Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Danke Ronny für Deine Berichte. Schreib einfach weiter so, wie es Dir danach ist. Ich finde das spannend und werde mit Sicherheit weiter mitlesen. Ein kleiner Wunsch meinerseits: ich fände es toll, wenn Du zu den Bildern dazuschreiben könntest, wo das jeweils ist.
- Anne Ruschmann
- Beiträge: 144
- Registriert: 9. Aug 2019, 21:08
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Hallo Ronny,
deiner Reise und deinen Berichten folge ich gerne.
Schreibe und formuliere einfach so, wie es sich für dich gut und richtig anfühlt.
Du hast dir - trotz deines Lebenslaufes - (Gott) Vertrauen erhalten und bewahrt, das ist schön.
Und du vertraust auch uns hier, in dieser schönen, virtuellen Herberge - Danke dafür.
Du bist ganz am Anfang deiner (dieser) Reise, deines (dieses) Weges.
Es werden noch viele Herausforderungen auf dich warten, viele glückliche Momente, viele Erkenntnisse, manchmal mehr Fragen als Antworten, auch das Leid(er) eines solchen Weges kommt immer mal wieder....man könnte da noch so viel mehr schreiben. Aber so sind sie, die Wege.
Viele hier werden sich mit dir gemeinsam freuen und wir werden auch mit dir gemeinsam leiden, je nach dem wie es dir ergeht.
Hab' eine ganz wunderbare Zeit, fühle dich behütet und genieße deinen Weg.
BC
Anne
deiner Reise und deinen Berichten folge ich gerne.
Schreibe und formuliere einfach so, wie es sich für dich gut und richtig anfühlt.
Du hast dir - trotz deines Lebenslaufes - (Gott) Vertrauen erhalten und bewahrt, das ist schön.
Und du vertraust auch uns hier, in dieser schönen, virtuellen Herberge - Danke dafür.
Du bist ganz am Anfang deiner (dieser) Reise, deines (dieses) Weges.
Es werden noch viele Herausforderungen auf dich warten, viele glückliche Momente, viele Erkenntnisse, manchmal mehr Fragen als Antworten, auch das Leid(er) eines solchen Weges kommt immer mal wieder....man könnte da noch so viel mehr schreiben. Aber so sind sie, die Wege.
Viele hier werden sich mit dir gemeinsam freuen und wir werden auch mit dir gemeinsam leiden, je nach dem wie es dir ergeht.
Hab' eine ganz wunderbare Zeit, fühle dich behütet und genieße deinen Weg.
BC
Anne
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Vielen Dank für die vielen aufmunternden Worte. Bedeutet mir wirklich viel.
Auch Dank für die Homepage. Vielleicht brauche ich sie mal. Gerade in den größeren Städten.
Mit den Bildern schreibe ich mal ein paar Worte drunter oder drüber...
Auch Dank für die Homepage. Vielleicht brauche ich sie mal. Gerade in den größeren Städten.
Mit den Bildern schreibe ich mal ein paar Worte drunter oder drüber...
Buen Camino und ultreya!
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Guten Abend ihr lieben,
heute nun ein seeehr kurzer Tag. Hat sich dennoch "gelohnt" für mich. Aber der Reihe nach:
Los ging es heute morgen um sieben (ja, ich habe seeehr lange geschlafen - von 20 - 6 Uhr) in Zwickau. Da ich "nur" bis nach Reinsdorf wollte habe ich mir heute einen Kaffee in einer Bäckerei gegönnt. Um acht war ich dann endlich wieder auf der Piste. Allerdings auf dem sächs. Jakobsweg, den via Imperii habe ich heute für diesen kurzen Abstecher nach Reinsdorf verlassen. Grund ist und war die heutige Herberge und vor allem die Pfarrerin Jugl. Beide habe ich 2020 schon einmal auf dem Weg nach Trier kennenlernen dürfen und deswegen auch diesen kleinen Umweg eingebaut.
