Pilger Franz hat geschrieben: ↑9. Mai 2024, 20:37Kleinliebenau, ein 'Krötendorf' 23906 Das Warnzeichen für 'Achtung, Krötenwanderung' sieht man schon mal und die mobilen Randbegrenzungen dazu.
Die Kröten werden damit in der Wanderungszeit gelenkt, in Eimern aufgefangen und von Helfern m/w/d über die Straße getragen.
In Kleinliebenau, zwischen Leipzig und Merseburg gelegen, habe ich was Neues gesehen:
Nach dem Warnschild verliefen im Abstand von etwa fünfzig Metern eine Reihe von Querstreifen mit Löchern über die Straße.
Beim näheren Hinsehen entpuppten sie sich als fest eingebaute Tunnel mit Öffnungen für Licht, Luft und Regenwasser.
In den Tunneln können die Tierchen gefahrlos die Straße queren, ohne menschliche Hilfe.
Die Randbegrenzungen waren nicht mobil, sondern ebenfalls stabil installiert.
Das Ganze wurde schon beim Bau der Straße eingeplant und -gebaut - Respekt!
Ich kenne diese Tunnel schon von den Landstrassen meiner Kindheit aus den 90ern. Sehr cool!
Etappe Merseburg bis Freyburg
In Reipisch, kurz vor Frankleben, empfiehlt sich ein besonderer Rastplatz:
Der rührige Heimatverein bietet einen überdachten Sitzplatz mit rustikalen Tisch
und Bänken, gegenüber der Dorfkirche St. Martin.
Im Schloss Frankleben wurde ich freundlich aufgenommen und mit einem Kaffee bewirtet,
auch ohne Übernachtung.
Zuletzt geändert von Pilger Franz am 26. Jun 2024, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
Etappe Naumburg bis Eckartsberga 25532 In den wenigsten Dorfkirchen findet sich ein Pilgerstempel, viele sind gar abgeschlossen.
In Punschrau fand ich eine gute Lösung: Im Vorraum, vom Kirchenraum durch ein Gitter abgetrennt,
liegt ein Stempelkästchen mit vorgestempelten und zugeschnittenen Abziehfolien, fertig zum
Einkleben in den Pilgerpass.
Den Bahnhof in Eckartsberga gibt es nur noch dem Namen nach.
Personenzüge halten dort jedenfalls keine mehr.
Zuletzt geändert von Pilger Franz am 26. Jun 2024, 10:39, insgesamt 2-mal geändert.
Die Via Regia ist für mich ein wichtiger und toller Pilgerweg.
Hinter Eckartsberga habe ich in einem kleinen Gemeindehaus geschlafen.
Der Weg an der Gedenkstätte Buchenwald vorbei war sehr berührend und beklemmend und ist bestimmt nicht jedermanns Sache.
Danach habe ich in der Herberge in Wallichen übernachtet. Das war eines der Highlights auf dieser Etappe. Ich wurde wie ein alter Freund empfangen und trefflich versorgt.
Hinter Gotha kann ich die Familienkomunität Siloah empfehlen. Haben ein Pilgerzimmer und ich wurde freundlich aufgenommen.
Zu erwähnen wäre noch die Pilgerheberge Wünschensuhl. Die wird mit viel Engagemant betrieben.
Alle Angaben sind von 2022/2023
Etappen von Eckartsberga über Erfurt nach Gotha 27554 Habe nun die nächsten Etappen 'bewältigt'.
Ich mache es mir leicht und laufe jeden Tag nur so weit, wie mich die Füße tragen.
Den Rest überlasse ich dem ÖPNV (sehr gut organisiert).
Das Wegstück zwischen Erfurt/Schmira und Kleinrettbach (Feldwege) war von ausgiebigen Regenfällen begleitet,
der Lehm an den Schuhen wird mir in klebhafter Erinnerung bleiben
Für Erfurt und Gotha habe ich mir zwei Ruhetage gegönnt, beide Städte sind es wert.
Dazu ein besonderes Erlebnis: die Waldbahn von Gotha nach Bad Tabarz, 22 km Schmalspur
zum Thüringerwald.
Etappe Gotha über Eisenach nach Oberellen
Eisenach ist ein besonderer Ort, voll Geschichte. Hier wurde nicht nur J. S. Bach geboren, sondern durch A. Bebel und K. Liebknecht auch die SPD gegründet (1869), und M. Luther saß eine Weile auf der Wartburg fest und entkam so den Folgen der Reichsacht, die 1521 in Worms gegen ihn erlassen worden war. Die Zeit dort nutzte er bekanntlich, um einen Teil der Bibel ins Deutsche zu übersetzen.
Ein Ruhetag in Eisenach zum Umschauen und Umherstreifen lohnt sich.
Der Weg führt, teils gemeinsam mit dem Lutherweg und dem Rennsteig, weg von der Wartburg durch den Thüringer Wald nach Oberellen.
Vacha ist nicht mehr weit. Das Ende der Via Regia naht.
Im Gästehaus "Phantasie", stadtauswärts, mit dem Bus gut erreichbar.
Von dort aus habe ich auch den Abstecher in die "Drachenschlucht" gemacht, eine wildromantische Klamm.
39374 In Vacha begegnete mir das Drama der deutsch-deutschen Grenze hautnah. Vacha lag im absoluten Sperrgebiet der DDR-Grenzbefestigungen an der Werra. Die Spuren sind nachgezeichnet.
Offiziell endet hier der Ökumen. Pilgerweg. Er mündet in den "Jakobsweg von der Rhön an die Donau".
Danach sieht man die Spuren auch in Geisa, bei den Anlagen des Point Alpha. Im Kalten Krieg standen dort die US-amerikanischen Beobachtungsposten des Fulda-Gap, an dem die NATO einen Angriff von Truppen des Warschauer Pakts für möglich hielt.