Volker Reinhardt: „Der nach den Sternen griff. Giordano Bruno. Ein ketzerisches Leben“

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FredMario
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Volker Reinhardt: „Der nach den Sternen griff. Giordano Bruno. Ein ketzerisches Leben“

Beitrag von FredMario »

Volker Reinhardt: „Der nach den Sternen griff. Giordano Bruno. Ein ketzerisches Leben“. C. H. Beck, München 2024, 352 Seiten, 29,90 Euro

Buchbesprechung in der taz: https://taz.de/Philosoph-Giordano-Bruno/!5996662/ (ohne Bezahlschranke frei lesbar)

"Philosoph Giordano Bruno
Gegen Christentum und Messias

Er gilt als Märtyrer der Religionskritik: Eine neue Biografie beleuchtet Giordano Bruno, den die katholische Kirche als Häretiker hinrichtete."

Zitat: "Dagegen entwarf er in seiner philosophia nolana Vorstellungen von einem in Raum und Zeit unendlichen Universum und von vielen Welten, auf denen außerirdisches Leben existiere. Eine wahrlich humanistische Religion sollte der christlichen Sektiererei ein Ende bereiten."

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Auf dem Campo de' Fiori in Rom am 20. Oktober 2015. Hier wurde Giordano Bruno am 17. Februar 1600 als Ketzer öffentlich verbrannt.

Gute Buchzusammenfassung auch auf Amazon.

Zum ersten Mal hörte ich von Giordano in Brechts Leben des Galilei in der Schule: »Im Studierzimmer des Galilei in Padua: Galileo Galilei und sein Freund Sagredo beobachten die Sterne durch das Fernrohr. Das Phänomen der unebenen Mondoberfläche führt zu dem Schluss, dass der Mond ein Stern ist wie die Erde auch, somit auch umgekehrt die Erde ein Stern wie der Mond. Sagredo erkennt die Problematik sofort: Der Widerspruch zu den Lehrmeinungen der hergebrachten Astronomie [...]. Erst vor zehn Jahren wurde "ein Mensch in Rom" deswegen verbrannt: Giordano Bruno. Davon unbeirrt aber erklärt Galilei den Himmel jetzt für abgeschafft? Sagredos Reaktion:"Das ist furchtbar."«
Quelle: https://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Brecht/bild3.htm

FredMario
Zuletzt geändert von FredMario am 7. Jun 2025, 22:53, insgesamt 7-mal geändert.
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FredMario
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Re: Volker Reinhardt: „Der nach den Sternen griff. Giordano Bruno. Ein ketzerisches Leben“

Beitrag von FredMario »

»Auf diese Weise ist Bruno, der freieste aller Freidenker, intellektueller Anarchist und Albtraum aller
Orthodoxiewächter, durch seine lebenslange Opposition gegen die Regeln und Normen seiner Zeit zugleich
deren rebellischstes Produkt. Wie kaum ein anderer Mensch hat er in den dreieinhalb Jahrzehnten seines
Erwachsenendaseins zwischen 1565 und 1600 Verdammung, Zwänge und Verfolgung der Mächtigen und der
Wohlgesinnten erfahren, zuerst als Mönch in Neapel, dann als Kritiker aller anerkannten Autoritäten und Ver-
künder einer neuen Philosophie des grenzenlosen Kosmos an den intellektuellen, politischen und kirchlichen
Brennpunkten Europas: in Genf, Toulouse, Paris, Oxford, London, Wittenberg, Prag, Helmstedt, Zürich, Frank-
furt am Main, Padua, Venedig und Rom. An allen diesen Orten hoffte er nach eigenen Worten auf die Freiheit zu
denken, zu schreiben und zu veröffentlichen, und erlebte am Ende seiner Aufenthalte mit niederschmetternder
Regelmäßigkeit das Gegenteil: Empörung, Ablehnung, Ausweisung. Denn die umfassende Freiheit, die Bruno
meinte, war damals (und ist auch heute) überall ein Ärgernis und zur Fahndung ausgeschrieben.«
Textprobe aus „Der nach den Sternen griff. Giordano Bruno. Ein ketzerisches Leben“
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