Preiserhöhung der öffentlichen Herbergen

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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Frau Holle
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Preiserhöhung der öffentlichen Herbergen

Beitrag von Frau Holle »

Heidi hat auf Facebook mitgeteilt, dass die öffentlichen Herbergen ab dem 18.9.2023 10€ kosten werden.
u l t r e i a
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Simsim
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Re: Preiserhöhung der öffentlichen Herbergen

Beitrag von Simsim »

Das war zu erwarten....
Im Winter wird mir auch immer bewusst, was für einen unglaublich großzügigen Service die gallicischen Herbergen der Xunta bieten. Auf allen Caminos sind diese Herbergen ganzjährig geöffnet und im Winter sind die meisten gut geheizt, es gibt ständig warmes Wasser und es kommt kaum ein Pilger.
Der Strom ist auch in Spanien stark teurer geworden und ich denke mal dass die meisten dieser Herbergen ein Minusgeschäft sind, eben wegen der ganzjärigen Öffnung.

Trotzdem ist es für mich, mit meinem Mini-Budget von 10-12 € pro Tag, eine schlechte Neuigkeit. Aber es wird eh ganz allgemein für Pilger mit wenig Geld immer schwieriger, die Infrastruktur zu nutzen. Ich hoffe einfach mal, dass sich nach und nach (wieder) eine Art einfachste Unterkünfte etabliert, meinetwegen ohne Strom und Warmwasser, wo man im Trockenen nächtigen kann. Auf der Via Podiensis hat das schon länger begonnen. Da gibt es immer mehr ausgewiesene Möglichkeiten, mit eigenem Equipment gratis zu übernachten und z.b. einen Holzofen zu benutzen 🤗.
Das geht halt so lange gut, wie pfleglich mit diesen Orten umgegangen wird.
Peregrino Klaus
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Re: Preiserhöhung der öffentlichen Herbergen

Beitrag von Peregrino Klaus »

Die Preiserhöhung in den galicischen Herbergen kann ich nicht nachvollziehen. Es wurde viel Geld investiert in großartige Küchen, die aber praktisch nie benützt werden können, da es keinerlei Equipment gibt. Denn wer hat diese Dinge schon in seinem Rucksack. Das ist gerade für Pilger mit geringem Budget ein Problem. Man will wohl damit die Pilger dazu nötigen den Tourismus, bzw. die Gastronomie zu stärken. Da bin ich doch lieber in Frankreich unterwegs und bezahle 5 -10 Euro mehr, meist mit toll ausgestattenen Küchen und kann es genießen auch mit anderen Pilgern zu kochen.
Buen Camino Klaus
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Anhalter
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Re: Preiserhöhung der öffentlichen Herbergen

Beitrag von Anhalter »

Meine einzige Erfahrung mit den Xunta-Herbergen war an einem arschkalten Junitag in O Cebreiro wo ich mit meiner Erkältung unter die kalte Dusche durfte weil das warme Wasser wohl gerade über die Solarpanele nicht geheizt werden konnte. Klar, ist jetzt ein einzelnes Erlebnis gewesen, aber ich würde wohl in Zukunft eh versuchen an anderer Stelle unterzukommen auch wenn die ein paar Euro mehr kostet.

Schade finde ich die Preisexplosion auf dem Camino halt für die Leute die mit engem Budget unterwegs sind. Es gibt ja auch noch Pilger die aus Ländern kommen wo nicht auf dem hiesigen Niveau verdient wird. Für die wird es dann leider zunehmend schwierig.
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Simsim
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Re: Preiserhöhung der öffentlichen Herbergen

Beitrag von Simsim »

Das mit den Küchen ohne Inventar hat andere Gründe.
Die schlecht bezahlten Angestellten in den Herbergen sind in der Hochsaison schlicht und einfach überfordert, täglich das Chaos zu beseitigen, das die meisten Pilger in den Küchen hinterlassen. Ich kenne ein paar Hospitaleras am Camino Frances persönlich, die in einer Xunta Herberge arbeiten. Sie sagten, dass es anfangs noch Ausstattung gab, dann nur noch in wenigen Herbergen, u.b. O Pedrouzo, aber es wurde nicht nur Chaos hinterlassen, sondern auch geklaut....
Und man kann mit improvisierter, eigener Kochausrüstung sehr wohl wunderbare gemeinsame Mahlzeiten zaubern.
Als Topf genügt eine große Konservenbüchse oder ein leichterTopf für wenig Geld aus dem China-Laden, Messer, Löffel und eine Schale aus Plastik oder ähnliches als Teller...geht prima.
In Frankreich sind die Mehrheit der Pilger Franzosen und vergleichsweise achtsam und diszipliniert, was den Umgang mit den Küchen angeht. Aber dort zahlt man halt inzwischen bis zu 25 € für eine Übernachtung im Schlafsaal....
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