Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Durch Portugal nach Santiago
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Winti46
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Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von Winti46 »

Im Internet fand ich auf http://caminosantiago.usal.es/torres/ sowie auf www.caminhodetorres.pt den Weg würde gerne einmal diesen Caminho de Torres laufen von Salamanca über Ciudad Rodrigo – Pinhel – Trancoso – Sernancelhe – Lamego – Peso da Regua – Amarante – Guimarães – Braga nach Ponte de Lima. Ist ihn jemand schon gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte, Wegbeschaffenheit und Sehenwertes?
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Keelin
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Re: Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von Keelin »

Hola Winti,
meine Infos sind nun nicht mehr aktuell, aber trotzdem eine Antwort.
Ich bin den Torre 2+ gepilgert, 2013 und 2016. Traumhafter und auch
etwas abenteuerlicher Weg. Wie alle Wege, die abseits der ´normalen´
Pilgerrouten laufen ist es sehr einsam. Zwischen Salamanca und Ponte
do Lima bin ich nie einem weiteren Pilger begegnet.
Bei der Website http://caminosantiago.usal.es/torres/ findest du fast
alle Infos die du benötigst. Unter Etapas del Camino, eine Karte , Höhenprofil
und am Ende Übernachtungsmöglichkeiten. Bei Relatos, Kommentare, Bilder
der Pilger. Meine beiden Wege bin ich identisch gegangen, unswar wie folgt:
1. Salamanca - Robliza de Cojos (anfangs langweilig ohne Einkehrmöglichkeit
zum Übernachten Kontakt mit dem Alcalden aufnehme, schlafen dann in der Schule.
Essen/Frühstücken kannst du auf der anderen Seite der Autobahn an der Raststätte)
2. Robliza...- San Munoz (besserer Weg und kurze Etappe, Albergue im Ort einfach in der
Bar nach dem Hospitalero fragen, es gibt auch sehr versteckt eine Tienda)
3. Munos - Alba de Yeltes (sehr schöne Etappe, Albergue gleich am Orsteingang rechts
im hinteren Zimmer vom Kindergarten, Schlüssel in der Bar 70m weiter erfragen)
4. Yeltez - Ciudad Rodrigo (bis Bocacara zäh, hier gibt es ev. ein Cafe, dann schöner Weg
in Ciuad Rodrigo gibt es diverse kleine Hotels. Sehr schöne Altstadt!)
5. Ciudad - Aldea del Obispo (Weg abseits der Zivilisation, Einkehr in Gallegos de Arganan
möglich. Übernachtung im CTR bei der Kirche, Schlüssel im Rathaus oder der Bar erfragen)
6. Aldea... - Pinhel (bis Almeda nur Asphalt, dann super und auch anstrengender Weg.
übernachtet in der Residential Falcao. Kleiner, jedoch sehenswerter Ort)
7. Pinhel - Trancoso (tolle und sehr anstrengende Etappe. Einkeht nur in Valbom nach ~8km
möglich. Die letzten 15 km hat man das Gefühl nur noch bergauf zu gehen. Übernachtung
in der Residential D. Dennis. Sehr schöne Altstadt)
8. Trancoso - Ponte do Abade (wieder eine sehr schöner Weg. Ich denke meine Übernachtung
von damals gibt es heute nicht mehr. Es war direkt hinter der Brücke links, d.h. dann
weiter bis Sernancelhe zu den Bombeiros Volontarios)
9. Ponte... - Moimenta da Baira (total schöner, teils anstrengender Weg, Einkehr am Stausee
und dann hoch zur Kirche Nicesissidadis. Übernachtung im Hostal Paco do Maio Dia)
10. Moimenta... - Pasua de Regua (gigantisch, sorry. Lemego ist einen längeren Stop wert.
in Pasua habe ich Übernachtet in Hetel Imperio. Ab hier könnte man den Caminho
Portugues Interior Richtung Verin weitergehen!)
11. Pasua... - Mesao Frio (kurze Etappe, steil durch Weinberge und dann viel Straße. Stop
in Oliveira möglich. Übernachtung bei den Bombeiros Volontarios)
12. Mesao... - Amarante ( sehr viel Asphalt und bis km10 auch noch ca. 850Hm, dann entsprechend
wieder abwerts. Am Rio Tomego sind einige tolle Lokalitäten und ein Stück weiter die
Jugendherberge in der ich übernachtet hatte)
13. Amarante - Guimaraes (bleibt mir immer als sehr lange Etappe im Kopf. Unspektakulär aber
zäh wie ein Kaugummi. Viel Asphalt auf Straßen bzw. Radwegen. Guimaraes ist sehenswert,
auch hier war meine Überbachtung in der Jugendherberge)
14. Guimaraes - Braga (kurze Etappe, etwas besser durch ein kleines Wäldchen, aber dann ist man
schon im Einzugsgebiet der Großstadt mit allen Nachteilen übernachtet wieder in der Jugendherberge)
15. wäre dann theoretisch nach Ponte do Lima. Diese Etappe bin ich nie gegangen. Bin mit dem Bus
nach Barcelos und von dort weiter zu Fuß nach Portela do Tamel.

