Das Ende der christlichen Kirchen?

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Pilgerbär
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Pilgerbär »

Simsim hat geschrieben: 26. Feb 2023, 08:32
Da möchte ich dir widersprechen, aber vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden. Ohne Bezug zur Religion, Kultur oder Kunst sind es nur alte Gemäuer und so könnte ich mich auch in einen Burggraben setzen
Ja, ich meinte es eher so, wie Christoph sagt. Die Bauweise und auch die Akustik von Kirchen ist ja dazu erdacht, etwas bestimmtes zu erfahren, mit allen Sinnen. Ob man nun Vorbildung mitbringt, oder nicht. Und genau die gewünschte Wirkung haben Kirchen ja auch oft.

Und genau das meine ich zur kulturellen oder künstlerischen Aspekten zugehörig.

Über eine dezente Hintergrundmusik lässt sich sicherlich streiten, aber ob es meiner Andacht zuträglich ist wenn jemand spontan anfängt zu singen?

Was ich ausdrücken wollte, ist eigentlich nur, dass wir eine Kirche nicht "zufällig " aufsuchen. Und ich sehe das wir uns am Ende ja doch verstehen.

Ich wünsche dir schöne Gartentage und dir und allen hier ebenfalls einen schönen Sonntag.
Ultreya, euer Pilgerbär
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Simsim
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Simsim »

:lol: nein Pilgerbär, mach Dir keine Sorgen, spontan gesungen wird i.d.R. nur entweder wenn niemand sonst da ist, oder mit anderen, die ebenfalls singen oder mitsingen wollen.

Außerdem singe ich, singen wir, in Kirchen natürlich nur Gebete, Psalmen, Taizé-Lieder.

Und glaube mir, es kommt auch schon vor, dass jemand in einer Kirche durch seinen Gesang zufällig dazukommende sehr berührt hat.
Das ist auch mir mal so geschehen, ich saß still in einer Ecke, ein Pilger kam herein, bemerkte mich nicht und sang von ganzem Herzen ein wunderschönes Loblied, spontan gedichtet, nehme ich an, auf Englisch.
Mir liefen die Tränen....
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Via Comitis
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Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Via Comitis »

Die Kirchen haben ihre Fehler - leider, aber: "Hinter dem Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen verbirgt sich eine Erosion des christlichen Glaubens, die noch weit grössere Ausmasse hat". [Quelle]

Es liegt auch an unserer modernen Gesellschaft die ich nicht gerade als ideale Lebensform bezeichnen würde, aber muss es wirklich nur eine Utopie bleiben?

Durch freiwilligen Verzicht könnte unsere Gesellschaft um einiges besser werden (ich selber verzichte freiwillig auf vieles), aber das Streben nach „Reichtum“ nimmt immer mehr zu und gleichzeitig wird versucht Gott zu verdrängen: "Neben der Schweiz hätten nur Deutschland, Griechenland, Irland und Polen den Gottesbegriff in der Verfassung verankert."

Es liegt an jedem Einzelnen von uns, denn: "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." [Mt 6,24]


Gruss

Stefan :-)
Mein Jerusalem-Wegenetz: AL ~ AT ~ BA ~ BG ~ CH ~ CY ~ DE ~ GR ~ HR ~ HU ~ IT ~ ME ~ MK ~ RO ~ RS ~ SK ~ TR ~ VA
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Bob
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bob »

Via Comitis hat geschrieben: 12. Mär 2023, 15:00 Die Kirchen haben ihre Fehler - leider, aber: "Hinter dem Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen verbirgt sich eine Erosion des christlichen Glaubens, die noch weit grössere Ausmasse hat".
Da hat die Kirche aber selber Schuld daran!
Es liegt auch an unserer modernen Gesellschaft die ich nicht gerade als ideale Lebensform bezeichnen würde, aber muss es wirklich nur eine Utopie bleiben?
Was wäre denn das Ideal?
Durch freiwilligen Verzicht könnte unsere Gesellschaft um einiges besser werden (ich selber verzichte freiwillig auf vieles), aber das Streben nach „Reichtum“ nimmt immer mehr zu und gleichzeitig wird versucht Gott zu verdrängen
Ich strebe weder nach Reichtum, noch möchte ich irgendeinen Gott verdrängen. Sehr verallgemeinert Deine Aussage
Es liegt an jedem Einzelnen von uns, denn: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon
Welchen Gott meinst du denn und warum sollte man dem dienen?
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Gerhard2020
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Gerhard2020 »

@Bob,
Ich habe da eine einfache Frage an Dich!
Nach welchen Regeln und Normen lebst Du ?

