Mein Weg steht auf der Kippe

[Anne136]

Ich bin frustriert.
Vor drei Wochen bin ich die Treppe herabgestürzt. Der Sturz tat weh, aber laut Untersuchung und Röntgen sollte alles in Ordnung sein.
Da der Fuß nicht besser wurde, hatte ich nun ein MRT und siehe da: Fußwurzelfraktur. Auch wenn nur Entlastung per Gehstützen angesagt ist, sind die noch vier Wochen für die Heilung wahrscheinlich zu kurz. Eine Rücktrittsversicherung habe ich zum Glück zum Flug gebucht, die Hotelkosten für die erste Nacht bekomme ich nicht wieder.
Das Geld ist mir eigentlich "egal", aber ich ärgere mich über mich selbst, dass mir der Sturz passiert ist und ich weiß überhaupt nicht, warum ich gefallen bin. Ich kann es nicht ändern.
Wie lange schiebe ich die Reise auf? Wann ist eine gute Jahreszeit (neben dem Frühling) für den Aragones?
Mit großer Hitze komme ich nicht gut klar, zu matschig-regnend soll es auch nicht sein (ich weiß, dass das Wetter nicht prognostiziert werden kann).
Ich fand die grüne Meseta immer so schön, wie hat es euch zwischen den gelben und abgeernteten Feldern gefallen?
Noch trete ich nicht von der Reise zurück, ich kann noch abwarten wie sich der Fuß entwickelt, Aber Unfallarzt, Orthopäde und Radiologe sehen mich eher nicht am 1.6.2024 in den Pyrenaen.
Enttäuschten Gruß
Anne

[Simsim]

Oweh, Anne, ich kann gut nachfühlen, wie es Dir wahrscheinlich geht!
Ich wurde in den letzten 6 Monaten 4 mal hintereinander aufgehalten!
2 mal nach einiger Zeit auf dem Weg (im November plötzlich hohes Fieber und im März ein Zahn der in Stücke zerbrach) und 2 mal direkt am Tag bevor ich losgehen wollte (einmal auch ein Zahnproblem und einmal ein Defekt am Auto, um den ich mich sofort kümmern musste). Zuletzt letzte Woche.
Also ich nehme es, wenn es auch schwer zu akzeptieren ist, trotzdem als Güte des Weges mir gegenüber an, der mir deutlich zeigt, dass es nicht der Moment ist....warum auch immer.

Ich gehe übrigens ansonsten meistens im Spätherbst und Winter auf den Camino und das Wetter kann im Oktober bis Dezember ganz wundervoll sein, oft stabiler und trockener als im Frühjahr. Im September sogar noch richtig heiß. Ich liebe diese Jahreszeit sehr für den Camino. Die Meseta ist dann wie eine Wüstenlandschaft mit einer ganz eigenen, stillen Schönheit. Und am Col du Somport habe ich mal im Dezember gezeltet....es waren über 10 Grad.

Ich glaube, wenn ich so lese was Du schreibst, dass das Leben einen guten Grund haben muss, Dich für jetzt zurück zu pfeifen. Aber frustrierend ist es! Ganz klar!!

Herzlichen Gruß,

Simone

[Pilgerbär]

Ganz ruhig! Du machst das schon ganz richtig, abwarten wie es kommt. Klar kannst du dich darüber ärgern weil du hingefahren bist, aber solltest du jetzt doch nicht zum erwünschten Termin starten können, sei froh, dass dir so etwas blödes nicht beim aussteigen aus dem Flugzeug passiert ist...Ich glaube das wäre noch ärgerlicher.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen und hoffe für dich dass es doch noch klappt. Lass uns wissen wie es weiter geht..

Mit besten Genesungswünschen, Pilgerbär

[Simsim]

Was Pilgerbär schreibt, erinnert mich an einen Mönch, den ich früher mal gut kannte. Er sagte immer wenn ihm ein Ungemach zustieß: "Danke Herr (Gott), dass Du hiermit Schlimmeres verhindert hast!"

[Monasteria]

Ich bin frustriert.

Mit großer Hitze komme ich nicht gut klar, zu matschig-regnend soll es auch nicht sein (ich weiß, dass das Wetter nicht prognostiziert werden kann).
Ich fand die grüne Meseta immer so schön, wie hat es euch zwischen den gelben und abgeernteten Feldern gefallen?

