Herbergensituation
Herbergensituation
Servus in die Runde,
ich werde voraussichtlich am 01.09.2024 meinn Camino ab Sevilla beginnen und wollte mich vorab erkundigen, wie sich die Herbergssituation gestaltet. Ist es notwendig vorzubuchen oder bekommt man relativ sicher ein Bett in der Herberge.
BG aus Berlin und vielen Dank!
Thomas
ich werde voraussichtlich am 01.09.2024 meinn Camino ab Sevilla beginnen und wollte mich vorab erkundigen, wie sich die Herbergssituation gestaltet. Ist es notwendig vorzubuchen oder bekommt man relativ sicher ein Bett in der Herberge.
BG aus Berlin und vielen Dank!
Thomas
Re: Herbergensituation
Hallo Thomas,
ich bin am 14. Mai in Sevilla gestartet und ich hatte nie Probleme, ein Bett zu bekommen. Mehrmals waren wir nur zu max. dritt oder viert in (Municipal-)Herbergen. Zweimal war ich sogar der Einzige. Das hängt auch davon ab, ob du dich gerade in einer kleineren oder größeren "bubble" (relativ zusammenhängende Gruppe von Pilgern mit gleichem Distanz-/Geschwindigkeits-Verhältnis) befindest, und wieviele Pilger:innen zusätzlich 'nachrücken'. Die Bettensituation gestaltet sich natürlich dementsprechend, wieviele andere Pilger:innen insgesamt Anfang September starten/unterwegs sind. Die Infastruktur an Unterkünften ist i.d.R. ausreichend; bei manchen Orten kann eine vorherige Reservierung ggf. sinnvoll sein. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Pilger:innen auf der VdlP gerne in privaten Unterkünften reserviert haben und die Municipal-Herbergen 'links liegen' ließen (wo Reservierung i.d.R. nicht möglich ist). So hatte ich in den öffentlichen Herbergen nie Stress, ein Bett zu bekommen.
Wie unterschiedlich das aber sein kann, zeigte mir folgendes Beispiel:
In der öffentlichen Herberge Calzadilla de los Barros (14 Betten) waren wir Sonntags nur zu dritt. Der Hospitaliero sagte uns, dass die Herberge am Freitag zuvor bis aufs letzte Bett gefüllt gewesen sei.
Falls du mit Smartphone unterwegs bist, empfiehlt sich ggf. ab und an die Unterkunftsplanung mit Gronze, sowie Reservierung im Fall der Fälle. Dort gibt es auch häufig aktuelle Meldungen, falls Herbergen (kurzfristig) geschlossen sind. Wenn du merkst, es ist auf der VdlP nicht viel los, dann genieß den flow.
Buen Camino
Dirk
ich bin am 14. Mai in Sevilla gestartet und ich hatte nie Probleme, ein Bett zu bekommen. Mehrmals waren wir nur zu max. dritt oder viert in (Municipal-)Herbergen. Zweimal war ich sogar der Einzige. Das hängt auch davon ab, ob du dich gerade in einer kleineren oder größeren "bubble" (relativ zusammenhängende Gruppe von Pilgern mit gleichem Distanz-/Geschwindigkeits-Verhältnis) befindest, und wieviele Pilger:innen zusätzlich 'nachrücken'. Die Bettensituation gestaltet sich natürlich dementsprechend, wieviele andere Pilger:innen insgesamt Anfang September starten/unterwegs sind. Die Infastruktur an Unterkünften ist i.d.R. ausreichend; bei manchen Orten kann eine vorherige Reservierung ggf. sinnvoll sein. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Pilger:innen auf der VdlP gerne in privaten Unterkünften reserviert haben und die Municipal-Herbergen 'links liegen' ließen (wo Reservierung i.d.R. nicht möglich ist). So hatte ich in den öffentlichen Herbergen nie Stress, ein Bett zu bekommen.
Wie unterschiedlich das aber sein kann, zeigte mir folgendes Beispiel:
In der öffentlichen Herberge Calzadilla de los Barros (14 Betten) waren wir Sonntags nur zu dritt. Der Hospitaliero sagte uns, dass die Herberge am Freitag zuvor bis aufs letzte Bett gefüllt gewesen sei.