@Forum
Mittlerweile ist eine Tendenz zu beobachten,
dass immer mehr Nichtmitglieder der Kirche gerne auf die kirchlichen Rituale der Taufe, Hochzeit und Beerdigung zurückgreifen!
Also möchte man den Segen einer Gemeinschaft haben, aus welcher man sich vorher verabschiedet hat.
Wie soll unsere kirchliche Gemeinschaft damit umgehen?
Gruß
Gerhard
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Lahn - Camino Juli 2020
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Bob
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bob »

Gerhard2020 hat geschrieben: 13. Mär 2023, 11:47 @Bob,
Ich habe da eine einfache Frage an Dich!
Nach welchen Regeln und Normen lebst Du ?
Ich bin diskordianischer Papst
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Bob
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bob »

Gerhard2020 hat geschrieben: 13. Mär 2023, 11:47 @Forum
Mittlerweile ist eine Tendenz zu beobachten,
dass immer mehr Nichtmitglieder der Kirche gerne auf die kirchlichen Rituale der Taufe, Hochzeit und Beerdigung zurückgreifen!
Also möchte man den Segen einer Gemeinschaft haben, aus welcher man sich vorher verabschiedet hat.
Wie soll unsere kirchliche Gemeinschaft damit umgehen?
Wenn man kein Mitglied in einem Verein ist, so kann man auch dessen Angebote nicht nutzen.
So einfach.
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Camineiro
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Camineiro »

Bob hat geschrieben: 13. Mär 2023, 14:15
Gerhard2020 hat geschrieben: 13. Mär 2023, 11:47 @Bob,
Ich habe da eine einfache Frage an Dich!
Nach welchen Regeln und Normen lebst Du ?
Ich bin diskordianischer Papst

Da mir der Ausdruck nicht geläufig war, habe ich google bemüht.

Diskordianischer Papst
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Camineiro
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Camineiro »

Bob hat geschrieben: 13. Mär 2023, 14:19
Gerhard2020 hat geschrieben: 13. Mär 2023, 11:47 @Forum
Mittlerweile ist eine Tendenz zu beobachten,
dass immer mehr Nichtmitglieder der Kirche gerne auf die kirchlichen Rituale der Taufe, Hochzeit und Beerdigung zurückgreifen!
Also möchte man den Segen einer Gemeinschaft haben, aus welcher man sich vorher verabschiedet hat.
Wie soll unsere kirchliche Gemeinschaft damit umgehen?
Wenn man kein Mitglied in einem Verein ist, so kann man auch dessen Angebote nicht nutzen.
So einfach.

Das sehe ich anders.
Ich unterscheide da zwischen zugänglichen und nicht-zugänglichen Angeboten.

Als keiner Kirche angehörig bezeichne ich mich als konfessionslosen Christen.
Auf diese Weise kann ich auf meinen Pilgerwanderungen das Angebot des Vereins durchaus nutzen (zB. Herbergen, Kirchen, Compostela).
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Bob
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Bob »

Camineiro hat geschrieben: 13. Mär 2023, 14:28 Als keiner Kirche angehörig bezeichne ich mich als konfessionslosen Christen.
Auf diese Weise kann ich auf meinen Pilgerwanderungen das Angebot des Vereins durchaus nutzen (zB. Herbergen, Kirchen, Compostela).
Ein Buddhist dürfte es nicht?
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Camineiro
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Camineiro »

Bob hat geschrieben: 13. Mär 2023, 14:35
Camineiro hat geschrieben: 13. Mär 2023, 14:28 Als keiner Kirche angehörig bezeichne ich mich als konfessionslosen Christen.
Auf diese Weise kann ich auf meinen Pilgerwanderungen das Angebot des Vereins durchaus nutzen (zB. Herbergen, Kirchen, Compostela).
Ein Buddhist dürfte es nicht?
Doch, sicher!

Warum nicht?

Ich hatte das beispielhaft auf mich bezogen.
Wäre ich in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen, wäre ich vielleicht ein konfessionsloser Buddhist oder Muslim.

Man übernimmt durch Erziehung und Lebensweise ja meistens entsprechende Werte.
Ob man sie lebt, sei dahingestellt.

Auf meinen Pilgerwanderungen bin ich schon verschiedenen Pilgern begegnet, die keiner christlichen Kirche angehörten oder gänzlich religionslos waren.

