.
Benutzeravatar
Winti46
Beiträge: 330
Registriert: 21. Jul 2019, 09:49
Wohnort: Winterthur
Kontaktdaten:

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Winti46 »

Zum wunderbaren und informativen Bericht von Walter erlaube ich mir, noch einige Varianten und Ergänzungen aus meiner Erfahrung anzufügen:
a) Arantzazu-Araia: Von der Kreuzung mit dem Jakobsweg "Camino Vasco del Interior/Tunnel von San Adrian" in Leizarrate gibt es zwei verschiedene Beschreibungen. Diejenige von "caminoignaciano.org" und andere führen von dort über Zumarraundi hinunter nach Araia. Die Markierung sowie andere Beschreibungen führen aber auf schönen lokalen Wanderwegen über Gorosotxo, Arlaban, Hütte+Alpwiese Akzasaroi, Quelle Iturriotz und nahe San Miguel hinunter nach Araia. (Wer aber in Agurain übernachten möchte, wählt am besten ab Leizarrate den Jakobsweg direkt nach Zalduondo und Agurain).
b) 750m nach dem Bahnhof Araia liegt am Ignatiusweg der Ort San Roman de Millan, wo es an der grossen Kreuzung 650m abseits das Restaurante El Ventorro gibt mit Zimmern von 15-30€ (vis-a-vis gibt es noch das Hotel Andamur zum doppelten Preis). Das erspart den Umweg von 4km nach Zalduondo/Agurain.
c) In Fuenmayor (zwischen Laguardia und Logroño) kann ich die Pensión Úbeda (im Zentrum) sehr empfehlen.
d) Eine Alternative zu Alcanadre wäre 5.5km weiter auf dem GR99 Camino Natural de Ebro in Lodosa, wo es einige preiswerte Pensionen gibt. Von dort kann man am nächsten Tag weiter auf dem Camino Natural de Ebro bis Sartaguda laufen und kann nachher wieder auf den Ignatiusweg wechseln.
e) Die lange Strecke von Pina de Ebro nach Bujaraloz (39,3Km) kann man unterteilen, in dem man entweder in Pina de Ebro oder in Bujaraloz 2x übernachtet und von respektive nach Venta de Santa Lucía/Venta de la Monzona den Bus nimmt (Halt auf Verlangen, www.agredasa.es). Zwischen dieser Busstation und Bujaraloz wählte ich eine einsame und ruhige Strecke durch eine aussergewöhnliche Landschaft (statt parallel zur viel mit LKW's befahrenen Landstrasse). In umgekehrter Richtung ist sie beschrieben bei: https://www.outdooractive.com/de/route/ ... /109963743
f) In Bujaraloz ist bei Pilgern auch das Hostal Las Sabinas im Zentrum sehr beliebt, das bei Vorlage des Pilgerpasses einen Spezialpreis offeriert.
g) Zwischen El Palau d'Anglesola und Tárrega bietet ein kleiner Umweg zur Lagune "L'estany d'Ivars i Vila-sana" eine wunderschöne Abwechslung mit Picknikplätzen. Weiter geht es über Ivars d'Urgell und Barbens nach Anglesola wieder zum Ignatiusweg.
h) In Barcelona kann ich die Jugendherberge "Mare de Deu de Montserrat Hostel" empfehlen, welches sich in einer wunderschönen, renovierten 100-Jahre alten Villa in einem sehr ruhigen Viertel von Barcelona befindet (mit U-Bahn oder Bus 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt).
pilger0815
Beiträge: 30
Registriert: 31. Jul 2019, 00:04

Re: Ignatiusweg

Beitrag von pilger0815 »

Ich kenne den Teil ab Montserrat bis Logrono als Jakobsweg. Fast immer ist die Strecke des Ignatiusweges damit identisch.
Anfang Oktober war relativ viel "Gegenverkehr" also Ignantiuspilger unterwegs. Meine Hinweise sind ebenfalls in Gegenrichtung zu lesen.
Von der Landschaft sollte man nicht zu viel erwarten! Recht oft sind Autobahn und Gleise nicht weit.
Jakobspilger sollten sich in Tarrega für den Weg über Huesca entscheiden.

Lleida: die Jugendherberge ist auf Pilger eingerichtet, das Castell ist für Pilger gratis zu besichtigen
Alcarras (Herbergue/Hotels) - Fraga ist wirklich nicht gerade schön, die ganze Strecke ab Lleida war mir am Ende etwas zu lang.