Also raus aus der Stadt. Erstaunlich schnell steht man im Grünen, wenn man aus dem Zentrum in Richtung Mulde läuft. Dort dann ein/zwei Kilometer an der Mulde entlang und über den "Röhrensteig" in den Reinsdorfer Grund. Bis ins 19.Jh hinein war das sie Haupttrinkwasserquelle von Zwickau. Nur deswegen gab es damals diese überdachte Holzbrücke.
Vorteil dieser Wegführung - man läuft fast nur durch Wald und Wiesen bis zum "Zentrum" von Reinsdorf. Einmal links abbiegen, 500m den Berg hoch - und schwupps, steht man vor der Kirche. Zieleinlauf war dadurch heute schon gegen 11 - so gab es aber noch eine kurze Kirchenführung. Nach dem Mittag wäre das nicht mehr möglich gewesen.
Diese "riesige" Kirche mit Platz für fast 1000 Gläubige verdankt Reinsdorf dem früheren Kohlebergbau. Die Bergbauvereine haben seinerzeit das Geld und KnowHow (Gusseiserne Säulen, Dampfheizung im Fussboden) beigesteuert. Imposant. Zumindest für die damalige Zeit und eine "Dorfkirche".
Die Herberge ist ein kleines Kleinod. Zwar nur ein Stoppeldockbett, dafür aber wieder mit Küche und - Badewanne.
Zum Nachmittag hatte ich dann ein sehr bewegendes Gespräch mit Pfarrerin Jugl. Allein deswegen hat sich der Umweg schon gelohnt. Mal sehen, ob ich Ihre Ratschläge umsetzen kann. Zunächst heißt es mal Literatur zu besorgen. Zum Glück hab ich online Zugriff auf die Bibliothek in Burgstädt und das E-Book ist ja sowieso immer dabei.
Zum Abendessen gab es dann ein von Herrn Maggi persönlich zubereitetes Nudelgericht. Gekrönt mit einem Vollkorn-Käsebrötchen. Ich glaub, morgen muss ich mal wieder was gesünderes organisieren als Müsli-Riegel und Tütensuppe... Morgen geht es nach Neumark im Vogtland. Eine Übernachtung im Faß. Ich bin gespannt...
Weiter im Lebenslauf?
Bis 2008 hatte ich dann Zeit, als Wochendpapa das Haus ganz langsam mal anzugehen und zu sanieren. Was bei einem Bauwerk aus 1884 ja nun mal die eine oder andere Überraschung zu Tage fördern kann. Man(n) wächst mit seinen Aufgaben... 2008 hatte Opa dann seinen ersten Schlaganfall. Plötzlich brauchten die beiden "Felsen in der Brandung" Hilfe. Tja: Meine Mutter fuhr kein Auto, Vater auf Montage, Schwester in der Eifel. Also leistete ich diese Hilfe. Zunächst nur in Haus und Hof und nur gelegentlich Oma bei der Pflege unterstützend (Oma 50kg - Opa 100kg - da gab es schon rein mechanische Probleme), wurde letzteres dann spätestens ab 2010 und Opas zweiten Schlaganfall immer mehr Pflege die zu bewältigen war. Weitgehend allein. Meine restliche Familie war mit ihrem Leben beschäftigt. Ich mit Arbeit, Großeltern, Leon, Hausbau. Ungefähr in dieser Reihenfolge...
Die technischen Daten für heute sind leider ein wenig dürftig:
Schritte: 12.909
Entfernung: 10,33km
Achja: in der ARD-Audiothek gibts auch ne ganze Mini-Serie an Podcasts über Franziskus.
Gewandhaus Zwickau (früher Kornhaus, heute Theater)

