Pest of Camino - Eure 'No-Go'-Orte und 'Worst-Case'-Tipps

[Berta71]

Ich wollte ursprünglich gestern in Riego de Ambros übernachten, hatte das gebucht und meinen Rucksack dorthin schicken lassen. Ich hatte zwar gehört das der Besitzer sehr muffelig sein kann, dachte aber, gut eine Nacht passt scho.....
Na zum Glück muss ich fast sagen, bekam ich nach dem steilen Abstieg vom Cruz de ferro eine ziemlich üble Blase, so dass in El Acebo San Miguel klar war, weiter geht's nicht. Ich fragte in der Bar, ob sie mir bitte ein Taxi rufen. Mit einer anderen Frau die nach Ponferrada wollte, fuhren wir los. Der Taxi Fahrer rollte mit den Augen, als er hörte wo ich hin will, wollte aber höflich sein und sagte nix. Angekommen bat ich ihn, mich am anderen morgen abzuholen nach Ponferrada, daraufhin meinte er, warum ich nicht gleich mitkame. Kurzum, Rucksack geholt, Besitzer Bescheid gegeben, der in einer dunkel merkwürdig anmutenden Hütte saß.....
Wieder im Taxi erklärte mir der Fahrer, dass ich in der Herberge nichts zu essen und zu trinken bekommen hätte. Und es im Dorf auch nichts gibt. Das einzige Restaurant ist geschlossen. Eigentlich ein Geisterdorf.....
Puh, war ich froh. Somit hatte ich mal wieder einen Engel am Weg. ..... In Ponferrada kann ich auch die Blase viel besser versorgen mittels Apotheke

Also nie mehr Riego de Ambros. .... Nicht wegen der Einfachheit, sondern wenn es nix zu essen gibt.... Wobei Google Maps mich im Nachhinein mit positiven Resezion überrascht hat. Mh.... Der Taxifahrer sprach aber ganz anders und auch andere Pilger....

5.9. 8h:
Ich möchte auf meinen Nachtrag hinweisen! Siehe weiter unten. Ich habe mich von keine Ahnung leiten lassen..... Verzeiht!

[Monoeagle]

Wenn ich was auf meinem ersten großen Camino(2023) gelernt habe dann war es Genügsamkeit und
raus aus dem Alltagsluxus.

Was zu Essen finden.
Eine Stelle zum Waschen haben.
Was zum Schlafen haben.
Eine Tüte Strom.

Ja da war auch sicher die ein oder andere Unterkunft dabei bei der die P/L übel war allerdings
gehörte das dann irgendwie auch dazu. Gesundheitsgefährdend war es an keiner Stelle.

Selbst dieses Jahr auf dem Mosel Camino, als wegen Hochwasser ad hoc umdisponiert werden musste
und es für 60EUR/Nacht quasi nach strömenden Regen in einer unbeheizten "Wohnung" Quartier
bezogen wurde ging auch diese Nacht vorbei. Einzig im Bad war ein miniheißlüfter den wir als
"Heizung" umfunktioniert hatten um die Sachen halbswegs trocken zu bekommen.

[Simsim]

Versteh ich nicht ganz....die Herberge in Riego de Ambros ist sehr gut, hat auch bei Gronze nur positive Bewertungen und Essen gibt es dort normalerweise auch....

[Frau Holle]

Also nie mehr Riego de Ambros....

Schade, dass du so über eine Herberge sprichst, in der du gar nicht geschlafen hast.
Ich war nur einmal in der Herberge, in etwa so kurz wie du. Aber mein Grund war, dass ich für einen Freund hier aus dem Forum ein Foto von der Maria im Garten machen sollte, weil der Freund sich diese Maria in den Garten stellen wollte (und sie auch gefunden hat).
Ich wurde damals herzlich empfangen und durfte rein und was ich sah, fand ich schön.

Auf Google Maps gibt es fast nur positive Bewertungen und Essen gibt es dort auch, das sieht man auf Fotos und es steht in fast jedem Bericht.

Vielleicht hast du einen wunderschönen Abend verpasst und dir selbst gar nicht den Gefallen getan, den du glaubst.
Und vielleicht solltest du dein „nie wieder“ irgendwann überdenken. Denn du warst ja noch gar nicht da.

Buen Camino

[Berta71]

Mh, ich glaube ich sollte mich entschuldigen!
Es tut mir leid!
Denke dieser Gedanke Geisterdorf usw hat mich aus dem Häuschen gebracht.... Was auch immer.
Denn ja ihr habt recht, ich habe diese Aussage getätigt ohne es selber erlebt zu haben und habe ja eigentlich mit dem Gedanken gebucht selbst wenn der Besitzer muffelig ist, dass das schon passt für eine Nacht.
Danke manchmal braucht man wohl nen kleinen Tritt und sollte nachdenken!

[Simsim]

Mh, ich glaube ich sollte mich entschuldigen!
Es tut mir leid!
Denke dieser Gedanke Geisterdorf usw hat mich aus dem Häuschen gebracht.... Was auch immer.
Denn ja ihr habt recht, ich habe diese Aussage getätigt ohne es selber erlebt zu haben und habe ja eigentlich mit dem Gedanken gebucht selbst wenn der Besitzer muffelig ist, dass das schon passt für eine Nacht.
Danke manchmal braucht man wohl nen kleinen Tritt und sollte nachdenken!

genau! Dafür ist der Camino oft gut. Auch um unsere für uns typischen Reaktionen und vorschnellen Urteile in Frage zu stellen. Was das angeht, hat mich der Camino immer wieder total überrascht.