Bujaraloz - Pina de Ebro lies sich bei meiner Tour nicht mit dem Bus splitten. Die Buslinie auf der Nationalstr. fährt wohl nur selten und am Wochende noch weniger. Mitnehmen wollte mich auch niemand, wobei man das vermutlich in Sta. Lucia arrangieren lassen kann.
Den Verkehr an der Nationalstraße habe ich als nicht besonders nervig empfunden. Beim Industriegebiet von Pina war es schon ziemlich spät (19Uhr), daher auch auf dieser Straße nicht viel los. Sollte ich mal wiederholen, würde ich mir den kürzesten Feldweg von Sta. Lucia nach Pina
mit dem GPS suchen. K.A. warum die nicht markiert wurde, rund 40km ist einfach etwas zu viel.

Zaragoza: 31,50€ für die JH kommt mir recht hoch vor. Hatte dort schon Hostals /Pensionen um 25€.

Alfaro hat auch eine Herberge, für die man zu bestimmten Zeiten den Schlüssel bekommen kann
https://lariojaturismo.com/de/alojamien ... 5b6fe02b78
Unter 30€ wird es sonst schwer.

Alcanadre Bahnhofsherberge: Schön war anders und die Dusche blieb kalt, aber mehrere kleine Zimmer sorgten 2017 für eine gute Nacht.
Eine alternative Unterkunft gab es auch damals nicht.

Arrubal ist noch im Stadtbusgebiet von Logrono, hat aber auch eine Herberge. Highlight in der Nähe: Museo Würth (liegt im Indutriegebiet).
Das Umland ist landwirtschaftlich geprägt, erst in Agoncillo merkt man die Nähe von Logrono. Die Militärbasis und der Flughafen treiben den Pilger auf die stark befahrene Landstraße. Ziemlich unerfreulich. Den Eintritt in der Stadt kann man bei Varea modifizieren indem man den Parkwegen entlangs des Ebro bis zur Puente de Piedra folgt. Hier die Treppen hoch und dem CF folgen.
Benutzeravatar
Iris
Beiträge: 40
Registriert: 16. Aug 2019, 22:12

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Iris »

Guten Abend zusammen,

ich plane im Oktober/November den Ignatiusweg mit unserem Labrador Bradley zu gehen. Jetzt bekomme ich es ein wenig mit der Angst zu tun und bin ganz dankbar fuer eure Beschreibungen und Erfahrungen. Habe die Reise fuer ca. 5,5 Wochen durchgeplant und gebucht. Musste ich leider wegen des Hundes. Habe erstaunlicherweise fuer jede Nacht eine Unterkunft gefunden. Habe Ruhetage eingeplant und wenn es mal gar nicht geht muessen wir mal eine Etappe ueberspringen.
Ignatius deshalb weil einer unserer Soehne auf ein Jesuiteninternat in den USA geht und ich ein wenig Ruhe haben wollte. Scheint mir aber jetzt sehr ruhig zu sein.
Unser Sohn fragte mich was denn der Grund fuer diese Reise sei. Kann ich nicht genau sagen. Im Fruehjahr hat mich diese Idee nicht mehr losgelassen und ich habe angefangen zu planen. Ein bisschen habe ich gehofft, dass es mit Hund nicht moeglich ist Unterkuenfte zu finden. Ist es aber. Ich verlasse klar meine Komfortzone und davor habe ich Respekt.
Zwei Fragen haette ich:
ist der Weg gut ausgeschildert und zu finden? Werde mir die GPS Daten runterladen. Habe deshalb erstmals in meinem 51jaehrigen Leben ein Handy.
Irgendwelche Tipps sich nicht hoffnungslos zu verlaufen?
Habt ihr andere Pilger getroffen. Ist ja wohl anders als auf dem Jakobsweg. Und wie habt ihr das empfunden.
Hoffe, dass der Weg fuer mich sorgt.
Danke fuers Teilen.
Benutzeravatar
Winti46
Beiträge: 330
Registriert: 21. Jul 2019, 09:49
Wohnort: Winterthur
Kontaktdaten:

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Winti46 »