Der Röhrensteig (und ein herrlicher Morgen!)

Innenansicht Jakobus-Kirche Reinsdorf (die silbernen Säulen sind aus Gusseisen)

Trostpflaster in der Herberge!

Osterbrunnen und Kirche Reinsdorf (im Rücken die Herberge)

heute nun ein seeehr kurzer Tag. Hat sich dennoch "gelohnt" für mich. Aber der Reihe nach:
Los ging es heute morgen um sieben (ja, ich habe seeehr lange geschlafen - von 20 - 6 Uhr) in Zwickau. Da ich "nur" bis nach Reinsdorf wollte habe ich mir heute einen Kaffee in einer Bäckerei gegönnt. Um acht war ich dann endlich wieder auf der Piste. Allerdings auf dem sächs. Jakobsweg, den via Imperii habe ich heute für diesen kurzen Abstecher nach Reinsdorf verlassen. Grund ist und war die heutige Herberge und vor allem die Pfarrerin Jugl. Beide habe ich 2020 schon einmal auf dem Weg nach Trier kennenlernen dürfen und deswegen auch diesen kleinen Umweg eingebaut.
Also raus aus der Stadt. Erstaunlich schnell steht man im Grünen, wenn man aus dem Zentrum in Richtung Mulde läuft. Dort dann ein/zwei Kilometer an der Mulde entlang und über den "Röhrensteig" in den Reinsdorfer Grund. Bis ins 19.Jh hinein war das sie Haupttrinkwasserquelle von Zwickau. Nur deswegen gab es damals diese überdachte Holzbrücke.
Vorteil dieser Wegführung - man läuft fast nur durch Wald und Wiesen bis zum "Zentrum" von Reinsdorf. Einmal links abbiegen, 500m den Berg hoch - und schwupps, steht man vor der Kirche. Zieleinlauf war dadurch heute schon gegen 11 - so gab es aber noch eine kurze Kirchenführung. Nach dem Mittag wäre das nicht mehr möglich gewesen.
Diese "riesige" Kirche mit Platz für fast 1000 Gläubige verdankt Reinsdorf dem früheren Kohlebergbau. Die Bergbauvereine haben seinerzeit das Geld und KnowHow (Gusseiserne Säulen, Dampfheizung im Fussboden) beigesteuert. Imposant. Zumindest für die damalige Zeit und eine "Dorfkirche".
Die Herberge ist ein kleines Kleinod. Zwar nur ein Stoppeldockbett, dafür aber wieder mit Küche und - Badewanne.
Zum Nachmittag hatte ich dann ein sehr bewegendes Gespräch mit Pfarrerin Jugl. Allein deswegen hat sich der Umweg schon gelohnt. Mal sehen, ob ich Ihre Ratschläge umsetzen kann. Zunächst heißt es mal Literatur zu besorgen. Zum Glück hab ich online Zugriff auf die Bibliothek in Burgstädt und das E-Book ist ja sowieso immer dabei.
Zum Abendessen gab es dann ein von Herrn Maggi persönlich zubereitetes Nudelgericht. Gekrönt mit einem Vollkorn-Käsebrötchen. Ich glaub, morgen muss ich mal wieder was gesünderes organisieren als Müsli-Riegel und Tütensuppe... Morgen geht es nach Neumark im Vogtland. Eine Übernachtung im Faß. Ich bin gespannt...
Weiter im Lebenslauf?
Bis 2008 hatte ich dann Zeit, als Wochendpapa das Haus ganz langsam mal anzugehen und zu sanieren. Was bei einem Bauwerk aus 1884 ja nun mal die eine oder andere Überraschung zu Tage fördern kann. Man(n) wächst mit seinen Aufgaben... 2008 hatte Opa dann seinen ersten Schlaganfall. Plötzlich brauchten die beiden "Felsen in der Brandung" Hilfe. Tja: Meine Mutter fuhr kein Auto, Vater auf Montage, Schwester in der Eifel. Also leistete ich diese Hilfe. Zunächst nur in Haus und Hof und nur gelegentlich Oma bei der Pflege unterstützend (Oma 50kg - Opa 100kg - da gab es schon rein mechanische Probleme), wurde letzteres dann spätestens ab 2010 und Opas zweiten Schlaganfall immer mehr Pflege die zu bewältigen war. Weitgehend allein. Meine restliche Familie war mit ihrem Leben beschäftigt. Ich mit Arbeit, Großeltern, Leon, Hausbau. Ungefähr in dieser Reihenfolge...
Die technischen Daten für heute sind leider ein wenig dürftig:
Schritte: 12.909
Entfernung: 10,33km
Achja: in der ARD-Audiothek gibts auch ne ganze Mini-Serie an Podcasts über Franziskus.
Gewandhaus Zwickau (früher Kornhaus, heute Theater)

Der Röhrensteig (und ein herrlicher Morgen!)

