das Reisejahr 2023 ist zum größten Teil vorbei und es war seit 2018 mein erstes Jahr ohne camino (das corona-Jahr zähle ich mal nicht mit). Da ich bisher nur auf dem portugues (in verschiedenen Varianten), dem Ingles und nach Muxia unterwegs war, reizt mich nun der "richtige", sprich der frances.
Und da geht es leider los mit dem Problem: ich kann nur Ende Juli starten, so dass ich den kompletten August unterwegs wäre. Abgesehen von (zu?) vielen Mitpilgern, mache ich mir etwas Gedanken ums Wetter: wie sind da eure Erfahrungen? Ich habe nichts gegen Sommer und Sonne, aber dieses Jahr fand ich in Deutschland (auf der Arbeit) und in Norditalien (beim dolce far niente) schon etwas anstrengend. Ich denke mal nicht, dass jemand zum Laufen im August raten wird, deshalb stelle ich die Frage umgekehrt: Würdet ihr absolut davon abraten?
Vielleicht ist bzw. war ja sogar jemand von euch gerade unterwegs..
Nein, vom Laufen im August würde ich dir nicht gänzlich abraten. Ich habe es 2017 im Baskenland und auf einem Teil des Camino Aragonés selbst gemacht. Die anderen Termine gaben nur dieses Zeitfenster.
Aber der August ist auch Ferienmonat in Spanien und daher käme in diesem Monat der Francés nicht in Frage.
Damals war mein Verfahren: Morgens los ohne Frühstück, im ersten Ort Frühstück an der Bar und relativ ohne lange Pause bis zum Mittagessen. Meistens war es aus dem Supermarkt, den ich zwischen 12:00 und 13:00 Uhr gesehen habe. Frisch verzehrt und dann einen Schatten gesucht für 2 Stunden Rast. Und dann noch einmal bis zum Tagesziel.
Ich habe mir dabei auch eine kleine innere Motivationsspritze gegeben. Die lautete:
"Stöhn nicht. Du wusstest, es wird heiß. Aber du wusstest auch, dass die Dinge zu den anderen Zeiten dir wichtiger waren als dann Urlaub zu haben."
Wer pilgert, wird von einem Virus infiziert, das nicht vergeht.
Gemerkt im März 2022. Avatar stammt aus Juni 2023.
Es kommt bestimmt noch jemand der im Gegensatz zu mir den Frances im August schon gegangen ist, aber rein statistisch sind Juli/August vor Sarria nicht die vollste Zeit, nach Sarria schon.
Ich bin 2017 Ende Juni in St. Jean gestartet und am 12.8. nachdem ich noch in Finisterre und Muxia war abgereist.
Ja es war heiß aber das hat mir persönlich nix ausgemacht.
Wir sind immer früh gestartet so dass wir meist vor der großen Mittagshitze am Ziel waren (14 Uhr).
Ich empfand die Hitze erst ab ca. 16 Uhr wirklich schlimm aber da waren wir wie gesagt meist am Ziel und haben uns in den Schatten verdrückt.
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Vielen Dank euch allen für die schnellen Antworten.
Dass es (sehr) voll sein wird.... nun denn, das hatte ich schon befürchtet, da muss ich dann halt durch...
Interessant übrigens auch, wie sich doch die "Strategien" ähneln - ich bin auch oft ohne Frühstück los und habe mir auf dem Weg was gegönnt, immer nach dem Grundsatz "10 vor 10" - mindestens 10 km vor 10 Uhr
Ich würde vom August keinesfalls abraten, ich glaube sogar, nächstes Jahr nehm ich den auch.
Wenn man die Videos von Ly anschaut, die seit August aufm Frances unterwegs ist: Da ist es grade soo schön leer und wenn man (wie ich) die Sonne und die Wärme mag ...
Egal, wie du dich entscheidest - einen tollen Weg wünsche ich dir schon jetzt!
LG,
Andrea
No creo en casi nada que no salga del corazón.