Ja der Weg ist ausgeschildert und ist zu finden. Dennoch fand ich es besonders im Baskenland sehr hilfreich, das GPS mit Offlinekarten zu haben und ab und zu zu kontrollieren, ob ich immer noch auf dem richtigen Weg bin. Zwischen Arantzazu und Araia, wo Beschreibungen und GPS von verschiedenen Quellen in zwei verschiedenen Varianten verfügbar waren (siehe mein Beitrag vom 21.7.) war mein GPS besonders hilfreich. Ich wählte diejenige, die mit der Markierung übereinstimmte und wo es dazu auf https://rutasverdes.araba.eus/es/ruta-p ... -ignaciano Karten und Tracks dazu gab. Folgend 3 Bilder aus verschiedenen Orten mit Markierungen.
Bild Bild Bild
Manchmal ist der Weg auch mit roten Zeichen markiert, so wie Jakobswege mit gelben Pfeilen markiert sind. Ab Logroño bis Manresa ist der Weg praktisch identisch mit dem Camino Catalan/Ruta del Ebro und entsprechend findet man Jakobswegzeichen in Gegenrichtung (entsprechend wirst Du hier auch einzelne Pilger in Gegenrichtung antreffen). Ansonsten traf ich durchschnittlich 1-2 Pilger pro Tag. Da ich schon mehrmals einsame Jakobswege gepilgert bin, war ich daran gewöhnt und geniesse es jeweils, Zeit für mich zu haben und die Natur auf mich einwirken zu lassen.
Benutzeravatar
Iris
Beiträge: 40
Registriert: 16. Aug 2019, 22:12

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Iris »

Danke, das war sehr hiflreich und beruhigend. Ich freue mich auf unser grosses Abenteuer.
calixtinusII
Beiträge: 114
Registriert: 19. Jul 2019, 17:57
Kontaktdaten:

Re: Ignatiusweg

Beitrag von calixtinusII »

Vor Jahren hatten wir schon `mal über den Camino Ignaciano diskutiert. Über den Gründer des Jesuitenordens gibt`s einen interessanten DVD-Film: Ignatius von Loyola - Kämpfer, Sünder, Heiliger. Papst Franziskus ist (war) ein Jesuit, temporär Chef der argentinischen Gesellschaft Jesu. Jahrhundertelang zeichneten sich die Jesuiten auf Geheiß der Gründer, Franz Xaver (Javier entlang des Camino Aragones) zählte auch dazu, dass sie dem jeweiligen Papst unbedingten Gehorsam versprachen. Das ist heute nicht mehr so. Ignatius pilgerte nicht nur von Loyola nach Manresa - sondern in 1523 auch nach Jerusalem. Hierüber gibt es das Buch Bericht eines Pilgers. Seine Exerzitien sind nicht nur legendär, sondern sind auch heute noch Bestandteil vieler Seminare.
Meine Frau und ich haben uns 2014 im Sanctuarium von Loyola umgeschaut: Kathedrale + Museum, etc. Der Abstecher vom Küstenweg lohnt auf jeden Fall. Darüber viel Text und noch mehr Fotos via https://www.jakobspilger-westwaerts.de/ ... ignaciano/
calixtinusII
Benutzeravatar
Iris
Beiträge: 40
Registriert: 16. Aug 2019, 22:12

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Iris »

Guten Abend liebe Ignatius Weg Freunde,

ich habe meinen Weg nun noch einmal gruendlich druchgeplant und bin auf 23 Etappen in 27 Tagen gekommen.
Am Anfang nehme ich mir fast 2 Tage in Loyola und Azcoita fuer einen ruhigen Start. Zwischendrin ziehe ich Etappen zusammen oder ueberspringe eine. Das musste vor allen Dingen wegen der Uebernachtung mit dem Hund sein. Durch eure tollen Infos konnte ich dann aber auch feststellen, dass ich scheinbar die Strecken auslasse, die eh nicht ganz so schoen sind.
Habe viele von euren Tips und Erfahrungen noch einarbeiten koennen. Diskutiere zur Zeit noch, ob ich in San Roman in einem der Hotels unterkommen kann, das wuerde mir einen ordentlichen Umweg ersparen. Die muessten aber den Wauwau akzeptieren. Die Uebernachtungsmoeglichkeiten dort hatte ich aber vorher nicht gesehen. Und wahrscheinlich werde ich den lange Weg am Canal Imperial waehlen. Und manche Pensionen habe ich genauso wie ihr. Ich finde es sieht irgenwie alles ganz gut aus. Mitte Oktober geht es los. Ich freue mich.
DANKE !!!!!!
Ein paar dumme Fragen haette ich aber noch:
1. Habt ihr euren Pilgerausweis im Heiligtum in Loyola abgeholt. Wie laeuft das ab? Habt ihr vorher geschrieben und einen Termin vereinbart?
2. Von der offiziellen Seite des Camino Ignaciano kann man ja die GPS Daten runterladen. Das funktioniert bei mir aber nicht. Hat einer mit der anderen Alternative Wikilogs Erfahrung?
3. Habt ihr den Wanderfuehrer auch in Buchform mitgenommen? Findet man damit im Zweifel den Weg?
4. Seid ihr mal Taxi oder Bus und Bahn gefahren?
5. Habt ihr in Bussen oder Bahnen Hunde gesehen, also auch etwas groessere? Ist ja wohl eigentlich nicht erlaubt. Mir ist nicht klar wie streng das genommen wird. Bradley hat einen Maulkorb und ist seeeeehr gut erzogen. Klar, ist aber natuerlich ein Hund und zwar kein ganz kleiner (Labrador Junge).
6. Zu welcher Jahreszeit seid ihr gegangen?
7. Unabhaengig vom Ignatius Weg, wie viele Kilometer geht ihr in einer Stunde so ungefaehr? Klar haengt von der Steigung ab, aber so im Druchschnitt. Die Frage haengt glaube ich mit der Anfaengerangst zusammen, die Etappen nicht zu schaffen. Wobei ich durchaus Wandererfahrung habe.
8. Sonst noch etwas an dass ich bei diesem Weg denken sollte?