Innenansicht Jakobus-Kirche Reinsdorf (die silbernen Säulen sind aus Gusseisen)

Trostpflaster in der Herberge!

Osterbrunnen und Kirche Reinsdorf (im Rücken die Herberge)

Buen Camino und ultreya!
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Sehr schön zu lesen deine Berichte. Weiterhin noch einen guten Weg.
Noch ein kleiner Tipp: Onleihe vom Goethe Institut. Bücher, Hörspiele und sowas... quasi die Bibliothek zum mitnehmen. Kann man sich leider aus rechtlichen Gründen nicht mit deutschem Wohnsitz anmelden, aber bei deinem bewegten Lebenslauf hast du vielleicht ja auch eine Adresse im Ausland an der du dich heimisch fühlst *hüstel*
Noch ein kleiner Tipp: Onleihe vom Goethe Institut. Bücher, Hörspiele und sowas... quasi die Bibliothek zum mitnehmen. Kann man sich leider aus rechtlichen Gründen nicht mit deutschem Wohnsitz anmelden, aber bei deinem bewegten Lebenslauf hast du vielleicht ja auch eine Adresse im Ausland an der du dich heimisch fühlst *hüstel*
- Pilger Franz
- Beiträge: 902
- Registriert: 13. Okt 2019, 15:59
- Wohnort: Freiburg i. Br.
- Kontaktdaten:
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Bitte, seid gewiss, dass die Inhalte dieses Forums mittels google einsehbar sind. Also auch für Menschen, die mit dem Pilgern nicht vertraut sind.Simsim hat geschrieben: ↑23. Apr 2025, 09:57 Ja, da kann ich Ronald nur voll zustimmen!
Mir ist es nicht zu persönlich, was Du schreibst, Ronny.
Und ich hab ja kürzlich selbst die Erfahrung gemacht, dass ich mich ein bisschen unterstützt und begleitet fühlen kann, wenn ich andere an meinem speziellen Camino teilhaben lasse.
Sogar wenn es ganz unbekannte Menschen sind und das alles nur über das Internet läuft. Es tut trotzdem gut.
Ich fände es überlegenswert, auch das Recht auf Mitlesen mit einem Passwort o. ä. zu schützen.
Nachträglich: Evtl. reicht schon der Pilgername...
BC
Franz
Franz
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Guten Abend zusammen,
heute gibt es leider gar nicht so viel zu berichten. Ein völlig verregneter Tag.
Zum Start heute morgen halb sieben war es immerhin noch von oben trocken, alles andere war aber bereits ziemlich durchgeweicht. Ich kam auch nur 500m weit, dann fing der neuerliche Regen auch schon an. Zunächst war ich noch tapfer "nur" mit dem Regenschirm unterwegs, an der ersten Bushaltestelle habe ich dann aber die Regensachen herausgekramt und übergezogen...
So ging es dann durch den Wald und an der Mulde entlang bis nach Zwickau-Planitz. Die erste größere Pause konnte ich dann bei einem Kaffee im dortigen Supermarkt machen. Bissel mitleidig sah mir die Verkäuferin dann schon hinterher als ich weiterzog. Die Planitzer Kirche war leider geschlossen und das ehemalige Schloß ist heute ein Gymnasium. Also auch kein reinkommen. Immerhin hat es für ein paar Fotos gereicht. Auch das Teehaus im alten Park konnte ich zumindest von außen ablichten.
Weiter ging es dann eigentlich den ganzen Tag durch Felder und Wälder. Sitzgelegenheiten leider nur sehr dürftig vorhanden. Immerhin konnte ich zum Mittag einen überdachten Jägerstand entern und mal 15min die Füße durchlüften.
Halb drei war ich dann natürlich schon an meinem heutigen Zielort angelangt - Neumark im Vogtland. Auch hier war die Kirche leider geschlossen. Immerhin hatte der hiesige Bäcker einen einzelnen Tisch und zwei Stühle. Ich konnte also wenigstens im Trocknen warten bis die heutige Unterkunft hergerichtet war - ein Fass. Kannte ich bisher auch nicht. Ist ganz gemütlich. Ins Bett muß man zwar klettern, aber das funktioniert schon. Das Bad ist im Haupthaus. Absolut super: mit großer Regendusche und Fußbodenheizung. Hab auch gleich etwas länger geduscht als sonst üblich...
Abendessen gab es heute aus dem örtlichen Supermarkt. Endlich mal wieder ein Salat! Und ein Joghurt musste heute auch sein. Die Vorräte hab ich auch gleich wieder aufgefüllt, morgen werde ich wohl das Zelt bemühen müssen. In Jocketa bekomme ich weder die Kirchgemeinde noch das Rüstzeitenheim ans Telefon. Das war eigentlich mein Plan... Immerhin habe ich den Sonnabend und den Sonntag schon klar: In Weischlitz habe ich eine ganze Ferienwohnung für meinen Pausentag zur Verfügung. Und Gottesdienst ist auch in der dortigen Dorfkirche. Nur Essen muss ich mitbringen, der Dorfgasthof hat geschlossen.
Am Montag erreiche ich dann schon die Grenze. Hoffentlich lassen sie mich "rüber machen" in den Westen. Ich werde wohl morgen mal in Hof anrufen und versuchen, die dortige Herberge abzustimmen...
Jetzt ziehe ich mich aber erstmal ohne Wein wie Diogenes in meine Tonne ähh Fass zurück! Schlaft gut. Hier tropft es mich sachte in den Schlaf...
Sorry, beinahe vergessen - die techn. Daten:
Schritte 29.530
Entfernung 23,62km
Alles trocken geblieben. Also von innen zumindest.
Gut Neumark, im Hintergrund die Kirche

