@simsim @gertrudis
das kommt daher, dass ich den Weg hinter Le Puy rasch wieder verloren hatte bzw gar nicht wußte, dass ich da jetzt durchgehend einer Markierung hätte nachlaufen können. Ich hatte Le Puy nicht als traditionelle Jakobswegssammelstelle angesteuert - davon wußte ich nicht -, sondern als einen durch eine Busreise 1997 mir schon bekannten schönen Wallfahrtsort. Tolle Vorbereitung.

Ich hätte vielleicht im Jahr davor ein Buch über den Jakobsweg kaufen sollen

Für mich hatte alles mit einem Vortrag eines ehemaligen Schülers in meiner Schule begonnen, der daheim in OÖ gestartet war. "Das mach ich auch", hab ich mir gedacht, und hatte 2 Jahre später aus einem Autoatlas einen ca 50km breiten Korridor von Linz bis Lourdes und weiter nach SJPdP ausgeschnitten. SJPdP war der einzige Fixpunkt, den ich kannte. Ich dachte, erst ab da gibt es einen offiziellen Weg. Die Schnipsel hab ich nummeriert, in eine transparente Folie geklebt (3m lange rolle) zusammen mit einem Pilgerbrief des Kardinals von Wien und bin ohne Rucksack und Geld in einer Pilgerkutte los. So war das damals

Ich bin zufällig immer wieder (nachträglich?) offizielle Teilstücke des Jakobswegs gelaufen, in Tirol, bei Einsiedeln, beim Lac Lemain, in Le Puy. Conques hab ich irgendwie "umlaufen" und erst 10 Jahre später besucht. In SJPdP hab ich dann tatsächlich die ersten Pilger getroffen - und vom Pilgerzentrum eine Muschel und ein Ding für die Stempel erhalten. Geschlafen hab ich, was ich mich erinnere, am Boden im Büro (oder nebenan). Denn Zimmer gab es damals keine mehr. Nach 0 Pilgern bis dahin traf ich hier dann gleich auf Dutzende. Und so blieb es dann auch. Denn auch 1998 kamen immerhin schon 30.000 Pilger in Santiago an
Ich hätte also besser schreiben sollen, nicht dass der Weg noch nicht so fix war, sondern, dass ich nicht so "fix" war, zu wissen ob und wo er verlief. In jedem Fall habe ich auch auf den Strecken, wo ich nachträglich gewahr wurde, dass ich auf ihm lief, den Jakobsweg ohne Reiseführer und Literatur immer wieder schnell verloren. Bereue aber nichts. Die ersten 2000km waren in dieser Hinsicht die spannensten- auch von den Unterkünften, den Nächten in Pfarrhäusern, auf Sportplatztribünen, in Schafställen oder zwischen Heuballen auf Wiesen vor dem Hintergrund des "Alpenglühns" der Pyrenäen.