Man wird bekanntlich erst bei Beantragung der Compostela am Ende des Weges nach seiner Motivation gefragt (religiös/spirituell oder kulturell/sportlich).
Wer will es mir verwehren den Jakobsweg zu pilgern und dessen Angebote zu nutzen?
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Gerhard2020
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Gerhard2020 »

@Bob,
Antwort zur Kenntnis genommen!
Gruß
Gerhard
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Pilgerbär
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Pilgerbär »

Vielleicht hilft es zu wissen, dass der Paps selber gesagt hat auch ausgetretene Mitglieder sollen/dürfen die Kirche aufsuchen und an Messen teilnehmen. Und ehrlich gesagt verstehe ich die, teilweise provokative, Diskussion einfach nicht.

Wer bin ich das ich Menschen daran hindern sollte Gott zu suchen? Wer hier ein schlechtes Gewissen hat kann ja etwas in den Klingelbeutel werfen...
Ultreya, euer Pilgerbär
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Via Comitis
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Das Ende der christlichen Kirchen? - off-topic

Beitrag von Via Comitis »

Bob hat geschrieben: 13. Mär 2023, 09:41
Es liegt an jedem Einzelnen von uns, denn: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon
Welchen Gott meinst du denn und warum sollte man dem dienen?
... weil der Lohn h i m m l i s c h ist.

Bob hat geschrieben: 13. Mär 2023, 09:41
Es liegt auch an unserer modernen Gesellschaft die ich nicht gerade als ideale Lebensform bezeichnen würde, aber muss es wirklich nur eine Utopie bleiben?
Was wäre denn das Ideal?

Die Fehler unserer modernen Gesellschaft:

- die Volksdroge Alkohol
- der innerstädtische (SUV)Autowahnsinn
- uvm.

Aber dieses unvernünftige Verhalten (in) der Gesellschaft hat auch massive Auswirkungen auf unseren Lebensraum: "Hauptantreiber der globalen Krise sind die Lebensstile und Konsummuster, die sich in den Industriestaaten entwickelt haben und inzwischen global nachgeahmt werden. Klima, Luft, Wasser, Boden: Wir zerstören, was uns erhält. Warum nur?"


Gruss

Stefan :-)


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Monoeagle
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Re: Das Ende der christlichen Kirchen?

Beitrag von Monoeagle »

Ich für meinen Teil bin in einem stark gläubigen christlichen Umfeld groß geworden. Mit jedem Zirkus der dazugehört. Ich schreibe das bewusst so, weil man so hineingebohren keine Chance der eigenen Entscheidung hat. Ich würde mich auch als 0 gläubig definieren, lebe und teile aber sehr die christlichen Werte die bei uns in der Familie vorgelebt wurden, weswegen man bei lokaler Hilfe bei mir immer ein offenes Ohr findet. Auch brauche ich keine Institution um mit mein Bild der Welt zu bilden, geschweige jemanden der mir etwas vorbetet mit dem Ziel mich irgendwie zu indoktrinieren. Würde mich aber trotzdem als Agnostiker bezeichnen und versuche im hier und jetzt zu leben.

Der Austritt aus der Kirche war ein weiterer Schritt des Abschneiden alter Zöpfe. Und wenn ich so in meine Generation schaue trifft das auf sehr sehr viele zu.

Wie alles und jeder dem Wandel der Zeit unterliegt müssen auch die Glaubenshäuser sich anpassen. Aber das ist doch normal oder?

Entscheidend ist doch m.M.n. nicht die Menschen im Glauben oder Nicht Glauben zu teilen sondern offen für jeden zu sein der sich einbringen und/oder teilnehmen möchte.

Wenn ich in einen Gottesdienst gehen will weil dort musiziert(orgel, blech, Chöre) wird und mir das gefällt dann tue ich das. Wird dort nur gepredigt wird man mich da wohl nicht antreffen.

Auch die Entscheidung wo ich was Spende lasse ich mir nicht nehmen, auch ein Grund des Austrittes. Denn wie in jedem großen Apparat landet nicht immer das Geld dort wo es gebraucht wird.

Wenn die Kollekte z.B. für die Instandsetzung der Orgel oder für die Beschaffung/Reparatur von Instrumenten gedacht ist wandert der 20er halt da rein, als für irgendein "Projekt" was soweit weg ist von den Nöten vorort.

Das kann jeder sehen und handhaben wie er will.
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