Schloß Planitz, heute Gymnasium

Teehaus Planitz

Meine heutige "Behausung"

Noch paar Eindrücke vom Tag




heute gibt es leider gar nicht so viel zu berichten. Ein völlig verregneter Tag.
Zum Start heute morgen halb sieben war es immerhin noch von oben trocken, alles andere war aber bereits ziemlich durchgeweicht. Ich kam auch nur 500m weit, dann fing der neuerliche Regen auch schon an. Zunächst war ich noch tapfer "nur" mit dem Regenschirm unterwegs, an der ersten Bushaltestelle habe ich dann aber die Regensachen herausgekramt und übergezogen...
So ging es dann durch den Wald und an der Mulde entlang bis nach Zwickau-Planitz. Die erste größere Pause konnte ich dann bei einem Kaffee im dortigen Supermarkt machen. Bissel mitleidig sah mir die Verkäuferin dann schon hinterher als ich weiterzog. Die Planitzer Kirche war leider geschlossen und das ehemalige Schloß ist heute ein Gymnasium. Also auch kein reinkommen. Immerhin hat es für ein paar Fotos gereicht. Auch das Teehaus im alten Park konnte ich zumindest von außen ablichten.
Weiter ging es dann eigentlich den ganzen Tag durch Felder und Wälder. Sitzgelegenheiten leider nur sehr dürftig vorhanden. Immerhin konnte ich zum Mittag einen überdachten Jägerstand entern und mal 15min die Füße durchlüften.
Halb drei war ich dann natürlich schon an meinem heutigen Zielort angelangt - Neumark im Vogtland. Auch hier war die Kirche leider geschlossen. Immerhin hatte der hiesige Bäcker einen einzelnen Tisch und zwei Stühle. Ich konnte also wenigstens im Trocknen warten bis die heutige Unterkunft hergerichtet war - ein Fass. Kannte ich bisher auch nicht. Ist ganz gemütlich. Ins Bett muß man zwar klettern, aber das funktioniert schon. Das Bad ist im Haupthaus. Absolut super: mit großer Regendusche und Fußbodenheizung. Hab auch gleich etwas länger geduscht als sonst üblich...
Abendessen gab es heute aus dem örtlichen Supermarkt. Endlich mal wieder ein Salat! Und ein Joghurt musste heute auch sein. Die Vorräte hab ich auch gleich wieder aufgefüllt, morgen werde ich wohl das Zelt bemühen müssen. In Jocketa bekomme ich weder die Kirchgemeinde noch das Rüstzeitenheim ans Telefon. Das war eigentlich mein Plan... Immerhin habe ich den Sonnabend und den Sonntag schon klar: In Weischlitz habe ich eine ganze Ferienwohnung für meinen Pausentag zur Verfügung. Und Gottesdienst ist auch in der dortigen Dorfkirche. Nur Essen muss ich mitbringen, der Dorfgasthof hat geschlossen.
Am Montag erreiche ich dann schon die Grenze. Hoffentlich lassen sie mich "rüber machen" in den Westen. Ich werde wohl morgen mal in Hof anrufen und versuchen, die dortige Herberge abzustimmen...
Jetzt ziehe ich mich aber erstmal ohne Wein wie Diogenes in meine Tonne ähh Fass zurück! Schlaft gut. Hier tropft es mich sachte in den Schlaf...
Sorry, beinahe vergessen - die techn. Daten:
Schritte 29.530
Entfernung 23,62km
Alles trocken geblieben. Also von innen zumindest.
Gut Neumark, im Hintergrund die Kirche

