Neuvorstellungen

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Mintaka
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Registriert: 18. Apr 2023, 09:29

Re: Neuvorstellungen

Beitrag von Mintaka »

. ich möchte hier noch ergänzen, dass ich auf eure Ratschläge und Beiträge hoffe..
Ich frage mich welche Art Ratschläge und Beiträge du gerne hättest von den Mitgliedern hier, die du nicht respektierst, weil sie "wehleidig klagen", sich in "Selbstmitleid" suhlen und "mal eben einen Schicksalsschlag erlitten" haben und denen eine "gewisse Reife" fehlt?
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Icecube84
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Re: Neuvorstellungen

Beitrag von Icecube84 »

Kerstin64 hat geschrieben: 16. Nov 2023, 10:30 [...]
Bitte verzeiht mir aber die"Unterstellung", dass ich befürchte, dass mancheiner im Jakobsweg die Erfüllung seiner Wünsche und Sehnsüchte sieht, weil er mal eben einen Schicksalsschlag erlitten hat, ja vielleicht auch mehrere, doch so ist es meines Erachtens eben nicht. Jeder braucht, um diesen Weg zu gehen eine sagen wir.."gewisse Reife"..und ich stelle hier ein gewisses Maß an Gedanken einer den Jakobsweg nicht erfüllender Weise fest.
Ich hab ne Weile überlegt ob ich hier antworten soll oder nich.
Mein Schicksalsschlag den ich "mal eben" hatte war der Tod meiner Oma, mit 71 Jahren auch noch viel zu früh und von jetzt auf gleich. Sie war meine Person in meinem Leben und plötzlich war sie weg.
9 Jahre lang bin ich rumgelaufen wie Falschgeld, ich hab ihren Tod nicht überwunden und konnte nicht damit leben. Ich war irgendwann nicht mal mehr in der Lage auf den Friedhof zu gehen, denn zu oft lag ich weinend neben dem Grab und konnte kaum wieder weg gehen.
Dann lief ich den Camino, weil er mich rief, nicht wegen dem Tod meiner Oma, dachte ich.
Nach vielen Problemen auf dem Weg stand ich irgendwann vorm Cruz del ferro mit meinem Stein in der Hand. Ich konnte ihn nicht ablegen, ich war so am weinen. Einen Pilger nach dem andern lies ich vor, weil ich ihn nicht aus der Hand legen konnte. Eine Pilgerfreundin half mir dann, indem sie ein Foto dieses Steins machte und mich vorsichtig zum Kreuz schubste. Ich legte dann den Stein ab, weinte noch ne Weile und ging dann weiter.
Bis dahin wusste ich nich was dieser Stein bedeute, aber da wars plötzlich klar, er war der Schmerz der mich jahrelang erfüllte, die Liebe zu meiner Oma, die Trauer, der Tod.
Ich vermisse sie nach wie vor, aber es ist einfacher geworden. Ich kann auf den Friedhof gehen und reden und lachen, ohne Zusammenbruch.

Inzwischen pilgere ich jedes Jahr, nicht weil ich ständig Schicksalsschläge erleide, sondern weil ich es liebe. Es ist meine Leidenschaft und manchmal kommt son Camino zur richtigen Zeit um mich zu erden oder auch um Dinge zu verarbeiten. Zum Beispiel 2019, als ich aufm Portugués war. Ich wollte den Weg mit meinem Vater laufen, aber durch eine Herz-OP war das nicht mehr möglich. Ich merkte erst einen Tag vor Santiago wie sehr mich das belastete und wie sehr ich mich um ihn sorge. Meine Pilgerfamilie half mir an dem Tag sehr und mit manchen von ihnen habe ich heut noch Kontakt.

Dieses Jahr habe ich 4 Familienmitglieder verloren. Ich weiß jetzt schon, der Camino nächstes Jahr wird sehr hart werden, weil er mich zwingt das alles zu verarbeiten. Aber dem stell ich mich.

Vielleicht hat das jetzt alles nichts mehr mit dem Thema zu tun, aber ich musste das jetzt einfach los werden.

Der Camino gibt einen so viel, mehr als wir dir jetzt erklären könnten.
Buen Camino,
Jani

Camino francés / Pilgerweg McPomm / Camino portugués / Jakobusweg Lüneburger Heide / Via Scandinavica
Eifel-Camino
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Frau Holle
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Re: Neuvorstellungen

Beitrag von Frau Holle »

Icecube84 hat geschrieben: 17. Nov 2023, 16:33 Vielleicht hat das jetzt alles nichts mehr mit dem Thema zu tun, aber ich musste das jetzt einfach los werden.

Der Camino gibt einen so viel, mehr als wir dir jetzt erklären könnten.
Danke für deine offenen und berührenden Worte.

Der letzte Satz ist so wahr, man kann es einfach nicht in Worte fassen.
u l t r e i a
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Monasteria
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Re: Neuvorstellungen

Beitrag von Monasteria »

Kerstin64 hat geschrieben: 12. Nov 2023, 09:33 Guten Morgen,
Ich bin Kerstin ….
Organisierte Reisen sind jedoch nichts für mich. Darin sehe ich nicht den Sinn des Pilgerns. Wer es bequem mag und alles im Detail planen möchte, warum möchte er dann pilgern?

Hallo Kerstin,
Warum sollte nicht jemand eine organisierte Pilgertour machen? Warum ist eine Gruppen-Pilgerwanderung in Begleitung eines Geistlichen oder einer zertifizierten Pilgerbegleiterin kein „pilgern“ für Dich? Für eine Gruppe muss zwingend eine Organisationsstruktur gegeben sein, denn eine Gruppe kann z. B. nicht ohne weiteres in die öffentlichen Pilgerherbergen.
Herzlichen Gruß von
Monasteria,
die hervorragende Erfahrungen in organisieren Pilgergruppen gemacht hat
Schritt für Schritt
Kick2007
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Re: Neuvorstellungen

Beitrag von Kick2007 »

Ola,
jeder so wie er es mag.

Kick
Hohle Töpfe haben den lautesten Klang. *Schakespeare*
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