Falls du mit Smartphone unterwegs bist, empfiehlt sich ggf. ab und an die Unterkunftsplanung mit Gronze, sowie Reservierung im Fall der Fälle. Dort gibt es auch häufig aktuelle Meldungen, falls Herbergen (kurzfristig) geschlossen sind. Wenn du merkst, es ist auf der VdlP nicht viel los, dann genieß den flow.
Buen Camino
Dirk
Zuletzt geändert von OmNamahOm am 30. Aug 2024, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Buen Camino
Buen Camino
Re: Herbergensituation
Achja, schon -- so dies und das. Wunderbar fand ich den Lavendel, Mohn und Zistrosensträucher. Als ich in Sevilla gelandet bin, flog ich allerdings schon über geerntete (Weizen?)felder. Im April ists sicher wesentlich grüner. Wie es im Februar aussieht, weiß ich nicht. Mit Furten und Wasser-Umrundungen hatte ich i.d.R. auch nicht zu tun. Es war aber auch manchmal bedeckt. Für mich war Klima&Temperatur stets perfekt.
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Buen Camino
Buen Camino
Re: Herbergensituation
Meine letzte Via de la Plata startete ich am 20 Februar und es war absolut paradiesisch, besonders in der Extremadura.
Blüten über Blüten und alles grün....nicht zu warm, nicht zu kalt. Es war 2020. Leider musste ich kurz vor Salamanca aufhören.....
Re: Herbergensituation
Lavendel, Mohn, Blüten über Blüten - das klingt alles wirklich traumhaft. Kann es kaum erwarten, muss mich leider noch fast 6 Monate gedulden.
Re: Herbergensituation
Huhu!
Wir sind im April gegangen, aber nur bis Merida. Länger ging es bei meinem Leben leider nicht. Wir waren nicht gerade wenige auf dem Weg, aber die Bettensituation war ziemlich entspannt. Nur einmal wurde es für einen Pilger knapp, aber der kriegte dann auch noch eine Matratze für sein müdes Haupt.
Ein Tipp von einer, mit der ihre Leben "immer alte Steine gucken" mussten/müssen: Nimm dir am ersten Tag ein bisschen Zeit für die römischen Ruinen von Itálica (in der Bar schräg rechts gegenüber dem Eingang kann man gerne seinen Rucksack abstellen) und genieße Mérida! Das hat selbst mein Leben getan und mich kreuz und quer durch die Stadt geschleppt, weil er gar nicht genug von den alten Gemäuern bekommen konnte.
Grüß die Schweine von uns!
Wir sind im April gegangen, aber nur bis Merida. Länger ging es bei meinem Leben leider nicht. Wir waren nicht gerade wenige auf dem Weg, aber die Bettensituation war ziemlich entspannt. Nur einmal wurde es für einen Pilger knapp, aber der kriegte dann auch noch eine Matratze für sein müdes Haupt.
Ein Tipp von einer, mit der ihre Leben "immer alte Steine gucken" mussten/müssen: Nimm dir am ersten Tag ein bisschen Zeit für die römischen Ruinen von Itálica (in der Bar schräg rechts gegenüber dem Eingang kann man gerne seinen Rucksack abstellen) und genieße Mérida! Das hat selbst mein Leben getan und mich kreuz und quer durch die Stadt geschleppt, weil er gar nicht genug von den alten Gemäuern bekommen konnte.
Grüß die Schweine von uns!
Re: Herbergensituation
Danke, das habe ich fest vor! Dürfte zeitlich auch gut machbar sein, die erste Etappe mach Guillena wirkt ja recht freundlich. Ich muss mir auch immer alles angucken, was die Römer hinterlassen haben. Es soll ja unterwegs irgendwo auch noch recht gut erhaltene Abschnitte der alten Römerstraße geben, darauf bin ich auch schon gespannt.
Re: Herbergensituation
Danke für eure Antworten! Ich bin seit Sonntag unterwegs und kann eure Erfahrungen teilen. 1-3 Leute maximal. Heute habe ich das erste mal jemanden getroffen auf dem Weg!
Leider gab es heute auch seh sehr viele Hunde. Wie war dabei eure Erfahrung?
Leider gab es heute auch seh sehr viele Hunde. Wie war dabei eure Erfahrung?
Re: Herbergensituation
Ich kann mich nicht an gefährliche Hunde erinnern. Halt viel Gebell, aber sonst nix.
Die Via geht ja immer wieder lange Strecken durch völlig unbewohntes Gebiet. Da hast Du jedenfalls Ruhe von Hunden.