(Fito Páez)
ich bin den Frances im Aug. 2010 und im Juni 2014 gegangen.
2010 waren die meisten Tage recht heiß, in 2014 gab es auch einige .
2010 keine Probleme mit Übernachtungen, im Juni 2014 waren Herbergen schon um 15.00Uhr belegt, die selbst 2010 bis 17.00 Uhr leer waren.
Die großen Jugend-/Kirchengruppen belegen meist keine Herbergen.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
Hallo.
Ich war 2015 mit meiner Tochter, damals 16 Jahre, vom 03. August bis 01. September auf dem CF. Ja, es war warm, doch bei Weitem nicht so heiß wie in Deutschland. Der Weg war nur am Anfang überlaufen – Am 03. August 2015 brachte ein italienischer Busunternehmer ca. 650 Pilger an einem Tag nach Saint-Jean-Pied-de-Port. In der Stadt hörte man nur Italienisch. Nach ein paar Tagen lichtete sich die Gruppe.
Die Herberge in Saint-Jean-Pied-de-Port hatten wir reserviert, weil wir wussten, dass wir erst nach 22.00 Uhr ankommen werden. Gott sei Dank, sonst hätten wir die erste Nacht unter der Brücke verbringen müssen.
Danach liefen wir morgens los, waren den ganzen Tag lang obdachlos und irgendwann am Nachmittag, manchmal erst abends sagten wir uns: "Hier ist schön, hier bleiben wir." Nicht einmal hatten wir die Übernachtung reserviert, hatten trotzdem nie wirklich ein Problem mit der Unterkunft. Und wir übernachteten nur in Herbergen.
In Carrion de los Condes kamen wir erst um kurz vor 19.00 Uhr nach einer 46-km-Etappe an. Die Herberge war voll, doch die Schwester holten noch zwei Matratzen heraus und wir bekamen unsere Schlafplätze im Flur auf dem Boden. Wir hatten Platz ohne Ende, purer Luxus.
Als wir in Hospital de Orbigo angekommen sind, berichteten uns Pilger, die schon früher angekommen sind, alle Schlafplätze seien belegt, es gäbe kein freies Bett mehr. Dan sind wir halt ohne zu überlegen noch 2,6 km weiter gelaufen. In Villares de Orbigo waren wir dann die einzigen Pilger in der Herberge. Die Hospitalera kochte ein 4-Gänge-Menü nur für uns und aß mit uns zum Abend. Wir saßen bis in die Nacht zusammen und unterhielten uns.
Es war überhaupt kein Problem, im August auf dem CF zu pilgern, weder wegen der Temperaturen, noch wegen der Übernachtungen. Was allerdings nicht heißt, dass es jedes Jahr so ist.
Bevor ich 2013 meinen ersten Camino gegangen bin, sagte mir meine Tochter: "Papa, du denkst zu viel nach. Gehe einfach!"
Das gleiche sage ich Dir: "Denke nicht so viel nach, gehe einfach!"
Ich wünsche Dir schlicht und einfach: Buen Camino!
Gott segne Dich auf diesem und auf allen Deinen Wegen!
Edward
"Ein Schritt nach dem anderen, immer weiter." (www.edward-schiwek.eu)
"Ich bin von uns."
Hey Edward, im August 2015 haben wir uns getroffen , erinnerst Du Dich?An Pitt, das zahme Käuzchen? Ach je, wie die Zeit vergeht...
Übrigens war ich (früher) ungezählte Male im August auf dem Francés. Hatte immer nur während der Sommerferien Zeit. Und es war natürlich meistens heiß, aber (für mich) gut auszuhalten. Einmal, 2008, haben wir in Foncebadon furchtbar gefroren bei 5 Grad Celsius und Nieselregen.
Auch das kann vorkommen
❤
, erinnerst Du Dich?An Pitt, das zahme Käuzchen? Ach je, wie die Zeit vergeht...