Matt Merchant hat geschrieben: ↑24. Aug 2023, 17:08
So…
Ich bin gestern Abend im schönen La Faba angekommen, sitze dort bis einschließlich 9. September auf dem Hügel, trinke Kaffee und freue mich darauf, vielleicht den Einen oder die Andere dort zu treffen.
Bis denne!!
Matthias
Hallo Matthias
Schön! Aber ich hoffe ja nicht dass Du zu den Hospitaleros gehört, die den blinden Gehorsam gegenüber einer Regel eines nicht unumstrittenen Stifters welche im Grunde nicht alle Pilger gleich behandelt sondern von einer ethnischen Herkunft anghängig macht höher stellt als einen Pilgergeist nach dem alle Pilgerschwestern und Brüder gleich welcher Herkunft auch gleich behandelt werden.
Ich erlaube mir hier einen Ausschnitt aus meinen Veröffentlichungen zu zitieren:
"Der „Schwabentest 1.0“ … Der hier mehrfach beschriebene „Schwabentest” lautete bisher wie folgt: Gemäß der Hausordnung entfällt die Übernachtungsgebühr in der eben genannten schwabengeführten
194 Herrerías – La Faba
La Faba – Laguna de Castilla – O Cebreiro 195Herberge (Zitat) „für all die Pilger, die über die Gabe verfügen, das Gedicht eines Dichters (Uhland, Mörike, Schiller o. Ä.) zu rezitieren bzw. entsprechend aus dem Lied eines schwäbischen Komponisten (Silcher o. Ä.) vorzusingen.”
... und der „Schwabentest 2.0“. Eigentlich wäre ja zu vermuten, dass im 21. Jh. heute insbesondere an Orten mit einem mustergültig internationalen Charakter wie dem Jakobsweg alle Menschen die gleiche Behandlung erwarten dürften ... Da sich nun aber zwischen der Vereinsleitung, den Hospitaleros und den mehr oder weniger großzügigen Sponsoren dieser Herberge eine peinliche, jahrelange Auseinandersetzung darüber entwickelt hat, ob die oben genannte Regel auch auf Pilgerinnen und Pilger anzuwenden sei, die sich nur kurzfristig (einzig zum Zweck einer kostenlosen Übernachtung) schwäbisches Kulturgut angeeignet haben, oder allein auf solche, die auch gleichzeitig über eine entsprechende schwäbische Stammesherkunft verfügen, kommt diesem Test neuerdings noch eine ganz andere Bedeutung zu: Handelt es sich bei dem diensthabenden Hospitalero nur um einen halbgaren "Neigschmeckte" (Zugezogenen), einen verkappten "Badenser" (Badener) oder doch um einen wirklich „echten Schwaben“. Letzteren erkennt man ja angeblich an der Bereitschaft, die schwäbische Primärtugend der Sparsamkeit entgegen aller banalen Anfechtungen der Verschwendungssucht linientreu durchzudrücken. (Nein! Nur sehr sehr böse Zungen nennen sowas „Geitz“ und natürlich gibt es zum Glück auch viele genauso waschechte Urschwaben ohne diese nicht unumstrittene Charaktereigenschaft.)"
BC
Raimund