Schloß Planitz, heute Gymnasium

Teehaus Planitz

Meine heutige "Behausung"

Noch paar Eindrücke vom Tag




Buen Camino und ultreya!
- Pellegrina
- Beiträge: 155
- Registriert: 16. Jul 2019, 17:25
- Wohnort: zwischen Stuttgart und Calw
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Sehr schön, dass du trocken geblieben bist! Ich lese sehr gerne mit und wünsche dir weiter viel Spaß!
Haustür nach Santiago (Elsass, Via Podiensis, Camino francés)
Ökumenischer Pilgerweg, Ausoniusweg
Haustür nach Assisi und Rom (über Schweiz und Via Francigena)
Martinusweg (von Szombathely bis Reims, Fortsetzung folgt)
Ökumenischer Pilgerweg, Ausoniusweg
Haustür nach Assisi und Rom (über Schweiz und Via Francigena)
Martinusweg (von Szombathely bis Reims, Fortsetzung folgt)
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Hallo ihr lieben Mitlesenden,
viel gibt es heute leider nicht zu berichten. Wetterbedingt ein langweiliger Tag - raus in den Regen und latschen, latschen, latschen...
Ok, bissel mehr war schon: Los ging es in Neumark punkt sieben - beim Bäcker. Einen Kaffee tanken. Anschließend ging es schon raus auf die Felder. Immer schön im NieselPiesel. Das zieht dir überall hin. Also doch die Regensachen rausgekramt. In Reichenbach hatte ich dann die Hoffnung, eine offene Kirche und vor allem einen Stempel vorzufinden. Leider vergeblich. Aber immerhin eine Bäckerei war offen und es gab einen Tee für mich. Da wenig los war (bei dem Wetter...) kamen wir ins Gespräch. Offenbar hatte die Verkäuferin auch eine Verwandte mit gesundheitlichen Problemen und ich habe ihr versprochen, an der nächsten offenen Kirche...
Frisch gestärkt ging es dann über Dörfer, da war offenbar die Zeit stehengeblieben. So um 1990 oder so. Erschreckend. Kirchen, sofern vorhanden, leider geschlossen. Teilweise richtig Spinnweben an der Tür. Zwischendurch immer wieder Wald und rauf und runter. Man merkt, dass man im Vogtland ist. Erstaunlicherweise ging das heute relativ gut. Zumindest deutlich besser.
Mittag gab es dann an einem kleinen Teich mitten im Wald. Mit Goldfischen, groß wie Haie! Bloß nicht reinfallen. Oder Füße rein halten zum "abknabbern". Ich glaub, da fehlen dann paar Zehen...
Gegen zwei war dann endlich die Talsperre Pöhl in Sicht. Und damit erstens mein heutiges Ziel und zweitens die Hoffnung, auf kulinarische Versorgung... Und so war es dann auch: eine der Ausflugsgaststätten war gerade mit den Vorbereitungen für ein Chortreffen beschäftigt. Dennoch war kurz Zeit für ein kurzes Gespräch. Offenbar sind zwei weitere Pilger einige Tage vor mir unterwegs! Auch die hatten das Problem mit den Stempeln - und wurden ebenfalls vom Wirt mit einem entsprechenden amtlichen Abdruck versorgt.
Weitere 5km weiter war dann endlich der Zeltplatz erreicht. Leider die einzige Möglichkeit heute. Das Rüstzeitenheim hab ich genausowenig erreicht wie das Pfarramt... Wäre ja nicht weiter dramatisch - leider sol l es heute Nacht wieder Frost geben hier. Wird also eine etwas ungemütlichere Nacht heute werden. Ich leg dann schon mal alle Klamotten bereit.
Zum Abendessen gab es gerade eine Tütensuppe und eine Scheibe Brot. Und zum Kompott gibt paar Tüten Gummimännel. Die hab ich mir von der Rezeption mitgenommen. Waren bestimmt für müde Pilger gedacht. Kinder essen sowieso viel zu viel Süßes!
So, ich krabbel mal in meinen Schlafpalast. Schlaft gut!
Schritte: 27.668
Entfernung: 22,13km
NiesePieselWetter:



Kirche in Reichenbach


Es gibt noch mehr mit verrückten Ideen


Talsperre Pöhl - ziemlich weit hinten ist der Zeltplatz

viel gibt es heute leider nicht zu berichten. Wetterbedingt ein langweiliger Tag - raus in den Regen und latschen, latschen, latschen...
Ok, bissel mehr war schon: Los ging es in Neumark punkt sieben - beim Bäcker. Einen Kaffee tanken. Anschließend ging es schon raus auf die Felder. Immer schön im NieselPiesel. Das zieht dir überall hin. Also doch die Regensachen rausgekramt. In Reichenbach hatte ich dann die Hoffnung, eine offene Kirche und vor allem einen Stempel vorzufinden. Leider vergeblich. Aber immerhin eine Bäckerei war offen und es gab einen Tee für mich. Da wenig los war (bei dem Wetter...) kamen wir ins Gespräch. Offenbar hatte die Verkäuferin auch eine Verwandte mit gesundheitlichen Problemen und ich habe ihr versprochen, an der nächsten offenen Kirche...
Frisch gestärkt ging es dann über Dörfer, da war offenbar die Zeit stehengeblieben. So um 1990 oder so. Erschreckend. Kirchen, sofern vorhanden, leider geschlossen. Teilweise richtig Spinnweben an der Tür. Zwischendurch immer wieder Wald und rauf und runter. Man merkt, dass man im Vogtland ist. Erstaunlicherweise ging das heute relativ gut. Zumindest deutlich besser.
Mittag gab es dann an einem kleinen Teich mitten im Wald. Mit Goldfischen, groß wie Haie! Bloß nicht reinfallen. Oder Füße rein halten zum "abknabbern". Ich glaub, da fehlen dann paar Zehen...
Gegen zwei war dann endlich die Talsperre Pöhl in Sicht. Und damit erstens mein heutiges Ziel und zweitens die Hoffnung, auf kulinarische Versorgung... Und so war es dann auch: eine der Ausflugsgaststätten war gerade mit den Vorbereitungen für ein Chortreffen beschäftigt. Dennoch war kurz Zeit für ein kurzes Gespräch. Offenbar sind zwei weitere Pilger einige Tage vor mir unterwegs! Auch die hatten das Problem mit den Stempeln - und wurden ebenfalls vom Wirt mit einem entsprechenden amtlichen Abdruck versorgt.
Weitere 5km weiter war dann endlich der Zeltplatz erreicht. Leider die einzige Möglichkeit heute. Das Rüstzeitenheim hab ich genausowenig erreicht wie das Pfarramt... Wäre ja nicht weiter dramatisch - leider sol l es heute Nacht wieder Frost geben hier. Wird also eine etwas ungemütlichere Nacht heute werden. Ich leg dann schon mal alle Klamotten bereit.
Zum Abendessen gab es gerade eine Tütensuppe und eine Scheibe Brot. Und zum Kompott gibt paar Tüten Gummimännel. Die hab ich mir von der Rezeption mitgenommen. Waren bestimmt für müde Pilger gedacht. Kinder essen sowieso viel zu viel Süßes!
So, ich krabbel mal in meinen Schlafpalast. Schlaft gut!
Schritte: 27.668
Entfernung: 22,13km
NiesePieselWetter:



Kirche in Reichenbach


Es gibt noch mehr mit verrückten Ideen


Talsperre Pöhl - ziemlich weit hinten ist der Zeltplatz

Buen Camino und ultreya!
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Auf dass es trocken weitergehen möge. Ich kenn das - und mag auch nicht im Regen gehen. Irgendwann ist dann alles feucht ...
Möge Sonne Deinen Weg bescheinen und Dein Gemüt erfreuen.
Buen Camino
Ronald

Möge Sonne Deinen Weg bescheinen und Dein Gemüt erfreuen.
Buen Camino
Ronald
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- Registriert: 14. Mär 2025, 14:42
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Hallo Ronny,ich bin hier nicht oft unterwegs. Aber ich hole mir hier Tipps und Anregungen für meine erste Pilgerreise.
Ich bin zufällig auf deine Berichterstattung gestoßen und lese es mit viel Interesse.Auch Respekt dafür das du dein Leben erzählst. Ich kann deine "Flucht" verstehen. Ich denke der eine oder andere Pilger ist aus ähnlichen Gründen auf Pilgerreise.
Ich wünsche dir auf deinem Weg viel Sonnenschein der auch in deinem Herzen wieder kommen wird.
Buon Camino
Angelika
Ich bin zufällig auf deine Berichterstattung gestoßen und lese es mit viel Interesse.Auch Respekt dafür das du dein Leben erzählst. Ich kann deine "Flucht" verstehen. Ich denke der eine oder andere Pilger ist aus ähnlichen Gründen auf Pilgerreise.
Ich wünsche dir auf deinem Weg viel Sonnenschein der auch in deinem Herzen wieder kommen wird.
Buon Camino
Angelika
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Ich lese auch gern weiter mit. Hat schon was, diese Live-Berichte
.
Also bei Regen und Kälte Zelt aufbauen und Rucksack auspacken, essen, bisschen waschen etc. ist sowas von ungemütlich!!
Bei Leuten klingeln und nach einer Nacht in Schuppen, Scheune, Gartenhaus o. ä. fragen magst Du nicht?

Also bei Regen und Kälte Zelt aufbauen und Rucksack auspacken, essen, bisschen waschen etc. ist sowas von ungemütlich!!
Bei Leuten klingeln und nach einer Nacht in Schuppen, Scheune, Gartenhaus o. ä. fragen magst Du nicht?
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Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Hi Ronny,
danke, dass Du uns auf Deinem Weg mitnimmst!!! Ich lese sehr interessiert mit - und wünsche Dir, dass die Nacht heute nicht zu ungemütlich wird!!!!
Dir buen camino, Andrea
danke, dass Du uns auf Deinem Weg mitnimmst!!! Ich lese sehr interessiert mit - und wünsche Dir, dass die Nacht heute nicht zu ungemütlich wird!!!!
Dir buen camino, Andrea
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- Registriert: 6. Aug 2019, 16:55
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
ich bin gerne mit dabei (beim Lesen). Danke für deine Berichte. lg. Andrea
- Pilger Franz
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- Wohnort: Freiburg i. Br.
- Kontaktdaten:
Re: Mein persönlicher Camino - von Sachsen ans Ende der Welt
Schön, dass du bereit bist, diese Verantwortung zu übernehmen

Weiter Guten Weg!
wünscht dir
Zuletzt geändert von Pilger Franz am 27. Apr 2025, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Franz
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