Lieben Dank und liebe Gruesse, Iris
Benutzeravatar
Iris
Beiträge: 40
Registriert: 16. Aug 2019, 22:12

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Iris »

Kleiner Nachtrag zu San Roman. Das klappt nicht mit dem Hund.
Wer weiss wofuer der Umweg in ein Airbnb gut ist.
Ich werde hinterher berichten, wenn ich darf.
Gute Nacht zusammen.
Benutzeravatar
Winti46
Beiträge: 330
Registriert: 21. Jul 2019, 09:49
Wohnort: Winterthur
Kontaktdaten:

Re: Ignatiusweg

Beitrag von Winti46 »

1. Ich hatte meinen normalen Pilgerpass der Schweizer Vereinigung dabei.
2. Von Arantzazu bis Navarette kannst Du GPS-Daten von der von mir in einem vorherigen Beitrag vom 17. Aug 2019 erwähnten Link herunterladen (nachher "entzippen").
3. Nein, vom gleichen Link hatte ich von Navarette bis Arantzazu die Karten im A4-Format ausgedruckt und mitgenommen (und da war ich froh darüber). Ebenfalls für die Strecke Legazpi-Arantzazu hatte ich eine Karte von irgendeiner Internetquelle ausgedruckt und mitgenommen. Das sind die "sehr hügeligen" Etappen im Baskenland und da empfehle ich diese Karten zu kopieren. Sonst hatte ich nur das Tablet mit Offline-Karten und den Tracks dabei (Für die Strecke ab Logroño hatte ich einen Französischen Führer dabei, den ich aber schon hatte, weil ich in früheren Jahren eben bereits in Arles gestartet war). Man darf aber nicht überrascht sein, wenn verschiedene Quellen manchmal für kurze Strecken verschiedene Wege angeben. Es führen alle zum Ziel, manchmal einfach auf etwas schöneren oder etwas weniger schönen Wegen.
4. Bus oder Bahn bin ich nur kurz gefahren, wo keine Unterkünfte waren und ich bin dann am nächsten Tag wieder dorthin zurück gefahren damit ich den ganzen Weg laufen konnte. Bus Logroño-Agoncillo, Bus Zaragoza-El Burgo de Ebro, Bus Venta de Santa Lucia/Venta de la Monzona-Bujaraloz, Zug Tudela-Ribaforada.
5. Zu Hunden habe ich keine Infos.
6. April
7. Ich bin ein gemütlicher Pilger und rechne 3 bis maximal 3.5km pro Stunde inklusive Karten- und Fotohalt, aber ohne Verpflegungs- und Ruhepausen. Das ergibt im Durchschnitt 20km pro Tag (entsprechend 15-25km je nach Unterkünften). Bei grossen Höhenunterschieden versuche ich 30 Leistungskilometer nicht zu überschreiten.
8. Meinen Bericht mit Fotos, wobei ich in umgekehrter Richtung gegangen bin, findest Du auf https://fernwandern2.jimdo.com/catalan (Azpeitia-Lleida) und https://fernwandern.jimdo.com/süd-fr-os ... montserrat (Lleida-Manresa). Falls bereits ein früher Winter einsetzen sollte mit frühem Schneefall, könnten die Strecke über die baskischen Hügel (1200MüM) schwierig sein (T2-Wanderwege). Sollte dort ausnahmsweise schon Schnee liegen, müsste man von Zumarraga oder Legazpi nach Araia den Renfe-Zug nehmen (ca. ½Stunde).
Antworten