Fotos & Filme □ wichtig oder nichtig?

[Nameless-Pilgrim]

Moin, moin,

bin bestimmt mal wieder etwas zu spät in der Diskussion. Bilder auf und vom Camino zu "knipsen", finde ich für mich notwendig. Und sich Zeit für ein Motiv oder Bild zu geben, ist definitiv gleichfalls essenziell. Dass in der heutigen Zeit es eher nervend ist, dass alles und jedes ins Bild gesetzt werden muss, das man( oder frau) erlebt, liegt bei mir wohl am Alter. Ich bin kein "Digital Native", wie es so schön heißt, und daher noch auf der Schiene, etwas lieber zu erleben und sich daran zu erinnern (auch wenn diese Erinnerungen sich nicht allzu selten stark ins Positive färben). Bei guten Konzerten sehe ich mittlerweile ähnliches wie beim Pilgern - Smartphones statt Zuhören, Filmen statt Erleben...

Auch das "Fotos schießen", um das Essen, den Ort oder Situation der ganzen Welt mitzuteilen, ist mir ein sehr fremdes Tun. Es reicht für mich aus, es niederzuschreiben, mir zu merken oder eben ein Foto für meine Sammlung zu schießen. Und da würde ich gern eine andere Frage aufwerfen: Warum muss ich jemanden fragen, wenn ich sie oder ihn fotografiere, wenn ich gar nicht vorhabe, eine Veröffentlichung anzustreben? Ich liebe es, Menschen beim Tun, Reden oder schlicht beim Dasein abzulichten. Das tut keinem weh - und ja SimSim, natürlich fotografiere ich niemanden beim Pipimachen in der freien Natur (außer ein Tier tut es gerade im Moment des Bildes). Daher wie gesagt die Frage: Warum fragen?

LG Torsten

[Pilgerbär]

Einfach weil es höflich ist? Übrigens das "Recht auf das eigene Bild" gibt es an sich nicht wenn zum Beispiel öffentliche Events sind, da hat man einfach Pech wenn man mit auf dem Bild ist. Nur einzelne Portraitfotos könnten problematisch werden.

Ich habe in verschiedenen Kathedralen KEINE Fotos gemacht, wenn dort Menschen in einer Andacht waren. Auch finde ich das filmen in Sozialräumen wie Bad oder Schlafbereich als unverschämt wenn sich dort Menschen aufhalten.

Beim Essen oder einer Bar oder auch Landschaftsbildern muss ich halt damit rechnen.

Ach so...wenn mich einer beim kack....ablichten will stell ich mir nicht die Frage wer hier ein Problem hat

[Matt Merchant]

Ach so...wenn mich einer beim kack....ablichten will stell ich mir nicht die Frage wer hier ein Problem hat

Hach, gerade erinnere ich mich an meinen ersten Besuch in St. Nicolas in der Meseta, anno 2007:
Ich war gerade dabei, an der pittoresken Pumpe im Hinterhof meine Unterhosen einzuseifen, als plötzlich ein Kameramann aus der Seitengasse sprang:
"Was für schönes Material, darf ich ihr Waschen bitte filmen, für eine Andacht auf Bibel-TV...?"

Weiß nicht, ob meine Unterwäsche in der Folge evangelikale TV-Karriere machte...

[Nameless-Pilgrim]

Einfach weil es höflich ist? Übrigens das "Recht auf das eigene Bild" gibt es an sich nicht wenn zum Beispiel öffentliche Events sind, da hat man einfach Pech wenn man mit auf dem Bild ist. Nur einzelne Portraitfotos könnten problematisch werden.

Und auch die Straßenfotografie - sprich das Abbilden des Alltäglichen - fällt zumindest nach der Auffassung der ergrauten Bundesverfassungsrichter nicht unter den "Bannkreis" des Kunsturhebergesetzes... . Genau da liegt das Problem mit der Höflichkeit. Hatte in Tui eine interessante Begegnung, wo ein spanischer älterer Herr auf einer Parkbank einfach zu toll aussah. Nach dem Foto ist er aufgestanden und wollte wissen (zumindest habe ich das seinem schnellen Spanisch so entnommen), warum ich ihn fotografiere. Ich habe ihm sein Bild und die restlichen Bilder des Tages gezeigt, er hat genickt und wollte, dass ich ihm einen Abzug zuschicke... was ich dann auch gern getan habe. Ich hätte auch kein Problem gehabt, das Bild wieder zu löschen.

[Pilgerbär]

Na guck, alles richtig gemacht.

[Monoeagle]

Fotos auf den eigenen Reisen finde ich, für mich, wichtig.
Ich mache auch oft und gerne Foto Bücher zu unterschiedlichen Anlässen.
Oft ist es auch so das sich ein kleiner Blog dazugesellt.
Meist für die Eltern die digital mitreisen möchten. Aber es dauert nicht lange dann sind es auch die Freunde, Kollegen und und und. Ich stelle mein Fotos machen und schreiben dann aber nicht um. Sondern führe den Blog als wenn ich den für mich alleine schreibe.

Was den Respekt in Kirchen angeht, bleibt das Handy in der Tasche während einer Messe. Punkt, das ist einfach Anstand.

Was ich so knipse ist auch allerlei Getier was mir auf dem weg begegnet. Erst gestern war es ein Käfer, der hat so ein starkes schimmerndes Blau der musste einfach digital mitgenommen werden.

Influencer&Co:

Deren Knipser, Filmerei(so oder per drohne) ist und bleibt teil ihres Geschäftsmodels. Leider kann man sich dessen nicht erwehren. Das ist halt die Zeit. Auch wenn einige aussterben kommen immer wieder welche nach.

Es gibt aber auch viele kleine Perlen in der Medienlandschaft. Aber das groh ist einfach nur mediales Rauschen.

In den 10 Tagen die ich jetzt schon unterwegs bin, von trier bis kurz vor toul, gab es eine drohne und berge von knipsern. In der Natur war ich dann fast ausschließlich alleine unterwegs.