Die Machtergreifung des berberischen Wesirs Almansor in Córdoba (der Kalif Hischam II. war noch minderjährig) hat eine besondere Geschichte. Er war sicher besonders brutal. Aber die christlichen Herrscher waren in der Summe auch nicht besser.
Eine historische Tatsache aber wäre in diesem Zusammenhang, der Transport der Kirchenglocken von Santiago de Compostela nach Córdoba, der zu Fuß durch die Unterlegenen erfolgte:
Zitat (Quelle): »988 wurde León erobert und am 10. August 997 das stark befestigte christliche Wallfahrtszentrum Santiago de Compostela in Galicien zerstört, wobei jedoch aus Respekt das Apostelgrab Jakobus’ des Älteren unangetastet blieb. Ein paar tausend christliche Überlebende mussten als Sklaven die Glocken von Compostela nach Córdoba tragen, wo sie zu Lampen für die Moschee umgeschmolzen wurden. [...] Im August 1002 starb Abi Amîr al-Mansûr in Medinaceli auf der Rückkehr von einem Feldzug. Christliche Chronisten dichteten ihm postum eine Niederlage in der angeblichen Schlacht von Calatañazor an, die nie stattgefunden hatte.«
Angeblich wurden die Glocken nach der christlichen Eroberung von Córdoba wieder von den dann aktuell Unterlegenen zurückgetragen. Das müssten dann aber die Moschee-Lampen gewesen sein. :-)
Auf jeden Fall führte dieser Fußweg sicher auf dem Ur-Mozáribischen Weg entlang, das erscheint logisch. Ich glaube mal, für Mérida-Córdoba gibt es keine Alternative; genau so für ein Stück Via de la Plata. Die Frage wäre nun lediglich, ging der historische Weg über Astorga oder über Ourense?
Dazu müsste es doch in einer der beiden Städte heute noch Erinnerungen geben...
Quelle: Author RedTony • GNU Free Documentation License
Unter der Annahme, dass der Weg der Glocken auf dem Rückweg al-Mansûrs erfolgte, könnte man annehmen, dass tatsächlich die Camino Sanabrés-Route Teil des heutigen Camino Mozárabe wäre.
Mario