Gefällt Dir der Weg ansonsten bis hierher? Wo bist Du jetzt?
Re: Herbergensituation
Ich bin in Monesterio und heute morgen kamen schon allerhand angerannt. Klar gebellt und neben mir hergelaufen aber dennoch hab ich mich leicht unwohl gefühlt.
Gestern habe ich leider die Hitze unterschätzt und bin 49 km am Stück von Guillena nach Almadén de la Plata gelaufen. War sehr viel Sonne, gar kein Schatten und kaum Wasser …
Gestern habe ich leider die Hitze unterschätzt und bin 49 km am Stück von Guillena nach Almadén de la Plata gelaufen. War sehr viel Sonne, gar kein Schatten und kaum Wasser …
Re: Herbergensituation
krass!! Pass auf Dich auf! Sonst kanns ganz schnell und plötzlich vorbei sein. Damit meine ich nicht die Gefahr durch Hunde, sondern die Gefahr durch Überanstrengung.
Genieße doch lieber den Weg....
Genieße doch lieber den Weg....
Zuletzt geändert von Simsim am 4. Sep 2024, 17:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Herbergensituation
Es waren meistens die Rinder (Mütter mit Kälbern), vor denen ich Respekt hatte, und wo ich auch schon mal 5 Minuten gewartet habe, bis die Gruppe über den Weg vorbeigezogen ist.
Mit Hunden hatte ich zwei Situationen (bzw. +1 zwischen Finisterre-Muxia), die mir lebhaft in Erinnerung geblieben sind.
- Von Casar de Cáceres nach Cañaveral sind wir zu dritt an einem Hof vorbeigelaufen, wo sich ein Hund und eine kleine Schafherde freilaufend aufhielten. Der Hund/die Hündin hat uns dann sozusagen bellend 'vom Camino getrieben'. Als wir gemerkt haben, dass wir vom Weg abgekommen waren, haben wir nochmal den Mut zusammengefasst und sind wieder auf den Camino gegangen (wir mussten dann durch ein Weide-Gatter und haben so Herde & Hund hinter uns gelassen). Ein spanischer Pilger hat abends in der Herberge erzählt, er habe die Polizei auf den Hund aufmerksam gemacht, weil er mitbekommen hatte, dass dieser nach einem Fahrradfahrer schnappte. Jemand sagte mir im Anschluss, man solle tunlichst darauf achten, nicht zwischen (Hüte)Hund und Herde zu gelangen. Macht für mich irgendwie Sinn, ich weiß aber nicht, ob man das so allgemein sagen kann.
- Irgendwo hinter Silleda (Variante Sanabres) lag ein Hund (nahe eines Hauses) mitten auf dem Weg. Es schien, dass er tatsächlich auf Pilger 'wartete'. Ich habe versucht, etwas oberhalb vom Weg über einen kleinen Grashügel zu gehen mit ein paar Metern Abstand zum Hund. Plötzlich kam er auf mich zugerannt, bellte mich an und erschien mir sehr aggressiv - ich habe versucht, ihn mit meinen Trekkingstöcken von mir fernzuhalten (musste mich dazu immer wieder umdrehen), und nach ein paar Metern habe ich dann (zum Glück on track) das Weite gesucht.
- Auf dem Weg von Finisterra nach Muxia (die küstennahe Variante) lag ein großer (wie ich fand: ein sehr großer!) Hund auf der Straße/an einer Einmündung. Ich bin erstmal mit größerem Abstand an ihm vorbeigegangen, habe aber dann doch den Mut gefasst, und bin der vorgegebenen Wegbeschreibung gefolgt - musste also direkt am Hund vorbei. Der Hund stand auf, kam auf mich zu -- und er stupste mit seiner Schnauze meine Hand an. Ich habe dabei die ganze Zeit leise (und zumind. für mich beruhigend) zum Hund gesprochen; mich quasi in Zeitlupe bewegt und innerlich, trotz der Situation, sehr ruhig wenngleich sehr wach gefühlt. Die Situation kam mir total surreal vor. Aber auch das ging vorbei und ich bin nach kurzer Zeit wieder fröhlich auf dem Camino unterwegs gewesen.
Dir in jedem Fall weiterhin einen schönen Weg. Buen Camino!
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Buen Camino
Buen Camino