Mein Fazit: Der Camino Torres ist ein ganz besonderer Weg. Überwiegend natürlich, mit sehr ursprünglichen
Landschaften, tollen Aussichten und sehr herzlichen Menschen. Die Einkehrmöglichkeiten sind beschränkt, d.h.
Wasser + Verpflegung sind dann schon mal 2-3kg mehr im Rucksack. Die Wegauszeichnung war unzureichend,
deshalb hatte ich ein GPS-Track dabei.
Wenn du dir die einzelnen Etappen ansiehst, gibt es so viele tolle Bilder. Oder anders, finde die Sehenswürdigkeiten.
Grüße Keelin
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Winti46
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Re: Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von Winti46 »

Herzlichen Dank Keelin für Deine wertvollen Hinweise. Die Allgemeinen Eindrücke deckten sich mit dem, was ich vermutete und erwarte, da ich einmal von Lamego bis Peso de Regua einen halben Tag pilgerte. Beste Pilgergrüsse Walter
lungwei
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Re: Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von lungwei »

Hier ein Link auf die Seite einer Pilgerin, die den CT von Salamanca aus gelaufen ist

https://magwood.me/my-caminos/camino-mo ... no-torres/
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Winti46
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Re: Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von Winti46 »

Danke für den interessanten Hinweis. LG Walter
Jadis56
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Re: Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von Jadis56 »

Mir hat vorige Woche ein Spanier in Santiago einen englischen Guide zu diesem Weg geschenkt, den ich auch sehr interessant finde.
1. Auflage von 2020, 115 Seiten, ISBN 978-989-54418-8-4
Wegbeschreibung, Etappenvorschläge, gute Infos zu vielen Wegpunkten sowie Verpflegungsmöglichkeiten, keine zu Übernachtungen.
hcq
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Re: Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von hcq »

Hallo Winti,

bin gerade im Mai 2023 den Camino de Torres gelaufen. Die ersten Etappen durch Spanien bis an die portugiesische Grenze sind wirklich einsam und so sind auch die Herbergen. Die wenigen Menschen, die wir auf dem Weg getroffen haben waren alle unwahrscheinlich freundlich und hilfreich. Einkaufen ist schwierig, in machen Dörfern gibt es einen Laden, der aber meist nur 2 Stunden am Tag geöffnet ist. Wir haben bis Portugal keinen einzigen anderen Pilger gesehen. Die Strecke hat Keelin ja schon beschrieben, deshalb hier nur kurz Eindrücke der Herbergen des Weges von Salamaca zur portugiesischen Grenze.
Robliza de Cojos: Die Bar kennt den Weg zur Herberge. Eine Schule, in der ein (sehr sauberes) Zimmer mit 2 Betten als Unterkunft dient.
In San Munoz hat die Gemeinde in einem Raum eine wirklich nette ukrainische Familie untergebracht, in einem zweiten Raum sind 3 Betten für Pilger vorbereitet. (Auch sehr sauber)
Alba de Yeltes: Unterkunft in einer Erwachsenenschule. Wie vorher wieder alles sauber und unglaublich nette Leute.
Ciudad Rodrigo: Die einzige Unterkunft auf dem ersten spanischen Teil des Weges die nicht ganz so gepflegt ist. Es sieht so aus, als ob die Gemeinde vor Jahren ein heruntergekommenes, riesiges Haus erstanden hat und in eine Herberge umbauen wollte aber irgendwie auf halbem Weg das Geld ausgegangen ist. Keine Heizung und kein warmes Wasser - wir haben Mitte Mai gefroren.
Die erste Bar, die auf dem Weg während des Laufens offen war, war in Guarda, Portugal am Ortseingang - hier unbedingt ein "café com leite" trinken. Die Besitzerin freut sich so über jeden Pilger, dass sie für den Café nur eine kleine Spende für die Enkel annimmt und jeden Pilger bis an den Ortsausgang begleitet. Wunderschön.
In Portugal dann keine Herbergen mehr, sondern Hostels per booking.com

Fazit: Die Etappen in Spanien sind einsam, die Leute unwahrscheinlich freundlich, die Herbergen (fast) alle in super Zustand.

Grüße Hans-Christoph

ps: Wir wurden im Pilgerbüro lange aufgeklärt, dass der Camino de Torres kein offizieller Camino sei und wir deshalb diesen Weg nicht in der Compostela aufgeführt wird :)
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Winti46
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Re: Ist jemand schon auf dem Caminho de Torres gelaufen und hat Tipps über Unterkünfte etc.

Beitrag von Winti46 »

Danke Hans-Christoph und Jadis56,

Inzwischen bin ich (AUCH IM MAI) den Caminho de Torres gelaufen, zwar nicht ab Salamanca, sondern ab Aldea del Obispo kurz vor der portugiesischen Grenze bis Arcade/Ponte Sampaio (den Rest nach Santiago bin ich früher einmal gelaufen). Ja die Leute sind unwahrscheinlich freundlich! Bis zum Douro und ab dem Rio Lima hatte ich viel Naturwege, dazwischen eher mehr Landstrassen. LG Walter
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