[Harinjo]

2013 hab ich in Riego de Ambros bei Schneefall übernachtet. In der Herberge wurde extra eingeheizt und Decken verteilt.... Ein unvergesslicher Abend mit ORujo für die Gesundheit und herzlichen Menschen.
Essen weiß ich nicht mehr, ist mir nicht so wichtig.

Buen Camino

[Berta71]

Ich habe mich wohl mit riego de ambros nicht gut verhalten und wie gesagt es tut mir leid!

Leider habe ich aber dann wirklich noch eine Herberge erlebt die ein No-Go ist....
In Samos habe ich das wunderschöne Kloster besichtigt und war wirklich begeistert davon. Dann wollte ich in der dazugehörigen Pilgerherberge auf Spendenbasis übernachten und hatte mich auch eingecheckt. Mein Bett ohne Matratzen Bezug habe ich erstmal gründlich gereinigt, die mit Laken waren mehr als dreckig. Da dachte ich noch Na gut 1 Nacht passt schon, dann kam das Bad und Toilette wo im Waschbecken Zahnpasta Reste von keine Ahnung waren ebenso wie Zubehör von anderen Personen (ich war zu dem Zeitpunkt der einzige Gast)
Auf einer Leine hingen Handtücher und Klamotten, auf einem Tisch lag eine völlig verdreckte Matratze mit Decken, die ich nicht näher angeschaut habe und darunter lagen mehrere Säcke mit irgendwelchen vergessenen Dingen oder anderem. An anderen Betten hingen Sonnenbrillen und diverse Kleidungsstücke. Der Hammer war dann allerdings das in der Ecke Mauseköder Dosen standen. Das war mir dann doch zuviel und ich verließ diese Herberge. Leider war Samos zu dem Zeitpunkt voll, so dass ich nach Sarria mit dem bis fuhr, denn es war doch schon später. Ich habe dem Kloster eine E-Mail geschrieben. Denn es ist schade dass das Kloster sehr gepflegt ist aber die Herberge so eine Katastrophe ist.
Es gibt gegenüber in der nachbarstr eine Herberge die wohl auch zum Kloster gehört und recht gut sein soll. Aber diese Pilgerherberge auf der Rückseite des Klosters ist wirklich gruselig gewesen.......
Schade

[Anhalter]

Ja, die gute, alte Herberge in Samos... da habe ich 2019 auch mal kurz reingeschaut. Hatte "Charakter". Ich hatte aber damals eh schon ein Einzelzimmer in der gegenüber liegenden Pension gebucht da ich eine Erkältung mit mir herumgeschleppt habe. Gerade noch einmal geschaut, stolze 18€ hat mich das in 2019 gekostet. Heute bestimmt das doppelte.

Lustig ist ja auch die Tankstelle am Kloster. Da hab ich 2023 mal das Wohnmobil aufgefüllt und musste übertrieben lange mit dem Tankwart diskutieren damit er sich nicht selber betrügt. Irgendwas um 90€ getankt, nen 100er gegeben, drückt der mir 80-90€ Wechselgeld in die Hand. Ohne die genauen Zahlen noch zu wissen, ich glaub er hat gedacht ich hab für 12€ getankt und es waren halt 92€. Sowas.

[Gertrudis]

Diese Tankstelle gibt es noch?
Auf meinem ersten camino, 36 Jahre ist es jetzt her, hat es die auch schon gegeben. Da gab es auch einen Wasserhahn, und an dem konnte man sich waschen und die Zähne putzen, denn in der Herberge des Klosters war das damals nicht möglich. Immerhin konnte man als Pilger dort schon ein Bett bekommen, und zwar musste man um Punkt 22 Uhr an der Tür stehen, wo man von einem Padre abgeholt und durch einige Gänge in den gerade ungenutzten Schlafsaal der Seminaristen geführt wurde, unter ständigen Ermahnungen zur Stille ...
Am Morgen ist mir dann beim Zähneputzen an der Tankstelle die Brille auf den Beton gefallen und zerbrochen. Samos habe ich schon damals als "worst place" erlebt . Damals hatte ich meine Erlebnisse unterwegs in Verse nach dem alten "Jakobston" ("Wer das Ellend bauen well" usw) gefasst, die ich jetzt leider nicht mehr finde... aber ein paar Bruchstücke weiß ich noch:"Zu Samos im Monasterio, da gab's kein Wasser und kein Klo....die Brille brach entzweien" und: "Der Brillenmacher zu Sarria... der tut sein Kunst verstehen. Es dauert kaum ein halbe Stund, da kunnt ich wieder sehen"

[Berta71]

Am Morgen ist mir dann beim Zähneputzen an der Tankstelle die Brille auf den Beton gefallen und zerbrochen. Samos habe ich schon damals als "worst place" erlebt . Damals hatte ich meine Erlebnisse unterwegs in Verse nach dem alten "Jakobston" ("Wer das Ellend bauen well" usw) gefasst, die ich jetzt leider nicht mehr finde... aber ein paar Bruchstücke weiß ich noch:"Zu Samos im Monasterio, da gab's kein Wasser und kein Klo....die Brille brach entzweien" und: "Der Brillenmacher zu Sarria... der tut sein Kunst verstehen. Es dauert kaum ein halbe Stund, da kunnt ich wieder sehen"

immerhin kanscht wiedagucke......