Enttäuschten Gruß
Anne

Es tut mir sehr leid, dass Du nicht gehen können wirst, wie Du möchtest.
Aber wenn Du Dich für den September entscheiden solltest, kann ich Dir nur sagen, dass für mich die Meseta einfach nur schön war, goldene Stoppeln, die Erde in vielen Tönen von Ocker, Umbra und, wie all die Farbtöne im Wasserfarbkasten hießen, Kupfer, je nach Sonnenstand, es war einfach nur schön!

Das tröstet Dich jetzt nur begrenzt…
Sei herzlich gegrüßt

[FredMario]

Liebe Anne,

flieg doch hin (diesmal mit dem Flugzeug). Nimm nur einen kleinen Tagesrucksack mit und benutze öffentliche Verkehrsmittgel oder auch mal ein Taxi. Schau dir einige Highlights an, für die man beim Durchwandern vielleicht keinen großen Nerv haben würde. Mach kleine Rundwanderungen und freue dich einfach an der dortigen Sonne.

Mario

[andrea+wildgans]

So was Ähnliches habe ich auch gedacht. Ich stand damals nach meiner Verletzung in Pamplona vor der Entscheidung: Abbrechen und heimfahren - oder irgendwie mich nach Santiago durchschlagen? Die Strecke Pamplona - Burgos bin ich dann "bus-gepilgert" - und das war eine wichtige Woche für mich.
Oder - ich weiß ja nicht, wie viel Zeit Du hast - dem Fuß einfach noch 14 Tage mehr Zeit gönnen - und dann in Burgos in den Camino einsteigen... da ist es eben, die Refugios sind durchaus in kurzen Abständen - und notfalls kannst Du dann immer noch auf Bus oder Taxi umsteigen, wenn es doch nicht gehen sollte... und Du gönnst Dir wenigstens die Meseta mit den weiten, zu der Zeit grünen Getreidefeldern...

Gute und rasche Genesung - und passende Entscheidungen! Andrea

[Tritta]

Liebe Anne,
kann mir deinen Frust gut vorstellen, aber sich über das Unglück ärgern bringt ja nix.

Schau nach vorne, lass deinem Körper Zeit zur Heilung,
überlege ob du (nachdem du das O.k. deiner Ärzte hast) einen schönen Alternativweg in Deutschland laufen möchtest und heb dir den Aragones dann vielleicht für den Herbst auf.

Alles Gute dir.

[Berta71]

Guten Besserung auf jeden Fall.
Und lass Dir die Zeit die dir der Körper wohl grad vorschreibt. Ich weiß wie nervig das ist. Mir ging es auch so ursprünglich wollte ich letztes Jahr wieder starten, nachdem ich im September 2022 in Frómista unterbrechen musste aus gesundheitlichen Gründen. Aber da war halt zuviel anderes letztes Jahr, dann wollte ich im April diesen Jahres starten, aber seit Oktober sagt mir mein Körper stopp....
Jetzt hoffe ich auf Ende August 24...... Gesund bin ich noch immer nicht.... Schaun wir mal.

Alles Gute!!

[Matten]

Liebe Anne,

flieg doch hin (diesmal mit dem Flugzeug). Nimm nur einen kleinen Tagesrucksack mit und benutze öffentliche Verkehrsmittgel oder auch mal ein Taxi. Schau dir einige Highlights an, für die man beim Durchwandern vielleicht keinen großen Nerv haben würde. Mach kleine Rundwanderungen und freue dich einfach an der dortigen Sonne.

Mario

Vielleicht magst Du Dir die ehemaligen römischen Goldminen anschauen. Die liegen südlich von Ponferrada und stehen noch auf meiner Bucketlist. So lange der Fuß nicht für das Pilgern geeignet ist, machst Du Dir einen lockeren Camino. Mit Sitzbesichtigungen usw.
Dennoch BC Martin

[Pooh_der_baer]

Hallo Anne,

kann deinen Frust nur alluzu gut verstehen.
Eine Gesundung des Fusses ist eine kurzfristige, aber wichtige Angelegenheit.
Der CF läuft nicht weg. Den gibt es schon seit mehreren Jahrunderten.

Ich selbst habe meinen geplanten Via-Camino in diesem Jahr aus gesundheitlichen Gründen gestrichen.
Mal sehen, ob es im nächsten Jahr möglich ist.

Dir jedenfalls Alles Gute.